Sayfadaki görseller
PDF
ePub

der Füße so genau angiebt, so würde er sicherlich auch die des Kleides genannt haben, wenn sich dieselbe nicht für die Leser schon aus dem Namen rodýρys ergeben hätte. Für uns ist es freilich nicht mehr möglich, diese Farbe mit Sicherheit herauszufinden. Nur negativ läßt sich vermuthen, daß es schwerlich eine bunte (grüne, gelbe) auch wohl nicht die, in der Offenb. stets schlimmes bedeutende, feuerrothe oder scharlachrothe gewesen seyn

[ocr errors]

werde; die Etymologie (von byssus) sowie die Sitte des gesammten Alterthums, strahlendweiße Kleider als Zeichen der Herrscherherrlichkeit zu betrachten (vgl. Ps. 104, 2; Apok. 7, 14; 19, 14), führen aber allerdings darauf, auch hier an ein ́ ̧ weißes Gewand zu denken. Von dem Festgewande brauchte eben darum diese Farbe nicht besonders angegeben zu werden, weil sie bei Prachtgewändern die gewöhnliche war, während sie dagegen beim Haupthaar als eine ungewöhnliche genannt werden muß.

Hoch an der Brust ist das Gewand gegürtet mit goldenem Gürtel (nicht bloß mit goldener Gürtelschnalle, wie Hengst. will)! Der goldene Gürtel war Auszeichnung der Könige (vgl. 1 Makk. 10, 89). Auch Dan. 10, 5 trägt die dortige Gestalt einen Gürtel von reinem Golde. Aber auch die Engel Kap. 15, 6 sind mit Golde gegürtet, und zwar ebenfalls an der Brust (nicht an der Hüfte wie Dan. 10, 5). Die hohe Gürtung verleiht der Körpergestalt den Ausdruck größerer Erhabenheit. Die Zweitheilung des (unverklärten) Leibes in den edelkräftigen Oberkörper und in den der Fortpflanzung, sowie der Ernährung und Entleerung dienenden Unterkörper verschwindet bei jener hohen Gürtung, während sie bei der Gürtung über der Hüfte erst recht markirt wird.

V. 14. Sein Haupt und die Haare" ist wohl Hendiadys statt:,,die Haare seines Hauptes" (vgl. Dan. 7, 9), durch xai ai tpíxes wird näher bestimmt, welcher Theil der xepadǹ gemeint sey. Denn das Antlig wird V. 16 noch besonders beschrieben. Die Haare waren,,weiß wie weiße Wolle;" das ist nicht die filberweiße Farbe der greisen Haare, ebenso wenig die blonde, gelblichweise (denn damit man nicht an unbearbeitete ungebleichte Naturwolle denke, wird noch beigefügt de xv), sondern es ist

die schneeweiß glänzende Farbe der feinsten bearbeiteten Wolle. Nur an Farbe, nicht an krauser Form, sind die Haare solcher Wolle gleich; eben weil von unbearbeiteter Naturwolle keine Rede ift, unb weil neben ὡς ἔριον λευκόν nod ὡς χιών folgt. Das Haupthaar strahlt also in rein übernatürlichem schneeigen Glanze. — Die Augen glühen wie Feuerflammen (vgl. Dan. 10, 6), nicht daß das Weiße sammt der Pupille feuerroth von Farbe wäre (Züllig), es heißt ja nicht die Augen waren roth wie Feuer," Tuppol (wie Kap. 12, 3), sondern das tert. comp. mit der plóg uρós ist eben in dem Flammen und Funkeln des Auges und Blickes zu suchen, was aber nicht (mit Hengst.) als Ausdruck des Zornes (da ja in dieser Vision Christus nicht dem antichristischen Reich, sondern seinen Gemeinden gegenübersteht), sondern als Ausdruck jener Heiligkeit, die alles Unlautere verzehrt (5 Mos. 4, 24), zu fassen ist, wie sich klar ergiebt aus Kap. 2, 18 ff.

