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Die Tertiär-Schichten dieser oberen Donau-Becken bestehen beinahe nur aus sandigem Mergel, der einerseits durch Ueberhandnahme von Thon, hauptsächlich in den tieferen Theilen, in Mergel und Mergelschiefer, andererseits, hauptsächlich gegen oben, durch Ueberhandnahme von Sand in wirklichen Sand und Sandstein übergeht.

Von Klosterneuburg abwärts betritt man schon das eigentliche Wiener Becken'), unter welchem Namen man in weiterem Sinne die ganze tertiäre Niederung von Mähren und Nieder-Oesterreich bis südlich von Wiener-Neustadt versteht. Der ebene Theil desselben, unmittelbar an der Donau, mit den steilen, bogenartigen Rändern von Angern an der March über Bockfliess gegen den Bisamberg und von da längs des rechten Donau-Ufers gegen Haimburg, wird das Marchfeld genannt. An den Schlusspuncten dieses untergeordneten Beckens, nämlich am Bisamberge und bei Haimburg, stehen wieder kleine, vom Hauptstamme abgetrennte Gesteinsinseln, von welchen die am linken Donau-Ufer sich erhebende Gruppe des Bisamberges dem Wiener Sandsteine des rechten Ufers, und jene des Hundsheimer Berges bei Haimburg am rechten Donau-Ufer dem Urgesteine der am linken Ufer des Stromes fortsetzenden kleinen Karpathen angehört.

Das ganze Wiener Becken ist in ungeheurer Mächtigkeit mit Tegel erfüllt. Derselbe konnte am Wiener Berge mit einer Bohrung bis zu 50 Fuss unter das MeeresNiveau noch nicht durchfahren werden. Die Oberfläche dieses Tegels ist theils mit Sand und Sandstein, Löss, Schotter, theils mit Alluvium bedeckt, wodurch auch die stellenweise geringere oder grössere Fruchtbarkeit bedingt wird. Im Marchfelde insbesondere ist der nördliche Theil, vorzüglich zwischen Siebenbrunn und dem Weidenbache, sandig; der südliche hingegen äusserst fruchtbar, welcher aber so tief liegt, dass bei Hochwässern der Donau und vorzüglich bei Eisgängen die Orte Jedlersee, Jedlersdorf, Floridsdorf, Leopoldau, Kagran, Hirschstetten, Stadlau, Aspern, Essling, Gross-Enzersdorf, Mühlleiten, Sachsengang, Wittau, Probsdorf, Kimmer-Leinsdorf, Rutzendorf, Schönau, Mannsdorf, Andlersdorf, Orth, Breitstetten, Fuchsenbigl, Straudorf, Kroatisch-Wagram, Pframa, Haringsee, Lasee, Loimersdorf, Kopfstetten, Eckhartsau, Engelhardstetten, Wittelsdorf und Hof an der March vollends unter Wasser gesetzt werden, so dass die ganze Fläche vom Bisamberge bis Haimburg in der Breite von beinahe 3 Stunden einen ununterbrochenen See bildet).

Südlich der das rechte Donau-Ufer begleitenden Hügel liegt eine höhere TertiärEbene, welche sanft gegen Solenau ansteigt (östlich das Ungerfeld genannt) und sich zwischen Hornstein und Neustadt gegen Ungern wendet, wo an der Gränze die tiefe Trennung zwischen dem Rosalien- und Leitha-Gebirge durch tertiäre Hügel ausgefüllt ist. Weiter südlich reicht die tertiäre Fläche bis Gloggnitz, und bildet zwischen Neustadt und Neunkirchen das grosse Steinfeld, mit Alpengeschieben erfüllt, die bei Neu

1) Ueber die geognostische Beschaffenheit des Wiener Beckens im ausgedehnteren Sinne siehe: die Darstellung des Herrn Directors Paul Partsch sammt geognostischer Karte in den Tafeln zur Statistik der österreichischen Monarchie, Jahrgang 1841.

2) Nach den neuesten Strom-Regulirungen ist diese Gefahr so ziemlich beseitigt: Siehe des Freih. v Czoernig Verwaltungs-Bericht über den Strassen- und Wasserbau in Oesterreich während der Jahre 1850 - 1853. in den Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik". Jahrgang 1854, Heft 7.

