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5. Von der Taufe aber ging der Ausdruck über auf andere entsprechende Handlungen, sofern auch sie einen geheimnißvollen Charakter haben, und zwar zunächst a) auf die andere von Christus unter Verheißung geheimnißvoller Güter eingesetzte symbolische Handlung: das heilige Abendmahl 13), daher denn nun Taufe und Abendmahl nicht selten unter der gemeinsamen Bezeichnung von Sa= framenten zusammengestellt wurden 14), b) auf alle in der christ lichen Kirche gebräuchlichen heiligen Handlungen über = haupt, denen man gleich der Taufe und dem heiligen Abendmahl eine geheimnißvolle Kraft zuschrieb, wie die Fußwaschung, die Weihung der Katechumenen, die Confirmation, die Ordination, die Investitur der Bischöfe und Aebte, die Königssalbung, die Krankensalbung, die Wiederaufnahme Excommunicirter in die kirchliche Gemeinschaft, die Beichte, die Absolution, die Kirchweihe, die Weihung der Altäre, der kirchlichen Gefäße, Gewänder und dergl., die Mönchsweihe, die Einsegnung der Ehe u. s. w. 15), c) seit dem Ende des 12. Jahrhunderts vorzugsweise auf die bekannten noch jezt in der römischen Kirche als Sakramente z. e. geltenden sieben heiligen Handlungen 16), d) auf die alttestamentlichen Vorbilder der christlichen Sakramente 17), so wie auf alle den letzteren verwandten Cultushandlungen der vorchristlichen Zeit, die man nun nicht selten als Sakramente des Alten Bundes und als Sakramente des Gesetzes der Natur den christlichen Sakramenten gegenüberstellte 18), e) auf ähnliche Heilige Handlungen bei den Heiden, deren Ursprung man im

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Cyprian. ep. 63.

13) Tertull. de coron. mil. c. 3. Ambros. in Ps. 102, 14. 14) Tertull. de exhort. cast. c. 7. de bapt. c. 3. adv. Marc. I, 14. IV, 34. Ambros. de initiand. c. 8. de sacram. I, 4. IV, 3. Comm. in Luc.

4, 27.

August. de doctr. christ. III, 9. in Joann. evang. tr. 15. §. 8. Ps. 40. §. 10. 56. §. 11. u. 0.

in

15) Ueber den Fortschritt, der in der Anwendung des Ausdrucks sacramentum in diesem Sinne wahrnehmbar ist, vergl. unten Abschnitt VI.

16) Siche auch hierüber Abschnitt VI.

17) Ambros. de initiand. c. 8. de sacrament. I, 4. serm. 19. in Psalm. 50

(II, 836.). 18) Vergl. Abschnitt V.

19) Tertull. apolog. c. 47. de exhort. cast. c. 13. de praescript. haerett. c. 40. August. contr. Faust. lib. XIX, c. 11. Petr. Damiani Epp. lib. VI, 28. Hugo a St. Vict. de sacram. chr. fid. lib. I. P. VIII. c. 11.

-

Pacian. Barcelon. serm. de bapt. §. 6. Augustin. serm. 227. 228. de bapt. contr. Petiliani lib. II. c. 104.

20) Tertull. de cor. mil. c. 3. adv. Marc. I, 14. de resurr. carn. c. 8. de bapt. c. 6-8. adv. Prax. c. 26. de pudic. c. 14. de testim. animae c. 2. Cyprian. ep. 72. T. II. p. 196. ep. 73. p. 207. Firmilian. bei Cyprian. Opp. epist. 75. Donat. lib. V. c. 20. §. 28. contr. litt. 21) Ambros. Comm. in Luc. 22, 10. de sacram. IV, 3. de fide IV, 5. Augustin. epist. 98. §. 9. in Psalm. 26. T. IV. p. 89. serm. 227. Gregor. M. lib. sacram. dom. V. post Theoph. T. V. p. 80. dom. in ramis palm. p. 101. feria V. in cocn. dom. T. V. p. 106. sq. ordo baptist. p. 246. — Isidor. etymol. lib. VI. c. 19. §. 29.

Gegensatz zu den im Bundesvolke vorhandenen von Gott eingeseßten auf Satan zurückführte 19).

6. Von den genannten christlichen Cultushandlungen wurde ferner die Bezeichnung sacramentum schon frühzeitig auch auf ihre einzelnen Theile übertragen, und zwar sowohl auf die verschiedenen einzelnen zur Vollziehung derselben gehörigen Ceremonien 29), als auf die geweihten Elemente, die bei ihnen dargereicht oder angewendet wurden 21).

