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ihm fremd, ließen ihn kalt: nicht im Entferntesten fiel

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es ihm ein, sich an ihre Spiße zu stellen.

Zweitens war von nicht geringen, ebenfalls ungünstigen Folgen, daß ein Theil jener katholisch gesinnten Fürsten (1524) unter dem Einfluße des Papstes eine Verbindung zur Aufrechthaltung der katholischen Lehre, und zur Unterdrückung der Neuerung schlossen, also im Widerspruch mit der öffentlichen Meinung, mit den Wüns schen der Nation, selbst mit dem Beschlusse des Reichstags '). Denn durch diese einseitige Conföderation kam die erste Spaltung in die Nation: es war dadurch der Lon angegeben, nicht mehr auf die Gemeinsamkeit der Beschlüsse es ankommen zu lassen, sondern zu einseitigen Bündnissen zu greifen.

Doch würde dieß Alles wenig geschadet haben. Denn die öffentliche Meinung war zu gewaltig, die Macht, welche diese für sich hatte, nämlich das ganze Volk, zu groß, als daß ein Widerstand auf die Dauer vor ihr hätte bestehen können.

Allein es kam nun etwas Anderes hinzu, bei Weitem das Gefährlichste, was hätte eintreten können: es entstanden nämlich Gegensäße innerhalb der reformatorischen Richtung selbst, welche die Erreichung des gemeinsamen großen Zieles hemmten, und in der Folge Spaltungen hervorriefen, welche die ursprüngliche großartige Anlage der Reformation gänzlich untergruben.

Diesen Gegensägen, welche von einer so außerordentlichen Bedeutung waren, müssen wir von nun an unsere nährere Aufmerksamkeit zuwenden.

1) Auch hierüber siehe das Nähere bei Ranke. II. 145 folg.

Anhang.

Belegstellen über die Begriffe „Vernunft“ und Natur.“

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Vernunft.

Luther im Karsthans: „So thut sowohl um Got tes und der Wahrheit willen: hört und lest meine Bü cher auch in gleichem Fleiß, als meiner Feind Bücher, und kein Theil angesehen, sondern lauter und bloß die Wahrheit und Vernunft: dann so urtheilt zwischen mir und allen meinen Feinden."

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Wenzeslaus Link in seiner Schrift: Eine heilsame Lehre, wie das Herz oder Gewissen durch die sieben Seligkeit als sieben Säulen des geistlichen Baues auf das Wort Gottes gebaut wird. 1518. K. 43um Vierten empfahet er (der Mensch) und wird mit Begierde gefangen, also daß er ohne Scham und Furcht lebt nach seinem Lust und Begehren und sezt den Willen vor der Vernunft. F. 2. Wenn Einer ein neues Leben an fangen will, alsobald findet er einen Widerstreit in allen

Gliedern und ein ander Geseß, welcher diesem heilsamen Gesetz der Vernunft widerstrebt und den Menschen gefangen führt in das Gesetz der Sünden. Dann laufen die Gliedmassen zu dem Willen als zu ihrer Frauen, welchen sie vormals in dem alten Leben von der Verz nunft, als von dem Manne, sind zu dienen zugeeig net." K. 1. Wenn der Wille mit der Vernunft anfa het zu concordiren oder übereinkommen, und die göttliche Süßigkeit zu schmecken oder begehren, dann fahet der Mensch anderweit an, weise zu werden und im Geist ergößt oder gespeiset von dem Worte Gottes." K. 2.

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Wenn das Herz also gesättiget wird, so untersteht und befleißigt der Wille ganz auszutreiben und auszureuten die Sünde, auch aus der Gedächtniß. Gürtet an sich das geistliche Schwert des Wortes Gottes. Zeus het oder leget an die Stärke und zwinget alle Ding zu dem Gebot der Vernunft, läßt den Körper nicht dienen der Begierde, sondern legt oder reichet dar die Glies der der Vernunft, daß sie dienen der Gerechtigkeit zu Heiligung, nicht mit minderer Emsigkeit, wann sie vormals gedienet haben der Schalkheit zu Sünden und Bes fleckungen."

