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Einleitung.

A.

Ueber die Darstellung des Lehrbegriffs der verschiedenen christlichen Parteien aus ihren Bekenntnissschriften.

1. Die Kenntniss und wissenschaftliche Darstellung des eigenthümlichen Lehrbegriffs der verschiedenen Parteien, welche im Schoosse der allgemeinen Kirche Christi sich entweder unter der Benennung von (Particular-) Kirchen oder von Gemeinden gebildet und in kirchlich - politischer Beziehung einen öffentlichen Charakter angenommen haben, beschäftigte zwar schon seit der Reformation die Theologen derjenigen Parteien, welche dem praktischen Christenthume auch eine wissenschaftliche Behandlung desselben beizugesellen für unbedenklich hielten, nahm aber im Laufe der Zeit einen doppelten, sehr abweichenden Charakter an. Die ältern Gottesgelehrten nämlich bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts gingen dabei stets von polemischen Rücksichten aus und machten die Darstellung der symbolischen Lehrbegriffe immer zur Grundlage einer offenen Bekämpfung, deren endliches Resultat dieses sein sollte, dass die Glaubenslehre ihrer Partei allein den Namen derächtchristlichen verdiene. Mit der Geringschätzung des positiven Christenthums und namentlich der Form, in welche es als Kirchenlehre gefasst erschien, musste auch in den letzten Decennien des vorigen Jahrhunderts dieses symbolisch-polemische Interesse erkalten; die Polemik (theologia elenctica, antithetica), die sonst selbst auf Universitäten eifrigst betrieben worden war, ging bis auf die Benennung unter. Erst mit Beginn des 19. Jahrhunderts fing man wieder langsam an, seinen Blick auf den Confessionsunterschied der christlichen Parteien zu richten; so wie aber das Zeitalter, einmal wankend gemacht in christlicher Ueberzeugung, keinen Geschmack mehr an dogmatisch-symbolischen Kämpfen (bei denen beide Parteien auf symbolischem Boden stehen) fand, und so wie der Gelehrte, welcher zuerst die Aufmerksamkeit auf diesen Punkt theologischen Wissens wieder hinlenkte, ein historischer Theolog war (Planck), so nahm auch diese erneuerte wissenschaftliche Darstellung ganz die historische Farbe an und suchte diese Eigenthümlichkeit ihrer Form später auch durch den Namen Symbolik, unter dem sie in die Reihe theologischer Disciplinen eintrat oder einzutreten versuchte ), vor aller Welt auszusprechen.

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1) Der Name theologia symbolica ist bekanntlich um Vieles jünger, als die Benennung libri symbolici. Er wurde zuerst von luther. Theologen (so viel mir bekannt, zuerst von Bernh. v. Sanden, der 1588 eine theologia symbolica lutherana erscheinen liess) gebraucht und erst von Marheinecke in dem oben bezeichneten Sinne erweitert.

Wenn es nun auf der einen Seite nicht geleugnet werden mag, dass unsere Wissenschaft in dieser verjüngten Gestalt das Interesse bei weitem nicht so stark anspricht, wie in ihrer veralteten Rüstung als Polemica 1), so wird man auf der andern doch auch zugeben müssen, dass sie durch diese Umwandlung in dem, was bei ihr Hauptsache ist und ihr erst einen wahren, dauernden Werth sichert, bedeutend gewonnen habe; denn der blosse Historiker untersucht gewiss weit kälter, mithin treuer und unbefangener, was Lehrbegriff einer fremden Partei sei 2), als der die Bekämpfung oder, richtiger zu sagen, Niederkämpfung im Sinne habende, folglich parteiische Dogmatiker, nicht als ob letzterer von dem Bestreben geleitet würde, das Geschäft der Bestreitung sich leichter zu machen (es ist bekannt, dass dem polemischen Scharfsinne keine Aufgabe zu schwer war und dass auf diesem Gebiete eine Gewandtheit des Geistes entwickelt worden ist, welche wahrhaft in Erstaunen setzt), - auch nicht, als ob die Männer, die sich dem Kampfe unterzogen, alle so unredlich gewesen wären, um geflissentlich ein tieferes Eindringen in das System des Gegners zu vermeiden -, sondern weil die Voraussetzung, die Gegenpartei sei in Irrthum versunken, dem Geiste eine solche Stimmung mittheilen musste, dass er die verborgenen Wahrheitskörner nicht bemerkte, sondern, unbewusst, überall, was er suchte, nur Irrthum fand. Gewonnen hat also die Symbolik bei ihrer Umgestaltung gewiss und sie darf sich nicht schämen, in die Reihe theologischer Wissenschaften einzutreten. Einen neuen Schwung erhielt übrigens dieselbe in der neuesten Zeit theils durch die mit so viel Eifer, obschon nicht überall mit ruhiger Ueberlegung begonnenen Versuche zur Vereinigung der beiden protestantischen Kirchen, bei denen man die dogmatischen Differenzpunkte, wenn man auch gern die Aufmerksamkeit davon abzog, doch nicht ganz unbeachtet lassen konnte; theils durch die Beeinträchtigungen und zum Theil Verunglimpfungen, welche die Protestanten von den Katholiken, die sich, unter ihrem Kirchenoberhaupte vereinigt, wieder stärker fühlten, erdulden mussten; wozu in den letzten Jahren noch der Umstand hinzukam, dass die katholischen Theologen bei dogmatischen Controversen der Protestanten durch das Vorgeben zu entschlüpfen suchten, letztere entbehrten einer vollständigen und gründlichen Einsicht in ihr, der Katholiken, kirchliches Lehrsystem.

