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Sachsen-Teschen (bis auf 20,000 Bände vermehrt durch den wissenschaftlichen Kunstsinn des Erzherzogs Karl), die Bibliotheken der Fürsten Paul Esterhazy (mit 36,000 Bänden), des Fürsten Liechtenstein (mit 40,000 Bänden), die gräflich Schönborn'sche (mit 18,000 Bänden) und jene mehrerer Privaten für einzelne Wissenszweige. Ein wichtiger Act für die Weiterentwicklung der strengen Wissenschaft war endlich die Gründung einer kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Schon Leibnitz hatte (1713) einen Entwurf zur Errichtung einer solchen Anstalt verfasst; nach wiederholter Anregung trat dieselbe unter Kaiser Ferdinand durch das allerhöchste Handschreiben vom 30. Mai 1846 in's Leben; nachdem die Statuten derselben unterm 14. Mai 1847 allerhöchst resolvirt waren, erfolgte am 2. Februar 1848 durch den Erzherzog Johann die feierliche Eröffnung. Nach der allerhöchsten Willensmeinung sollte dieselbe die echt wissenschaftlichen Leistungen aller Nationalitäten des Kaiserreiches umfassen und Akademiker aus allen Kronländern aufnehmen. Anerkennenswerth sind die bisherigen Leistungen dieses neuen Institutes, ebenso durch Umfang, als Gründlichkeit und Wichtigkeit.

S. 92.

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Entwicklung der Kunst unter den Habsburgern in Oesterreich. (Vorwiegend deutscher Geist der Kunst im vierzehnten bis sechzehnten Jahrhunderte.) In dieser Periode errang der germanische Geist seinen wahren Ausdruck im deutschen Baustyl, der auch in Oesterreich schnellere und weitere Verbreitung fand. Vorzüglich gilt diess vom Kirchenbau, welcher, aus der Tiefe des deutschen religiösen Gefühles hervorgegangen, durch sein Streben nach Höhe, Mannigfaltigkeit der geometrischen, harmonischen Linien und Reichthum des phantasievollen Pflanzenschmuckes vor allen übrigen Bauformen sich auszeichnet. In welchen Richtungen wir Oesterreich durchziehen, begegnen uns ungeachtet der durch ein halbes Jahrtausend darüber brausenden ungrischen und türkischen Einfälle, der Reformationsunruhen, der schwedischen und französischen Invasionen allenthalben zahlreiche Denkmäler der deutschen Baukunst in Oesterreich. Nur beispielsweise erinnern wir an die mit diesen Bauten am reichsten gesegneten Theile desselben. Wien hat 10 Kirchen und 2 Kapellen deutschen Styles. Der Stephansdom in seiner dermaligen Gestalt, mit Ausnahme der nordwestlichen alten Front, ist ein Werk der Habsburger; der grossartige Neubau begann unter Herzog Rudolph IV. (1360) und wurde unter Kaiser Friedrich IV. (1454) im Wesentlichen bis zu seiner jetzigen Gestalt vollendet. Dem Plane des geistreichen Rudolph zufolge erhob sich der Stephansthurm, welcher 1433 durch Meister Hans Brachadicz vollendet wurde1). Von hoher Meisterschaft zeugen manche

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1) Die Baumeister seit Rudolph's Zeit waren der (bei Ebendorfer aufbewahrten) Sage nach: Wenzla, angeblich Meister aus Klosterneuburg (1404), dann aus Kirchenrechnungen bekannt: Ulrich Helbling (1399-1417), Peter von Brachawitz (1417-1429), Hanns von Brachadicz (1429-1445), Hanns Buchsbaum (1446-1454), Lorenz Spenyng (1455), Aegydius Paum (1461) und Simon Achleitner (1478-1481), Georg Oechsel (1495-1505), Anton Pilgram (1506-1511). Der äussere Bau wurde um 1450 beendigt; der innere fällt in die Zeit von 1400-1520, damit waren beschäftigt: Heinrich Kumpf und Christoph Horn von Dinkelsbüchel, ferner der genannte Georg Oechsel, Hanns Pilgram (welcher

