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wird, vom Range der Apostel handelt.
Es erhub
fich, berichtet der Evangelist, ein 3ank unter ihs
nen: welcher unter ihnen sollte für den Größ
ten gehalten werden? Er aber sprach zu ih
nen: Die weltlichen Könige herrschen, und
die Gewaltigen heißet man gnädige Herren,
Ihr aber nicht also; sondern der Größte un
ter Euch soll seyn, wie der Jüngste und der
Vornehmste, wie ein Diener. So wie dieser Tert
offenbar einen unter den Jüngern Jesu ausgebrochenen
Rangstreit voraussest, so haben auch unläugbar diejes
nigen, welche diese Perikope auswählten, von der Sage,
nach welcher Bartholomaus aus einem höheren Stande
war, Kenntniß genommen, weil sich sonst die Wahl eines
folchen Tertes gar nicht erklären ließe. Bewiesen wird das
durch allerdings auch nichts; doch ersieht man daraus, wie
alt und wichtig diese Sage seyn mußte,

Nach Euseb. H. E. Lib. V. e. 10. und Hieron. de vir. illustr. c. 15. predigte der Philosoph Pantâ nus das Christenthum in Indien und war in diesem Geschäfte der Nachfolger des Bartholomaus. Die eigenen Worte des Eusebius sind: 1,3u diesen (Evangelisten und Nachahmern der Apostel) gehörte auch Pantánus, der sogar nach Indien soll gekommen seyn, und daselbst schon das Evangelium Matthải gefunden haben, was schon vor seiner Ankunft daselbst Einige hatten, die Chris stum erkannt hatten. Diesen soll es Bartholomaus, einer von den Aposteln, geprediget, und ihnen das Evans gelium Matthải, mit hebräischen Buchstaben geschrieben (Еßaior roaμμacı), hinterlassen ha= ben, welches auch bis auf gedachte Zeiten erhalten worden." Stark (II, S. 141—42,) giebt sich viel Mühe, zu beweisen, daß unter Indien das glückliche Arabien zu verstehen sey. Von dem Evangelium in hebrdi

scher Sprache bemerkt er :,,Gewiß, für die Indianer zwis schen dem Indus und Ganges würde dieß ein eben so brauchbares Buch gewesen seyn, als für die Merikaner die lateinische Vulgata; wohl aber nüßlich für die Juden in dem glücklichen Arabien, die eine dem Hebräischen ganz nahe verwandte Sprache redeten. Ich schließe daher, und, wie mich dunkt, mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit, daß Bartholomaus in dem glücklichen Arabien das Evangelium geprediget habe." Es gilt von dieser Bemerkung, was in Ansehung des Apostels Thomas erinnert wurde. Es ist eine arge petitio principii, sobald das frühere Daseyn des Juden- und Christenthums in Indien, dessen Cultur- Ges schichte noch viel zu wenig bekannt ist, als daß man ein entscheidendes Urtheil darüber fällen dürfte, wahrscheinlich gemacht werden kann,

Nach Chrysostomus (Homil. de XII. Apost. Opp. T. VI. p. 269.) hat Bartholomåus in Lykaonien das Christenthum gelehret, wogegen nichts zu erinnern seyn dürfte. Weniger verbürgt sind die Erzählungen von feiner zwiefachen Kreuzigung, zuerst zu Hieraz polis in Phrygien, wo ihn aber die Einwohner wieder vom Kreuze abnahmen und in Freyheit seßten, sodann in Armenien', in der Stadt Albania, wo er, nachdem ihm die Haut abgezogen worden, getödtet wurde. Da sein Körper nicht im Grabe ruhig blieb, so ward er von den Armeniern zulest in's Meer geworfen. Dieses trieb ihn auf der Insel Lipara an's Land, wo ihm die Einwohner ein prächtiges Mausoleum errichteten. Von Lipara kamen seine Gebeine im J. 852, nach Benevent, und von da ließ fie Otto II. nach Rom bringen, wie oben bemerkt ist. S. Hippolyti Comment. de XII Apost. Nicephor! hist. eccl. II. c. 59. Vincent. Bellovac. Specul. histor. X. c. 86. Gregor. Turon. de gloria Martyr. c. 54. Leon. Ostiens, Chronogr. Lib. I. c. 26. Baron. Annal.

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1

ad a. 840. Andr. Wilckii Fest. XII Apost. p. 433.

seqq.

Auch diesem Apostel wird ein Evangelium zuge schrieben, welches schon Hieronym. Prooem. Comment. in Matth. und das Decretum Gelasian. für ein unter geschobenes von Háretikern interpolirtes Werk erklären. Ueber diese Schrift hat I. E. Grabe (Spicileg. S. Patrum. T. I. Oxon. 1700. 8. p. 128.) folgende Hypos these: „Excipiendum tamen forte (nåmlich von der großen Anzahl falscher Evangelien) Evangelium S, Bartholomaeo Apostolo adscriptum, siquidem istud tanquam divi Bartholomaei allegavit PseudoDionysius Areopagita, Lib. I. de myst. Theol, c. 1. id minime facturus, si ab Haereticis confictum fuisset. Haec quippe loco citato leguntur verba: Ούτω γουν ὁ θειος Βαρθολομαιος φησι· και πολλην την Θεολογίαν εἶναι, καὶ ἐλαχιστην, και το ευαγγελιον πλατυ και μέγα, και ἀνθις συντετμημένον. Quae ex praefatione Evangelii Barthol. desumta, hóc vero illud ipsum fuisse auguror, quod Pantaenus in India reperit, ubi Bartholomaeum Ap. praedicasse et ipsum S. Matthaei Evangelium hebraicis litteris scriptum, secum attulisse refert Euseb. H. E. Lib. V. c. 10, Istud Evangelium forte interpolatum deinde et prologo auctum, ipsique S. Bartholomaeo adscriptum est, sed merita inter Apochrypha rejectum."