Die ältern polemischen Werke der luth. Theologen, welche den gesammten Stoff dieser Wissenschaft umfassen, s. bei Walch Biblioth. theol. Tom. I. p. 649 sqq. Nösselt Anweis. z. theol. Bücherkenntniss. 4. Aufl. S. 238 ff., und mein Handb. d. theol. Literatur. 3. Aufl. S. 342 ff. Die neueren Schriften üb. allgemeine Symbolik sind:

1) Dass die Polemik als Wissenschaft durch die Symbolik in Ruhestand gesetzt worden sei (Danz theolog, Encyclop. S. 418.), ist unwahr. Beide Wissenschaften können recht wohl neben einander bestehen u. den Protestanten muss das factische Verhältniss der evangel. Kirche zur katholischen überzeugen, dass eine zeitgemässe Wiederbelebung der Polemik allerdings von Nutzen ist vgl. die Abhandlungen Tzschirners u. Tittmanns in des erstern Magaz. f. christl. Prediger. 3. Bd. 1. u. 2. Stück. Mit Recht haben daher Hagenbach (theol. Encyclop. S. 271 f.) u. Clarisse (Encyclop. theol. epitome. Lugd. Bat. 1832. 8. p. 449 sqq.) die Pol. mit unter den theologischen Wissenschaften aufgezählt. Tittmanns Versuch einer nach den jetzigen Forderungen der Wissenschaft umgestalteten Polemik ist unvollendet geblieben.

2) Die Ableugnung der Möglichkeit solch eines unparteiischen Verfahrens (Schleiermacher Darstell. des theolog. Studiums S. 46.) setzt bei dem Bearbeiter eine grosse geistige Knechtschaft voraus. Wenn aber neulich behauptet werden wollte, die bloss historisch gehaltene Symbolik ermangele, weil der Darsteller nicht zugleich selbst einen bestimmten kirchlichen Standpunkt einnimmt, des wahren, praktischen Interesses, so würde hiermit zugleich aller Dogmengeschichte ihr Werth abgesprochen sein. Solche Uebertreibungen mögen gut gemeint sein, wissenschaftlich sind sie nicht.

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Gli Jac. Planck Abriss e. hist. u. vergleichend. Darstell. d. dogmat. Systeme uns, verschied. christl.
Hauptpartt. u. s. w. Gött. (1796. 1804.) 1822. 8. (vgl. neues theol. Journ. 9. B. $. 75 ff.)

Ph. Marheinecke christl. Symbolik oder hist.-krit. und dogmatisch - comparative Darstell. des kathol., luth., reform. u, socin. Lehrbegriffs u. s. w. Heidelb. 1810-13. 1. Thl. 1-3. Bd. 8. System d. Katholicismus (vgl. Bengels theol. Archiv. 1. B. S. 446 ff. Allgem. Lit. Zeit. 1811. II, 177 ff. 185 ff. Egzbl. 1815. 393 ff. 401 ff. Theol. Annal. 1811. S. 161 ff. 1814, S. 455 ff.)