Sculpturwerke im Innern und Aeussern dieser Metropolitankirche, als: die Kanzel, das Grabmal Friedrich des Friedfertigen, der alte Taufstein von 1481, die herrlichen geschnitzten Chorstühle von 1487, die Seiteneingänge mit ihren Verzierungen und Statuen und mehrere Grabsteine. Der nächst interessante Bau, welcher den germanischen Geist gleichsam verkörpert, ist die wohlerhaltene Kirche zu Maria-Stiegen mit ihrem zierlichen Thurme 1). Der Umbau der Michaelerkirche erfolgte im Jahre 1340, nachdem der alte noch vom Jahre 1220 herrührende romanische Bau durch Feuersbrünste (1276 und 1319) stark gelitten hatte. Der hohe Chor und der Thurm stammen aus dieser Zeit (1340-1460). Auch die von Friedrich dem Streitbaren erbaute Minoritenkirche war durch die Feuersbrünste (1272 und 1276) zerstört worden. Die Gemalinnen Rudolph's, Königs von Böhmen, und Friedrich's des Schönen, Blanca von Frankreich und Isabella von Arragonien, liessen den von Ottokar bereits begonnenen Wiederaufbau (1305-1330) vollenden ). Die Hof-Pfarrkirche zu St. Augustin, mit der alten Temploiser-Kapelle 3), wurde 1330-1339 erbaut. Die Burgkapelle stammt ihrem jetzigen Hauptbaue nach noch aus den Tagen Kaiser Friedrich's des Friedfertigen *). Die ehemalige Karmelitenkirche, jetzt Pfarrkirche am Hof, verdankt ihr Entstehen Herzog Albrecht III., zeigt aber nur mehr an der nordöstlichen Aussenseite die alte Bauform; die Frontseite (von 1662) und das Innere wurden in den folgenden Jahrhunderten gewaltig restaurirt. Die Johanneskirche des Maltheserordens, schon 1200 gegründet, hat, mit Ausnahme der 1806 neu erbauten Stirnseite, noch den eigentlichen Bau des fünfzehnten Jahrhunderts. Die Elisabethkapelle im deutschen Hause (1316 erbaut), im Innern noch im altdeutschen Style mit reichem Wappenschmuck ausgeziert, zeigt nach aussen noch die schönen, hohen Spitzbogenfenster. Die Franziskanerkirche zu St. Hieronymus, 1603 gänzlich umgestaltet, hat in ihrem Kernbaue noch die Formen der 1476 vollendeten alten Kirche. Das St. Ruprechtskirchlein liess Georg von Auersperg 1436

die herrliche Kanzel 1510 vollendete). Die Chorstühle sind 1484 von W. Rollinger, der Marmor-Sarkophag Friedrich's IV, noch zu dessen Lebzeiten von Niklas Lerch aus Strassburg begonnen, und 1513 von Meister Michel vollendet. (Feil's Forschungen über diesen Dom, in Schmidl's österreichischen Blättern der Literatur, 1844. Nr. 18-21, 30-34 und 1845, Nr. 1-6. Schlager: Wiener Skizzen V. 468, und desselben Aufsätze in der Wiener Zeitung vom 27. October 1842, und 21. März 1846, und Feil: Grabmal Kaiser Friedrich's III., in Schmidl's: Kunst und Alterthum in Oesterreich. Wien 1846, Fol. S. 1 s. f.)

1) Am 2. Juni 1394 legte Meister Michael Weynburm (Weinwarm), herzoglicher Baumeister aus Lachsendorf (Laxenburg) den Grundstein; der Thurm wurde durch Meister Benedict Khölbl (binnen 3 Jahren) 1437 vollendet. (Tschischka's Geschichte Wiens, nach dem städtischen Buche der Käufer d. Fol. 37, 201 und 207.)

2) Vieles von dem deutschen Baue ging bei der Umstaltung dieser Kirche im Jahre 1744 zu Grunde, darunter auch das prachtvolle Grabdenkmal der Stifterin Blanca. (Siehe Feil: „Die Herzoginnen-Gräber bei den Minoriten in Wien," in Schmidl's österreichischen Blättern 1845, S. 713-733). Am besten sind aus jener Zeit noch erhalten die Eingangsthüren, namentlich die Mittelpforten mit Scenen aus der Leidensgeschichte.

3) Siehe hierüber Feil a. a. O. 1848, S. 217-248.

*) Rudolph IV. liess 1357 das Zimmer, worin er geboren war, in eine Kapelle verwandeln. Kaiser Friedrich liess die jetzige 1448-1449 auf dem Grunde der vorigen Burg-Kapelle herstellen.

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erneuern; und die Salvatorkapelle, von den Wiener Bürgern Otto und Haimo 1301 erbaut, 1360 vergrössert, schliesst die Reihe germanischer Bauten in Wien.

