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Der Glaube ist das Lebenselement der Kirche, die Erhaltung der Glaubensreinheit ihre erste und höchste Aufgabe; denn sie ist eine Säule und Grundveste der Wahrheit. Nur darum ist daher die Kirche unüberwindlich, weil sie unfehlbar ist; sie wird aber unüberwindlich durch das Fundament, auf das sie gebaut ist, Petrus. Petrus ist demnach der Vermittler und das von dem unsichtbaren Haupt und Hort der Kirche eingesetzte sichtbare Werkzeug zur Erhaltung der Unfehlbarkeit der Kirche, darum selbst unfehlbar. Darum bist du selig', spricht der Herr 1, weil mein Vater dich belehrt hat und menschliche Meinung dich nicht täuscht, sondern eine himmlische Eingebung unterrichtet; nicht Fleisch und Blut, sondern Jener hat mich dir kundgegeben, dessen eingeborener Sohn ich bin. Und ich sage dir, d. h. wie mein Vater dir geoffenbart hat meine Gottheit, so will ich dir offenbaren deinen Vorzug: Du bist Petrus, d. i. da ich ein unbeweglicher Fels bin, ich das Fundament, außer dem ein anderes Niemand legen kann, so bist auch du ein Fels, weil durch meine Kraft gestärkt, so daß, was mir eigenthümlich zukommt gemäß meiner Gewalt, auch dir gemeinsam ist durch die Theilnahme an mir. Auf diese Stärke, sprach er, will ich den ewigen Tempel aufbauen, und die zum Himmel ragende Erhabenheit meiner Kirche soll auf der Festigkeit dieses Glaubens emporsteigen... So wird die Kirche der Art von Gott mit Stärke ausgerüstet, daß weder häretisches Verderben noch heidnische Glaubenslosigkeit sie überwältigen kann“ 2. Die Festigkeit jenes Glaubens, welche im Apostel Petrus vom Herrn belobt wurde, hat dieser auch auf seine Nachfolger übertragen; wie darum dauert, was Petrus in Christo geglaubt hat, so dauert auch, was Christus in Petrus eingesezt hat 3. Es bleibt demnach die Anordnung der ewigen Wahrheit, und Petrus, fortdauernd in der Festigkeit eines

2 III. 3. 3 III. 2.

1 Leo M. Serm. IV. 2. Hettinger, Christenthum. II. 3. 4. Aufl.

2

Felsens, die er vom Herrn empfangen, hat nie mehr das Steuer der Kirche verlassen 1. In Petrus wird darum die Festigkeit Aller gestärkt, und die Hülfe der göttlichen Gnade derart geordnet, daß die Festigkeit, die durch Christus dem Petrus verliehen wurde, durch Petrus den Aposteln zu Theil wird 2. Das Bekenntniß Petri ist daher das Fundament, und seine Festigkeit ist die eines Felsen, der durch keinen Stoß erschüttert wird 3. Auf diesen Einen ist die Kirche gebaut, von diesem Fundament darf sich Niemand trennen, denn nur ‚dadurch konnten Häresieen entstehen, daß dem Bischof nicht mehr Gehorsam geleistet wurde 4; nur in Vereinigung mit ihm wird die Einheit des Glaubens ‚von Allen' gewahrt 5. Petrus ist der oberste Hirte, dem die ganze Heerde in ihren verschiedenen Stufen und Graden Schafe zu weiden übergeben wurde 6. Apostel', sagt Augustinus 7, ,aber nur Einem wurde gesagt: Weide meine Schafe. So hat der Herr in dem Einen Petrus die Einheit übergeben. Er hat sie zu weiden vor Allem mit der Weide der gesammten Lehre 8, sie zu bewahren vor dem Gift der Irrlehre; die Schafe aber, über welche durch Christi Einseßung Petrus das Hirtenamt empfangen hat, müssen seine Stimme hören, seiner Führung folgen, sollen sie nicht ausgeschlossen werden aus dem Schafstalle 9. Darum müssen Alle mit Petrus im Glauben übereinstimmen, darum ist Petri Glaube unfehlbar, weil außerdem er weder das Recht zu weiden, noch die Schafe die Pflicht des Gehorsams ihm gegenüber erfüllen könnten.

