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Grossmährisches Reich

Einwanderung der Magyaren. (Allmälige Bildung der ostdeutschen -lo? «lls al Sprachgränze und Sprachinseln in den Ostländern der Monarchie.)

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Wahrscheinlich hätte sich durch deutsche Colonien und deutsche Herrschaft die deutsche Sprachgränze allmälig bis an die Donau und Drave ausgedehnt, und die Germanisirung Pannonien's wäre erfolgt, wenn nicht die Erhebung des grossmährischen Reiches und die damit im Zusammenhange stehende Einwanderung der Magyaren, sowohl die Germanisirung, als die Slavisirung Pannonien's gehindert, und ein neues asiatisches Volks-Element auf den kaum cultivirten Boden unter die eben erst in die Civilisation eingetretenen deutschen und slavischen Völker geführt hätte. Schon der mährische Herzog Rastislaw war den Karolingern auf seiner Felsenburg Theben (Dowina) gefährlich geworden (850-868). Sein Neffe Swatopluk, der seinen Ohm durch Verrath gestürzt, vereinigte die meisten slavischen Völker von der Weichsel und Elbe bis zur untern Donau unter seiner Oberhoheit als Grossherzog '). Sein Reich wurde das grossmährische genannt (871—894). In demselben verkündigten Cyrill und Method, das Christenthum und gründeten Kirchen zu Brünn und Olmütz. Der Versuch Swatopluk's, seinen Einfluss auch in Pannonien geltend zu machen, verwickelte ihn in einen hartnäckigen Kampf gegen Kaiser Arnulf (892). Dieser berief die Magyaren, welche eben unter Arpad siegreich in Bulgarien herumstreiften, als 'Hilfstruppen, und eröffnete ihnen die Klausen und Verhaue an der untern Donau. Mit ungrischer Hilfe wurde zwar Swatopluk besiegt, doch nach dessen Tode (894), wanderten die Magyaren in Folge einer durch die vereinigten Bulgaren und Petschenegen in ihrer Heimat Atelkuzu (Moldau und Bessarabien) erlittenen Niederlage mit der ganzen Macht ihrer sieben Stämme sammt einer Abtheilung Kumanen und Ruthenen über die Karpathen, und eroberten nicht nur, bei der Uneinigkeit von Swatopluk's Söhnen, den grössten Theil des grossmährischen Reiches (das heutige Ungern nördlich der Donau), sondern bemachtigten sich auch (897) ganz Pannonien's, ja sie dehnten sogar nach Arnulf's Tode ihre Herrschaft bis an die Enns aus (907). In der ersten Hälfte des zehnten Jahrhunderts waren die Ungern die Geissel Europa's, indem sie jährlich Streifzüge nach Deutschland, Italien, Frankreich, und sogar bis über die Pyrenäen unternahmen. Erst seit der Niederlage am Lechfelde bei Augsburg (955) blieb der Westen Europa's, und zunächst Deutschland von den Beutezügen der Ungern verschont, und nur das byzantinische Reich wurde von denselben noch heimgesucht. Unter Herzog Geysa und seinem Sohne Stephan dem Heiligen erfolgte die Christianisirung der Magyaren, und Ungern trat (als apostolisches Königreich) in die Reihe der civilisirten europäischen Staaten (im Jahre 1000). Die Gau-Einrichtung Deutschland's wurde bei der Constituirung des neuen Reiches n löbeid sib rob linolo?-adowgrod modern i

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Fismsb dona an# gib90) 7 bán sibusdamo. I arobašlnord oggituod nob al and sunoz basisT Augh, über einen Theil Gross Kroatien's (Kleinpolen), und bis zur untern Morawa (in Serbien) scheint sich sein Einfluss ausgedehnt zu haben.

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mehrfach als Vorbild genommen, doch nach dem Geiste und Bedürfnisse der ungrischen Nation in die Komitats-Verfassung umgebildet.

Die Länder des österreichischen Kaiserstaates hatten damals bereits alle Volksstämme, welche noch jetzt die vier Hauptvölker dieser Monarchie bilden, nämlich: Deutsche, Romanen, Slaven und Magyaren. Auch die Stellung dieser Völker war um's Jahr 1000 bereits im Wesentlichen dieselbe, welche sie noch heutzutage gegen einander einnehmen. Dessgleichen hatte Ungern damals den heutigen Umfang, ja es reichte im Westen bis an die Quellen der March und bis an das Kahlengebirge, indem der östliche Theil des heutigen Mähren's erst im Jahre 1036 von Břetislaw erobert, und durch die Siege des Babenberger's Adalbert auch Oesterreich's Gränze bis an die March und Leitha (1043) ausgedehnt wurde.