Es wird außerdem noch einer Praedicatio S. Bartholomaei in civitate Vabat, welche viel spåtern Ursprungs seyn soll, erwähnt. S. Fabricii Lux salutar. Evangel. p. 541. Stack's Kirch. Gesch. des ersten Jahrh. 2. Th. S. 144.

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VIII.

SatthQue;

am 21. September.

Obgleich über das Martyrium des Apostels und Evangelisten Matthaus, von welchem die Alten fagten: Ut primus Evangelistarum, ita ordine Apostolorum antepenultimus (Andr. Wilckii Fest, XII Ap. p. 451.)“, nichts Zuverlässiges und Uebereinstimmiges bekannt ist, so wird dasselbe von der abendlåndischen Kirche doch einstimmig auf diesen Tag gefeht. Dieß wird in Notkeri Martyrolog. (in Gallandi Biblioth. Patr. T. XIII. p. 816.) ad d. 21. Septembr. XI. Cal. Octobr. so ausgedrückt:,,Natalis S. Matthaei, Apostoli et Evangelistae, cujus passionis historia circumquaque frequentatur." Und Mantuanus (Fa stor. IX. c. 6.) singt:

Lux ea Septembris vigesima prima, serendi Principium faciens; nam tunc Atlantides orto Sole cadunt, redeuntque grues, et semina sulcis Iacta legunt, spumatque lacu vindemia pleno. Hierin liegt zugleich die Anzeige von einem Dies memorialis und Witterungs- Kriterium, wozu der CalenderGlaube diesen Tag gemacht hat. Die griechischen Menologien dagegen haben am 16. November den MatthäusTag.

Die Alten haben sich mehr mit dem Evangelium des Matthaus, besonders mit der Frage: in welcher Sprache es geschrieben, und für welche Leser es bestimmt worden?, als mit dessen Person beschäftiget, und daher haben wir verhältnißmäßig weniger Traditionen über ihn, als über andere Personen der heiligen Geschichte. Die meisten ål tern und neuern Ausleger nehmen an, daß Matthaus

und Levi (Marc. 2, 14. Luk. 5, 27.) ein und dieselbe Person wären. Die Gründe, welche von Grotius, Michaelis, Haase (Biblioth. Bremens. Cl. V. p. 475.. seqq.) u. A. für's Gegentheil vorgebracht worden, sind von wenig Erheblichkeit. Paulus (Commentar. I. S. 410.) legt mit Recht Gewicht auf das Matth. 9, 9. gebrauchte: MarDacor λeyoμevov, d. h. zugenannt, und segt dann treffend hinzu:,,Folglich war Matthäus (ng Sanhedr. fol. 45. 1.), wie Kephas, Petrus etc. nicht der eigentliche Name des Mannes, wohl aber der im Umgange mit Jesu gebräuchlich gewordene Bey-Name. Wahrschein lich wird es daher, daß Levi das nomen proprium war, wie bey Marcus und Lukas. In ber Folge nennen diese ihn auch immer Matthaus, gleichsam nach seinem Christen Namen *)." Noch weiter ausgeführt ist die Meynung von der Identitát beyder Namen in Kuinoel Commentar. in Ev. Matth. p. 251-52. Daß redovns hier so viel sey, als Unter-Zolleinnehmer, der am

*) Die lächerlichsten Ableitungen und Deutungen dieses Namens findet man in Tacób. de Vorag. Aurea Legenda; serm. 155. Seltsam genug ist auch die Ableitung von 2, traxit. Die natürlichste ist von 1, dedit, woher 1, donum, und

ne, donum dei. Rach Hesychlus ist Mardamos so viet als: dedupnuevos, und man vergleicht den Namen mit OɛodoTOS, AwRodeos und Zwgoỡɛα. Ueber das Bedeutungsvolle desselben bemerkt Matth. Dresser (de festis diebus Chr. 1590. 8. S. 150.): „,Si non in cunctis, tamen in plerisque probatur id, quod in versu dicitur:

Conveniunt rebus nomina saepe suis; id est, vita saepenumero respondet nomini, et quidem ipsi nomini omen fati inesse solet: id quod de Matthaeo Gessit enim nomen rei seu affirmari jure omni potest. conditioni et professioni plane conveniens; quippe qui singulari Dei munere atque concessu tributus est ecclesiae Christi, ut Evangelii doctrinam in orbe terrae disseminaret atque propagaret."

L

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