Lämmer und Es waren viele

Für Petri Glauben hat der Herr gebetet, an ihn sind die Brüder gewiesen, um von ihm Stärkung des Glaubens zu

1 III. 3. 2 IV. 3.

5 Iren. 1. c. III. 2.

3 III. 3.

* Cypr. Ep. 55, 73.

6 Joh. 21, 15 ff. 7 Serm. XLVI. 13.

8 Bernard. De considerat. IV. 3. Evangelizare pascere est. 9 Joh. 10, 4. 16.

empfangen. Petrus aber kann nur dann den Glauben der Brüder stärken, wenn in ihm zuvor dieser nie wankt, sondern immer in ungetrübter Kraft und Reinheit erhalten wird. Allen Aposteln war die Gefahr nahe, versucht zu werden; aber doch trägt der Herr für Petrus besondere Sorge, und betet insbesondere für den Glauben Petri, als ob der Stand der übrigen um so sicherer sei, wenn der Sinn des Fürsten der Apostel unbesiegt ist 2. „Wer kann zweifeln', sagt Bossuet, daß durch die Kraft dieses Gebetes Christi, den der Vater immer erhört, Petrus einen unerschütterlichen, unüberwindlichen Glauben empfing, der stark war, nicht bloß die einfachen Gläubigen, sondern auch seine Brüder, die Apostel und Hirten der Heerde, zu befestigen, und so zu verhindern, daß sie nicht gesiebt würden vom Satan? Diese Worte schließen sich wunderbar an jene an, da der Herr sagt: Du bist Petrus u. s. f., d. h. ich habe den Namen Simon umgeändert in jenen des Petrus, um die Festigkeit auszudrücken, welche ich dir mittheilen will, nicht bloß für diese, sondern für meine ganze Kirche, weil auf diesen Fels ich sie aufbauen will. Ich will in ganz besonderer und hervorragender Weise dich zum Prediger des Glaubens machen, wodurch du das Fundament der Kirche wirst, so daß die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen. Das ist nichts anderes, als was Christus sagte: Siehe, der Satan hat nach euch verlangt. Für Petrus insbesondere, für ihn ausdrücklich hat der Herr gebetet, nicht als hätte er die übrigen vernachlässigt, sondern, wie die Väter auslegen, weil er durch die Befestigung des Hauptes die Glieder schüßen wollte. Darum spricht er: Ich habe für dich gebetet, und nicht: Ich habe für euch gebetet. In der Kirche muß immer Petrus sein, um die Brüder im Glauben zu stärken. Und seine

1 Luc. 22, 32. 2 Leo Serm. IV. 2.
3 Méditat. sur l'Évang. Médit. 70.

4 Joh. 11, 42.

Auctorität war um so nothwendiger unter den Nachfolgern der Apostel, als ihr Glaube weniger stark ist, als jener der Apostel'.,Weil du Fürst der Apostel bist', erklärt Theophylakt2 die Worte des Herrn,,bestärke die anderen; denn so ziemt es für dich, da du nach mir der Fels und das Fundament der Kirche bist. Werde die Stärke und der Lehrer jener“, erklärt Cyrill von Alexandrien 3,,die durch den Glauben zu mir kommen'. Und der hl. Bernhard * schreibt an Papst Innocenz II.: An Euere Apostolische Gewalt haben wir über die im Reiche Gottes auftauchenden Gefahren und Aergernisse zu berichten, besonders jene, die den Glauben angehen; denn es ist würdig, daß dort die Schäden im Glauben geheilt werden, wo der Glaube keine Abnahme erleiden kann. Das aber ist die Prärogative dieses Stuhles. Denn zu welchem Anderen ist einmal gesagt worden: Ich habe für dich gebetet u. s. f.? Darum wird vom Nachfolger Petri gefordert: Stärke deine Brüder!