7. Ferner wurde der Ausdruck auch Bezeichnung aller Dinge überhaupt, welche einen mysteriösen Charakter haben, sei es nun, daß leßterer sich darin zu erkennen gibt, daß die Dinge eine geheimnißvolle Bedeutung haben, oder sei es, daß sie ein geheimnißvolles Sein und Wesen haben. Demnach wurde sacramentum

a) Bezeichnung des Symbols, sofern das Wesen des Symbols eben darin besteht, einen geheimnißvollen Sinn zu haben (sacramentum

signum), insbesondere Bezeichnung des heiligen Symbols (= signum sacrum, signum sacrae rei) 22). In diesem Sinne wurden als Sakramente bezeichnet a. alle alttestamentlichen Typen 23), ß. die Symbole innerhalb des Heidenthums 24), y. alle christlichen Symbole 25).

b) Ferner wurde sacramentum Bezeichnung solcher christlichen Feste, bei denen der Gegenstand der Feier zugleich symbolisch dargestellt zu werden pflegte 26). Bald jedoch wurde der Ausdruck auch auf alle übrigen kirchlichen Feste übertragen 27).

c) Nicht minder wurden alle Dinge, welche ein geheimnißvolles Sein und Wesen haben, als Sakramente bezeichnet, z. B. das Verhältniß Christi zur Kirche 28).

22) Augustin. de civit. dei lib. X. c. 5. Serm. ad pop. 292.

23) Tertull. adv. Marc. V, 4. Magnum). ep. 74 (ad Pompej.). bono conj. c. 18. §. 21. u. o. 24) 25) Tertull. de anima c. 18.

bono conjug. c. 18. §. 21.

Epist. 138. (ad Marcellin.) §. 7.

adv. Jud. c. 10. 13. Cyprian. ep. 69 (ad Augustin. contr. Faust. lib. XII. c. 33. de Tertull. adv. Marc. I, 13.

Cypr. ep. 63. (ad Caccil.). Augustin. de de civit. dei XV, 49. fragm. serm. de sabb. T. V. p. 1067. Besonders häufig wurde in diesem Sinne das eheliche Verhältniß ein Sakrament genannt, als Symbol der zwischen Christus und der Kirche bestehenden Gemeinschaft, z. B. August. de fide et operibus §. 10. de bono conj. c. 7. §. 6. sq. c. 15. §. 17. u. o. Leo M. epist. 167, 4. Isidor. Hisp. de eccl. off.

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lib. II. c. 20. Raban. M. de jud. poen. laic. c. 36.

26) Augustin. epist. 55. (ad Januar.).

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27) Leon. M. serm. 4. c. 1. 47. c. 1. 50. c. 1. 62. c. 1. 65. c. 2. 70. c. 6. Gregor. M. lib. sacram. fer. III. post palm. p. 102. fer. VI. post palm. p. 109. fer. IV. in albis p. 114.

fer. V. in albis p. 115.

p. 67. dom. in Quadrag. p. 67.

miss. prim. mane nat. dom. orat. de Pentec. p. 126.

28) Tertull. adv. Marc. V, 18. de monog. c. 5. de jejun. adv. Psych. c. 3. de anima c. 11. 21. Pacian. Barcel. serm. de bapt. §. 6. Doch wurde der Ausdruck in diesem Sinne auch vielfach von andern Dingen gebraucht cf. Cyprian. ep. 59. p. 119. ep. 69. p. 782. ep. 75. p. 224. de orat. dom. T. I. p. 151. Befon

d) In demselben Sinne wurde endlich der Ausdruck auch auf Alles übertragen, was im Verborgenen, im Geheimen vollbracht wird, z. B. die eheliche Verbindung 29), die geheimen Schandthaten, deren die Christen von den Heiden beschuldigt wurden 3o).

8. Endlich ging das Wort von den Sachen oder Handlungen, welche einen geheimnißvollen Charakter haben, über auf das, was ihnen diesen Charakter gibt. So wurde als sacramentum bezeichnet a) die geheimnißvolle Bedeutung, der geheimnißvolle Sinn einer Sache 31), b) das geheimnißrolle innere Wesen einer Sache 32).

Zweiter Abschnitt.

Der Begriff des Sakramentes im engeren Sinne.

