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Konstantinopel kamen, die Gegend plünderten, die Hauptstadt belagerten, dann vom plötzlichen Sturme zerstreut, die Flucht ergreifen konnten - und bis sie dann nach Kiew zurückgekehrt, von dort eine Gesandtschaft an den Kaiser mit der Bitte um christliche Lehrer abschicken konnten ferner bis diese nach Konstanti

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nopel kamen; das Alles bedurfte einer längeren Zeit, und noch mehr Zeit war erforderlich, bis diese Glaubensboten nach Kiew angekommen, dort irgend einen Erfolg zu erzielen im Stande waren, wodurch sich Photius zur Belobung des Glaubenseifers der Russen bewogen finden konnte; dies Alles zusammen

nachdem er erfahren hatte, dass seine Gesandten gegen ihre Instruktionen gehandelt haben, berief er noch im J. 861 zu Rom eine Versammlung, in welcher er in Anwesenheit des Gesandten des Kaisers Michael erklärte, dass er seine Gesandten nur desswegen nach Konstantinopel schickte, damit sie den Stand der Sache ermitteln und ihm darüber berichten und auch ihre Meinung vortragen, wie sich dieser Streit beilegen liesse. Als aber Photius auch in der Folge von seiner Tyrannei nicht nachlassen wollte, berief Papst Nicolaus I. im J. 863 zu Rom ein Concilium, auf welchem die Beschlüsse der im J. 861 zu Konstantinopel gehaltenen Synode für nichtig erklärt wurden, Photius als Usurpator entsetzt wurde und die pflicht vergessenen römischen Gesandten ihrer Würden entsetzt und von der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen wurden.

Als dies Alles in Konstantinopel ruchbar wurde, entstand eine grosse Gährung unter dem Volke, welches bisher meinte, dass Photius in Uebereinstimmung mit dem Papste handle, und Viele trennten sich vom Rebellen. Photius sah nun ein, dass mit Heuchelei nichts mehr auszurichten sei, er schritt daher zur offenen Rebellion, er erklärte sich vom Papste unabhängig, und sein Freund und Bundesgenosse verrichtete die Henkersdienste, indem er Alle, welche sich dem Photius widersetzten, marterte und quälte. Photius sann nun weiter auf Mittel, um den so verwegen veranlassten Bruch zwischen Rom und Konstantinopel zu vollenden, fingirte desswegen Akten eines nie abgehaltenen allgemeinen Concils, worin er den Papst Nikolaus I. exkommunicirte und die römische Kirche verschiedener Häresien und Missbräuche beschuldigte. Davon schreibt Anastasius Bibliothecarius, wie folgt: Verum iste falsarius falsorum excessuum adversus insontem absentem et invictum, mendacem codicem compilat, mille circiter antistitum subscriptiones falsas interserit, sibi nemine prorsus consentiente vel conscribente ex illa numerosa episcoporum multitudine, nisi uno et viginti praesulibus. Unde jam profusius sancti habitus viri eum fugiunt, et quasi squalorem quendam declinant, alterum Dioscorum hunc appellantes, et praecursorem Antichristi, immo ipsum Antichristum existimantes, quem scilicet hominem peccati filiumque perditionis Apostolus appellasset, qui profecto extolleretur supra omne quod dicitur Deus ad quod colitur." (in Migne, patr. graecae t. 102. col. I.) Die orientalischen Bischöfe, mit Ausnahme von 21 photianischen Anhängern, widersetzten sich dieser Verwegenheit des Photius; allein

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gefasst konnte unstreitig in der kurzen Frist eines Jahres nicht geschehen. Nun aber wurde Photius im J. 867 vom Kaiser Basilius Macedo seiner Würde entsetzt und in ein Kloster verwiesen; es scheint also kaum möglich, dass in einer so kurzen Spanne Zeit so Vieles geschehen wäre. - 2. Die Quelle selbst, auf deren Grund dieser Bekehrungsversuch dem Photius zugeschrieben wird, nämlich der angeführte Brief des Photius, ist sehr verdächtig. Assemani (in seinem Werke: Calendaria Ecclesiae universae) ist der Ansicht, dass dieser Brief erst nach dem Tode des heil. Ignatius, nicht aber im J. 866 verfasst worden ist, was die Akten des 8. ökumenischen Concils beweisen. Denn die Le

