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Eine weitere Weltmonarchie wird also nicht mehr aufkommen, sondern die Aufrichtung des Gottesreiches wird unmittel

nie cristirt hat! Dan. 6, 1 ist von keiner Eroberung die Rede. Es heißt s an und der Meder Darius empfing das Reich.” Sap wird immer nur von passivem Empfangen, nie von aktivem Nehmen gebraucht, besonders vom Empfangen von Geschenken. (Vgl. Dan. 2, 6; 7, 18; 2 Chron. 29, 16 u. 22; Esr. 8, 30; Esth. 4, 4; Hiob. 2, 10; Prov. 19, 20.) Prideaur, Winer, F. W. C. Sartorius, Hofmann u. a. haben bei dem Darius dem Meder an Cyarares II. von Medien gedacht, welcher nach Xenophon der Oheim des Cyrus war, und in dessen Dienste Cyrus die Lydier und den Naboned schlug. Die im Chron. des Eusebius I, 15, 6 mitgetheilten alten assyrischen Quellen nennen aber nicht als den legten, sondern als den vorlegten medischen König den Cyarares (in der Keilschrift von Bisithun: Uwakhshatara), und als lehten nennen sie vielmehr den Asdahages, d. i. jenen Astyages, welcher nach Herodot der Großvater des Cyrus war und von diesem abgesezt wurde. Nun ist freilich Herodot's Bericht um so minder über kritische Zweifel erhaben, als er selbst gesteht (1, 95), δαβ τριφάσιαι ἄλλων λόγων ὁδοί über Cyrus bei den perfern borhanden seyen. Hiernach wäre es also noch nicht unmöglich, daß Naboned, der lezte König Babels, zwar von Cyrus selbst, aber im Dienste des Cyarares II. (= Darius) von Medien gestürzt worden wäre. Was aber gegen diese Hypothese spricht, ist der Bericht des Berosus (Eus. I, 11, 5). Dieser weiß nichts von einer Regierung des Aftyages oder gar des Cyarares und Astyages zwischen Naboned und Cyrus. Auch Abydenus läßt auf Naboned unmittelbar den Cyrus folgen. Sodann aber entspricht der Name Darius nicht dem Namen Astyages, so wenig als der Name seines Vaters Ahasver (Dan. 9, 1) dem Cyarares. (Achaschverosch ist das persische Kscharscha, d. i. Xerres; Charares ist das pers. Uwakhshatara.) Sodann aber hat des Xenophon Bericht nicht minder als der des Herodot den Verdacht der Romanhaftigkeit gegen sich. Beachten wir die oben betrachtete Stelle Dan. 6, 1, so scheint es, daß,,Darius der Meder" die Herrschaft über Babel keineswegs durch Eroberung an sich gerissen, sondern durch Erbschaft, wo nicht gar durch ein freiwilliges Anerbieten oder durch Wahl empfangen hat. Nun berichtet Berosus (Eus. I, 11, 5), daß bei der Ermordung des Labesorach eine Verschwörung bestand, und daß die Verschworenen den Naboned zum Könige wählten. Warum sollte also nicht jener Meder Darius Dan. 6, 1 mit dem Naboned, dem legten Könige des babylon. Reiches, identisch seyn? (Dann ist Belsazar Labesorach.) Man wendet vielleicht ein, Naboned sey kein König von Medien gewesen. Allerdings nicht. Aber auch von dem danielischen Darius dem Meder wird nirgend gesagt, daß er zuvor König von Medien gewe= sen sey. Zwar der kurze Ausdruck Dan. 6, 1: 87 könnte an sich

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bar auf den dermaligen Zustand der zertheilten europäischen Mischreiche folgen und ihm ein Ende machen. Der Stein trifft