Der vorige Abschnitt hat gezeigt, wie der Ausdruck sacramentum so mannigfaltig auch namentlich in der ältesten Zeit der Gebrauch desselben war, doch schon frühzeitig mit Vorliebe auf gewisse kirchliche Handlungen übertragen wurde, zuerst auf die Taufe, dann auch auf das heil. Abendmahl, bald auch auf mehrere andere kirchliche Handlungen. Längere Zeit geschah dieß so, daß man mit dem Ausdruck auch in dieser Anwendung einen ziemlich allgemeinen und unbestimmten Sinn

ders häufig Ambros. z. B. in 2 Cor.
de spir. s. I. prooem. (IV, 213.).
Faust. lib. XII. c. 20. Leon. M.
29) Tertull. adv. Valent. c. 30.
31) Tertull. adv. Jud. c. 11.
adv. Jud. c. 9. 14. Rufin.
(V, 64.). August. in Psalm. 74.
Isidor. Hisp. de eccl. offic. c. 34.

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in Reg. IV. c. 6.

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4, 7. (III, 423.). in Luc. 17, 37. (III, 183).
de sacram. II, 5. Auch Augustin. contr.
serm. 59. c. 5. epist. 59. c. 4.
30) Tertull. apolog.
adv. Marc. V, 1. 7.
exposit. symb. apost.

adv. gent. c. 7.

adv. Valent. c. 39. Ambros. serm. 45.

(T. IV. p. 591.) contr. Faust. lib. XIV. c. 2. Quaest. in Num. praef. T. II. p. 244.

32) Augustin. de agone christ. §. 22. (T. VI. p. 186.). spe et char. §. 28. de cat. rud. c. 27. §. 53. pop. 272.

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Leon. M. serm. 55. c. 1. c. 3.

1) Sermon. ad pop. 19, 3.

§. 3. de civit. dei VIII, 32.

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2) Epist. 23. §. 4.

XVIII. c. 11.

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de doctr. christ. III, 13.. tract. adv. Judaeos contr. Faust. XIX, 14.

Contr. litt. Petiliani lib. II. c. 104.

Contr. Faust.

3) Contr. Faust. XIX. c. 16: Quid enim sunt aliud quaeque corporalia sacramenta nisi quaedam quasi verba visibilia? In Joann. evang. tr. 80. T. III. P. II. p. 512. Ide doctr. christ. II. 3.

verband. Mit der Zeit jedoch gewöhnte man sich daran, mit sacramentum, indem man es von diesen kirchlichen Handlungen brauchte, nicht nur den Sinn, den dieses Wort an sich schon im kirchlichen Ge= brauche hatte, sondern zugleich auch alle die Vorstellungen zu verbinden, die man mit der Taufe und dem heiligen Abendmahl, noch ehe diese durch diesen gemeinsamen Namen verknüpft worden waren, einzeln zu verbinden sich gewöhnt hatte. So entstand allmählig ein complicirter Sakramentsbegriff.

Der erste Kirchenlehrer, der sich über diesen Begriff ausspricht, ist Augustinus, der zwar noch nirgends eine eigentliche Definition desselben gibt, aber doch bereits mannigfache Ansäge zu einer solchen macht, indem er die allgemeinen Gesichtspunkte nennt, unter denen die Sakramente zu betrachten seien, und einzelne charakteristische Eigenthümlichkeiten derselben hervorhebt. So wenn er die Sakramente unter die allgemeine Kategorie der signa 1), signacula visibilia oder corporalia 2), verba visibilia 3) stellt, wenn er diese signa näher bestimmt als signa sacra 4), mysteriorum signacula 5), signa, quae ad res divinas pertinent 6) oder signa rerum spiritualium 7), signacula rerum divinarum visibilia 8), rerum occultarum secreta et evidentia signa9), wenn er hervorhebt, daß unter der Hülle des Aeußerlichen, Sichtbaren bei den Sakramenten etwas Höheres, Geistiges verborgen sei, das durch die äußeren Zeichen angedeutet werde 1o); daß das äußere Zeichen mit dem dadurch bezeichneten Geistigen eine gewisse Aehnlichkeit habe 11); daß von den Sakramenten eine geistige Frucht ausgehe 12); wenn er diese Frucht näher bestimmt13), und von den Bedingungen der Wirksamkeit redet 14), wenn er von der Nothwendigkeit einer Veränderung der äußeren Sakra

4) De civit. dei X. c. 5: Sacrificium ergo visibile invisibilis sacrificii sacramentum id est sacrum signum est.

