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Siebentes Sonett.

Wenn Ihr mit andern Frauen mich verlacht,
Bedenkt Ihr nicht, o Frau, wie es gekommen,
Daß ich so neues Wesen angenommen,

Hab' ich auf Eure Huld und Anmuth Acht.
Das Mitleid gåb' Euch gegen mich nicht Macht

Zu solcher Grausamkeit, wenn Ihr's vernommen; Denn, sieht mich Amor Euch so nah, entglommen Ist dann sein Muth, und sein Vertraun erwacht. Er schlägt auf meine Geister, die verzagten,

Und tödtet die, und treibt von dannen jene, Und bleibt, Euch anzuschaun, allein zurück. Verwandelt siehet dann mich Euer Blick, Jedoch nicht so, daß ich nicht das Gestöhne Vernahme jener jammernden Verjagten.

Achtes Sonett.

Was in den Sinn mir komm', es ist dahin,
Wann Euer Aug', o holder Stern, mir blinket,
Und Amorn fühl' ich, wenn ich nah Euch bin,
Der: Fleuch! scheust du den Tod, zuruft und winket.
Das Herz erstarret, wo es träumt Gewinn,

Des Herzens Farb' ist's, die das Antlig schminket, Indeß in meiner Furcht wahntrunknem Sinn: Stirb, stirb! der Stein zu rufen selbst mich dünket. Verrath begehet, wer alsdann mich hört,

Scheut er's die matte Seele zu erquicken; Zeigt' er auch nur, mitfühl' er meine Noth, Durch das Erbarmen, das nur Spott zerstört, Und das wehklaget in den todten Blicken Der Augen, die sich sehnen nach dem Tod.

Neuntes Sonett.

Oftmals wird Sinn und Geist mir eingenommen
Von jenen Wehn, die Amor mir ersieht;

Dann sprech' ich wol, weil Mitleid mich beklommen :
Weh mir, daß so Betrübendes geschieht!

Denn Amor hat so schnell mich übernommen,
Daß Athem mir und Leben fast entflieht.
Ein Lebensgeist nur wird mir nicht genommen,
Der, weil von Euch er Kunde gibt, nicht schied.
Dann zwing' ich mich und möchte gern erstehen;
Und aller Kraft entblößt, fast ohne Leben,
Komm' ich, Genesung zu erschaun an Euch.
Doch heb' ich nun den Blick Euch anzusehen,
Beginnt mein Herz zu zittern und zu beben,
Und aus den Pulsen flieht die Seele gleich.

Erste Canzone.

1. Fraun, die ihr von Amor Kunde habet, Laßt reden mich von meiner Herrscherin, Nicht weil ich Sie zu rühmen fähig bin, Nein, reden nur, die Seele zu beschwichten. 5. Traun, denk ich dran, wie Sie so hoch begabet, So zuckt so süß mir Amor durch den Sinn; Und wäre nicht zugleich mein Muth dahin, Würd' Aller Herzen ich zur Liebe richten. Doch auf so Hohes will ich gern verzichten; 10. Ich möchte mich aus Furcht unrühmlich zeigen. Doch Ihren Liebreiz will ich nicht verschweigen Und reden, Ihrer würdig zwar mit nichten. Liebreiche Fraun und Fräulein, hört die Kunde! Den Undern bleibe sie verhehlt mit Grunde.

II. Im göttlichen Verstande ruft ein Engel

Und spricht: „O Herr, dort auf der Erde sieht
Ein Wunder man an Mienen, das erblüht

In einem Geist, deß Strahlen hieher fließen."
5. Der Himmel fleht, sonst ledig aller Mängel,
Von seinem Herren Sie für sein Gebiet;
Und alle Heil'gen flehn, mit ihm bemüht.
Nur Mitleid will an uns sich hülfreich schließen.
Gott redet, Ihrer eingedenk, der Süßen:

10. Ihr, meine Theuern, duldet noch im Stillen,
Denn eure Hoffnung bleibt nach meinem Willen
Dort, wo Sie Einer fürchtet einzubüßen,
Der dem verlornen Volk wird offenbaren:

Ich sah die Hoffnung der verklärten Scharen."

III. Der Himmel fühlt um Sie der Sehnsucht Schmerzen ;
Und nun künd' Ihre Tugend ich mit Fleiß:
Strebt, fag' ich, eine Frau nach edlem Preis,
Geh sie mit Ihr; denn im Vorüberschweben
5. Wirft Amor starren Frost in niedre Herzen,

Daß all ihr Denken stirbt und wird zu Eis.
Wer Aug' in Aug' Ihr schaute sehnsuchtheiß,
Würd' edel werden, doch nicht mögen leben.

Und wen Sie würdig hålt, den Blick zu heben 10. Zu Ihr, an dem beweist Sie sich zum Heile,

Aus Ihrem Gruß wird Segen ihm zu Theile;
Dann wird er gern vergessen und vergeben.
Noch wollte größre Gunst Ihr Gott zuwenden:
Mit dem Sie sprach, der kann nicht fündig enden.

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