Im Donauthale auf und abwärts begegnen uns allenthalben mehr oder weniger altdeutsche Bauwerke; so schon nächst Wien die Michaelskirche in Klosterneuburg und der jüngere Bau der dortigen Stiftskirche, die Pfarrkirche und der isolirte Stadtthurm in Korneuburg. Krems, Stein und Drosendorf mit ihren alten Kirchen, und anderen Gebäuden gewähren vielfach noch ein Bild des Mittelalters, sowie die zahlreichen Orte der romantischen Wachau, namentlich Spitz, St. Michael, Weisskirchen, Dürrenstein, dann Emmersdorf (gegenüber von Melk), Weitenegg, Gross - Pechlarn, Persenbeug, Wallsee und die Gegend des Wirbels und Strudels, mit zahlreichen Ruinen auf Felsspitzen und Bergkuppen, an die ritterliche Zeit des Mittelalters erinnern. Stromabwärts aber nennen wir vor Allem die interessante Kirche zu Deutsch-Altenburg, im Uebergangsstyle von der romanischen zur deutschen Bauform, dann die Pfarrkirche, Mauern und mehrere Häuser in Haimburg; Grossenzersdorf gegenüber der grossen Insel Lobau, das alte Fischamend, Schwechat und selbst das alte Kirchlein zu Simmering stellen am Ufer eine Reihe alter Bauten bis Wien dar. Am Kalengebirge und Wienerwalde entlang erheben sich ehrwürdige Kirchenbauten, als: die Kirche zu Heiligenstadt, Grinzing, Sievering, Perchtoldsdorf, die grosse Ottmarskirche und kleinere Spitalkirche zu Mödling, die Kirche zu Gumpoldskirchen nebst dem alten Rathhause, und die Pfarrkirche zu Baden; ebenso findet man derlei Bauten gegen die Alpen an der Strasse nach Mariazell bis an die steierische Gränze hin, und von da am Gebirge bis zum alterthümlichen Schottwien, und selbst auf den Ebenen des Steinfeldes, zu Neunkirchen und Wiener-Neustadt1), welches noch vielfach den Charakter einer alten, deutschen Stadt an sich trägt, im Marchfeld und an der March, an der vielgekrümmten Thaya und am weiss-schäumenden braunen Kamp. Vor Andern bemerken wir das alterthümliche Eggenburg mit der St. Stephanskirche, aus der Blüthezeit altdeutscher Kunst, die interessante Bergkirche zu Gars, das Städtchen Hardegg, die alten Kirchen zu Horn, Heinrichschlag, Imbach u. s. w. Allenthalben begegnet uns, wenn auch modernisirt oder verstümmelt, deutsche Bauweise. Auch verdienen unter den mehrfachen mittelalterlichen Denksäulen, das sogenannte „Ewige Licht" zu Klosterneuburg v. J. 1381, dann die Spinnerin am Kreuz bei Wiener Neustadt) und jene am Wiener

1) Schilderungen der archäologischen Merkwürdigkeiten dieser Orte in Schmidl und Feil: Wien's Umgebungen. 3 Bde. 1835-1839, und Tschischka: Kunst und Alterthum in Oesterreich. Wien 1836. Ausser den früher erwähnten Werken über Neustadt bemerken wir, dass der verstorbene Magistratsrath Fronner die sämmtlichen historischen und Kunstdenkmale von Wiener-Neustadt in vier Bänden zeichnen liess, und dieses Werk der Bibliothek des Neuklosters übergab. (Vergl. auch Chmel's österr. Geschichtsforscher II, CXXIII s. f.).

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2) Wolfart von Schwarzen see liess im Auftrage Herzog Leopold's III. des Biedern (zwischen 1382 bis 1384) die oben erwähnte Säule durch den Baumeister Michael wahrscheinlich ein Denkmal der Ländertheilung zwischen Leopold und Albrecht III. vom Jahre 1379 — errichten, da jener in derselben Innerösterreich sammt Neustadt erhielt. Diese Säule, früher bloss „das Kreuz" genannt, erscheint erst 1671 unter dem Namen Spinnerinkreuz. Im Jahre 1829 erfolgte die Herstellung derselben durch den Wiener Bild

berge') hinsichtlich der Architektur und Sculptur eine auszeichnende Erwähnung. - Die jetzige innere Einrichtung der vorerwähnten Bauten entspricht nur theilweise der Bauart, doch haben sich nicht nur hie und da Sculpturwerke, Bilderaltäre u. dgl. z. B. zu Pulkau und selbst zu Maria Lach auf dem Jauerling und andere mittelalterliche Denkmäler in den Kirchen selbt erhalten, sondern die meisten Klöster bilden in ihren Cabineten oder Schatzkammern eine Art kleiner Localmuseen von christlichen Denkmälern. Besonders sind hierin hervorzuheben Klosterneuburg, Herzogenburg, Göttweih und das Neukloster zu Wiener-Neustadt, obwohl auch in den meisten übrigen mehrere höchst interessante Werke der Sculptur, Holz-, Glas- und Pergamentmalerei des germanischen Styles sich vorfinden. Vor Allem blieb aber der Kaiser-Hof der Pflege- und Mittelpunct der schönen Künste, wovon hier nur einige Umrisse, zunächst über die Zahl der Hofkünstler folgen.

