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In der symbolischen Liebesdichtung des „süßen neuen Stiles" ist keine der herrschenden Philosophien und Geistesrichtungen ganz enthalten, aber jede ist es teilweise. Diese merkwürdige Lyrik ist eine Kompromißbildung, und zwar, wie wir zu zeigen versuchten, eine notwendige. Sie ist gleichsam die Resultante aus mehreren Kräften. Man veranschaulicht sich ihren inneren Werdegang am besten mit dem Bilde einer Billardkugel: Von den letzten Troubadours erhielt sie die entscheidende Richtung auf die ideale, übersinnliche Frauenliebe, stieß aber alsbald auf eine Schranke. Die christliche Moral, ebenso wie die katholische Scholastik ließen eine ideale Liebe zu einem weiblichen Individuum nicht zu. Der einzige Ausweg war die Symbolisierung der Frau, und zwar zunächst die intellektualistische, da die höheren Wesen im Stufenreiche des Weltalls zu jener Zeit allgemein als reine Intelligenzen (Engel) gedacht wurden. Damit gerät die rollende Kugel in die Bahn des Averroismus und rennt gegen eine zweite Schranke: Aufgabe der Individualität, der Willensfreiheit, der Unsterblichkeit, ketzerischer Pantheismus. Es ergab sich als letzter Ausweg der mystisch-religiöse Symbolismus, der die Frau mit göttlicher Liebe verehrt. Die rapide Aufeinanderfolge dieser drei Phasen erfolgt in der Weise,

daß die spätere naturgemäß immer noch ein gewisses Residuum von der früheren beibehält. In der Beatrice des Paradieses ist zugleich auch die des neuen Lebens noch enthalten. Am klarsten lassen sich die drei Wendungen an demjenigen Dichter nachweisen, der sie alle am intensivsten erlebt hat: Dante Alighieri. Es mag genügen, an drei Punkte seiner drei Hauptwerke zu erinnern: Vita Nuova erster Teil, Convivio, Paradies; oder, wenn wir drei lyrische Gedichte bezeichnen sollen, von denen jedes eine neue Wendung ankündigt: Donne ch'avete intelletto d'amore ..., Voi, che, intendendo, il Parole mie che per lo mondo

terzo ciel movete

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Erinnern wir uns endlich in Kürze unserer einleitenden Bemerkungen, so erhellt sich uns der Werdegang des neuen Stiles nun auch von der kulturgeschichtlichen Seite her. In der Kaste des Ritters ist noch die übersinnliche Frauenminne zu Haus; sie war die letzte und frömmelnd-raffinierte Elaboration eines untergehenden Standes. Der intellektualistische Symbolismus und die Averroistische Gesinnungsart aber wird die Sache des philosophisch gebildeten und exklusiv denkenden Bürgers nach dem Schlage eines Cavalcanti. Die mystisch-religiöse Intonation mit ihrem Liebesevangelium endlich wendet sich an die ganze Menschheit als solche. Unversehens ist die volksmäßige und von Gottesliebe durchdrungene Dichtung der Franziskaner mit ihren geistlichen Lobgesängen an unsere liebe Frau“ hereingeströmt in die philosophische Erotik der Gelehrten. 2 Standesunterschiede

1 Vita Nuova 19, Convivio II, Canzoniere, Son. 34.

2 Bekanntlich hat schon in der Provence und in Frankreich die Pastorelle hin und wieder ihre Form zur Verherrlichung der heiligen Jungfrau hergegeben. Etwas Ähnliches geschah wohl auch in Italien. Die von P. SavjLopez vorgeschlagene geistliche Deutung von Ciaccos bekanntem Contrasto: Giema leziosa (Ant. Rim. Volg. III, 178ff.)

und Verstandesunterschiede, beide verschwinden. In gleichmäßigen Strahlen fließt bei den Klängen des „göttlichen Gedichts" die himmlische Liebe auf alle Menschheit herab: erleuchtend und wärmend.

hat für mich wenigstens sehr viel Ansprechendes. Vgl. Miscellanea di studi critici . . . in onore di A. Graf, Bergamo 1903, S. 385 ff.

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