Photius liess sich in seinem Werke nicht beirren, er hoffte, dass ihm seine Ränken bald zur Herrschaft über die ganze orientalische Kirche verhelfen werden, als ihn plötzlich das Strafgericht Gottes ereilte. Es wurde nämlich sein Gönner und Beschützer, Bardas, gestürzt, und zwar in demselben Jahre, in welchem Photius die erwähnten Akten fingirt hat, Bardas hatte viele Feinde, der bedeutendste unter ihnen war aber Basilius, Grossmarschall des Kaisers. Dieser brachte dem Kaiser bei, dass sein Oheim Bardas nach der Alleinherrschaft strebe, desswegen liess der Kaiser den Bardas in Stücke hauen und erhob den Basilius zu seinem Mitregenten. Das war nun für den Photius ein furchtbarer Schlag, denn Basilius war ihm gar nicht gewogen. Allein seine aalglatte Natur hoffte auch unter den gegenwärtigen Umständen ihr Auskommen zu finden. Wiewol ihn Bardas gehoben und immer unterstützt hat, so trug er nun kein Bedenken, gegen denselben allerlei fluchwürdige Sachen vorzubringen und so sein ohnehin trauriges Andenken noch mehr zu schänden, in der Hoffnung, sich dadurch die Gunst des Kaisers zu erwerben. Und wirklich ist ihm das beim Kaiser Michael gelungen, dagegen konnte er den Mitregenten Basilius nicht für sich gewinnen; denn dieser traute dem Photius nicht und suchte das freundschaftliche Verhältniss zum Papste wieder herzustellen. So befand sich Photius in einer nichts weniger als angenehmen Lage, und dies desto mehr, als Basilius als Mitregent es für seine Pflicht erachtete, dem Kaiser Michael dessen lasterhaften Lebenswandel vorzuhalten und dessen Grausamkeiten Einhalt zu thun. Dies erfüllte den Kaiser Michael mit einem tiefen Hass gegen Basilius, und Photius, der sowol Michael's Grausamkeit, als auch des Basilius' Entschlossenheit kannte, sah ein, dass einer von den beiden Regenten fallen muss. Ihm wäre freilich der Sturz des Basilius erwünschter gewesen, aber im Grunde waren ihm beide gleichgiltig, er wollte nur auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und seine Haut in Sicherheit bringen. Wenn er also beim Kaiser Michael war, so schimpfte er über den Basilius; kam er aber zum Basilius, so hatte er nicht Worte finden können, um ihm zu lobhudeln und den Kaiser als einen Wütherich herabzusetzen und in Koth zu ziehen. Doch die Sachen gingen ihren Lauf, Michael III. fie unter der Partisane eines Soldaten der Leibgarde des Basilius, und dieser ward so Alleinherrscher am 23. September 867.

gaten der orientalischen Patriarchen, an welche der in Rede stehende Brief des Photius gerichtet war, bekennen in der achten Sitzung des Concils, dass die genannten drei Patriarchate seit den Zeiten des Papstes Nikolaus I. bis auf die damalige Zeit mit Photius die Kirchengemeinschaft abgebrochen haben, und dass sie weder an ihn irgend ein Schreiben gerichtet, noch auch von ihm ein solches erhalten haben, und sie thun des in Rede stehenden Briefes keine Erwähnung, was man nur so erklären kann, dass dieser Brief damals noch nicht existirte. Uebrigens hat das achte ökumenische Concil alle auf die Aftersynode von 861 bezüglichen Schriften des Photius verbrennen lassen; wenn also dieser Brief

