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nicht an die 7 Wochen angrenzt, die Rede ist. Dagegen ist die Construction als solche unerträglich hart; die ganze Bezeichnungsweise wäre sonderbar, und die 7 Wochen würden doch nicht zutreffen, da vom Edikt des Koresch 538 bis zum Anfang der ,62 Wochen, in denen Jerusalem förmlich gebaut wird," also bis 445, nicht 49, sondern 63 Jahre verflossen sind. Man müßte sich also etwa so helfen, daß man das,, Ausgehen eines Wortes" höchst unnatürlicherweise) auf das Erlaubnißedikt des Artaxerxes 458 (Esr. 7) deutete, und die 7+ 62 Wochen von da bis zu Christi Tod (32 n. Chr.) rechnete. Man würde da allerdings einen Zeitraum von 490 Jahren erhalten, sodaß Christi Tod in die 70ste Woche fiele, und die Zwischenzeit zwischen dem Edikt des Artaxerxes und der öffentlichen Wirksamkeit Christi (während welcher seine Verwerfung begann) 69 Wochen betrüge. Aber wo sollte denn nun der Grenzpunkt seyn zwischen den 7 und den 62 Wochen? Sieben Wochen, also 49 Jahre, nach dem Jahre 458, d. i. also im Jahre 409, geschah gar nichts, was irgend wie Epoche gemacht hätte. So erweist sich also diese Aushülfe in jeder Beziehung als eine unhaltbare.

Und doch kann nicht gesagt seyn, daß vom Edikt bis auf Christus nur sieben Wochen vergehen sollten, da ja schon allein vom Aufbau bis auf Christum 62 Wochen seyn sollen. Ich bin deshalb überzeugt, daß die Zahl sieben corrupt ist. Mag das auf den ersten Blick kühn erscheinen, ich hoffe zu zeizen, wie leicht die Corruption entstehen konnte, und daß wirklich noch eine kritische Spur des ächten Tertes vorhanden ist. Ich beginne mit lehterem. Die LXX-Übersetzung des Daniel wurde bekanntlich wegen ihrer Freiheit und Ungenauigkeit schon im Alterthum außer Gebrauch gesezt, und so findet man in vielen Mscrpt. und allen gedruckten Ausgaben der LXX. statt ihrer im Daniel die Übersetzung des Theodotion substituirt. Die wirkliche LXX- Überseßung des Daniel existirt nur in dem einzigen codex Chisianus *). Dieser liest nun Dan. 9, 24 statt 7 Wochen, siebenundsiebzig Wochen **)." An sich ist diese

*) Codex Chisianus, ed. v. Simeon de Maestri 1772, neuere Ausgabe: Göttingen 1774.

**) 3. 24: Ἑβδομήκοντα ἑβδόμαδες ἐκρίθησαν ἐπὶ τὸν λαόν σου, καὶ

Überseßung wegen ihrer Freiheit und Ungebundenheit freilich keine gewichtige Quelle des Tertes; aber gerade, wo es sich um eine Zahl handelt, liegt der Verdacht, daß der überseher nach Willkühr andere Zahlen ersonnen hätte, weit ferner, und es ist also so unwahrscheinlich nicht, daß er in seinem hebr. Original die Lesart as a fand. Nun erklärt sich auch schon, wie leicht das eine dieser beiden z ausfallen könnte. Wie oft bei doppelt stehenden Wörter das eine ausgelassen wurde, ist bekannt. Eine Variante konnte also entstehen, und dop= pelt leicht in so früher Zeit, wo noch keine Masora über den Text wachte. Es bedarf nun nur noch einer Erklärung, wie es kam, daß die falsche Lesart zur Recepta wurde und die richtige verloren ging. Ich suche die Ursache dieser Erscheinung nicht in absichtlicher Fälschung der Juden; denn in der Zeit vor Christo hatten sie zu einer solchen keinen Anlaß, und eine spätere Fälschung würde von den Christen nicht unbemerkt geblieben seyn. Vielmehr glaube ich, daß schon in der Zeit vor Christo die corrupte Lesart aus dem Grunde vorgezogen wurde, weil man wähnte, die 7+ 62+1 Wochen seyen eine Distribution der 70 Wochen, ein Wahn, der ja bis in die neuere Zeit bei manchen Auslegern wiederkehrt.