Bei Hof bedienstete Künstler dieser Periode (im 14. und 15. Jahrhunderte) waren: Heinrich Vaschang, Schilter Herzog Rudolph's (1360); Heinrich Sternseher, Maler Herzog Leopold's (1375); Hans Sachs, Herzog Albrecht's Maler (1386); Meister Hanns der Prentschenk, Herzog Albrecht's Goldschmied (1394); Meister Hanns, Herzog Albrecht's Maler (1405); Meister Hanns von Zürch, Maler Königs Ladislaus (1457) 2).

Ausserdem erscheinen noch als Maler dieser Periode, welche in Wien Kunstwerke verfertigten: Meister Niclas von Wien (1421), Janko Pechaimb (1430), Andre von Paryss (1434), Meister Ulrich (1438), Michel Rutenstock (1440-1450), Kurz Pant (1471-1475), Hanns Kaschawer (1471–1494), Hanns Ruprecht von Werd (1474-1500), Hans Gruntmann (1496) Jörg Wiltperger, Meister Jörg von Wien (1499). Miniaturmaler waren: Meister Mathes (1420-1424), Ruprecht Weiss und Merten Hefflinger (1471), Michael Kolb (1474), Vincenz Handl (1496) Hanns Gassmann (1498). Vorzügliche Glasmalereien lieferten in, jener Periode: Meister Eberhardt, welchem 1291 die Ausbesserung der Glasfenster in der Capella peciosa zu Klosterneuburg von Albrecht dem I. anvertraut wurde, dann um 1340 Meister Michael, 1416-1430 Meister Stephan, von dem die Glasfenster der Herzogskapelle und zum Theil der Stephanskirche herrühren, 1463-1471 die Meister Caspar und Heinrich, ebenfalls Glasmaler bei St. Stephan, 1484 Hanns Rat, 1486 Niclas Walch, 1490-1498 Antoni von Rein und 1490-1504 Wilhelm Gotzmann 3).

hauer J. Vogl und den Neustädter Steinmetz M. Vogl. (Vergl. die Denksäule nächst Wiener Neustadt. Spinnerin am Kreuze von K. Böheim, Beitr. zur Landeskunde Oesterr. I. 96. und J. C. Arneth: die alte Säule bei Wiener Neustadt, Jahrb. der Lit. 50 B.)

1) Die sogenannte Spinnerin am Kreuz am Wienerberge wurde an der Stelle des durch Hunyad's Scharen zerstörten Kreuzes durch Meister Hanns Puchsbaum, Baumeister am St. Stephansdome (1451–1452) errichtet. Diese Säule erscheint in alten Acten als: new stainin Kreucz ob Meurling. das gross Kreutz am Wienerberg, Marter seul etc. erst 1709 als Bildsaulen vulgo die Kreuz Spinnerin, 1714 die Spinerin, Spinnerin (1730), das Spinerkreuz (1752), das Spinnenkreuz (1789), die Spinnerin am Kreuz (1804). Schlager's Wiener Skizzen I, 205–234; II. 367-380, brachten auch in diese früher fabelhafte Parthie der Kunstgeschichte zuerst historisches Licht. 2) Materialien zur österreichischen Kunstgeschichte von J. Schlager im Archive der Akademie der Wissenschaften, 1850, II. 667.

a) Tschischka's: Wien S. 256–257.

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S. 93.
Fortsetzung.

(Vorwiegend romanisch-moderner Geschmack, hesonders in der Baukunst.)

Die nun folgenden Kriegszeiten, besonders die Reformationsunruhen, der dreissigjährige Krieg, die Schwedeneinfälle, die Vergrösserungspläne der französichen Könige, und die daraus entstandenen Kriege, in welche die österreichischen Regenten als deutsche Kaiser verwickelt wurden, dann die fast zweihundertjährigen Türkenkriege, in Verbindung mit wiederholten Aufständen der Ungern waren wohl wenig geeignet, das Kunstleben zu fördern; doch waren selbst in dieser Zeit noch einzelne Regenten von hoher Kunstliebe durchdrungen und unterstützten nach ihren Kräften die Künste; so Ferdinand I., 1) dessen Regierung in die Blüthezeit der italienischen und deutschen Malerei fällt, dann Max II. 2) und Rudolph II., 3) welcher über seine Liebe zur Kunst und Literatur selbst die Regierungsgeschäfte vernachlässigte. Sogar in der sturmvollen Regierungsperiode der Kaiser Matthias) und Ferdinand II. 5) finden wir Künstler bei Hofe angestellt. Kaum war aber diese stürmische Zeit vorüber, als sich schon unter Ferdinand III., namentlich auch durch den kunstsinnigen Erzherzog Leopold Wilhelm ), dann aber unter Leopold I. ') wo Malerei und Plastik ihre

