Sayfadaki görseller
PDF
ePub
[graphic]

Im fünften Jahre der Erledigung des Stuhles von Canter ry bat der Graf Hugo von Chester den Anselm, nach England kommen, um ein von ihm gestiftetes Kloster zu ordnen; er unstützte diese Bitte durch den Umstand, daß er in seiner Krankheit rzüglich nach Anselms Trost sich sehne. Als Anselm wieder reisen wollte, verweigerte ihm der König die Erlaubniß hiezu. a diese Zeit baten nämlich die Großen des Reichs den König, Gebet für eine glückliche Wahl auf den Stuhl von Canterbury ganzen Reiche zu erlauben; geradezu mochten sie nicht sagen, 5 es einmal Zeit sei, die erzbischöfliche Stelle zu besetzen. Den nselm hatten sie zum Primas ausersehen, und deßwegen eigenth war er von Hugo nach England gebeten worden. Ungerne stattete der König das allgemeine Gebet; aber die verweigerte reise Anselms sollte den Schein geben, daß der Hof doch an en neuen Primas denke.bidy mpg 3019 吃起

Für die Großen des Reichs war vorzüglich die Wahl wichtig: a tüchtiger, allgemein verehrter Erzbischof konnté einen die Tyunei des Königs mildernden Einfluß haben. Einer derselben hrte daher eines Tages das Gespräch in Wilhelms Gegenwart f Anselm, und lobte seinen frommen Wandel, und sehte hin: „er liebt nur Gott und begehrt nichts Irdisches." Der König, merkend, wohin diese Rede ziele, erwiederte spöttisch: ja wohl, ht einmal das Erzbisthum von Canterbury! Als aber jener entgnete: es sei seine und vieler Anderer Ueberzeugung, daß AnIm gerade dieses am wenigsten suche, versezte der König: mit inden und Füßen würde er darnach greifen, wenn es ihm irde angeboten werden; aber wahrhaft, weder er, noch ein Anrer wird Erzbischof werden, außer mir. So war alle Hoffnung schwunden.

Der König wurde nun schwer krank; man schrieb es seiner

[graphic]

beharrlichen Weigerung, das Erzbisthum von Canterbury zu besezen, zu. Die Großen des Reichs versammelten sich; ste riethen dem König, die Gefängnisse zu öffnen, manche seiner Geld-Forderungen nachzulassen, der Kirche die Freiheit wieder zu geben, und die erledigten Stellen zu beseßen, vorzüglich die Primatkirche von Canterbury, deren Unterdrückung eine Herabwürdigung der ganzen englischen Kirche sei. Man ersuchte den König, den Anselm zu rufen, um von ihm Belehrung und Troft zu erhalten. Anselm hörte seine Beichte; kräftig muß wohl auch seine Zusprache gewesen seyn, denn der König gab sogleich Befehl, daß die Staatsgefangenen entlassen, die Geldstrafen geschenkt und eine allgemeine Amnestie stattfinden solle. Er versprach zugleich, daß er künftig gute und heilige Anordnungen treffen und streng auf unverleßliche Beobachtung der Gefeße dringen werde.

Da Anselm selbst zum Erzbischofe von Canterbury vorges schlagen war, konnte er nicht wohl die Pflicht der Wiederbesehung dieses Stuhles zur Sprache bringen. Diese ihm auszupressen, übernahmen die Großen des Reiches. Sein geängstigtes Gewissen war bereit. Allgemein wurde Anselm als der Würdigste anerkannt, und Wilhelm wollte ihn auch investiren. Allein Anselm wollte durchaus nicht einwilligen. Man stellte ihm das Wohl der Kirche und des Reichs, das Seelenheil des Königs vor, der doch noch vor seinem Tode den Troft haben müsse, die durch seine Schuld so lange vernachläßigte Kirche von Canterbury besezt zu sehen. Allein Anselm durchschaute die Verhältnisse besser als Alle. Er sah, daß die Krankheit des Königs nicht zum Tode sei. (Vielleicht hatten es Alle bemerkt, und den König durch Vorstellung der Todesgefahr nur zu gelinderer Regierung bestimmen wollen. Sonst läßt sich auch nicht wohl begreifen, warum sie so thätig waren, dem Könige die Besetzung von Canterbury abzudringen; da nach seinem Tode doch ohnedieß eine Veränderung eintreten mußte). Anselm ahnete alle künftigen Zerwürfnisse, und begründete also feine Weigerung: sehet ihr, was ihr wollet? Einen unbändis gen Stier und ein altes, kraftloses Schaf spannet ihr an einen Pflug. Die ungebändigte Wildheit des Stieres wird das an Wolle. Milch und Lämmern fruchtbar geglaubte Schaf so in Dor

[ocr errors]

foffet,

fr in

Sachb

[ocr errors]

an

rule

al

Sani

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[graphic]

üßlich seyn wird. Ihr erwartet von mir die Milch des Wortes Bottes und Lämmer zu seinem Dienste; aber die königliche Wildeit wird mich unterdrücken, und die Erleichterung, die ihr von nir hoffet, wird nicht stattfinden. Selbst bei Lebzeiten des Hirten verdet ihr die Kirche verwaist sehen." Doch führte man den Anelm zum König, der ihm den Stab in die Hand drückte, und ihn lso für investirt hielt (J. 1093).