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Ort

stadt noch in einer Mächtigkeit von 30° gefunden wurden und an ihrer Oberfläche nur eine so dünne Bedeckung von Dammerde haben, dass selbst die Schwarzföhre, welche sonst auf nacktem Felsen fortkömmt, hier verkrüppelt und nur selten Samen trägt. Auch durch die Theresienfelder Ansiedlung ist die Schwierigkeit in der Urbarmachung des Steinfeldes nachgewiesen. Selbst die wasserreichen Stellen des Steinfeldes bei Fischau, Brunn etc. sind durch Versumpfungen und Moorgründe ertragsunfähig. Ueber die Höhenlage dieses Steinfeldes hatte man sich gewöhnlich die Vorstellung gemacht, dass der Wiener-Wald und die Urgesteine vom Wechsel herab gegen Haimburg zu zwei mächtige Gebirgsarme seien, zwischen welchen die Schotterablagerungen im tiefen Thalgrunde liegen; indess ist das Niveau des Schotters vor Neunkirchen um nahe 50° höher als jenes einiger Gebirgssattel östlich der Leitha, und mehr als irgendwo markirt sich hier der terrassenartige Abfall des Wiener Beckens gegen die ungrische Niederung, denn östlich von diesen Satteln fällt das Terrain steil 33° tief gegen den Wulkabach und mit diesem wieder 33° gegen den Neusiedler See, während der westliche Abfall gegen Neustadt unmerklich ist.

Eine Eigenthümlichkeit des Wien-Neustädter Beckens besteht noch darin, dass die Ränder desselben von nutzbringenden, besonders zu Bauten geeigneten Gesteinen bekränzt sind; so z. B. ziehen an der Ostlehne des Wiener-Waldes Tertiärkalke (meist Cerithienkalke und Conglomerate) von Wien bis südlich von Baden, westlich von Neustadt in der sogenannten „neuen Welt" findet sich die Gosau-Formation, bei Fischau, Brunn am Steinfelde u. s. w. ist schöner Marmor anzutreffen, und der nutzbare Leithakalk umgibt nicht nur die Gneissinsel des Leitha-Gebirges, sondern tritt auch bei Nussdorf, Berchtoldsdorf, Mödling, Baden und Wöllersdorf, wie jenseits der Donau auf, namentlich bei Mailberg, Gaunersdorf, Selowitz, zwischen Herrenbaumgarten und Voitelsbrunn, sowie an der Zaya zwischen Prinzendorf und

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Wien

Brünn

.

.

34° 2' 48°12'103)
88(2)
34°17' 49°11' 114

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Kremsmünster 31°48' 48° 3' 192

Salzburg

30°39' 47°48' 214

Gratz

.

33° 8' 47° 4' 190

1.38 0.53 3.46 8.21 12.67 15 19 1665 16:26 13:06 8:29 3-60 0-38 + + + + + + + + + + 2.36 0.54 1.81 6-67 11-17 14:19 15-04 14:46 10-73 7-81 2-73 0-78 + + + + + + + + + 2.76 1.02 2.11 6.60 10:45 12-86 14-13 13:58 10-72 6-69 2·04 0-71| + + + + + + + 1.94 0.53 1.90 6.62 10:22 11.89 13.93 13:58 10-63 7-17 2-18 1-07 + + ++ + ++ + 2:41 1-21 2-277-3711-79 14-72 15 68 14-68 12-40 7-20, 3-68 082] 1) Alle Temperatur-Angaben in Graden nach Reaumur.

+

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2) Die erste Angabe (103 Wiener Klafter) bezieht sich auf die Central-Anstalt, die zweite (88 Wiener Klafter) bezieht sich auf das Strassenpflaster vor der Stephans-Kirche.

Juni

Juli

August

September

October

November

December

Zistersdorf, und bildet mitunter auch die Unterlage kostbarer Vegetabilien, wie der Nussdorfer und Mailberger Weingärten.

Wo Leithakalk auftritt, trägt auch die Flora das Gepräge der Kalk-Vegetation. Dass der Leithakalk an den Rändern des Tulner Beckens gar nicht gefunden wird, dürfte darin seinen Grund haben, dass dieser Kalk aus Korallenthierchen zusammengesetzt ist, welche heftige Brandungen lieben, die wohl an dem freien Rande der grossen mährisch-ungrischen Furche, aber nicht in dem, im Hintergrunde liegenden, beinahe ganz abgeschlossenen und von den Küstenströmungen nicht berührten Tulner Becken, vorkommen konnten. Ebenso erklärbar ist es ferner, dass, nachdem die nach Südost gerichteten Verbindungsströme zwischen dem Tulner und WienNeustädter Becken im Süden den Kalk und weiter nördlich den Sandstein des WienerWaldgebirges durchzogen hatten, im Wien-Neustädter Becken auch südlich Kalk- und nördlich Sandsteingerölle angetroffen werden.