Wir wagen es also, 77 zu lesen. V. 24 war noch ganz im allgemeinen angegeben, daß statt der 70 Jahre 70 Jahrwochen bis zum Kommen des Erlösers verfließen würden, und

ἐπὶ τὴν πόλιν Σιών, συντελεσθῆναι τὴν ἁμαρτίαν, καὶ τὰς ἀδικίας σπανίσαι, καὶ ἀπαλεῖψαι τὰς ἀδικίας, καὶ διανοηθῆναι τὸ ὅραμα, καὶ δοθῆναι δικαιοσύνην αἰώνιον, καὶ συντελεσθῆναι τὰ ὁράματα καὶ προφήτην, καὶ εὐφράναι ἅγιον ἁγίων. 23. 25: Καὶ γνώσῃ καὶ διανοηθήσῃ καὶ εὐφραν θήσῃ καὶ εὑρήσεις προςτάγματα ἀποκριθῆναι καὶ οἰκοδομήσεις Ιηρουσαλὴμ πόλιν Κυρίου. 3. 26: Καὶ μετὰ ἑπτὰ καὶ ἑβδομήκοντα καὶ ἑξήκοντα δύο ἀποσταθήσεται χρίσμα καὶ οὐκ ἔσται, καὶ βασιλεία ἐθνῶν φθερεί τὴν πόλιν καὶ τὸ ἅγιον μετὰ τοῦ Χριστοῦ κλ. Offenbar wia ser überfeger den Sinn wiedergeben, den er gefunden. Er hat nun V. 25 f. gefunden, Jerusalem solle wieder gebaut, aber nach 77 und nach 62 Jahren zerstört werden. Die 77 und die 62 Jahre schienen ihm (im Wesentlichen richtig) auf das gleiche Endziel hinzulaufen. Seine übersehung ist beispiellos frei; aber die Ziffern hat er sicherlich nicht erfunden. Bedeutsam ist, daß die Lesart, die Zahlen in V. 25 f. betreffend, überhaupt schwankt. Complut. lieft 2. 26 ἑβδομάδας ἑξήκοντα τέσσαρας.

eben weil diese runde Zahl noch nicht genau zutraf, wurde auch kein bestimmter terminus a quo angegeben. V. 25—26 nun wird eine gedoppelte nähere Bestimmung nachgebracht. Vom Edikt des Wiederaufbaues an bis auf Christum sollen etwas mehr als 70 Wochen, nämlich 77 Wochen, verlaufen; vom Anfang des befestigten Baues bis auf Christum etwas weniger als 70 Wochen, nämlich 62.

Daß diese 62 Wochen zwischen 445 u. 6 v. Chr. zutreffen, und Christi Geburt als Eröffnung der Dinge die „nach den 62 Wochen" geschehen sollen, in die 63ste fällt, haben wir gesehen. Ebenso treffen die 77 Wochen zu. Von 538 v. Chr. bis 6 vor Chr. sind 532 Jahre, d. i. 76 Wochen. Christi Geburt eröffnet die 77ste. (,, Vom Ausgehen des Ediktes bis auf Christum sind 77 Wochen;" hier wird nicht gesagt, daß Christus nach den 77 Wochen kommen soll, sondern die 77 Wochen reichen bis auf ihn, und umspannen noch sein Kommen.)

Das Ende der 62 Wochen ist V. 26, wie wir sahen, nicht durch ein Einzelereigniß begrenzt, welches in einen Augenblick fiele, sondern durch eine ganze längere Kette von Ereignissen. Über diese Ereignisse wird V. 27 noch Näheres gesagt. „Er macht gewaltig einen Bund den großen Mengen, eine Woche lang." Wir gehen auch hier von der Erklärung der Sachen, nicht der Zeitbestimmung aus. Daß der Erlöser nach seinem Opfertod zum Lohn sein Erbe □ erhalten werde, hatte Jefajas (53, 12) geweissagt, und Kap. 54 ff. es ausgeführt, wie die Mengen der Heiden herzuströmen würden, während Israel (Kap. 57 ff.) sein Heil von sich weise. Daran mußte Daniel

.הגביר ברית לרבים benten bei ben Worten

Diese Eine Woche ist also die Zeit, wo Chriftus nach vollbrachtem Leiden seinen Lohn empfängt, das Volk des Eigenthums; wo die Heiden zu ihm strömen. Der Anfangspunkt dieser Woche fällt also nicht mit dem Endpunkt der 62sten Woche zusammen; vielmehr beginnt die V. 27 genannte Woche nach Christi Tod und Erhöhung. Hier ist also die chronologische Reihe der Wochen unterbrochen.

Und in der Hälfte der Woche macht er feiern Schlachtopfer und Speisopfer." Als ein unfreiwilliges Sabbatjahr hatte Jeremias (34, 17) die erste Zerstörung Jerusalems durch_Nebu

kadnezar bezeichnet; weil Israel die Sabbatjahre nicht feiern wollte, zwang der Herr es zur Feier eines fürchterlichen Halljahres. Daran erinnert der Ausdruck in unserem Verse*). Feiern soll Israel zum zweitenmal, feiern soll, in Todtenstille und Vernichtung begraben, sein Cultus: Brandopfer und Speisopfer. Von der innerlichen Aufhebung der vorbildlichen Opfer durch die Erfüllung des einigen Opfers Christi, also von Christi Tod, können die Worte unmöglich verstanden werden; da müßten die Sühn- und Schuldopfer genannt seyn; es müßte etwa heißen:,,er wird versiegeln das Sühnopfer." Es sind aber statt dessen die verschiedenen Hauptarten des jüdischen Cultus überhaupt, Schlachtopfer und Speisopfer, ihrer äußeren Form nach aufgezählt (ähnlich wie Kap. 8, 11). Dieser Umstand, so wie jenes und auch die Schlußworte des Verses, so wie die Analogie von Kap. 12, 11, läßt uns nur an eine Verheerung und Vernichtung des jüdischen Cultus denken.