Nachdem Anselms Entlassung vom Erzbischof von Rouen und die Einwilligung der Mönche von Bec, die erzbischöfliche Würde annehmen zu dürfen, angelangt war, verfügte sich Anelm zum König, der wieder gesund war, um ihm die Bedingunjen vorzulegen, unter welchen er sich zum Primas von England ordiniren lasse. Er forderte, daß alle Güter der Kirche von Canterbury, welche sie unter Lanfranc besessen habe, zurückgegeben würden; er verlangte, daß der König in Allem, was die Kirche angehe, auf seinen Rath achte, und gleichwie er den König als seinen Landesherrn und Beschüßer der Kirche ehre, so. auch hinwiederum Wilhelm ihn als geistlichen Vater und Seelsorger anerkenne. Auch die Anerkennung des Papstes Urban, dem ein kaiserlicher Papst entgegengesetzt war, verlangte Anselm. Der König hingegen wollte, daß der neue Erzbischof auf die der Kirche won Canterbury genommenen Güter verzichte. Da Anselm unter dieser Bedingung das Erzbisthum nicht annehmen wollte, und dem König von allen Seiten zugesezt wurde, nachzugeben, ging endlich die Ordination vor sich. Was übrigens der kranke König wegen Loslassung der Gefangenen verordnet hatte u. s. w., nahm der gesunde sogleich wieder zurück; ja ein größeres Elend als zuvor brach durch seine neuen Befehle über ganz England herein. Zu einem Bischof sagte er sogar: Gott wird mich nie mehr willig inden für die Schmerzen, die er mir verursacht hat (nunquam me Deus bonum habebit pro malo, quod mihi intulit).

Der König rüstete sich nun zu einem Feldzuge gegen seinen Bruder Robert, um ihm die Normandie zu nehmen. Anselm bot ihm, um die großen Kosten zu bestreiten, auf den Rath seiner Freunde fünfhundert Pfund Silber als Geschenk an; denn so, jagten sie, werde er desto geneigter seyn, die kirchlichen Angelegenheiten zu befördern. Der König, dem Anselm schon böse,

[graphic][subsumed][subsumed][ocr errors][subsumed][merged small][merged small][merged small][merged small][subsumed][merged small][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors]
[graphic]

ehmen könne. Er berief demnach seine Bischöfe, und ersuchte sie, ne Aussöhnung einzuleiten. Er machte sich anheischig, Abbitte thun, wenn er sich durch seine Schuld den Zorn des Königs gezogen habe. Da dieser versicherte, nicht von ihm beleidigt zu yn, daß er ihm aber deßungeachtet doch nicht hold seyn könne, aubten die Bischöfe die Ursache der Abneigung Wilhelms gegen Inselm in der Habsucht des Erstern zu entdecken. Sie bemerkten esem, daß auch sie in ähnlichen Fällen den König durch reiche Beschenke beschwichtigt hätten; der Primas solle also die fünfundert Pfunde dem König geben mit dem Versprechen, ihm in Bälde noch so viel einzuhändigen, als er von seinen Bauern zu ammenbringen könne.

Diese trefflichen Bischöfe hätten großentheils noch sagen könen: wir sind nur Bischöfe geworden, um Geld und wegen unürdigen Benehmens; und wir bleiben nur Bischöfe um Geld und egen angestammter Nichtswürdigkeit. Ahme uns nach. Anselm ber stund höher als sie, er sah ein, daß auf diese Weise kein uerhafter, ehrenvoller Frieden zu erzielen sei, als welcher nur uf einem rechtlichen Verhältnisse und auf gegenseitigem, aufrichgem Vertrauen ruhen könne. Er hielt ferner eine solche Abfinmg für die königliche und bischöfliche Würde auf gleiche Weise geziemend. Er sagte: ferne sei ein solcher Ausgang. Denn 1 er mir, wie ihr selbst saget, kein gegen ihn begangenes Unrecht rwirst, und doch so zürnt, daß ich ihn nur durch tausend Pfunde rsöhnen kann, so wird er mir bald wieder zürnen, um ihn auf en solchem Wege zu versöhnen. Meine Leute wurden nach Lanmncs Tode schon ausgeraubt, ich konnte bisher noch nichts errigen, um ihr Elend zu erleichtern; soll ich sie nun ganz aushen, ja die Haut noch abnehmen? das thue ich nicht. Auch ist ganz gegen meine Grundsäße, daß ich zeigen soll, daß die be meines Herrn verkäuflich sei. Treue bin ich ihm schuldig d Ehrfurcht; und ich sollte ihm die Schmach anthun, daß ich ne Gunst wie ein Roß oder einen Esel um schlechtes Geld ufte? Könnte mir dann seine Liebe werther und theurer seyn, 3 der Kaufpreis? Bemühet euch also, daß er mich ohne Kaufeis und auf eine würdige Weise als Erzbischof von Canterbury d seinen geistlichen Vater liebe, Ich werde mir Mühe geben,

« ÖncekiDevam »