Nur ein unfehlbarer Glaubenslehrer kann im Glauben stärken, nur an einen unfehlbaren können die Brüder sich wenden, um Stärkung zu empfangen.

Auf die Worte der heiligen Schrift baut sich das Zeugniß der heiligen Väter auf. Frenäus, mochte man auch seit Jahrhunderten daran deuteln, bezeichnet in der bereits früher angeführten Stelle 5 die Uebereinstimmung mit der von Petrus und Paulus zu Rom gegründeten Kirche als das Kriterium des katholischen Glaubens. Petrus', erklärt Origenes 6, ,ist das Fundament der Kirche und der unerschütterliche Fels, auf den Christus seine Kirche gebaut hat. Auf Petrus, sagt Cyprian, ‚hat Christus seine Kirche gebaut; von hier

1 Médit. 72.
+ Ep. 191.

6 Hom. V. in

7 Ep. 73. 79.

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Cf. Ep. 70: Una est Ecclesia a Christo Do

mino super Petrum origine et ratione fundata.

geht daher die Einheit des Priesterthums aus 1, die Römische Kirche ist darum Wurzel und Mutterschooß der katholischen Kirche 2, bei welcher der Irrthum im Glauben keinen Zugang finden kann 3. Mit dem Apostolischen Stuhle übereinstimmen, ist ihm daher dasselbe, als mit der ganzen katholischen Kirche übereinstimmen 4; denn wie nur Ein Gott ist und Ein Christus, so ist auch nur Eine Kirche und Ein Lehrstuhl durch des Herrn Wort auf Petrus gebaut 5. Umgefehrt, von Rom ausgeschlossen sein, ist den Vätern dasselbe, als von der Reinheit der katholischen und apostolischen Lehre ausgeschlossen sein “.

,Dem Petrus', sagt Optatus von Mileve 7,,ist in der Stadt Rom der bischöfliche Lehrstuhl verliehen worden, damit auf dem Einen Lehrstuhle die Einheit von Allen bewahrt werde, damit nicht die andern Apostel ein Jeder für sich Lehrstühle aufstellten, so daß ein Schismatiker und Sünder gewesen wäre, der gegen diesen einzig dastehenden Lehrstuhl einen andern aufgerichtet hätte. Dieser einzige Lehrstuhl ist die

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1 Ep. 55. Ep. 45. 3 Ep. 59. 4 Ep. 52. 5 Ep. 43. 6 Ne sedes quoque apostolica per eum pollueretur contagiis perfidorum, dignumque esset, a catholica atque apostolica integritate atque communione secludi. Gelas. Ep. 26 (ed. Thiel p. 326). Wenn Cyprian seinen Jrrthum bezüglich der Nothwendigkeit der Kehertaufe dem Ansehen des Papstes Stephanus gegenüber festhielt, so folgt daraus nicht, daß er die Auctorität des Römischen Stuhles läugnete, die er so oft vertheidigt und angerufen hatte. Er betrachtete diese ganze Frage als eine disciplinäre; Ep. 73 sagt er, er wolle nicht im Wege stehen, ,quominus unusquisque, quod putat, sentiat, et quod sentiat, faciat. Er konnte sich hiebei auf die Uebung der africanischen und kleinasiatischen Kirche stüßen, sowie die Erklärungen der Synoden in Africa, Synnada und Jconium. Papst Stephanus hielt die Römische Praris als Norm vor, hatte aber ein peremtorisches Urtheil mit Ausschluß aus der Kirche noch nicht verkündet. Mit Xystus II., des Stephanus Nachfolger, stand Cyprian in Gemeinschaft. Es war demnach die Controverse ausgeglichen.

1 C. Parmen. II. 2.

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