Dess. Institutiones symbolicae doctrinar. cathol., protestantt., socinian,, eccles. graec. minorumque societatt. christ. summam et discrimina exhibentes. Berol. (1812. 1825.) 1830. (s. Ammons krit. Journ. d. Theol. 1. Bd. S. 348 ff. Allgem. Lit. Zeit. 1826. I. No. 39.)

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Herb. Marsh vergleichende Darstellung der protest. engl. u, röm. kathol. K. od, Prüfung d. Protestantism. u. Katholicism. nach dem gegenseit, Gewicht der Grundsätze und Lebren u. s. w., aus dem Engl. übers. m. Anm. u. Beilagen von J. Cph. Schreiter. Sulzbach 1821. gr. 8. (n. theol. Annal. 1823. I. S. 44 ff.)

Den Namen der Symbolik usurpirte auch:

J. A. Möhler Symbolik od. Darstellung der dogmat. Gegensätze der Katholiken u. Protestanten nach ihren öffentl. Bekenntnissschriften. Mainz (1832. 1833. 1834.) 1835. 8. Es ist eigentlich eine Polemik gegen den Protestantismus (obschon die kleinern Parteien im 2. Buche, freilich als,,protestantische Secten", zugleich mit abgehandelt sind). Die unhistorische Vermengung der in den Privatschriften der Reformatoren vorliegenden Lehransichten mit den Lehrbestimmungen der symb. Bücher, ja die Vernachlässigung der letztern, die Unfähigkeit, sich auch nur für Momente vom kathol. Standpunkte loszureissen und in den Ideengang consequenter Denker zu versetzen, endlich der scharfe, mehr bemitleidende als verunglimpfende Ton veranlassten viele protestantische Gegenschriften; die zwei gelehrtesten, sind:

Ferd. Chr. Baur Gegensatz des Katholicismus u. Protestantismus nach den Principien u. Hauptdogmen der beiden Lehrbegriffe. Tübing. 1834. 8.

K. Im. Nitzsch Protestant. Beantwort. d. Symbolik Möhlers (in 5 Artik.), zuerst in den theolog. Studien u. Kritik. 1834. 1. 2. 3. u. 4. Hft. 1835. 2. Hft., dann zusammengedruckt Hamb. 1835. 8.

Gegen Baur schrieb aber:

Möhler Neue Untersuchungen der Lehrgegensätze zwischen den Katholiken u. Protestanten. Mainz (1834.) 1835. 8., welche Schrift beleuchtete :

Baur's Erwiderung auf Möhlers neueste Polemik gegen die protest. Lehre u. Kirche. Tüb. 1834. 8. Ausserdem ist gegen Möhler zu vergleichen Evang. Kirchenzeit, 1834. No. 82. 84., 1835. No. 1. 37-40. 102 — 104., 1886. No. 8. 9. 20. 21.

2. Dass die Symbolik als ausschliessliche Quelle ihres wissenschaftlichen Materials nur diejenigen schriftlichen Darstellungen des Lehrbegriffs einer fraglichen Kirchenpartei, welche von dieser selbst als authentische Bekenntnisse der ihr eigenthümlichen Glaubenslehre ausgegeben worden sind, betrachten dürfe, ist an sich einleuchtend '). Zwar haben diejenigen Kirchenlehrer, welche bei der Partei selbst in dem Rufe rechtgläubiger stehen, ebendeshalb das Vorurtheil für sich, dass auch ihre Privatschriften dem Lehrbegriffe der Partei conform sein werden; allein theils ist durch jenen Ruf der Orthodoxie, der überhaupt nicht von der Gemeinde, sondern von den Theologen eines gewissen Zeitalters ausgeht, nicht jede Abweichung vom kirchlichen Lehrbegriffe ausgeschlossen der Symbo

1) Daher auch das Verfahren eines berühmten Theologen, welcher die luth. Kirchenlehre zugleich aus den Schriften der ältern (orthodoxen) Dogmatiker ableiten wollte, Widerspruch gefunden hat und als verwirrend bezeichnet worden ist.