Ein Ueberblick der damaligen Volksstämme und ihrer Stellung in den Ländern der jetzigen österreichischen Monarchie wird das Gesagte näher beleuchten.

S. 5.

Völkertafel um's Jahr 1000 nach Christi Geburt und Andeutungen ihrer nachherigen ethnographischen Umstaltungen bezüglich der jetzigen österreichischen Länder.

Alle Länder und Völker dieser Monarchie, welche jetzt zu Deutschland gehören, machten damals im Wesentlichen ebenfalls einen Theil des deutschen Reiches aus und die heutigen Sprachgränzen fallen grossentheils mit den damaligen Ländergränzen zusammen. Das heutige Tirol und Vorarlberg (damals Theile der Herzogthümer Alemannien, Bojoarien und des Komitates Trient) war von Alemannen, Franken und Bojoaren, Lombarden und Wälschen bewohnt. Der nördliche Theil Vorarlberg's gehörte zum Herzogthume Alemannien und war von Alemannen besetzt; der südliche war ein Theil des romanischen Wallgau's. Der übrige Theil Nord-Tirols machte einen Theil des Herzogthums Bojoarien aus, und seine Bewohner waren von deutscher, das ist: von bojoarischer, fränkischer, alemannischer und zum Theile auch langobardischer Abkunft, und am Südabhange des Brenner's, im Vintschgau, Eisach- und Pusterthale auch von Romanen, zum Theil noch von eigentlichen Rhätiern bevölkert. Die Gränze zwischen deutscher und wälscher Zunge war seit dem siebenten Jahrhunderte (mit wenigen Schwankungen bis in die neuere Zeit) Deutsch- und Wälsch-Metz (meta teutonica et langobardica, jetzt: Mezzo tedesco und M. lombardo). Auch Süd-Tirol, der damalige Komitat Trient, war seit Otto dem Grossen, sammt der Mark von Verona, dem deutschen Reiche einverleibt und unter die Aufsicht des Herzogs von Bayern gestellt. Seine Bewohner waren Wälsche (Italiener), und in den östlichen Gebirgen Deutsche, lombardischer, alemannischer und fränkischer Abkunft, im zwölften und dreizehnten Jahrhunderte mit deutschen Bergwerks - Colonisten durch die Bischöfe von Trient vermehrt. In den heutigen Kronländern Lombardie und Venedig war auch damals das italische Element das vorherrschende, indem die Langobarden zwar ihre eigenen Gesetze erhalten, aber ihre unausgebildete deutsche Sprache unter den die

grosse Mehrzahl der Bevölkerung ausmachenden Gallo-Römern verloren hatten. Doch waren Alemannen und Franken in den Marken Verona und Aquileja (Friaul) zahlreich angesiedelt, selbst das Hochstift Freisingen war im Komitate Treviso begütert, und das deutsche Element war in jener Periode in Oberitalien geschützt von weltlichen und geistlichen Machthabern. Erst mit dem Untergange der Hohenstaufen war der deutsche Einfluss gebrochen, doch auch nachmals hatten die Deutschen in den dreizehn und sieben Gemeinden von Verona und Vicenza von den Scaligern besondere Freiheiten erhalten, deren sie gleicher Weise unter der Republik Venedig bis in die neuere Zeit theilhaftig blieben. In der istrischen Mark (Histerreich) erscheint das ursprünglich keltisch - illyrische Element um das Jahr 1000 grossentheils durch die seit dem siebenten Jahrhunderte eingewanderten Slaven (zunächst vom slovenischen und kroatischen Stamme) schon slavisirt, obwohl auch die Herrschaft deutscher Markgrafen daselbst nicht ohne Einwirkung blieb; dagegen erhielten sich die römische Einwohnerschaft und Municipal-Verfassung in den Küstenstädten von Istrien und Dalmatien1), über welche Venedig, unter byzantinischer Schattenhoheit, die Herrschaft behauptete. Das Festland von Dalmatien, sammt Kroatien und Slavonien von kroatischen und serbischen Stämmen bewohnt stand damals unter unabhängigen Königen, bis diese Länder (1102) zur ungrischen Krone kamen.

