Sayfadaki görseller
PDF
ePub

in Indien. 1. Th. S. 198 ff. Khevenhüller Annales Ferdin. ad ann, 1599. p. 2191.

Viele neuere Gelehrte aber, unter andern Beausobre, Stark u. a., haben die Glaubwürdigkeit diefer Traditionen in Anspruch genommen. Sie berufen sich hauptsächlich auf folgende Gründe: 1) Es sey höchst unwahrscheinlich und wider alle Analogie, daß das Chris stenthum schon im ersten Jahrhundert in dem entfernten und isolirten Judien sollte bekannt geworden seyn. Höch stens könne man an das südliche Arabien denken, welches von den Alten auch zuweilen Indien genannt würde. Start II. S. 141 ff. 2) Jene Zeugnisse des Ambrosius u. s. w. wåren zu jung und unbestimmt, als daß dieselben in einer solchen Angelegenheit viel in Bes tracht kommen könnten. 5) Nach Euseb. H. E. III. 1, ~ V. 10 und Clem. Rom. Recognit Lib. IX. c. 29 sey nicht Thomas, sondern Bartholomaus der Apotel der Indier. Auch erhelle aus Rufin H. E. Lib. II. c. 5. und Sozom. H. E. VI. c. 18., daß die Edessener im Befihe der Gebeine des Thomas zu seyn be haupteten. 4) Die Traditionen der Thomas-Chriften wären überhaupt unsicher, hätten gegenwärtig aber um so weniger Glaubwürdigkeit, da der portugiesische Erzbischof von Goa Menezes im J. 1599. alle Bücher, der Thomas Chriften verbrannt habe. 5) Diese Sekte habe gar nicht vom Apostel Thomas Einrichtung und Namen erhalten, sondern von einem gewissen syrischen Neftorianer Mar Thomas, oder Thomas Cannanaeus, welcher im fünften oder sechsten Jahrhundert, in Folge der vom Kaiser Theodosius II. anbefohlnen Verfol gung der Nestorianer, aus Syrien sich nach Ostindien ret tete und an den Küsten von Malabar eine christliche Kir che, nach syrischen Ritus, einrichtete. Die ThomasChristen heißen noch jest Syrer und bedienen sich der syrischen Sprache bey ihrem Gottesdienste. Nach Beau

sobre Hist. des Manich. T. I. p, 78. war dieser Tho; mas sogar ein anichder, und er findet es auffallend, daß die Katholiken in Ostindien die Gebeine eines ErzKezers verehren. Vgl. Stark II. S. 147. In einer gehaltreichen Abhandlung von F. Wrede in den Asiatik Researches Vol. VII. p. 362: Nachricht von den Thomas Christen und den neuen Christen auf der Küste von Malabar. In's Leutsche überseht in Staudlin's Magazin für Religions - Moral- und Kirchengeschichte. 4. B. 1. St. 1805. S. 92 -120 wird gefagt:,, Die bigotten Portugiesen hielten sich an den Namen MarThomas (welchen jedes kirchliche Oberhaupt führet), um die Geschichte von der Ankunft und dem Mårtyrer= thume des Apostels Thomas in Indien zu erneuern, welcher nach ihrem Vorgeben eine große Anzahl Heiden an der Küste von Malabar, und nachher auf der andern Seite von Indien bis Malia poor, jest St. Thomas, wo er Märtyrer wurde, bekehrt hatte. Und da zu derselbigen Zeit Spuren des Christenthums in China entdeckt wurden, so ließen sie denselbigen Apostel das Evangelium auch in dieser entfernten Gegend verkündigen, und einige trieben die Ungereimtheit so weit, daß sie ihn auch auf diefem oder jenem Wege nach Brasilien kom men ließen. S. Historia eccles. Malabar. cum Diamperit. Synodo p. 545. Die Malabarischen Christen, sagen sie, hatten lange Zeit keine kirchlichen Oberhaup ter oder Communication mit der übrigen christlichen Welt gehabt, bis sie Mittel fanden, sich Bischöfe aus Mosul in Syrien zu verschaffen, welche unglücklicher Weise Anhänger des Nestorius waren, und dadurch diese abscheuliche Keterey unter ihnen eingeführt wurde."

Indeß sind mehrere historische Entdeckungen der neuesten Zeit jenen Traditionen günstig. Wenigstens ist dadurch eine weit frühere Ausbreitung der christlichen Religion in Indien erwiesen. Man vergl. Buchanan's Dritter, Band.