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lik muss es aber darauf ankommen, auch in den kleinern Details die dogmatischen Ueberzeugungen einer fraglichen Partei darzulegen, theils ist in gelehrten Werken der Kirchenlehre immer mehr oder weniger wissenschaftlicher Apparat beigegeben, und die Unterscheidung zwischen dem, was symbolisch, und dem, was Ausführung oder Einkleidung des Verf. ist, zwischen Glauben und Theologie, hierdurch erschwert. Es bleibt folglich eben so sicher als bequem, auf die Bekenntnissschriften zurückzugehen und sie allein zur Basis der Symbolik als Wissenschaft zu wählen. Jede christliche Kirchenpartei hat nun auch wirklich solche Bekenntnissschriften, weil jede irgend einmal in die Nothwendigkeit versetzt war, sich öffentlich und unumwunden über ihren Lehrbegriff zu erklären, sei es nun zunächst, um vor dem Eindringen von Ketzereien sich zu bewahren (wie die röm. kathol, u. die orthodox-griechische), oder um auf diese Weise ihre Berechtigung zu einer Trennung von der bestehenden Kirche zu documentiren und von Seiten der Staaten Duldung oder Anerkenntniss zu erlangen. Diese Schriften sind bald in der Form eigentlicher Glaubensbekenntnisse, bald in der Form von sogenannten Katechismen ') abgefasst, gewöhnlich aber hat eine Kirchengesellschaft beide Arten authentischer symbolischer Schriften zugleich. Im letztern Falle verdienen die Confessionen den Vorzug; doch darf man auch die Katechismen nicht übersehen, weil in ihnen oft mehr Deutlichkeit herrscht, als in den, zuweilen in schielenden, blos biblischen Ausdrücken abgefassten Confessionen. — Wenn die Symbolik sich ausschliesslich an die authentischen symbol. Schriften hält, kann ihr jedoch leicht ein doppelter Vorwurf gemacht werden, zuerst als stelle sie, wenigstens in Beziehung auf solche Kirchenparteien, die eine Fortbildung des Lehrbegriffs annehmen, eine bereits veraltete Kirchenlehre dar, mithin etwas Todtes, längst Erstarrtes: und wirklich scheint darum Planck seinem Abrisse eine Uebersicht der neuern dogmatischen Lehren (des Rationalismus) beigefügt zu haben. Allein, da die Symbolik, wenn sie ihrer Selbstständigkeit nicht verlustig werden will, von dem Begriffe des kirchlich Sanctionirten ausgehen muss, und eine symbol. Lehre so lange als solche gilt, bis sie nicht von der Kirche selbst umgestaltet, verbessert oder widerrufen wird: so muss die Symbolik jenes Ziel unverrückt im Auge behalten, und die Darstellung der abweichenden dogmatischen Lehren, auch wenn sie bei allen Dogmatikern der fraglichen Partei herrschend geworden sein sollten, der Dogmengeschichte überlassen 2). Der zweite Vorwurf, den man der Symbolik machen könnte, ist in der neuesten Zeit hauptsächlich von katholischen Theologen erhoben (s. z. B. theol. Annal. 1814. 2. B. S. 455 ft.) worden. Sie behaupten nämlich, dass, wer bei den Symbolen stehen bleibe, theils blosse Schultheologie, auf welche ihre (die kathol.) Kirche selbst keinen Werth lege, theils nur die Formen auffasse, welche Symbole hoher religiöser Ideen

1) Untergeordneten Werth für die Symbolik haben die liturgischen Bücher einer Kirchenpartei, obschon auch sie im Grunde öffentliche (indirecte) Bekenntnisse der Kirchenlehre sind, s. Köcher Beweis, dass man die Glaubenslehre der Katholiken aus ihren liturg. Büchern beurtheilen könne. Braunschw. 1747. 4. Man wird ihrer in der Symbolik überhaupt nur selten bedürfen.

2) Es ist bekannt, dass namentlich die reform. Theologen eine verbindende Kraft ihrer (ohnedies fast nur provinziellen) Symbole nicht in dem strengen Sinne anerkennen, wie die lutherischen, und dass im Laufe der Zeit selbst der katechetische Unterricht von dem ältern symbolischen Rigorismus zurückgekommen ist. Allein die Symbolik wird immer auch hier auf die Confessionen zurückgehen müssen, da die Kirche damals, als sie erschienen, den dort ausgesprochenen Lehrbegriff wirklich für den ihrigen erkannte, und eine Umgestaltung desselben nicht öffentlich sanctionirt hat. Das nämliche gilt auch von den Arminianern, welche allen symbolischen Lehrformela feind sind.

