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AUG - 51925

Mainz,

Druck von Franz Sausen.

Ueber die Ausübung des Präsentationsrechtes,

von Theodor Friedle, Cooperator zu Stilfes bei Sterzing in Tyrol.

Die wichtigste Befugniss des Patrons ist das jus praesentandi, d. h. das Recht, bei Erledigung des Kirchenamtes dem zur Verleihung desselben berechtigten Kirchenobern einen tauglichen Candidaten vorzuschlagen, mit der Wirkung, dass diesem letzteren das Beneficium verliehen werden muss, wenn er die für dasselbe nothwendigen Eigenschaften besitzt. Ein solches Präsentationsrecht kommt nicht blos für beneficia minora vor, sondern auch für beneficia majora (Bisthümer und Prälaturen). Jedoch findet sich ein Patronat, resp. ein Präsentationsrecht auf beneficia majora nur zu Gunsten von Fürsten 1). Im Folgenden wollen wir die Ausübung des Präsentationsrechtes, und zwar wie sie in der Regel vorkommt, für beneficia minora, näher in's Auge fassen.

I. Die Erledigung des Kirchenamtes.

Das Präsentationsrecht kann und darf nur dann ausgeübt werden, wenn das Beneficium wirklich, d. h. nicht blos thatsächlich, sondern auch rechtlich erledigt ist. Nicht nur die collatio 2), sondern auch jede promissio beneficii non vacantis ist verboten, und null und nichtig 3), selbst wenn das Versprechen mit einem Eidschwure bekräftigt worden wäre 4). Bonifaz VIII. hat alle Ver

1) Schulte, System des Kirchenrechts S. 675. not. 2.; Phillips, Lehrbuch des Kirchenrechts I. S. 328.

2) Can. 10. 40. C. 7. q. 1.; c. Nulla 2. X. de concess. praeb. (III. 8.); c. 4. X. de donat. (III. 24.).

3) C. Nulla cit: c. 3. 13. 16. X. de concess. praeb.; c. Detestanda 2. eod. in VI. Conc. Trid. sess. 24. c. 19. de reform. Cfr. Reg. cancell. 21. und 31. Schmalzgrueber, Jus eccles. univ. III. 8. n. 10. Wiestner, Inst. can. III. 8. n. 11. Ferraris, Promp. bibl. s. v. benef. art. III. n. 55.; L. 29. D. 39. 5.; 1. fin. C. 2. 3.

4) Schmalzgrueber 1. c. n. 30.; Wiestner 1. c. n. 12. 13.

sprechungen, per quas directe vel indirecte aperiri via valeat ad beneficia vacatura,< absolut verboten, und für nichtig erklärt, mögen sie >sub quovis modo aut forma verborum gemacht worden sein1). Ueber die Gründe dieses Verbotes schreibt Schmalzgrueber (1. c. n. 21.): >Ratio sic statuendi triplex fuit, ut ab ecclesiis et personis eccles., quam procul possent, removerentur impia desideria et consilia, alienam mortem spectantia, cujus voto et machinationibus hujusmodi intempestivae promissiones facile occasionem praebent. 2. ut occurreretur incommodis et gravaminibus, quae ecclesiis earumque praelatis inferebantur; nam saepe contingebat, ut his per nimiam importunitatem extorquerentur promissiones hujusmodi pro personis minus idoneis, sicque excluderentur digniores, qui vacatione eveniente se offerebant, cum non modico ecclesiarum damno et periculo animarum non minore. 3. quia etiam jure civili pactum de futura successione [dessen Verbot aber, da es in der Natur der römischen hereditas als der vermögensrechtlichen Persönlichkeit des Erblassers seinen besonderen eigenthümlichen, nach canonischem Rechte durch eidliche Bekräftigung unwirksam werdenden Grund hatte, mit Unrecht als ein Analogon hier in Bezug genommen wird. Vgl. Vering, Röm. Erbr. Heidelberg 1861. S. 69 f. Gesch. und Instit. des röm. Privatrechts 2. Aufl. Mainz 1867. §. 240. S. 466.], vivente eo, cui succedendum est, damnatur tamquam contra bonos mores initum, ut habetur 1. 29. D. 39. 5. l. fin. C. 2. 3.2)<

