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Dich klag' ich an, zerstört hast du mein Wähnen, Ich würde zu der schönsten Lust von denen, 10. Die je Natur in schönen Weib's Gestalt Erschuf, heimkehren bald,

Und ihren Reiz verklärt durch Tugend finden. Die Hoffnung nahmst du mir; ich fühl's in Thränen, Nie drückte Jemand schwerern Grams Gewalt, 15. Als der Verbannung Halt.

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Des Heiles Hoffnung seh ich gänzlich schwinden:
Er ist gestorben, ich bin im Exile;

Drum leb' ich trostlos schmachtend weit vom Ziele.

VI. Geh hin mein Lied, geh grade nach Toscana
Zur größten Lust, die je geschaffen, fort;
Und bist du dann am Ort,

Erzähle klagend, wie ich schwer getroffen.
5. Allein durcheilst vorher du Lunigiana,
So grüß den Markgraf Franceschino dort;
Mit schmeichlerischem Wort

Sag' ihm, noch führ' ich fort, auf ihn zu hoffen. Und beugt mich auch die Ferne schwer danieder, 10. So bitt' ihn doch für mich um Antwort wieder.

W.

Neunzehnte Canzone.

1. Ich weiß nicht zu verhehlen meine Schmerzen,
Da schmerzlich auch mein Aeußres sich beweist,
Sowie an ihrem Theil die Seele drinnen.
Denn als genistet Amor mir im Herzen,
5. Trat er hervor, darstellend meinem Geist
Gedanken, die nun Ruhe nicht gewinnen,
Und oft die Gluten schüren mir tiefinnen,
Des Schmerzes eingedenk, dem sie entquollen,
Sammt jenen kummervollen

10. Wehlauten, die, ein mächtig Heer,

Für meine Kraft zu schwer,

Von außen schnell sich in mein Innres senken,
Wenn Amor mich Madonna's heißt gedenken.

II. Die Phantasie voll Schmerzen, mich verzehrend,
Stellt mir vor meine Augen jedes Weh,
Das ich muß leiden bis zur lehten Stunde.
Meine Natur zwar kämpft dem Tode wehrend,

5. Den ich, wohin ich immer blicke, seh';

Doch wünscht mit ihm zu fliehn die Seel' im Bunde.
Heimlich kam Amor dann, und solche Wunde
Schlug er dem Herzen, daß mich Tod umfangen,
Und ließ mir kein Verlangen,

10. Deß Kraft mir bråchte Lebenstrost zurück;
Und wandt' ich meinen Blick,

Sah ich, wie Mitleid Sie in sich zerstöret,
Weshalb in meinen Blick Tod eingekehret.

III. Das Wesen wird vom Zufall unterdrücket,
Darum besiegt in Umors Kampf find' ich
Die Kraft, für die kein Beistand zu ersehen,
Wie sich in des Gesichtes Blåss' ausdrücket.
5. Aus meinem Aug' ergießen Thränen sich,
Die Seele möcht' in andrer Obhut stehen.

wehe mir! denn muß ich solches sehen,
Werd' ich nicht selten einem Todten ähnlich,
Den Trost beweinend sehnlich,

10. Den ich erblick in meinem Tode nur;

Denn obwol von Natur

Und durch Vernunft der Tod mir schien ein Leiden,
So daucht er mir nach jenem Schmerz wie Freuden.

IV. Wann sich der Geist ermuthigt dann aufs neue,
Mischt Jene sich in die Gedanken mir,

Die stets als Seufzerlaute sich entwinden,
Und Amor wachet auf mit einem Schreie:
5. Flieht, Lebensgeister! Sehet, Sie ist hier,
Von welcher eure Glieder Qual_empfinden."
Wie ich dann bleibe, während sie entschwinden,
Wenn das, von denen die entfliehen, Einer
Erzählete statt seiner,

10. Der dort geblieben einsam und allein,
Der würde traun nicht sein

So hart, mir nicht zu weihen eine Zähre,
Sofern ich zu den Menschen doch gehöre.

V. Mein Lied, in Thrånen hab' ich dich vereinet,
Und meinem trüben Geist dich eingeåßt,

Denn mit ihm wirst du bald von hinnen gehen.
Hier weile bei der Schar, die trostlos weinet,
5. Und flieh von dort, wo Lust die Seele leht,
Denn Gleichgesinntes soll zusammenstehen.
Liest dich ein Edler, sollst du ihn anflehen,
Dich Ihr, durch deren Hoheit sonder Gleichen
Mich Amor ließ erbleichen,

10. So vorzustellen, daß dein Sinn Ihr sei
Klar und von Anstoß frei;

Dann sieh, wenn schon mein Name Sie verlehet,
Wie Sie mein Wesen erst geringe schåßet.

Zwanzigste Canzone.

1. Zum kurzen Tag und Uebermaß der Schatten

Bin ich gelangt, und Schnee liegt auf den Hügeln, Wo längst verblich die Farbe frischer Kräuter; Doch mein Verlangen hört nicht auf zu grünen, 5. So ist's verwurzelt in dem harten Steine,

Der redet und empfindet, wie ein Mädchen.

II. Nicht minder starr erscheint dies junge Mädchen,
Als Schnee verhärtet, wenn er liegt im Schatten,
Denn sie erweicht, nicht mehr als harte Steine,
Die süße Zeit, die Wärme weckt in Hügeln,
5. Daß sie, statt weißer Decke, neu ergrünen,
Und Blümlein sprießen rings und würz'ge Kräuter.

III. Umkränzen Ihre Stirne Blum' und Kräuter,

So raubt Sie die Erinn'rung andrer Mädchen. So schön gesellt sich krauses Gold dem Grünen, Daß Umor kommt, zu ruhn in solchem Schatten. 5. Gefangen bin ich zwischen kleinen Hügeln,

Daß Kalk nicht fester bindet Mauersteine.

IV. Mehr Kraft besißt Ihr Reiz als edle Steine.

Die Wunde, die Sie schlägt, heilt nicht durch Kräuter.
Ich irrt umher in Feldern und auf Hügeln,

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