Seine erste That war, der Kirche den Frieden wiederzugeben; daher verwies er den Eindringling Photius in ein Kloster und führte den rechtmässigen Patriarchen Ignatius mit der grössten Feierlichkeit zur allgemeinen Freude des Volkes auf den Patriarcbalstuhl zurück (25. Sept 867). Beide, der Kaiser und der Patriarch, wandten sich mit einer Gesandtschaft an den Papst Hadrian II. (867-872), welcher auf den inzwischen gestorbenen P. Nicolaus I. folgte, mit der Bitte, damit er zur Wiederherstellung der kirchlichen Ordnung Gesandte nach Konstantinopel entsende, was auch wirklich geschehen ist, und es wurde zur Beilegung des photianischen Schisma das achte allgemeine Concil rom 5. Okt. 869 bis 28. Febr. 870 in Konstantinopel gehalten. Auf diesem Concil wurde Photius mit folgenden Worten verdammt: Photio invasori, Photio saeculari et forensi, Photio neophyto et tyranno, Photio schismatico et damnato, Photio moecho et parricidae, Photio fabricatori mendaciorum, Photio adultero et interfectori, Photio inventori perversorum dogmatum, Photio novo Dioscoro, Photio novo Judae, anathema!" Zugleich wurden auch des Photius hartnäckige Parteigänger, insbesondere Gregor von Syracus, exkommunizirt, sämmtliche Akten der von Photius gehaltenen Aftersynoden verbrannt und dann noch andere Sachen erledigt.

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Der Frieden wurde so hergestellt und dauerte bis zu dem im J. 877 oder 878 erfolgten Tode des heil. Ignatius. Nun gelang es aber leider dem Photius wieder, auf den Patriarchenstuhl zurückzukehren und auch vom Papste Johann VIII. (872-882) anerkannt zu werden, freilich unter der Bedingung, dass er vor einer Synode Genugthuung leiste und eines besseren Lebens sich befleisse welche bedingnissweise Anerkennung des Papstes Johannes VIII. Vorgänger und das 8. ökumenische Concil kaum voraussehen konnten; Photius aber, zum Dank für seine Anerkennung steigerte, auf der Synode zu Konstantinopel 879 in Gegenwart der päpstlichen Legaten seinen Hochmuth und seine Verwegenheit, und die päpstlichen Legaten stimmten fast allen Beschlüssen dieser Synode bei. Dies alles führte endlich dazu, dass P. Johannes den Bann über Photius und seine Anhänger aussprach. Doch Photius hielt sich noch in seiner Stellung, bis er vom Kaiser Leo VI., dem Philosophen, im J. 886 abermals entsetzt wurde und sein fluchbeladenes Leben, von Allen verachtet und vergessen, wahrscheinlich im J. 891 abgeschlossen hat. Nach

damals existirte, so wäre er auch verbrannt worden. Demnach ist die Quelle, auf die gestützt, dem Photius ein Bekehrungsversuch der Russen zugeschrieben wird, unsicher, ja im hohen Grade verdächtig. Darauf gestützt, meinen nun Andere, dass auch die Angabe des in Rede stehenden Briefes des Photius, laut welcher die Russen schon damals zum Theile Christen waren, falsch ist. Doch diese Behauptung geht zu weit; denn es wäre fast unmöglich, in einem, wenn auch um einige Jahre später geschriebenen, für die Oeffentlichkeit bestimmten Briefe eine so offenbare Erdichtung der Welt als Thatsache vorzubringen. Die Thatsache, d.i. die theilweise Bekehrung der Russen, von welcher Photius erzählt, kann nicht in Abrede gestellt werden; aber falsch handelt hier Photius, indem er fremde Verdienste in seiner Bescheidenheit sich selbst zuschreibt. Man kann nämlich unter den Russen, welche Photius bekehrt zu haben vorgibt, entweder diese Christen verstehen, welche durch die beiden Apostel Cyrill und Method vermittelst der bekehrten Chasaren gewonnen wurden, oder da der genannte Brief bedeutend späteren Ursprunges ist diejenigen Russen, welche durch den vom heil. Ignatius nach Russland entsendeten Bischof bekehrt worden sind. So ist also die Ansicht, als ob Photius eine theilweise Bekehrung der Russen bewirkt hätte, nicht stichhältig; und wenn aus Anlass der Expedition des Oskold und Dir überhaupt eine theilweise Bekehrung der Russen geschehen ist, so ist sie dem heil. Ignatius zu verdanken, welcher im J. 867 vom Kaiser Basilius Macedo in die Patriarchenwürde restituirt worden ist.