Aus demselben Grunde 3) kann auch der Patron Niemanden die Special-Vollmacht ertheilen auf ein bestimmtes Beneficium, falls dasselbe vacant wird, einen Kleriker zu präsentiren 4). Wohl könnte ein Patron, namentlich ein Laienpatron das Präsentationsrecht durch einen Procurator ausüben lassen, und so auch seinem General-Bevollmächtigten ausdrücklich oder stillschweigend die Präsentation für den Fall, dass künftig ein Patronatsbeneficium erledigt würde, die Präsentation für dasselbe mit auftragen 5). Und es könnte ein Patron, der mehrere Patronatsbeneficien hat, auch Jemanden eine generelle, blos darauf beschränkte Vollmacht ertheilen, bei eintre

1) C. Detestanda 2. in VI. 3. 8. Pirhing, Synops. III. 8. §. 1. nr. 2. 3. 2) Cfr. c. Nulla cit. Wiestner 1. c. n. 11. Pirhing 1. c. III. 38. sect. 5. §. 1. n. 2.

3) Schmalzgrueber l. c. n. 25. Wiestner 1. c. III. 38. n. 80.

4) C. 16. X. de concess. praeb. (IlI. 8.). Cfr. C. constitutus 11. X. eod. 5) Wiestner I. c. III. 8. n. 15.; Ill. 38. n. 80. 81. Pirhing 1. c. III. 8. §. 1. n. 3. Schmalzgrueber 1. c. III. 8. n. 26.

tenden Vacanzen derselben die Präsentation vorzunehmen 1). In einer solchen Generalvollmacht dürfte aber weder eine bestimmte Person bezeichnet sein, die im Falle der Vacanz präsentirt werden. soll, noch ein bestimmtes Beneficium, auf welches zu präsentiren Sonst würde die vermöge einer solchen Vollmacht ausgeübte Präsentation ungültig sein.

11. Kann ein Unmündiger oder ein Minderjähriger präsentiren? Ueber diese Frage geben die Quellen keine Entscheidung und die Ansichten der Canonisten gehen weit auseinander. Aeltere Canonisten behaupten, dass sogar schon ein infantia major, d. h. ein Kind, welches das siebente Lebensjahr überschritten habe, selbstständig, unabhängig von seinem Vormunde präsentiren könne. Ferraris, der diesen Canonisten folgt, sagt 2): »Si autem impuberes sint majores septennio, possunt ipsi praesentare etiam sine tutorum suorum auctoritate, quia impuberes septennio majores praesumuntur habere usum rationis. Unde sicut eo tempore valide contrahunt sponsalia, ita etiam valide praesentant.« Ferraris beruft sich hier auf Rotae decis. 6. jure patr. in antiq., Pirhing (III. 38. n. 18.), Reiffenstuel (III. 38. n. 38.), Garzias (de beneficiis part. 5. c. 9. n. 186.) u. s. w. »Qui tamen omnes docent valde decens et aequum esse, ut impuberes praesentent auctoritate et assensu tutorum suorum. Hinc quamvis tutores absolute praesentare possint, etiamsi pupilli impuberes sint majores septennio, eo quod tutores habeant potestatem, nedum in personam sed etiam in bona pupillorum; arg. cap. Si autem 3. de jud. in VI. Tamen si tales pupilli ante institutionem contradicant, et alios praesentent idoneos, isti sunt praeferendi praesentatis a tutoribus etiam dignioribus, quia cum tales pupilli sint praediti usu rationis et sint patroni jurispatronatus, ad illos pertinet praesentatio 3).<< Allein diese Ansicht lässt sich doch mit festen Gründen aus dem Decretalenrecht nicht vertheidigen, und beruht zum Theil auf willkürlicher Auslegung der Canones. Wie willkürlich muss z. B. nicht cap. Decernimus 32. C. 16. q. 7., auf welches sich Ferraris stützt, interpretirt werden, um daraus die obige Bemerkung herleiten zu können? Dagegen aber spricht vorzüglich die Decretale Bonifaz VIII. Ex eo 4), worin ausgesprochen ist, dass ein unmündiger Canonicus (in pupillari aetate constitutus),

1) Wiestner 1. c. III. 38. n. 79.

2) Ferraris I. c. n. 6.

3) Ferraris 1. c. n. 6. 7. Schmalzgrueber 1. c. n. 75.
4) C. 32. de elect. in VI.

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