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10. Und daß in solcher Lage

Ich mich verberg' aus Scham vor Jedermann. Dann sprech' ich, wenn ich einsam wein' und klage: ,, Beatrice, hat dich Tod umfangen?"

Und auf den Ruf gleich lindert Sie mein Bangen.

V. Des Weinens Schmerz, der Seufzer angstvoll Beben Sprengt, wenn ich einsam bin, mir fast die Brust, Daß Jeden, der es sähe, Mitleid quålte.

Und wie seitdem beschaffen war mein Leben, 5. Daß sich Madonna schwang zu höhrer Lust, Nicht eine Zunge gibt's, die das erzählte. Drum, Fraun, wenn's auch an Willen mir nicht fehlte, Könnt' ich doch nicht bezeichnen, wie ich bin; So hat des Lebens Drangfal mich gebeuget, 10. Und mich zur Gruft geneiget,

Daß Jeder, dünkt mich, sagt: „Du bist dahin!“
Weil schon im Antlik sich der Tod mir zeiget.
Doch wenn Madonna sieht, wie mir geschahe,
So ist Sie, hoff' ich, noch mit Trost mir nahe.

VI. Mein Klagelied, geh weinend nun und suche
Die Fraun und Mädchen wieder, die da schienen
Sonst mit vergnügten Mienen

Zu hören deiner Schwestern Fröhlichkeit; 5. Und, die du Tochter bist der Traurigkeit,

Trostlose, geh, und bleibe dort bei ihnen.

Siebzehntes Sonett.

Kommt, höret, wie sich meine Seufzer jagen
(Mitleid gebeut es euch, ihr liebevollen
Gemüther), wenn sie auch nicht Trost mir zollen,
So tödtete mich ohne sie mein Zagen;
Denn meine Augen würden mir versagen
Den Dienst viel öfter, als ich würde wollen,
Ermattet von der Thrånen stetem Rollen,
Um weinend zu erleichtern meine Plagen.
Vernehmet, wie sie rufen manchesmal

Die holde Frau, die sie gesehn entschweben
Zu einem Reich, das Ihrer Tugend werth,
Und wie sie nun verschmåhen dieses Leben
Im Namen meiner Seele, die voll Qual
All ihres Heiles trauernd nun entbehrt.

Fünfte Canzone.

I. wehe mir! So oft mein Herz gedenket,
Daß Ihrer Augen Schein

Mir nie mehr glänzt, um die ich so mich quåle, Wird mir im Herzen so von Schmerz umschränket 5. Die schmerzenvolle Seele.

Dann ruf' ich aus: Fliehst du nicht, Seele mein?
Denn jene Qualen, die dich noch bedråun

In einer Welt, die dich schon dünket Last,
Erfüllen mich mit Furcht vor ihrem Wehe."

10. Um deffentwillen flehe

Ich nach dem Tod, als nach willkommner Rast,

Und spreche: Komm zu mir!" mit solchem Sehnen,
Daß ich beneide jedes Todesstöhnen.

II. Zum Tod' hin alle meine Seufzer streben,

Daß er, mein bittres Leid

Zu enden, långer nicht mehr möge såumen. Zu ihm ging all mein Trachten und Bestreben, 5. Seit von der Erde Räumen

Madonna schied durch seine Grausamkeit,

Da nun der Zauber Ihrer Lieblichkeit

Seitdem ihn unser Blick nicht mehr genießt,
Als hohe geist'ge Schönheit sich beweiset,

10. Daß durch den Himmel kreiset

Das Licht des Umor, das die Engel grüßt,
Und deren Geist, so scharf und so erhaben,
Bewundernd anstaunt Ihrer Unmuth Gaben.

Achtzehntes Sonett.

Sm Angedenken war mir aufgegangen
Madonna, deren Hulderhabenheit,
Also gebot's der Herr der Herrlichkeit,
Marias Demuthshimmel hat empfangen.

Im Angedenken war mir aufgegangen
Die holde Frau, der Umor Thränen weiht
Im Augenblick, als seine Mächtigkeit
Euch trieb zu schauen, was ich angefangen.
Amor, bemerkend, daß ich Sie empfangen,
Erwacht' im Herzen, wo nichts wohnt als Leid,
Und sagte zu den Seufzern: „Fliehet_weit!"
Und sie erfüllten klagend sein Verlangen.
Sie weinten, als sie sich hinwegbegaben,
Mit einem Ton, bei dem schon oft die Thråne
Des Schmerzes meinem bangen Aug' entbebet.
Die aber, die mit kläglichstem Gestöhne

Davonflohn, riefen: Geist, hoch und erhaben,
Heut' ist's ein Jahr, da du emporgeschwebet."

Neunzehntes Sonett.

Es sah mein Auge, welch mitfühlend Leid

In eurem ganzen Wesen sich ausdrückte, Als euer Aug' auf meine Mienen blickte, Wozu der Schmerz mich zwingt seit langer Zeit. Dann ahnt' ich, daß ihr der Beschaffenheit

Des Lebens denket, das so schwer mich drückte, Also daß bange Furcht mein Herz durchzückte, Mein Blick verrathe meine Mattigkeit. Und ich entzog mich euch, bewußt im Geist,

Daß aus dem Herzen schon aufstieg der Thau, Das, euch erblickend, ruhig nicht geblieben. Ich sprach darauf von Traurigkeit getrieben: ,,Traun, jener Umor ist bei jener Frau, Der mich mit solchen Thränen gehen heißt."

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