Es folgen nun die schwierigen Worte in osap, qaş-bay. Das Wort pop (Unreinigkeit, Greuel, Gößengreuel, vgl. Hof. 9, 10; Jer. 4, 1; Ezech. 5, 11 u. a.) kommt bei Dan. noch zweimal in enger Verbindung mit □ oder □ vor. Dan. 11, 31 heißt es vom Tyrannen der nachalexandrinischen Zeit, seine Arme werden das Heiligthum entweihen und die Opfer abschaffen, und geben (an die Stelle sehen) den Greuel, einen entsegenerregenden oder ,,einen verheerenden." (,, Greuel der Verwüstung paßt Dan. 11, 31 nicht, da pp den Artikel hat; 2 muß also adjektivische Apposition seyn.) Ähnlich Kap. 12, 11:,,von der Zeit, aufhören zu machen das tägliche Opfer und zu geben (an die Stelle zu setzen) Greuel des Verheerten. (der Verheerung)." An unserer Stelle kann i als Sing. nicht wohl Attribut zu rep seyn; auch muß zu den Worten

p by irgend ein Subjekt da seyn, und dies kann nur Daria seyn. q heißt ebenso wenig „Decke“ als „, Vogel," sondern, Flügel," daher auch,,Rand." Mir scheint die Grundbedeutung Flügel, Fittig, am besten zu passen. ,,Auf dem Flügel von Götengreueln (schwebt) ein Verwüster." Der Tropus

*) überhaupt wird mit navn in der Regel (z. B. 11, 18.) ein ge= waltsames,, Ein Ende machen" bezeichnet.

ist nicht stärker, als Pf. 18, 21; 139, 9.,, Und bis (daß) vollendet und ein Ziel geseht seyn wird, wird sich's ergießen über den Verheerten." wie Klagl. 1, 4 u. 13; 3, 11; Jes

49, 8 u. a.

Also als eine Woche wird die Zeit bezeichnet, während welcher die Bekehrung der Heiden zu dem (nach V. 26 von Israel verworfenen) Messias geschehen soll. In die Mitte dieser Woche hinein soll das bereits V. 26 gedrohte Strafgericht der Zerstörung Jerusalems und des Tempels und des Tempelcultus fallen*). Was den Schlußpunkt der Woche bilden werde, wird nicht gesagt. Das lehte Ende der Dinge schwebt noch im Dunkeln. Es wird nur angedeutet, daß der Zustand des Verheertseyns Jerusalems auch sein von Gott bestimmtes Ende haben werde. Soll endlich auch Israel wieder gesammelt werden (vgl. Jes. 64), so ist zu vermuthen (und wird dann im N. Test. Röm. 11 bestätigt), daß diese schließliche Bekehrung Israels den Schlußpunkt der,, Woche" bilden werde, deren Dauer durch die Bekehrung der Heiden ausgefüllt wird. Dieser Schlußpunkt ist ein von Gott bestimmter, V. 27; es wird aber hier am Schlusse kein Zeitmaaß angegeben. Auch für den Anfangspunkt der, einen Woche" ist kein Zeitmaaß genannt; wir haben schon gesehen, daß ihr Anfang sich nicht unmittelbar an das Ende der 62sten Woche schließt. Die eigentliche berechenbare Reihe von Sabbatperioden hört also mit der 62sten Woche auf. Die 70 und die 77 und 62 Wochen sind Zeitmaaße, und sind es durch ihre Anzahl; die Eine Woche V. 27 ist keine Anzahl von Wochen, sondern steht einzig in ihrer Art. Es ist die lehte Woche schlechthin, die Woche der Vollendung; genau das, was sonst, das Ende der Zeit," die letzte Zeit" genannt wird. Der Rest der Zeiten alten Bundes von Daniel bis auf Christum erscheint als eine berechenbare Kette, als eine Mehrzahl gewöhnlicher Sabbatperioden; die gesammte Erfüllung, der ganze neue Bund, fällt in Eine lezte Woche zusammen. Erst der n. t. Offenbabarung blieb es vorbehalten, zu eröffnen, wie hier eine abermalige und lehte Dilation, eine Ausdehnung der letzten Woche ins Un

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*) Daß auch der Herr selbst diese Stelle so verstanden hat, geht aus Matth. 24, 15 hervor.

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