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Sechzehntes Sonett.

Fluch jenem Tag, wo ich zuerst die Blige
Von euch, verrätherische Augen, sah;

Dem Zeitpunkt auch, wo klimmend ihr zum Size
Des Herzens stahlt die Seele mir von da;
Fluch auch der Feile voll verliebter Hize,

Die Farb' und Wort mit Politur versah,
Die ich erfunden und gereimt mit Wige,
Denn ihrethalb verehrt die Welt euch ja!
Fluch meinem festen Sinn auch, daß er sich
Deß, was ihn tödtet, nicht will ledig machen!
Dich, arge, reizende Gestalt, mein' ich,
Um die oft Amor schwöret freventlich,
Sodaß sie alle ihn und mich verlachen.

Des Rads des Glücks wollt ich bemächt'gen mich.

Siebzehntes Sonett.

Ich Armer, ich versprach mir Mildigkeit,
Vernahme meine Herrin nur die Kunde
Von meines Herzens qualenvoller Wunde,
Und find' Unwillen nun und Grausamkeit,
Und Zorn sogar anstatt Demüthigkeit,

Daß nahe mir schon dåucht die Todesstunde,
Und daß mich richtet grade Das zu Grunde,
Was mir verleihen sollte Sicherheit.
Drum spricht's in mir mit vorwurfsvollem Laute,
Wie ich noch leb', in Zweifel ganz verstrickt,
Daß Sie und Mitleid werden je Vertraute;
Sodaß zu sterben nur für mich sich schickt,
Und mir zum Unheil ich Bologna schaute,
Und jene schöne Frau, die ich erblickt.

In

Achtzehntes Sonett.

In Eure Hånde, o Gebieterin,

Befehl' ich meinen Geist, der im Entschweben So klagt, daß, der den Abschied ihm gegeben, Amor ihn schauet mit erweichtem Sinn. Ihr gabet ihn an dessen Herrschaft hin,

Sodaß ihm nichts mehr übrig ist vom Leben, Als Kraft zu rufen: „Herr, sieh mich ergeben, Daß, was mit mir du willst, ich Willens bin." Ich weiß, daß Euch ein jedes Unrecht krånket; Der Tod nun, den ich nicht verdient, verhehrt Das Herz mir mit erhöhtem Grad des Leids. holde Frau, so lang' mein Leben währt, Uebt, daß mir werde Fried' und Trost geschenket, Doch gegen meine Augen keinen Geiz.

Neunzehntes Sonett.

Siehst du mein Auge sich zu weinen sehnen,
Weil neues Mitleid meine Brust erweicht,
So fleh' bei der ich, die nie von dir weicht,
Entreiße mich, o Herr, der Lust der Thränen.
Mit deinem rechten Arm bestrafe Jenen,

Der alles Recht zertritt und dann entfleucht
3um großen Zwingherrn, der vom Gift ihm reicht,
Das Welten tödten soll nach seinem Wähnen;
Zu ihm, der in die Herzen dir Getreuer

So große Furcht gelegt, daß Jeder schweigt. Du aber, Licht des Himmels, Liebesfeuer, Die Tugend, die erstarrt und Blöße zeigt, Erhebe Du, gehüllt in Deinen Schleier; Denn nimmer ohne sie wird Fried' erreicht.

W.

Zwanzigstes Sonett.

Meister Brunetto, dieses Jungferlein

Wünscht Ostern zu begehn in eurem Hause;
Versteht, nicht Ostern zu begehn mit Schmause,
Sie schmauset nicht, sie will gelesen sein.
Zur Eile ladet nicht ihr Inhalt ein,

Paßt auch zu Possen nicht und zu Gebrause;
Doch daß in Andrer Geiste tief sie hause,
Bedarf es wiederholter Schmeichelein.
Könnt ihr sie so euch nicht verständlich machen,
So gibt's Ulberte gnug in eurer Schar,
Um zu verstehn, was hier ich ihnen spende.
Da mogt ihr mich vornehmen sonder Lachen;
Und wird den Andern doch nicht Alles klar,
So gehe zu Herrn Giano nur am Ende.

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