V. 15. Die Füße sind, wie xalxolíßavog, wie im Ofen geläuterte. Iupów heißt „verbrennen“ und „läutern." Iεπvρwμένοι ift jebenfalls Synefis für πεπυρωμένῳ, να δαβ 3erbrennen wie das Läutern nicht auf die Füße passen kann, sondern nur auf das Erz. Das räthselhafte xalxolíßavoc wird, vielleicht zwar, da es nur hier und Kap. 2, 18 vorkömmt (wie Hengst. meint), ein von Joh. erst erfundenes, jedenfalls aber ein verständliches und bekannte Dinge bezeichnendes Wort seyn; nur an bekannten Dingen konnte er vernünftigerweise den Lesern klar machen, wie jene Gestalt ausgesehen habe. Die Ableitung „Erz vom Libanon" empfiehlt sich schon durch ihr traditionelles Alter (schon die Pesch. und Äth. überseßen so). Zwar versichert De Wette, von Erzen in Libanon sey nichts bekannt, aber schon 5 Mos. 33, 23 wird dem Stamm Asser verheißen, es solle Eisen und Erz an seinen Schuhen seyn, und nach Jos. 19, 24 hatte Asser seine Site am Libanon, der denn auch wirklich reich an Eisengruben ist*). Daß der Worttheil, der den Hauptbegriff enthält, voran- statt nachsteht, ist ein Einwurf, welcher mindestens ebenso sehr die anderen Ableitungen trifft. Darüber, daß xaλxós den Hauptbegriff enthält, kömmt ja doch kein Erklärer

*) Raumer Paläst. Abschn. 9.

hinaus! xaλxoλíßavog wird dann wohl nicht technischer terminus für eine besondere Art, gerade libanontischen Eisens seyn (da letteres schwerlich eine besondere Species bildete), sondern wohl ein von Joh. gebildeter, aber jedermann verständlicher poetischer Ausdruck für Eisen überhaupt. Vergleichen wir mit dieser einfachsten Erklärung die anderen: Hißig hält das Wort für ein erweichtes xaλxoxλißavog, Ofen- Erz; aber wozu hätte dann Joh. nod befonders ut fagen gebraudt ὡς καμίνῳ πεπυρωμένοι? Hengst. hält es nach Bochart's Vorgang für eine hybrida aus xaxxóc und weiß," nimmt dann aber weiß" in der Bedeutung,,glühend," und identificirt nun das so gewonnene „glühende Erz“ mit dem „leichten Erz," Ez. 1, 7; Dan. 10, 6, indem er findet, daß „das Lichte sich als leichter darstelle, als das Dunkle." Hätten nur die ephesinischen Leser hebräisch genug verstanden, um hinter ßavos zu wittern! Vom Libanon hatten sie auf alle Fälle gehört, und auch wohl von seinen Eisenbergwerken. Andere leiten das Wort von Mißavos, der Weihrauch, ab, und übersehen entweder geradezu „Erz-Weihrauch" (Ewald), wo dann allerdings das zweite Wort den Hauptbegriff enthält, wo aber kein Sinn entsteht - denn eine Legirung von Erz und Weihrauch ist chemisch unmöglich; wollte man aber auch bloß an einen erz-ähnlichen, d. h. kupferfarbigen, Weihrauch denken, so verträgt ein solcher doch das Glühen im Ofen so wenig, als irgend ein anderes Harz, ohne sofort zerstört und verbrannt zu werden oder sie erklären nach Suidas Vorgange Erz-Weihrauch durch extpov; weil nämlich exтpov sowohl den Bernstein (der bekanntlich ein Harz, also eine weihrauchähnliche Substanz ist) als auch gewisse (elektrische) Metalllegirungen bezeichne, so solle nun auch λißavog neben der Bedeutung „Weihrauch“ die -Bedeutung,,Metallmischung“ haben, und daß es hier diese zweite Bedeutung habe, sey (wahrscheinlich nach chinesischer Sprachanalogie) durch das vorgeseßte xaλxo - - angedeutet. Es ist zu verwundern, daß man nicht auch schon auf folgende, ebenso finnreiche Erklärung verfallen ist: weil das Wort,,Harz“ sowohl harzige Substanzen als auch ein silberreiches Gebirg in Norddeutschland bezeichne, so sey xadxodíßavos, „Erzharz,“ die Bezeichnung des Erzes, auf das im Harz gebaut wird, des Silbers! Mit allen diesen Künsteleien verglichen, erweist sich die

[ocr errors]

Überseßung „Erz vom Libanon“ also Eisen, immer noch als die natürlichste und passendste. Und wer noch Bedenken hat, warum der Hauptbegriff xaλxós vorangestellt sey gegen den Geist der griechischen Sprache (was bei Hißig und Hengstenberg's Erklärung aber nicht minder der Fall ist), der wolle doch erwägen, wie leicht dem hebräisch denkenden - Johannes die hebräische Compositionsweise des stat. constr. vorschweben konnte. Auch darf man ja nicht vergessen, daß die christliche griech. Literatur analoge Bildungen kennt; so heißt zum Beispiel Jakobus bei den Kirchenvätern 8 ådeλpoIsóc. IIupów kann nun nicht läutern heißen, da das Eisen nicht, wie das Silber, geläutert wird, sondern nur ,,brennen, dem Feuer übergeben, in Feuer sehen, glühen." Die Füße waren also wie Eisen, das im Ofen in Gluth gesezt ist; man wird an den eminentesten Grad diefer Gluth, an die Weißglühhiße, zu denken haben, bei der das Eisen flüssig wird; und diese weißlichrothe, das Auge blendende Gluth paßt auch besser zu der natürlichen Farbe der Füße, als die dunkelrothe Gluth der Rothglühhite.