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Das ehemalige Mittel-Noricum, später Innerösterreich (jetzt Kärnthen, Krain und Steiermark) wurde damals Karantanien (wahrscheinlich als Gebirgsland: Goratan) genannt; dasselbe umfasste nicht nur die obere und untere Karantaner-Mark (Ober- und Unter-Steiermark), sondern auch die Mark Pütten im Norden des Semmering und des Hartberges. Da in früherer Zeit daselbst Slaven die vorwiegende Bevölkerung ausmachten, so wurde ganz Karantanien auch Sclavinien oder Sclavonia genannt. Vom neunten bis zum zwölften Jahrhundert bildete sich aber nördlich der Drau am Radl und Platsch und an den windischen Büheln durch die allmälig dichter gewordene deutsche Bevölkerung, die heutige deutsche Sprachgränze aus, obwohl auch nördlich derselben noch einige Zeit nicht unbedeutende slavische Sprachinseln im Enns-, Mur- und Palten-Thale zurückblieben, und selbst in der Gegend von Kraubath ein Kroatengau urkundlich noch im zwölften Jahrhunderte genannt wurde. In der Ostmark und in Oesterreich ob der Enns, d. i. im ehemaligen Ufer-Noricum und in einem Theile Ober-Pannonien's, waren die Oesterreicher aus Bayern, Franken und Sachsen, später auch aus Schwaben erwachsen. Der bayrische Stamm erhielt theils wegen der Nähe des angränzenden Herzogthums Bojoarien, theils durch die grossen in Oesterreich liegenden Besitzungen der bayrischen Hochstifte Passau, Eichstädt, Freisingen und Salzburg das ethnographische Uebergewicht. Die fränkische Einwanderung hatte zunächst der bayrischen auf die österreichische Bevölkerung Einfluss, weil die Dynastie der Babenberger nicht nur aus Franken stammte, sondern auch daselbst begütert blieb, von daher frän

1) Auch in der Val d'Arsia in Istrien, sowie in den grösseren Inselstädten von Dalmatien, erhielt sich das romanische Element lange kenntlich.

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kische Colonisten berief und Hörige übersetzte. Sächsische Colonisten finden wir an der Donau, an der Enns, Ips und Url, wo ein Zweig des sächsisch-bilP lungischen Herzogs-Stammes begütert war. Slaven sassen ebenfalls nicht nur östlich des Kahlengebirges, sondern an der Ips, der Enns, der Traun und der

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ein Zweig der Havelaner oder Stoderaner wohnte am Fusse des grossen Priel, wo noch das Thal Stoder die Erinnerung daran bewahrt.

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In Mähren und Schlesien, sowie in Böhmen scheint das deutsche Volks-Element um's Jahr 1000 noch schwach gewesen zu sein. Wenn sich auch in den gebirgigen Gränztheilen Deutsche aus der früheren Periode erhalten haben sollten, so war doch die Zahl derselben gering und die Hauptmasse der Deutschen in jenen Ländern kam wohl erst vom eilften bis zum dreizehnten Jahrhunderte durch Colonisation unter den Königen Wenzel I., Ottokar I., und vorzüglich unter Ottokar II. dahin. Ackerbau, Bergbau und Industrie wurden durch Deutsche betrieben, wodurch sich ein freier Bürgerstand mit deutschem Rechte, als Stütze des Thrones gegen die Macht der Zupanen bildete,

(In Prag hatte sich unter König Wladislaw II. (1061-1092) eine deutsche Gemeinde ansässig gemacht, welcher unter Wenzel II. die Altstadt, unter Ottokar auch die Kleinseite eingeräumt wurde. In Leitmeritz, Aussig, Tetschen, Leippa, Kamnitz, Königgraz, Trautenau, Königinhof und Braunau galt magdeburgisches Recht. Andere böhmische Städte richteten sich nach dem Brunner und Iglauer Rechte. Auch in Mähren galt Magdeburger Recht zu Freudenthal, Neustadt, Olmütz u. a. Bischof Bruno, welcher für die deutsche Colonisation Mähren's, namentlich des Kuhländchen's, besonders thätig war, gründete die Stadt Braunsberg und führte daselbst Magdeburger Recht ein. Für die Einrichtung des böhmisch-mährischen Hof- und Ritterwesens diente Deutschland zum Vorbilde Deutsche Sprache und Sitte wurden besonders von den Königen Wenzel I., welcher sogar selbst deutscher Minnesänger war, sowie von Ottokar II. eifrig befördert. Die Burgen, seit dem Tataren - Einfalle (1241) häufiger erbaut, führten deutsche Namen, als: Löwenberg (Lemberg), Rosenberg, Sternberg, Wartenberg, Friedland, Grafenstein, Lichtenburg, Waldstein, Falkenstein und andere.