́auch einen medischen König Darius bezeichnen (vgl. Dan. 6, 28); aber

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„Darius, Sohn des Achaschverosch, aus medischem Geschlecht, welcher zum König gemacht wurde über das Königreich der Chaldäer." Das lautet doch ganz so, als ob dieser Darius nichts weiter als ein Meder, der Abstammung nach, gewesen wäre, und königliche Macht erst dann erhalten hätte, als er „herrschen gemacht wurde“ über das „Königreich der Casdim." Denn von dem König eines fremden Reiches, welcher Babel nur zu diesem seinem Reiche hinzu erobert und somit das Reich der Casdim als solches vernichtet hätte, würde man doch schwerlich sagen: er ward herrschen gemacht über das Königreich der Casdim." Alles paßt dagegen auf jenen Naboned des Berosus, welcher das babylonische Reich weder erobernd zerstörte und mit einem andern Reiche vereinigte, noch es erblich überkam, sondern den die Wahl der Verschworenen zum König machte über das babylonische Reich.“ Sein bei Daniel genannter Name Darjawesch war, wie der seines Vaters, ein medopersischer Name (Darjawus der Keilschriften, und der seines Vaters Kscharscha, Xerres); den chaldä ischen Namen Naboned (mit in? zusammengeseht) legte er sich bei, als er zum König über Babel gemacht ward. Naboned hieß er beim Volk und der Nachwelt; der gleichzeitige Hofbeamte Daniel kennt ihn bei seinem ursprünglichen Namen. Belsazar (Dan. 5) muß nun der von den Verschworenen ermordete Labeforach seyn. Nicht Evilmerodach, der nicht grausam, sondern mild und gütig war (Jer. 52, 1; 2 Kön. 36, 22), nicht Neriglissar, der nicht ermordet wurde (Justin. I, 7), sondern Labesorach, der als unreifer Knabe den Thron bestieg (vgl. damit sein bübisches Betragen sowohl als die Prävalenz seiner Mutter Dan. 5). Er war,,Sohn Nebukadnezar's" (Dan. 5, 2) im weitern Sinne, nämlich sein Enkel. (Auf den Sohn Nebukadnezar's, Evilmerodach, folgte ein Schwiegersohn Nebukadnezar's, Neriglissar; dessen Sohn war Labesorach.) Er wurde (Dan. 5, 30) ermordet und mit ihm erlosch die Dynastie, und das Reich kam erst an den Meder Darius-Naboned (indem die Verschworenen es wohl heimlich bereits mit dem damals bedeutenden medischen Reiche mögen gehalten haben), dann an den Eroberer Cyrus von Persien, ganz wie es V. 28 geweissagt Von einer Eroberung Babels ist dagegen Dan. 5 nirgends die Rede. Auch Dan. 5 vereinigt sich also mit unserer Annahme, daß Darius der Meder kein anderer als Naboned sey. — So haben wir nun die übereinstimmenden Zeugnisse des Daniel, Berosus und Abydenus dafür, daß unmittelbar auf den lehten König des babylonischen Reiches, DariusNaboned, sogleich die persische Monarchie unter Cyrus folgte. Eine medische Herrschaft hat in Babel nie zwischen beiden eristirt.

worden.

die Füße und Zehen, welche das Erbe der früheren Weltmonarchieen tragen (die Resultate ihrer Macht, Cultur und Sitten in sich aufgenommen haben), sodaß mit den Zehen zugleich das mehrtausendjährige Gebäude der menschlichen Bildung und Größe, das nicht herrlicher und stärker, sondern immer schwächer geworden, mit einander zusammenstürzen wird.

Die nächste Weiterentfaltung dieser Offenbarungen war der Traum Daniel's von den vier Thieren (Dan. 7) im ersten Jahr des Labeforach - Belsazar. Daniel hatte damals an einem Beispiel (Dan. 3—4) angeschaut, wie neben der Schwäche auch zu einer dämonischen Selbstüberhebung die Versuchung vorhanden war für die Herrscher der Weltreiche *). Damit war er reif geworden für das Verständniß jenes Traumes. Er sah im Traume das von Stürmen bewegte Weltmeer. Nach einander stiegen aus dieser kreisenden Fluth vier Thiere auf, ein geflügelter Löwe, ein Bär mit drei Rippen im Maul, ein Pardel mit vier Flügeln und ein greuliches schreckliches Thier mit eisernen Zähnen und zehn Hörnern, zwischen denen ein kleines Horn hervorbrach und drei Hörner ausriß; dann kam eines Menschen Sohn in den Wolken, und empfing das Reich auf ewig. Ganz kurz wird (V. 17) dem Daniel erklärt, daß diese vier Thiere vier Reiche sind; nur über das vierte und seine Hörner müssen nähere Erklärungen (V. 19-27) beigefügt werden; denn die vier Reiche finden schon in der vorigen Vision ihre Erklärung und das von den vier Thieren Gesagte dient wiederum der richtigen Deutung des Monarchieenbildes Kap. 2 zur Bestätigung.

Das von Winden bewegte Meer, aus welchem die Weltmonarchieen sich erheben, kann nicht wohl etwas anderes seyn, als das unter höhern Einflüssen stehende und gährende Meer der unorganisirten Völkermassen; und in einer ganz parallelen Vision der Apokalypse (Offenb. 17, 15 vgl. mit 13, 1) wird das Meer, aus welchem die Thiere steigen, auch wirklich ebenso erklärt. — Die vier Thiere werden von vorn herein den vier Monarchieen Kap. 2 entsprechen; entsprechen doch die zehn Hörner des vierten Thieres deutlich genug den zehn Zehen der vierten Monarchie! Der geflügelte Löwe, durch seine röthliche Farbe an das

*) Hofmann S. 282.

