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10. Versteckt vor mir. Dann flammt so meine Liebe, Ihr dienend bin ich Werths mir nur bewußt, Auch muß ich mein nur lieberzeugtes Denken Zu Ihrem Dienst gleichwie zur Fahne lenken, Den ich mit solchem Fleiß und Eifer übe, 15. Daß, war es Noth, ich Sie selbst fliehen möchte, Obwol mir das den Tod gewißlich brächte.

III. Wol wahre Lieb' ist's, die mich eingenommen,
Und eng bin ich gefangen,

Wenn, wie ich sag', ich truge solchen Bann.
Denn mächtiger ist niemals Lieb' entglommen,
5. Als wenn den Tod verlangen

Um Ihretwillen der Entflammte kann. Das ist die Willenskraft, die ich gewann, Sobald die große Brunst, die mich durchquillet, Kraft des Gefallens sich in mir enthüllet, 10. Wodurch Auhuld in holdem Antlig blühet. Ich bin Ihr Sklav, und bin, denk' ich daran, Was Jene sei, zufriedenheiterfüllet.

Wol läßt sich dienen, wenn auch ungewillet,

Und wenn die Jugend mir den Lohn entziehet, 15. Harr' ich der Zeiten, wo ich würd'ger werde, Wenn ich nicht früher lassen muß die Erde.

IV. Denk' ich besondren Wunsches, der, entsproffen
Aus jenem allgemeinen,

Gewaltig mich zu edlem Thun entrafft,

Scheint mehr als bill'ger Lohn mir zugeflossen;

5. Dann möcht' ich selbst verneinen,

Daß mich bedrückt das Joch der Dienerschaft.
So vor dem Angesicht der Freude schafft

Der Dienst mir Lohn, weil Sie so gut und linde;
Doch wenn ich streng mich an die Wahrheit binde,
10. Heißt solch Verlangen Dienst mir sonder Weigern.
Drum wenn ich Wachsthum leihe meiner Kraft,
Denk' ich nicht dran, wie ich mich selbst befinde,
An Sie nur, deren Obmacht ich empfinde,
Und thue dies, um Ihren Werth zu steigern,
15. Und all' mein Wunsch ist Ihr anzugehören,
Da mich die Liebe würdigt solcher Ehren.

V. Nur Liebe konnte solche Kraft mir regen,
Daß ich mich würdig mühte

Um Sie, die nimmer wird von Lieb' entzückt,
Gleich der Gebieterin, der nichts gelegen

5. Am liebenden Gemüthe,

Das, wenn's ein Weilchen Sie nicht sieht, erschrickt.
Ich habe Sie so oft noch nicht erblickt,

Daß nicht ein neuer Reiz Sie stets verkläret; Weshalb sich meiner Liebe Kraft vermehret, 10. So oft mein Herz empfindet neue Freude; Weshalb ein Zustand fortwährt unverrückt, Weshalb mit gleicher Kost mich Amor nåhret, (Weil gleiche Pein und Luft sie mir gewähret) So lang die Trennung währt, durch die ich leide. 15. Ich traure, wenn Ihr Unschaun mir genommen, Bis dahin, wo es mir zurückgekommen.

VI. Mein holdes Lied, weil, wenn du nach mir artest,

Du also nicht von Grolle

Wirst voll sein, wie es zukommt deinem Werth, Mocht' ich dich bitten, daß du dich verwahrtest, 5. Du süße, liebevolle,

Vor falscher Weis' und Bahn, die dich entehrt.
Wenn dich ein Ritter hålt und dein begehrt,
Bevor du seinem Wunsche dich ergeben,

Must du für dich ihn zu gewinnen streben;
10. Und kannst du's nicht, wohl, so verlasse jenen.
Der Gut ist nur des Guten Schlafgefährt;
Doch Mancher schließt sich, wie wir's oft erleben,
Der Schar an, der nur rein'gen muß sein Leben
Vom bösen Ruf, den andre Zungen tönen.
15. Gesell' in Geist und Kunst dich nicht den Bösen,
Denn wehe, wer sich die Partei erlesen!

VII. Zuerst in unsrer Heimat nun verfüge

Zu den drei minder Schuld'gen dich, mein Lied! Zween grüße, doch den dritten sei bemüht Zu trennen erst von frevelvoller Bande. 5. Sprich:,,Gute führen nicht mit Guten Kriege;" Bevor mit Bösen ihm der Sieg entblüht, Sprich:,,Thorheitsvoll ist, wer sich nicht entzieht Der Thorheit, weil ihm bangt vor Scham und Schande. Scham fürchtet nur, wem banget vor dem Bösen, 10. Denn dieses fliehn heißt Besseres erlesen."

Sechste Canzone.

1. Ich trag' um mich so heftig Leid im Herzen,
Daß ich muß Trauer zollen

Sowol des Mitleids willen als der Qual.
Weh, daß die Luft als Seufzer sich mit Schmerzen,

5. So wenig ich mag wollen,

Im Herzen sammelt mir zum lehtenmal,

In welches schlug der schönen Augen Strahl,
Als Amors Hand mir aufschloß ihren Schimmer,
Zum Tode führend mich, der mich bezwinget.

10. wie so mild ihr Flimmer

Und sanft und lieblich auf mich niederquoll,

Als mir zuerst erscholl

Zum Tode, der mich feindlich ist durchdringet,

Ihr Ruf: „Fried' ist's, was unser Schimmer bringet."

II. „Wir leihn dem Herzen Frieden, leihn euch Wonnen" So zu den meinen sprachen

Ehdem die Augen der Gebieterin;

Doch als mehr Einsicht sie von Ihr gewonnen, 5. Wie meine Kräfte brachen,

Weil mir zu streng und hart erschien Ihr Sinn,
Da flohen sie mit Amors Fahnen hin,
Sodaß die Blicke, die mit Sieg durchdrangen,
Seitdem mein Auge nimmer wiederfindet.

10. Drum blieb von Schmerz befangen

Die Seele mir, die Trost in ihrer Noth
Von ihnen hofft, und todt

Das Herz nun sieht, mit dem sie war verbündet,
Und scheiden muß von jenen liebentzündet.

III. Und liebentzündet eilt sie fort und klagend,
Die so unságlich leidet,

Aus diesem Leben, weil ihr Amor dråut,

Sie geht von dannen, so vor Schmerz verzagend, 5. Daß, ehbevor sie scheidet,

Ihr Schöpfer hört mitfühlend auf ihr Leid.
Dann zieht sie sich in die Verborgenheit

Des Herzens mit dem Leben, das verglimmet
Im Augenblicke, wo sie muß erblassen.

10. Dort gegen Amor stimmet

Sie Klag' an, der sie treibt aus dieser Welt,
Und oft umschlungen hålt

Die Geister sie, die weinend kaum sich fassen,
Weil sie nun müssen ihren Umgang lassen.

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