1) Unter Ferdinand I. führt Schlager (Materialien zur österreichischen Kunstgeschichte im Archiv der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, 1850. II. B., S. 667 s. f.) vier Maler, drei Baumeister und
einen Bildhauer als bei Hofe angestellt, und ausserdem noch mehrere in Wien wirkende Künstler an.
2) Bei Hofe angestellt waren unter Max II. 7 Maler, 5 Bildhauer, 1 Baumeister, 1 Antiquar und 1 Aufseher
der Kunstkammer (Schlager a. a. 0.). Besondere Erwähnung verdient der Hofmaler und Contrafetter
Joseph Arzimbaldo, ein Schüler Leonardo da Vinci's, der bereits unter Ferdinand I. nebst andern
auswärtigen Künstlern nach Wien gekommen war.

3) Bei Rudolph's II. Hofe waren 17 Maler, 5 Bildhauer, 1 Kupferstecher, 1 Hofgoldschmied, 1 Vergolder, 1 Edelstein- und 1 Stahlschneider und 2 Antiquare der Kunstkammer angestellt (Schlager a. a. 0.), von welchen beim Kronlande Böhmen ausführlich gesprochen wird. Ausserdem gibt Schlager (a. a. O. S. 687) eine grosse Anzahl fremder und in Wien ansässiger Meister an. Bemerkenswerth darunter sind Joseph Hainz, Hofmaler, welcher auf Rudolph's Auftrag eine Reise nach Italien machte, um die schönsten antiken Statuen abzuzeichnen, und Gemälde daselbst zu copiren. Auswärtige berühmte Meister, welche einige Zeit an Rudolph's II. Hof lebten, waren: aus Italien Leonardo Bassano und Giovanni Contarini, aus Deutschland Johann Rottenbaumer, aus den Niederlanden Roland Savary, ein berühmter Landschaftsmaler, welcher für Kaiser Rudolph II. die merkwürdigsten Gegenden Tirols aufnahm. — Der Niederländer Bartolomäus Spranger verdient sofern eine nähere Erwähnung, weil er als Mittelpunct der damaligen Künstler und gewissermassen als Stifter eines Künstlervereines anzusehen ist. Von Johann von Bologna empfohlen, kam er sammt dem Bildhauer Johann Monte an Maxmilian's II. Hof, von Rudolph II. wurde er so ausgezeichnet, dass dieser ihn 1588 in Gegenwart des ganzen Hofstaates mit dem Ritterdegen umgürtete, ihm eine goldene Kette umhängte, und ihm das Prädikat: „von dem Schilde" verlieh. Ein Theil der von Rudolph II. angekauften Gemälde befindet sich gegenwärtig in der k. k. Gallerie zu Wien, so wie die merkwürdigsten der geschnittenen Steine im k. k. Antikenkabinet, worunter auch die unter dem Namen Apotheose des Augustus bekannte herrliche Kamee; ein anderer Theil der von Rudolph gesammelten Kunstschätze aus Prag ist gegenwärtig in Dresden und Schweden.

*) Als angestellte Hofkünstler wirkten unter Matthias 3 Maler, 4 Bildhauer und 1 Kupferstecher (Schlager a. a. O.).

5) Angestellte Hofkünstler unter Ferdinand II. waren: 8 Maler, 4 Bildhauer, ein Baumeister, 1 Siegel- und
Wappenschnitzer. (Schlager a. a. 0.)

*) Unter Ferdinand III. erscheinen bei Hofe bedienstet: 7 Maler, 2 Goldschmiede, 3 Baumeister, 2 Ingenieure
und 1 Wachspossirer. Ausserdem war unter jedem dieser Kaiser noch eine grosse Anzahl von Künstlern
in Wien ansässig. (Schlager a. a. O. und Feil in den: Quellen und Forschungen etc. S. 400-401).
7) Angestellte Hofkünstler unter Leopold I. waren: 7 Maler, 1 Glasmaler, 3 Kupferstecher, 4 Bildhauer,
1 Beinstecher, 1 Siegelschneider, 1 Steinschneider, 1 Mathematiker, 1 Gallerie-Inspector, 4 Architekten

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