goldene Haupt erinnernd, und die Schwungkraft des Adlers mit der Natur des Königs der Thiere vereinend, ist das babylonische Reich in der Herrlichkeit, wie es unter Nebukadnezar erscheint, und es können dem Emblem des Reiches um so leichter die persönlichen Züge seines Herrschers (V. 2 Ausraufen der Flügel und Werden wie ein Mensch, vgl. mit Kap. 4) geliehen werden, da gerade hier das Reich mit der Person seines Gründers zusammenfiel, und sein Tod der Verfall des Reiches war. - Der Bär minder edler Art als der Löwe, aber ebenso stark als schwerfällig, ist das persische Reich. Er lehnt sich auf die eine Seite; d. h. in Persien, nicht in Medien, hat dies Reich die Stüße seiner Macht. Er hat drei Rippen zwischen den Zähnen, Rippen mit dem daranhängenden Fleisch, die er gefressen; das babylo, nische, lydische und ägyptische Reich. Er erhält die Weisung, sich aufzumachen und viel Fleisch zu fressen; dieser Trieb beseelte den Darius und Xerxes; zu Alexander's Zeit waren Margiana, Hyrkanien, Ariana, Drangiana, Parthien, Caramanien, Armenien, Colchis, Iberien und Pontus von Persien verschlungen, lauter Volksmassen, welche im Unterschied von den drei bedeutungsvollen zuerst gefressenen Rippen: Babylon, Ägypten und Lydien, passend als „viel Fleisch" bezeichnet werden. Der Pardel, flink, listig und buntgescheckt, ist das macedonische Reich Alexander's, das buntgemischte Reich des Eroberers, der mit Panthersprüngen von Macedonien nach Syrien, von Syrien nach Ägypten, von da nach Mesopotamien, Babel, Persien, von da bis ans kaspische Meer und bis hoch in den chorasmischen Nordoften, von da an den Indus eilte. Vier Flügel hat der Panther, weil er nach allen vier Winden fliegt, vier Köpfe, weil in dem Reiche viererlei Sinn wohnt, wie denn das Reich hernach auch in die vier Reiche: Macedonien, Syrien, Ägypten und Pergamus, aus einander ging. Das vierte Thier ist schrecklich anzuschauen, sehr stark, und durch seine eisernen Zähne erinnert es an das Eisen der Schenkel im Monarchieenbilde. Es fraß um sich, zermalmte und zertrat (V. 19), ganz wie jene Schenkel alles zermalmten. Es ist (V. 23) das vierte Reich auf Erden, mächtiger als alle frühern; es wird alle Länder, den ganzen orbis terrarum, fressen und zermalmen. Also das römische Reich, wie wir es bereits aus Dan. 2 kennen. Die zehn Hör

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ner sind, gleich jenen zehn Zehen, zehn Könige, d. i. Reiche, die aus dem römischen entstehen werden. Man kann hier erstlich fragen, ob die zehn Reiche eine runde Zahl seyen. Die Analogie der drei Bärenrippen und vier Pantherflügel entscheidet dagegen. Man kann sodann fragen, ob aus den jezigen europäischen Reichen sich künftig einmal zehn Reiche bilden werden, oder ob zunächst nach dem Sturze des römischen Reichs, in der Völkerwanderung zehn Königreiche sich bereits gebildet haben, sodaß nun von daher die Bezeichnung der zehn Reiche" der an Zahl wechselnden Mischgestalten des Thons und Eisens verbleibt. Die Entscheidung dieser Frage wird sich aber später (bei Apok. 17, 11 u. 12) von selbst ergeben. Nachher wird ein Horn mit einem Menschenmaul zwischen den zehn Hörnern hervorbrechen und große Dinge reden," d. h. (V. 24) ein Anderer aufkommen, mächtiger, denn der vorigen keiner; er wird drei der zehn Könige oder Königreiche niederwerfen (wit), den Höchsten lästern, die Heiligen Gottes verfolgen, und die Frechheit haben, Zeitordnung und Gesetz (177 77221) zu ändern. Die Heiligen werden an ihn hingegeben seyn eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit, d. i. eine halbe Siebenzahl von Zeiten. Dann seht sich (V. 9),, der Alte" zum Gericht; sein Kleid ist schneeweiß, sein Haupthaar wie reine Wolle, sein feuriger Stuhl ruht auf feurigen Rädern. Die Bücher des Gerichtes werden aufgethan, das vierte Thier sammt seinen Hörnern getödtet und in das Feuer geworfen; der anderen Thiere Zeit war (V. 12) ohnehin schon aus, denn ihrer jedem war eine gewisse Zeit bestimmt. Einer wie eines Menschen Sohn kommt vor den Höchsten (V. 13) in des Himmels Wolken, und ihm wird ewige Gewalt und ewiges Reich verliehen. D. i. (V. 27) das Reich wird dem heiligen Volk des Höchsten verliehen. Dies Gottesreich wird sich zu den irdischen Weltreichen verhalten, wie ein Mensch zu Bestien, und so wird auch sein König sich zu den Königen jener Reiche verhalten, wie ein Mensch zu Bestien. Die Reiche der fündlichen Menschheit sind, wie sie selbst, thierisch geworden; das wahrhaft Menschliche muß vom Himmel aus wieder hergestellt und der Menschheit geschenkt werden.

Wie die zehn Könige zehn individuelle Könige der letzten Zeit sind, so muß auch der „Andere“ (V. 24) ein Individuum

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