[ocr errors]

Iourney from Madras trough countries of Mysore, Canara and Malabar. Edit. 2. London 1812. HI. Voll. 4. Auch in's Teutsche überseht und im Auszuge in det Minerva. August 18.5. S. 262 ff. Die syrische Kirche von Mayala leitet ihren Ursprung vom Biz schof Iohannes Indicus ab, welcher im I. 525 dem Nicen. Concil beywohnte *), und von welchem man noch ein altes Mss der Bibel- Ueberschung in Estrangelo fyrischer Schrift befiht, welches wahrscheinlich das alteste in der Welt ist, und der römisch-portugiesischen Inquisi» tion unter Menezes im I. 1599 glücklich entging. Auch die bey diesen fyrischen Christen noch vorhandenen Inschrif ten auf 6 Metall-Tafeln dürften die ältesten Documente des Christenthums in der Welt seyn. Hierzu komint noch eine andere Nachricht aus englischen Zeitschriften im Int. Bl. der Leipzig. Lit. Zeitung von 1818 Nv. 280 folgender Inhalts: Auf dem St. Thomas Berge uns weit Madras, wo viele Graber aus den érz sten Zeiten des Christenthums find, bat im Mai 1818 ein Soldat in einem Grabe dreh Manuscripte auf Palmblättern gefunden, die im Jahr 51 nach Chr. Geburt von einem Simon Caleb gefchrieben worden, Gebete und eine kleine Chronik von Indien enthals ten, und nun nach London gebracht werden."

[ocr errors]

Durch dergleichen Entdeckungen (welche allerdings mit möglichster Sorgfalt und kritischer Strenge geprüft werden müssen) würden jene Ueberlieferungen eine uner wartete Bestätigung erhalten, und es würde sich zeigen,

Es verdient bemerkt zu werden, daß nach Euseb. de vit. Constant. M. Lib. IV. c. 50,,Gesandte der Indier, welche gegen Aufgang der Sonne wohnen, mit reichen Geschenken an Konstantin d, Gr. geschickt wurden.

[ocr errors]

daß hier, wie in andern Fällen, die historische Kritik mancher neuern Schriftsteller viel zu voreilig und einseitig

war.

VI.

Jakobus, der ålterez
am 25. Julius.

Dieser Tag ist nicht der Termin seiner Hinrichtung, welche, nach Apostgesch. 12, 1. wahrscheinlich kurz vor dem Oster-Feste geschah, sondern seiner Translation nach Compostella in Spanien. Die griechischen Menologien sehen diese Gedächtniß-Feyer auf den 16. April. In Gavanti Thesaur. T. II. p. 234 wird bey❜m 25. Julius bemerkt:,,Dies Translationis est, nam obiit in Paschate." Dagegen heißt es in Notkeri Martyrolog. ad d. 25. Iul. VIII. Calend. Aug. (S. Gallandi Biblioth. Patr. T. XIII. p. 805):,,Natale beati Iacobi Ap. filii Zebedaei, fratris Iohannis Evangelistae. Qui jussu Herodis regis decollatus est Ierosolymis, ut liber Actuum Apost. docet. Hujus beati Apostoli sacratissima ossa ad Hispanias translata, et in ultimis earum finibus, videlicet contra mare Britannicum condita, celeberrima illarum gentium veneratione excoluntur. Nec immerito, quia ejus corporali praesentia et doctrina atque signorum efficacia fidem populi ad Christi fidem conversi referuntur. Ad quorum fidei confirmationem etiam beatissimus Apostolus Paulus se iturum esse pollicetur."

[ocr errors]

Indeß weiß diese Relation noch nichts von der wun derbaren Versehung des enthaupteten Körpers gleich nach der Execution; und es scheint, daß diefe abgeschmackte Legende vor dem zehnten Jahrhundert nicht aufgekommen fey. Natalis Alex Hist. eccl. T. IV. p. 550 seqq. Tillemont Memoires eccl. T. I. c. 5. n. 6. Den noch. hat sie so allgemeinen Eingang gefunden, daß sie in Spanien unter die Glaubens Artikel gerechnet wird. Vgl. Cenni Dissertat. de antiquit. eccles. Hispan. Dissertat. I. c. 2. Hierauf beziehet es sich unstreitig, wenn Luther (teutsche Werke Th. 1. Jen. Ausg. S. 401) sagt:,, Daß St. Jacob zu Compostell begraben liege, ist kein Artikul des Glaubens." Dagegen wurde von Mehrern angenommen, daß Jacobus bald nach der Auferstehung Jesu sich nach Spanien begeben, um das ́Christenthum dort zu begründen, daß er aber nach kurzem Aufenthalt nach Palästina zurückgekehret und daselbst auf Befehl des Herodes sey enthauptet worden. Er soll 9

Jünger für die Angelegenheiten der spanischen Kirche an geordnet, und diese späterhin seine Gebeine nach dem heus *tigen Compostella (welches das corrumpirte: Ad Iacobum Apostolum, oder Giacomo Postolo, feyn soll) gebracht haben. S. Alfonsi Salmeron. Opp. T. XII. tract. 8. p. 59. Baron. not. ad Martyrolog. Rom. p. 464. In dem Breviario Toletano, welches dem Isidor von Sevilla zugeschrieben wird, kommt folgendes Fragment einer Hymne auf den St. JaFobs - Tag vor:

Magni filii deinde tonitrui

Adepti fulgent prece matris inclytae,
Utrique vitae culminis insignia.
Regens Iohannes dextra solus Asiam

Et laeva frater positus Hispaniam.

Unter die ältesten Nachrichten von dem Lebens-Ende

dieses Apostels gehört, was Euseb. H. E. Lib. II. c. 9.

« ÖncekiDevam »