,,Seine Stimme war wie die Stimme (der Schall) vieler Wasser." Hoà udara kehrt Kap. 17, 1 wieder, und weist dort zurück auf Kap. 13, 1, wo Sáλasoa dafür steht. Auch 17, 15 werden die dara so ausgelegt, daß man dabei nicht an Bäche, Ströme, Wasserfälle, sondern nur an die endlos vielen Wogen und Fluthen des Ozeans denken kann. Also wie das so eigenthümlich majestätische, bei aller Dumpfheit doch so gewaltige, bei aller Bewegtheit doch so ruhige Rauschen des Meeres war seine Stimme (vgl. Ezech. 43, 2), wie Joh. dieselbe alsbald (V. 17 ff.) hörte.

V. 16. 3u άotépes ist natürlich Hoav zu ergänzen. Sieben Sterne hält er in der Hand; in welcher Stellung, ob in einem Kreis, ob in einem Strauß, oder ob sie in seiner Handfläche neben einander liegend sich befinden, wird nicht gesagt, und muß also gleichgültig seyn. Genug daß sie in seiner Hand ihren Ruhepunkt haben, von ihm getragen werden. Und dies allein kann denn auch in dem Bilde liegen, nicht aber, daß er sie in seiner „Gewalt“ habe (Hengst.), denn er preßt sie nicht in die Faust, wie Wesen, die ihm etwa entrinnen wollten, vielmehr schweben sie so leicht und frei und sicher auf oder über

seiner Rechten, daß er diese (V. 17) getrost dem Joh. auf das Haupt legen darf. Was die Sterne bedeuten, haben wir hier nicht zu erklären, da Christus selbst es hernach V. 20 erklärt..

Das scharfe zweischneidige Schwert, das aus seinem Munde geht, erklärt sich aus Vergleichung von Jef. 11, 4; 49, 2 als das Mark und Bein durchdringende, schneidende und scheidende, · züchtigende und richtende Wort seines Mundes. Daß aber hier nicht an das Wort der evang. Predigt (Hebr. 4, 12), die innerlich in die Herzen eindringt, sondern an richterliche Worte und Befehle zu denken ist, zeigt die Vergleichung von Kap. 2, 12 u. 16. Es richtet sich (2, 12) gegen alles Unlautere in den Gemeinden, später (19, 21) auch gegen die antichristische Macht.

ös autoũ ist nach Johann. Sprachgebrauch (Ev. Joh. 7, 24; 11, 44) und nach Analogie von Apok. 10, 1 sein „Antlig," nicht sein „Ansehen“ (Eichh., Ew., Züllig). Die Schilderung schließt mit dem erhabensten und herrlichsten Theil, dem Antlig, welches strahlt wie die Sonne. Und daß dies hier keine bloße abgeschwächte rhetorische Phrase seyn soll, zeigt ber 3ufat ἐν τῇ δυνάμει αὐτοῦ. Stan barf biefen 3ufat nigt erklären: „wenn ihr Licht am stärksten ist“ (De Wette); denn Richt. 5, 31 ist „von der Sonne, wenn sie aufgeht in ihrer Macht," die Rede. Sondern dúvaus bezeichnet die habituelle, allezeit gleicherweise stattfindende, das Auge blendende, ja dem Auge unerträgliche Kraft des, Sonnenglanzes.

[ocr errors]

Vers 17. Eindruck der Erscheinung. Da ich ihn fah" die bereits V. 15 beschriebene Stimme hört Joh. erst hernach" fiel ich zu seinen Füßen als ein Todter." So war also das Wiedersehen des Meisters, an dessen Brust derselbe Johannes gelegen, den er so unaussprechlich liebte, von dem er mit ewiger Liebe geliebt ward?! - So richtig die Verweisung auf Matth. 17, 6 ist, wo auch bei jener vorläufigen Verklärung schon die drei Jünger (Joh. unter ihnen) erschrecken, und so sehr Bengel Recht hat, aus dieser Thatsache, daß selbst ein Johannes hier als ein Lodter niederfällt, auf die furchtbare Größe der Klarheit Dessen zu schließen, vor dem auch die Himmel nicht rein sind, so faßt man, glaube ich, dies Niederfallen Johannis dennoch einseitig auf, wenn man es nur als ein Erleiden, nicht auch als ein Thun, nur als eine Folge der noch an ihm haftenden Sünd.

« ÖncekiDevam »