S. 123.

3.) Das Klima.

Die österreichische Monarchie ist in klimatologischer Beziehung aus so verschiedenartigen Bestandtheilen zusammengesetzt, dass allgemeine Regeln sich nicht aufstellen lassen, sondern jeder Gebietstheil für sich zu betrachten ist. Das unter der Leitung der k. k. Central-Anstalt für Meteorologie ausgebreitete Beobachtungsnetz erstreckt sich zwar mit 108 Stationen über alle Kronländer, da es aber grösstentheils aus freiwilligen Theilnehmern besteht, so ist die Anzahl derselben nicht gleichmässig vertheilt, sondern manche Districte sind stärker, andere schwächer vertreten. Unter die letzteren gehört leider auch Nieder-Oesterreich, wo bis jetzt Wien der einzige Punct ist, werthen aus mehrjährigen Beobachtungen.

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3) Stürme treten in Wien im Jahre durchschnittlich 13 auf, die meisten davon im December und Januar, am seltensten im Juli, August und September.

21 22 37

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20

an welchem die meteorologischen Beobachtungen durch eine Reihe von Jahren folgerecht durchgeführt worden sind. Zwar haben sich seit einiger Zeit auch auf dem Kahlenberge, in Korneuburg, Mauer und Kaltenleutgeben Beobachter gemeldet, aber ihre Arbeiten sind noch von zu kurzer Dauer, als dass bis jetzt schon Resultate von ihnen zu verlangen wären. Es muss daher vorläufig noch immer Wien als der alleinige Repräsentant des Klima's von Nieder-Oesterreich angesehen werden. Da sich jedoch hier das Alpen-Klima und jenes der ungrischen Flächen die Hand bieten, und durch die Richtung, Verengerung oder Erweiterung der Gebirgszüge und des Donau-Thales ein merklicher Einfluss auf die atmosphärischen Verhältnisse ausgeübt wird, so dürfte ein vergleichender Blick auf andere, wenn auch in benachbarten Kronländern gelegene Stationen, von denen mehrjährige verlässliche Beobachtungen vorliegen, nicht ohne Interesse sein.

Zur Vergleichung der Temperatur-Verhältnisse der vier Kreise von Oesterreich unter der Enns unter sich blieb bei dem Mangel an Beobachtungs-Stationen im Lande kein anderes Mittel, als in die Tabelle Seite 628 ff. und in die nachfolgende unter ähnlichen Verhältnissen gelegene Orte aus der Nachbarschaft aufzunehmen, hier nämlich: für den Kreis unter dem Wiener-Walde

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Wien,
Admont,

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und da die mehrjährigen Aufzeichnungen nicht von allen Orten bestehen, wenigstens die gleichzeitigen Beobachtungen neben einander zu stellen.

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Wien. 100 330-02 330-06 332·97 330-91 328 65 329 06 329-79 350-53 332-19 330,56 327·91 328-78|333-68

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Admont 311 311-41 311-69 314-40312-64 310-84 311-79312-19 310-01 317-17 312-40 309-72 310-90311-96 Holitsch

.

89 331-03 330-72 333-55 331-65 329 33 329-50,330-31 330-98 332-83 Strakonitz 215 321-80 322-20/324-89 322-93 320-93 321-60 322-19 322-80

Temperatur nach Reaumur

330-87

322-19

+

+

Wien

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100 0.81 0.24

+

Holitsch. 89 0.56 0.70 2.61

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+ + + + + + 3.15 7.59 12.82 13.80 16-14 14:51 11.76 8.24 + + + + + + + Admont. 311 5.54 2.98 1.43 3.88 9.80 11:20 13-16 12:05 8.79 + + + + + + + 7-27 13:20 13:38 16:35 14:45 11:55 +

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Strakonitz 215 2.771 1.50 2-23 5:46 10 67 11-88 14.31 12.90

+

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Wien.

