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Dort, während seine Rinder scherzend wandeln In weichem Wiesengras, betrachtet Mopsus Die Werke so der Menschen wie der Götter. 20. Dann schließt er ein in die geschwellten Rohre Die Freuden seiner Brust, sodaß die Heerde Dem füßen Sange folgt Berg ab und Thal, Gezähmt die Löwen stürzen, daß die Flüsse Nacheilen ihm, die Wälder und die Berge Des Mánalus Stirn sowie Wipfel neigen." Drauf gab er Untwort: „Tityrus, wenn Mopsus 25. Oft singt auf Wiesen, die mir unbekannt sind, Kann ich, von dir belehrt, mein schweifend Vieh Doch jene unbekannten Sånge lehren." Was soll ich thun bei so begiergem Trachten? „Uonischem Gebirge weiht sich Mopsus, O Meliböus, jährlich, während Andre

Sich fåttgen auf dem Markt an Rechtsbelehrung, 30. Und blasfet in des heilgen Haines Schatten. Gebadet in der Flut, die den Poeten

Leben verleiht, und voll des Sångerichors

Die Kehl' und Adern, ruft er mich zum Laube, Das durch Verwandlung sproß am Strom Peneos." ,,Was wirst du thun?" begann er. „Willst die Flur du 35. Als Hirt durchwandern, unbekränzt vom Lorbeer?" ,,Der Dichter Kranz und Namen, Melibdus, Verschwindet oft, und selbst die Musen wagten Den Mopsus kaum als schlummerlos zu bilden." Kaum hatt' ich's ausgesagt, als solcher Weise Mein Zorn in Wort' ausbrach:,,Wie werden Hügel Und Au'n ertönen, wenn umgrůnt die Stirne

40. Mit Lautenklang ich Phôbus Hymnen wecke!
Doch beb' ich vor den Hainen und den Stätten,
Den gottvergessenen. Und wär's nicht besser
Als Triumphator, wenn ich wiederkehre
Ins Vaterland, die Haare mir zu schmücken,

Die weißen, die einst blond am Arno waren?"
45. Und er: „Wer zweifelt dran? Jedoch bedenke,
Mein Tityrus, die Flüchtigkeit der Stunden.
Es altern schon die Ziegen, die den Böcken
Wir überließen, daß sie Mütter würden."
Und ich antwortete: „Sobald die Feier
Vollbracht ist durch mein Lied der Schatten, welche
Die Flut umkreiset, und der sel'gen Geister,

Sowie bereits der unterirdschen Reiche:

50. Dann frommt's die Stirn mit Lorbeer mir und Epheu
Zu gürten. Wird es Mopsus mir vergönnen?"
,,Wie? Mopsus!"-sprach der Andre. - ,,Siehst
du nicht

Wie er misbilligt die gemeine Rede,
Als ob sie niedrig und gemein erklånge
Von Weibeslipp', als ob die Pierinnen
Schamroth sich weigerten, sie anzunehmen?"

55. Er wird es," sprach ich, und las deine Verse,
Noch einmal, Mopsus. Achselzuckend aber
Erwidert er: Wie wenden wir denn Mopsus?"

"

„Ich hab'," antwortet ich, in meiner Heerde

Den dir bekannten Liebling, welcher kaum

Die schweren Euter trägen kann, so schwellen

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60. Von Milch sie. Dort am mächtgen Felsen steht er Und kduet wieder die gerupften Kräuter.

Dem Haufen nicht sich einend, und zum Stalle Sich nicht gewöhnend, pflegt er sich zum Eimer Von selbst zu stellen sonder Zwangbedürfniß. Sieh, dessen Euter denk' ich jest zu melken, Und zehn der Maße mit der Milch erfüllend Dem Mopsus sie zu senden. Nimm dich dieser 65. Muthwill'gen Böck und Ziegen_an_indessen, Und weße deinen Zahn für fremde Krusten.“ So unter einer Eiche sangen, ich Und Melibous, während unsre Suppe Am Feuer in der kleinen Hütte kochte.

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Johannes de Virgilio an Dante Alighieri.

Antwortse kloge.

Ich weilt' am Fuße der benesten Hügel
In heimatlicher Kluft, wo die Savena,

Die Nymph, umgrünet ihre schnee'gen Locken,
Muthwillig eilet in den Schoß des Rhenus.
Die Rinder weideten nach eignem Dünken
5. Am grasgen Ufer; weichre Kräuter rupften
Die Lämmer, und die Ziegen Felsgestrüppe.
Was sollt' ich nun beginnen? Denn ich sahe
Mich als des Waldes einzigen Bewohner.
Toll eiferten die Anderen zur Stadt,
Besorgt um ihr Bedürfniß; fehlte selber
Doch Nisa, fehlte selber doch Alexis,

Die sonst so treuen Freunde; fort nun ging ich
10. Mit krummer Sichel in dem Sumpf zu fållen
Die Kolben Rohrs, mein einziges Vergnügen,
Als von des Adriatermeeres Schatten,
Wo dicht die Pinien in langer Reihe
Die lieblichen geräum'gen Auen decken,
Die jenes Ortes wie des Himmels Huld

Von Myrten duften läßt, von Kraut und Blumen,

15. Und wo der flüß'ge Widder Trockenheit Verbeut dem Erdreich, während er des Meeres Gewässer aufsucht für sein weiches Fließ

Den Tityrus ich hört aus jenem Schatten.
Das Sauseln selbst des Eurus, welcher damals
So süß und lieblich blies, gewährte mir
Den klangesreichen Duft, der durch die Höhen
Des Månalus hinwehend Balsam tröpfelt
So in das Ohr wie auf die Zunge Milch,
20. Milch, wie seit langer Zeit nicht Hüter
Der Heerden sich erinnern, sie getrunken
Zu haben, sind gleich all' Arkadier.

Als sie das Lied vernahmen, jauchzten alle
Arkadernymphen, Hirten sammt den Heerden,
Die rauhen Gaißen und die Rinder, selber
Des Waldes wilde Esel hörten auf

Zu fliehn und öffneten das Ohr; die Faunen 25. Entstiegen dem Lyceum, Tänze flechtend.

Ich sprach bei mir: Wenn Tityrus die Rinder
Und Böck und Lämmer durch Gesang begeistert,
Wann schädigte die Lippen jemals dir
Die Mantuanerflöte, hirtliche

Gesäng' erhebend, da du in den Mauern

Der Stadt verweilend Städtisches nur sangest?
30. Der Rinderhirt auch hör' im Hain dich fingen!
Und sonder Zaudern leg' ich nieder drum
Das edle Rohr, zum hirtlichniedern greifend,
Und geb' ihm Leben mit dem Hauch der Lippen.
Also, du Göttlicher, so wirst du sein,

Wirst sein der zweite nach der len Maro,
Ja nicht der zweite nur, vielleicht derselbe,

Wenn man dem Seher darf vertraun vonkamos.

35. So sei dem Mopsus das verliehen, was

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