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Dr.

Dem Hochwürdigsten

Herrn

Jakob Beer,

General - Großmeister des ritterlichen Ordens der Kreuzherren
mit dem rothen Sterne xc.,

dem

Kenner, Schäßer und Förderer der Wissenschaft,

widmet dieß Buch

als ein schwaches Zeichen der innigsten Verehrung

der Verfasser.

Vorwort.

Für die große Familie der christlichen Slawenvölker des österreichischen Kaiserstaates hat die Geschichte der heiligen Cyrill und Method ein eben so hohes als bleibendes Interesse.

Es sind nahezu tausend Jahre, daß das edle Brüderpaar als Lehrer und Liturgen auf einem weiten von christlichen und heidnischen Slawen bewohnten Boden auftrat, der heute nach seinem ganzen Umfange ein integrirender Theil des gewaltigen Oesterreichs ist, dem die Vorsehung die Mission zugetheilt hat, den Osten mit dem Westen zu verbinden und dem Ersten alle Bildung des Leztern zu vermitteln.

Aber obschon fast tausend Jahre seit den Anfängen der apostolischen Thätigkeit Cyrill's und Method's unter den Slawen Desterreichs verflossen sind, hat doch diese lange Zeitdauer, in welcher sonst Alles was nicht vom Geiste stammt einer ewigen Vergessenheit anheimfällt, das Gedächtniß derselben nicht nur nicht im Mindesten geschwächt, sondern ihre Verehrung ist innerhalb derselben immer lebendiger und fråftiger geworden.

Wenn die christlichen Slawenvölker Desterreichs die heiligen Brüder vorzugsweise als ihre Apostel verehren, so blicken auch die nicht-slawischen Völker des christlichen Abendlandes, und besonders jene Desterreichs, mit nicht geringerer Verehrung auf sie als die Repräsentanten des über den byzantinischen Widerpart gegen Rom erhabenen griechischen Geistes, in denen die Einheit der morgenländischen und abendländischen Kirche in Glauben und Liebe sich im neunten Jahrhunderte lebendig darstellte. Und darum sind und

bleiben die heiligen Cyrill und Method das hell leuchtende Doppelgestirn am kirchlichen Himmel, zu dem vertrauend Alle emporschauen, denen der schöne Gedanke einer Vereinigung der getrennten Kirchen Herzenssache ist.

Dieß hohe Interesse, das für immer an die heiligen Namen Cyrill und Method geknüpft ist, trieb mich, ihrer Geschichte meine Mußestunden zu widmen. Es sind lange Jahre her, daß ich die Ergebnisse meiner Forschungen mit steter Rücksichtnahme auf alle ihnen verwandten litterarischen Erscheinungen niederzuschreiben begann. Es schien mir an der Zeit zu seyn, meine Arbeit endlich zu schließen und sie in dem vorliegenden Buche zu veröffentlichen.

Es ist unter den Historikern allgemein anerkannt, daß die Geschichte der Slawenapostel, für die seit Dobrowsky's schäzenswerthen Leistungen, die doch nur mehr Ercurse über die wichtigsten Lebensmomente Cyrill's und Method's als eine zusammenhängende pragmatische Geschichte derselben genannt werden können, viele werthvolle Beiträge und Untersuchungen ans Licht getreten sind, einer kritischen Revision und neuen Bearbeitung gar sehr bedürfe.

Wenn nun das gegenwärtige Buch sich als eine „Geschichte der Slawenapostel und der slawischen Liturgie" ankündigt, so soll es doch nichts Anderes als der Versuch einer solchen seyn, den ich mit Vertrauen dem unparteiischen Urtheile der gelehrten Fachmänner anheimgebe.

Das Resultat meiner Forschungen stimmt hie und da nicht mit den Anschauungen anderer gelehrter Forscher überein. So sehr ich diese Männer ihrer Verdienste um die Wissenschaft willen hochschäße, so sehr erwarte ich von ihrer Liebe zur Wissenschaft wie von ihrer Gesinnung, daß sie an mir keinen Gegner, sondern nur einen Mitarbeiter an dem gemeinsamen Werke der Erforschung geschichtlicher Wahrheit erblicken werden.

Leitmerih, den 3. April 1857.

Dr. Ginzel.

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