Dafür spricht der pragmatische Zusammenhang der Thatsachen, welche in dieser Beziehung von Nestor und den byzantinischen Schriftstellern angeführt werden.

Nestor erzählt wohl nichts von der Bekehrung der Russen, welche in Folge der misslungenen Expedition des Oskold und Dir nach byzantinischen Berichten geschehen sein soll, und man wäre fast versucht, diese ganze Geschichte in das Reich der

seiner zweiten Entsetzung wurde das von ihm gestiftete Schisma beseitigt, bis es im eilften Jahrhunderte von Michael Caerularius wiedererweckt worden ist. Ich habe diesen kurzen Abriss desswegen hier gegeben, um leichter beurtheilen zu können, ob die aufkeimende russische Kirche in das orientalische Schisma verwickelt war, oder davon verschont geblieben ist.

Erfindungen zu verweisen, da es unglaublich vorkommt, dass ein so wichtiges Ereigniss dem Nestor unbekannt geblieben sein sollte. Allein es bestehen anderseits sehr gewichtige Zeugnisse dafür, dass damals wirklich eine theilweise Bekehrung der Russen stattgefunden hat, namentlich die obangeführten Berichte der Byzantiner. Sie berichten zuerst übereinstimmend mit Nestor, dass die Russen im J. 866 unter Oskold und Dir einen Kriegszug gegen Konstantinopel unternommen haben, und als diese Expedition gänzlich scheiterte, fügen sie hinzu, dass sie um christliche Lehrer ersuchten, welcher Bitte auch willfahrt worden ist. Welcher Patriarch aber einen Bischof nach Russland schickte, sagt der anonyme Fortsetzer des Theophanes nicht, jedenfalls konnte es aber nicht Photius gethan haben, da diese russische Invasion kurz vor dessen Sturze geschehen ist; ausdrücklich aber und ausführlich erzählt den ganzen Hergang der Sache Constantinus Porphyrogenitus (wie wir oben gesehen haben, und auch Zonaras, (annal. t. 3. in Basil. Maced.) Nicephorus (Comment. de rebus byzant.) und Cedrenus), und diese Angaben. lassen sich ohne irgend welche Schwierigkeiten rechtfertigen. Denn a) Oskold und Dir unternahmen die Expedition gegen Konstantinopel im J. 866, und als diese missglückte, eilten sie nach Kiew, konnten also schon im nächsten Jahre vom Kaiser Basilius Macedo, welcher am 23. September 867 Alleinherrscher ward, einen Bischof erhalten; b) Photius, welcher im J. 857 den heil. Ignatius vom Patriarchalstuhle verdrängte, wurde am 24. September 867 entsetzt und in ein Kloster verwiesen, und am 25. September 867 wurde der heil. Ignatius restituirt, er konnte also einen Bischof konsekriren, welcher dann nach Russland geschickt wurde und dort eine theilweise Bekehrung bewirkte. Aus dem Gesagten folgt nun, dass die theilweise Bekehrung der Kiew'schen Russen, welche um das Jahr 867 geschehen ist, dem heil. Ignatius zu verdanken ist, dass also die ersten historisch ziemlich beglaubigten christlichen Lehrer der Russen dem photianischen Schisma fremd und katholisch waren, dass demnach Russland von der ersten Zeit seiner Bekehrung katholisch war. c) Dass aber damals wirklich eine wenigstens theilweise Bekehrung der Russen stattgefunden hat, dass demnach der Bericht Constantins des Porphyrogeniten begründet ist, bekräftigt der Umstand, dass, wie wir bald sehen werden, es in Russland schon im

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