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100

18.88 1987 9.82 2:36 10.67 24.08 46-89 46.89 6.92 30-35 10:04 23∙11 249-88 Admont 311 23.28 39.08 19.75 5.20 29.79 4.70 41.29 64.25 14:33 60:19 34:11 43-88 379-85 Holitsch. 89 18:48 19:38 10.63 6.84 24.51 31-21 24:09 39-69 2.36 1) Strakonitz 215 10-78 23:00 9.53 15:11 34.54 65.50 49.65 51.86) 1)

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S. 124.

August

September

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4.) Das Vorkommen und die Gewinnung nutzbringender Mineralien.

Wie oben erwähnt, liegt der Hauptreichthum an guten Bausteinen im Wien - Neustädter Becken'). Diess hat wohl wesentlich zum schnellen Em

1) In Strakonitz hörten die Beobachtungen mit September und in Holitsch mit October auf.

2) In Oesterreich unter der Enns, vorzugsweise aber in Wien, werden Bausteine aus nachbenannten Brüchen verwendet: A. Werksteine, welche einer Bearbeitung durch Steinmetze unterzogen werden: 1. Höfleiner Stein, ein harter Sandstein von schmutzig gelber Farbe, welcher bei Höflein nächst Klosterneuburg in Stücken von jeder beliebigen Grösse gewonnen wird. Das Stiftsgebäude (was die Werksteine betrifft) und die Kirche in Klosterneuburg sind aus diesem Steine erbaut, wobei Säulen von 18 und 24 Fuss Länge, Balkenplatten von 30 Fuss Länge und 12 Fuss Breite, dann Stufen an der grossen Hauptstiege zwei auch drei aus einem Stücke bis 24 Fuss Länge vorkommen. Auch zu Pfeilern ist dieser Stein (der Mittelpfeiler der Ferdinands-Brücke, und der abgetragene Mittelpfeiler der FranzensBrücke am Donau-Canale in Wien sind daraus verfertigt) in jeder Dimension verwendbar. Jetzt kömmt dieser Stein bei Hochbauten wenig mehr in Anwendung, wegen seiner dem Auge nicht angenehmen Farbe, und weil er leicht Wasser zieht; doch wird er zu Uferschutzbauten noch immer mit gutem Erfolge benützt. 2. Badner Stein, ein Kalkstein von grauer Farbe, welcher an dem ganzen Abhange des Gebirges von Mödling bis Enzesfeld nächst Leobersdorf bricht (der beste kömmt in den Steinbrüchen beim Eingange in das Kienthal nächst der Weilburg bei Baden vor), welcher zu Pfeilern und namentlich zu Wasserbauten sehr verwendbar, und in allen Dimensionen zu haben ist. 3. Wöllersdorfer oder Neustädter Stein, ein muschelführender Kalk, der schönste harte Baustein von lichtgelber Farbe, bricht bei Wöllersdorf nächst Piesting, wird zu den feinsten Bauarbeiten verwendet, und ist in allen Dimensionen zu haben; er lieferte das Material zu der Elisabeth-Brücke und zu der Radetzky-Brücke über den Wien-Fluss in Wien. 4. Hundsheimer Stein, ein harter Kalkstein von weisser Farbe mit schwarzen Flecken, welcher bei Hundsheim nächst Haimburg bricht, und in allen Dimensionen zu haben ist. Die nun folgenden drei Steingattungen kommen zwar nicht in Oesterreich unter der Enns, sondern auf dem nahe gelegenen ungrischen Gebiete vor; da sie aber am Abhange des Leitha-Gebirges gefunden werden, und somit zum Wien-Neustädter Becken gehören, da sie ferner häufig in Wien ihre Verwendung finden, so werden sie hier einbezogen. 5. Kaiserstein; derselbe bricht bei Mannersdorf und an anderen Stellen des Leitha-Gebirges bis zu dem nächst Bruck an der Leitha gelegenen Orte Kaisersteinbruch, woher dieser Stein auch seinen Namen erhielt. Er ist ein harter Kalkstein von lichtgrauer Farbe mit blaugezeichneten Flecken, als Baustein zu allen Bauarbeiten (als Stufen, Platten, Pfeilern) zu benützen, und gibt den in Wien seiner Verwendbarkeit halber allgemein gebrauchten harten Werkstein ab. Nächst Kaisersteinbruch wird ein Kalkstein von lichtgelber Farbe und geringerer Härte, mittelharter Kaiserstein genannt, gefunden, welcher jedoch nur zu Platten und Stufen verwendbar ist.

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