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10. Ins Herz mir durch dies Schaun mit Herrschermächt,

Hat Glut mir angefacht,

Wie kaltes Wasser spiegelnd Feuer sprühet,

Weil, seit Sie mich bezwungen, deine Flammen
Worin Sie mir erglühet,

15. Aus ihrem Aug' mir glänzen allzusammen.

III. Wie schön Sie ist, und all Ihr Thun und Wesen
Nicht Huld noch Adel mißt,

So schmückt die Bildkraft, die zu keiner Frist
Ausruht, in meinem Geist Sie, Ihrem Site;
5. Nicht weil er selbst von Gaben auserlesen
Für solche Hoheit ist,

Nein, nur durch dich sich eines Muths vermißt,
Wie uns Natur nicht einräumt zum Besize.
Ihr Reiz dient deinem hohen Werth zur Stüße,
10. Soweit nach Wirkung urtheilt der Verstand
Bei würd'gem Gegenstand,

Gleichwie die Sonne von dem Feuer zeuget,
Das ihr nicht Kräfte raubet, noch auch giebet,
Doch macht, wo sie sich zeiget,

15. Daß es mehr Heil noch scheinbar wirkt und übet.

IV. Darum, o Herrscher du so hoher Hulden,

Daß jede Adligkeit,

Hienieden, und all sonst'ge Gütigkeit,

Von deiner Größe nur scheint zu beginnen,
5. Behut' mein Leben, mag es gleich viel dulden,
Und sei voll Mildigkeit;

Denn es durchrinnt bei Ihrer Lieblichkeit

Zu grimmig deine Glut all meine Sinnen.
Laß, Amor, Sie nach deiner Huld durchrinnen
10. Mein groß Gelüst zu schauen Ihre Zier.
Nicht sei's verstattet Ihr,

Daß Sie durch ihre Jugend so zerstöret.

Sie weiß nicht, welche Schönheit Ihr beschieden,
Noch wie mich Liebe zehret,

15. Und wie in Ihren Augen wohnt mein Frieden.

V. Stehst du mir bei, wird dir's viel Ehre tragen,
Und mir reichen Gewinn,

Denn wohl erkenn' ich's, daß ich kam dahin,

Wo ich mein Leben nicht mehr kann bewahren;
5. Denn meine Kraft hat solch ein Feind zerschlagen,
Daß ich des Glaubens bin,

Dafern sich ihrer nicht erbarmt dein Sinn,
Daß sie Zerstörung müsse bald erfahren.

Noch möge deine Macht sich offenbaren

10. An Ihr, die würdig ist damit geziert,
Da wol es sich gebührt

Ihr zu verleihen reichlich alle Güter,
Als einer, die geboren ward zur Erde,
Aufdaß Sie der Gemüther

15. Von Allen, die Sie sehen, Herrin werde.

Dreizehnte Canzone.

1. Weil Amor denn mich ganz beschloß zu meiden

(Nicht mir zu Freuden:

Mein Leiden

důnkte süß ja meinem Muth;

Weil so zum Mitleid lud

5. Die Qual von meinem Herzen,

Daß seine Klagen er nicht länger trug),

So will ich minneledig euch bescheiden
Wie sehr sich scheiden

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Die beiden, die so Mancher nennt gleich gut, 10. Hofzucht und Uebermuth,

Der Ekel schafft und Schmerzen. ·

Die Hof- und Ritterzucht ist schön genug,
Und würdig, daß sie schlug

Um den den Königsmantel, den sie lenkt;

15. Ein Zeichen, ausgehängt

Zu zeigen ist sie, wo die Tugend wohnt.

Drum weiß ich auch, wenn ich dies wohl verfechte,
Wie ich's verkünden möchte,

Daß Amor mir dafür noch selber lohnt.

11. Wol wähnen Manche, die ihr Gut verschwenden
Mit beiden Hånden,

Durch Spenden in der Guten Stand zu stehn;
Der Guten, die bestehn,

5. Auch wenn sie långst gestorben,

Im Geiste Deren, welche Einsicht haben.

Doch Weise kann solch Thun niemals verblenden,
Die kluger fånden,

Verstånden jene sparend zu entgehn

10. Dem Leid, das, wie wir sehn,

So Viele sich erworben,

Die falschem Urtheil sich getäuscht ergaben.

Mit Uebermaß sich laben

Und Schwelgerei

wer wollte das nicht schelten?

15. Sich schmücken, als ob stellten

Sie auf dem Markt der Thörichten sich feil?
Des Weisen Lob erwirbt nicht dein Gewand,
Das ja nur außrer Tand;

Dem Geist und Edelfinn nur wird's zu Theil.

III. Noch Andre woll'n durch Lächeln in den Mienen
Den Ruf verdienen,

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Und Manche täuscht der Schein:

5. Wenn, was sie nicht verstehn,

Belächelt wird, vermuthen Geist sie dort.
Gezierter Reden woll'n sie sich bedienen,
Und gut geschienen

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Hat ihnen nur des Póbels Lob allein. 10. Der Liebe sich zu freun,

Fliehn sie, als wär's Vergehn;

Reich an gesuchten Wißen ist ihr Wort;
Sie stell❜'n den Fuß nicht fort,

Um Fraun zu werben, sowie Ritterweise ;

15. Gleich Dieben heimlich, leise,

So schleichen sie zu schnöder Lust umher;
Nicht zwar, als sei erloschen bei den Fraun
Hofzucht in Wälschlands Gaun;

Daß sie gleich Thieren schienen Urtheils leer;

IV. Obwol so feindlich stehn der Himmel Kreise,

Daß Ritterweise

Unweise

ward, so wie ich's euch genannt.

Ich aber, der bekannt

5. Mit wahrer Hofzucht worden,

Dank sei's der Holden, der sie nie war fern,

Erhebe ich mich nicht zu ihrem Preise,

Sing' ich nur leise;

Beweise

ich den Feinden mich verwandt.

10. So will ich mit Verstand

In höheren Accorden

Sie wahrhaft singen; doch wer hört mich gern?

Ich schwör' es bei dem Herrn,

Der Amor heißt, und Heil die Fülle hat,

15. Daß tugendhafte That

Allein des wahren Lobes Lohn entzündet.
Wird gut drum dieses Liedes Stoff genannt,
Wie Jeder leicht erkannt,

So ist es Tugend und mit ihr verbündet.

V. Befondre Tugend gleichet nicht der reinen;
Sie darf erscheinen

Bei keinen, die der höchsten Tugend Knechte,
Das heißt bei dem Geschlechte.

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