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seien und den letzteren nur als involucra dienen sollten. Allein da die Kirche nie öffentlich ausgesprochen, dass sie einen Theil ihrer Lehren als blosse Schultheologie fallen lassen und aus der Reihe der Glaubensartikel ausstreichen wolle, und eben so wenig auch nur entfernt angedeutet hat, dass ihre dogmatischen Sanctionen nur als Symbole einer geistigen Religion zu betrachten seien: so muss der Protestant, zumal da die ältern, für rechtgläubig geltenden Dogmatiker alles wörtlich auffassten, jenes Streben neuerer kathol. Theologen, ihre Kirchenlehre zu idealisiren '), eben so misbilligen, wie das zwecklose Beginnen protestantischer Dogmatiker, den symbol. Lehrbegriff einer neuern Philosophie anzupassen und so als Vernunftweisheit darzustellen; die Symbolik wird, aller Verweisungen auf neuere kathol. Dogmatiker und aller idealisirender Remonstrationen ungeachtet, ihren historischen Weg verfolgen und die kathol. Symbole eben so wörtlich treu, wie die Concordienformel excerpiren, überzeugt, dass die Urheber beider aufrichtige Rechenschaft von ihrem Glauben geben, nicht die Welt durch geheime Symbolik äffen wollten. Auch haben die neuesten kathol. Symboliker und Polemiker selbst jenem idealisirenden Spiel entsagt.

3. Noch kann darüber Frage entstehen, welchen Umfang man der Symbolik geben und welche Hauptgesichtspunkte man für diese Wissenschaft und ihre innere Organisation feststellen solle. Planck hat nur die drei christl. Hauptconfessionen und die Socinianer in den Kreis seiner Darstellung gezogen; Marheinecke verspricht in seinem grössern Werke ebenfalls nicht mehr und will den Lehrbegriff der orthodoxen griechischen Kirche blos in einem Anhange behandeln; nur in den Institutt. hat er den Mennoniten, Herrnhuthern u. Quäkern einige Aufmerksamkeit gewidmet. Dass nun der Lehrbegriff der griech. orthodoxen Kirche 2), da er theils manches von dem röm, katholischen Abweichendes enthält, theils in Symbolen redlich, wenn auch nicht mit wissenschaftlicher Schärfe, ausgesprochen ist, eben so wohl eine besondere Darstellung verdiene, wie der reformirte Lehrbegriff neben dem lutherischen, scheint keinem Zweifel zu unterliegen. Weniger möchten die Arminianer Ansprüche auf eine solche Auszeichnung machen können, da sie aus dem Schoosse der reformirten Kirche hervorgegangen sind und mit ihr bis auf wenige Hauptpunkte zusammentreffen, welche noch dazu nicht einmal alle dogmatischer Art sind. Indess eben weil die Differenz Hauptpunkte betrifft und die Partei sich auch äusserlich sehr consolidirt hat, wird man dem armin. Lehrbegriff eine Stelle in der Symbolik nicht verkümmern wollen. Die Quäker und Mennoniten haben im Einzelnen wenig Eigenthümliches und, wo von einer präcisen Fassung des Glaubens nach den theolog. Grundbegriffen die Rede ist, können sie, die fast blos Bibelworte wiederholen und der Schultheologie, abhold sind, nicht in Betrachtung kommen; darum ist ihnen nicht eine besondere Columne in unsern Tabellen gewidmet, sondern blos in den Erläuterungen auf sie Rücksicht genommen worden. - Alle diese verschiedenen Religionsparteien aber lassen sich in der Symbolik bequem nach ihrem Princip unter zwei Klassen ordnen. Die Einen erkennen als Quelle der christlichen Offenbarung aus

1) Vgl. Bengels Archiv. 2. Bd. S. 830 f. Kähler Beitr. z. den Versuchen neuerer Zeit, den Katholicismus zu idealisiren. Königsb. 1828. 8. Merkwürdig ist bes. Dieringers Abh. üb, Bedeut. der kirchl. Exorcism. u. Benedictionen in der Tübinger theolog. Quartalschr. 1836. II. S. 286 ff.

2) Die schismatischen Kirchenparteien des Morgenlandes können um so weniger als Gegenstand der comparativen Symbolik betrachtet werden, da sie ihre dogmatische Ueberzeugung nicht in autorisirten Schriften ausgesprochen haben, oder ihr jetziger Glaube doch nur unvollständig bekannt ist.

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