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Im Königreiche Ungern hatten die Magyaren bereits damals eine ähnliche geographische Stellung, wie gegenwärtig, in Mitte der übrigen Volksstämme eingenommen, indem sie bei ihrer Einwanderung die fruchtbaren und weidereichen mittJeren Theile ihres Landes besetzten und die deutschen, slavischen (slovakischen und bulgarischen), dann die romanischen (walachischen) Stämme an die gebirgigen Gränzen des Reiches zurückdrängten, Doch waren die Ungern auch zwischen Drave und Save, sowie südlich der Maros (im heutigen Banate) und überhaupt zwischen den Volksstämmen zerstreut ansässig. Zwischen Ondawa, und March sas anderen sen die Reste der Gross-Mährer und andere Slaven, an der galizischen Gränze die Ruthenen später durch Nachwanderungen vermehrt doch hatten sie auch grössere Colonien, wie z. B. auf der Insel St. Andrä, Orosz, an der Donau im Wieselburger Komitate Orosz vár (Karlburg), Nemes Orosz im Honter Ko

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mitate u. s. w. Die Ueberreste der Awaren und Chazaren (Kozar), welche daselbst genannt werden, scheinen nebst den Bissenen oder Petschenegen (Bessenyők), sowie die nachwandernden Kumanen, Nogaier und Isma eliten bald mit den Magyaren sprachlich verschmolzen zu sein. Zwischen Donau, Theiss und Maros lebten nebst Magyaren auch Bulgaren und Romanen (Walachen).

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Zwischen Donau und Drave lagerten Magyaren neben ansässigen Deutschen und Griechen und weiter aufwärts fand man Kroaten und Slovenen, welche auch damals bereits einen Theil der Eisenburger und Szalader Gespanschaft inne gehabt zu haben scheinen, sowie Deutsche ebenfalls daselbst und im Oedenburger und Wieselburger Komitate einen Theil der Bevölkerung bilden mochten. Im Lande jenseits des Waldes (dem heutigen Siebenbürgen) lebten Romanen (Walachen) als Hirtenvolk, nebst einigen slavischen Stämmen, den östlichen Gebirgsstrich besetzten Szekler, und die wilden Petschenegen (Bessenyök) breiteten ihre Herrschaft über eben diese Stämme auf kurze Zeit aus, indem sie aus dem Gebiete zwischen Alt und Pruth den Bezirk Ertem bildeten.

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Den Grund der vielen Sprachinseln in den Ostländern der Monarchie bilden die Colonien oder sporadischen Ansiedlungen in grösseren oder kleineren Gruppen, die in verschiedenen Jahrhunderten entstanden und theilweise wieder verschwanden; während neue ethnographische Gruppen auftauchten, daher auch hier noch ein kurzer Ueberblick über dieselben folgt.

Unter den Volksstämmen in Ungern waren verschiedene andere, besonders deutsche Colonisten (hospites) sporadisch, meist in den grössern Orten vertheilt. Bereits unter Geysa und Stephan wanderten deutsche und italienische Grafen und Ritter nach Ungern, sowie später auch französische und spanische Ritter - Geschlechter daselbst nationalisirt wurden. Diese Fremden (hospites) waren geachtet und einflussreich auf die Gestaltung des ́neuen christlich-ungrischen Staates.

Eine bayrische Colonie wurde schon unter Stephan dem Heiligen zu Szathmar angesiedelt. Zahlreicher waren die sächsischen Einwanderungen unter Geysa II. (11411161). Da im Jahre 1136 durch Einbruch des Meeres an der batavischen Küste der Zuyder See entstand, so ward die Wanderlust der dortigen deutschen Stämme angeregt, und indem die Deutschen überhaupt aus Flandern und aus den Gegenden des Nieder-Rhein und der Elbe, dem damaligen Sachsen, gern nach Osten zogen, um dort eine neue Heimat zu finden, berief Geysa auch Flandrer in die wüste Gegend des Hermannstädter Stuhles (desertum de Cibinio). Später wurden diese Flandrer auch Teutonici und Saxones wahrscheinlich desshalb genannt, weil neue Einwanderer aus Sachsen

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