5) Contr. Faust. XIX. c. 16.

6) Epist. 138 (ad Marcellin.) §. 7.: de varietate signorum, quae, cum ad res divinas pertinent, sacramenta appellantur.

7) De cat. rud. §. 35. 8) De cat. rud. §. 50.

9) De peccato originali c. 40.

10) De cat. rud. §. 50: Signacula quidem rerum divinarum esse visibilia, sed res ipsas invisibiles in cis honorari. Sermon. ad pop. 292: Ista, fratres,

ideo dicuntur sacramenta, quia in eis aliud videtur, aliud intelligitur.

11) Epist. 98 (ad Bonif.) §. 9: Si enim sacramenta quandam similitudinem earum rerum, quarum sacramenta sunt, non haberent, omnino sacramenta non essent. Ex hac autem similitudine plerumque etiam ipsarum rerum nomina accipiunt.

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12) Sermon. ad pop. 292: Quod videtur, speciem habet corporalem, quod intelligitur, fructum habet spiritalem. Enarr. in Ps. 146. §. 8: Temporalia sacramenta alligamenta medicinalia sunt contritionis nostrae, quibus habemus consolationem.

13) Vergl. Abschnitt XII. 14) Vergl. Abschnitt XI.

mente in den verschiedenen Perioden der Menschheit redet 15), und demgemäß zwischen alt- und neutestamentlichen Sakramenten unterscheidet, endlich wenn er von den letzteren, den neutestamentlichen Sakramenten sagt, daß sie durch das Hinzutreten des Wortes Christi zum äußeren Elemente entstehen 16). Fassen wir alle diese verschiedenen Merkmale zusammen, so können wir den Augustinischen Sakramentsbegriff etwa durch folgende Definition aussprechen: Das Sakrament ist ein von Gott eingeseztes körperliches Zeichen eines heiligen Gegenstandes, den es schon von Natur durch eine gewisse Aehnlichkeit darzustellen geeignet ist, durch welches Gott dem von demselben Gebrauch Machenden unter gewissen Bedingungen seine Gnade mittheilt. Doch gibt Augustinus an Einer Stelle auch schon selbst eine einer Definition sich annähernde Bestimmung über das Sakrament, wenn er in seinem Briefe an den Januarius 17) das Sakrament als eine feierliche Handlung beschreibt, deren Eigenthümlichkeit darin bestehe, daß sie nicht bloße Gedächtnißfeier sei, sondern daß der Gegenstand des Andenkens zugleich durch symbolische Handlungen äußerlich abgebildet und dem würdigen Empfänger dargereicht werde.

Die folgenden Kirchenlehrer gingen in ihren Bestimmungen des Sakramentsbegriffs zunächst über das von Augustinus Gelehrte nicht hinaus, und zwar schlossen sie sich dabei vorzugsweise an die leßtgenannte Bestimmung Augustins an, während sie alles Uebrige, was dieser über die Sakramente gelehrt hatte, meist mit Stillschweigen übergingen. So nimmt Isidorus von Sevilla die lettgenannte Bestimmung Augustins über das Sakrament ohne Weiteres auf, indem er das Sakrament definirt als eine feierliche Handlung, durch welche eine göttliche Gnadengabe nicht nur symbolisch dargestellt, sondern dem würdigen Empfänger auch mit dem Symbol dargereicht werde 18). Derselbe Isidorus spricht sich auch noch näher aus über das Verhältniß der Gnadengabe zum Symbol, indem er nach Nennung

15) Vergl. Abschnitt V.

16) In Joann. evang. tract. 80: et in aqua verbum mundat. Detrahe verbum et quid est aqua nisi aqua? Accedit verbum ad elementum et fit sacramentum, etiam ipsum tamquam visibile verbum.

17) Epist. 55 (119.) ad Januarium (T. II. p. 96.): Primum oportet noveris diem natalem domini non in sacramento celebrari, sed tantum in memoriam revocari quod natus sit, ac per hoc uihil opus erat, nisi revolutum anni diem, quo ipsa res acta est, festa devotione signari. Sacramentum est autem in aliqua celebratione, cum rei gestae commemoratio ita fit, ut aliquid etiam_significari intelligatur, quod sancte accipiendum est. Eo itaque modo egimus Pascha, ut

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