Daß

Derselbe Wenzeslaus ́ Link in seinem „Dialogus der, ausgelaufenen Münch." 1525. B. 2.3um Fünften sind Klostergelübde wider alle Vernunft und Menschensin, nen, als nämlich über des Menschen Vermögen. aber vielen Menschen unmöglich ist, ohne Weib oder Mann zu leben, bedarf nicht viel Bewährens: denn es gibts die Erfahrung. Wie gar auch der Mönche Gehor sam und willig Armuth der Vernunft ungereimt ¡sei,' ist am Tage."

Johann Landtsperger in einer Schrift:,,Ain nußlicher Sermon, dem gemeinen Volk von der Liebe Gottes und des Nächsten, nach rechtem Verstand des natürlichen Gesetz und der Wort Christi, das ihr wollt, daß euch die Menschen thund, sollt ihr ihnen auch thun, auch wie man den Zehnten geben und wer ihn nehmen soll, nach Ordnung der christlichen Kirchen gleichförmig den Worten Christi und der heiligen Geschrift. Gepredigt im I.` 1524." sagt, wer den Grundsaß, was du willst, daß dir die Leute thun, das thue ihnen auch, nicht befolge, sci fein wahrer Mensch, weil er dem widerstrebe, was ihm die Vernunft und sein Gewissen lehre. Jenen Grund, sah legten einige Doctores so aus, daß sie meinen, was man mit rechter Vernunft will 2c., allein das seie eine Subtilität. Denn was ohne Vernunft geschieht, ist weder Sünde, noch verdienstlich.

Mathäus Zell in seiner,,christlichen Verantwortung auf etliche Artikel 2c. 1523.“ sagt 3. 4. b.,, Was mag aber Uebleres dem Menschen zuston, wann daß er also seiner Vernunft beraubt wird, das wahr, klar, helle Licht nicht sehen kann noch will, und dannocht also muß wüten und toben."

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Eine Schrift:,,Ein Sprüchwort, was ein Münch gedenkt, das darf er thun. s. 1. e. a. sagt T. 4. Ein jeglich Ding, das nicht wirket in seiner Kraft, dazu és von Gott geordnet und naturt ist und dieselbig Kraft verloren hat, daßelbig Ding verliert auch seinen rechten Namen. Als die Münch zu Bern, als sie ihre christliche Vernunft verloren, empfingen sie einen anderen Namen und wurden geheißen Keßer, darum wurden sie gebrannt und ihre christliche Vernunft durchs Feuer wie

der erleuchtet. Ein Münch, der seine natürliche Vers nunft allein auf die Bettel- und Kässäck legt, den nennt man einen grauen Esel auf der Weide, denn er trägt Säck, nit allein am Rücken. Wann ein Apt oder Bischoff in seinem Harnasch daher reit und trabt, so sagt man, er sei ein Reiter; ein Fürst, Graf, Edelmann, der große Bet, Drunkgeld, das sie zu Worms verspielen und verhöfeliren, und große neue Zöll, Umgeld und Beschwer. niß seinen armen Leuten auflegt, die mit Gewalt gedrun gen werden und geschunden wider Billigkeit und kein Recht, und nit nach christlicher und menschlicher Vernunft barmherzig ist, den nennt man einen Wütherich und Tyrannen."

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In einem Gedicht an den Kaiser Karl V. Dr. Martin Luthers Lehre sammt andern des heil. Reichs Unterthanen Klage wahre Anzeig zu Hinlegung, Erinne rung und Bitt." s. 1. e. a. sagt der Verf. C. 1.

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In,, wider Dr. Murnars falsch erdicht Lied von dem Untergang des christlichen Glaubens Bruder Michaels Stiefels Auslegung und christlich Gloß darüber" heißt es C. 4. Luther sage, man solle sich nur an Christus halten, nicht an Päpste oder Bischöffe.,, So nun der Lai Solches hört und die Vernunft ihm auch sagt, wie das die rechte Wahrheit sei, so wird er entzündet und spricht: Bei dem Luther will ich mein Leib und Leben lassen, denn er lehrt die göttliche Wahrheit."

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