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Indem wir vorliegendes Werk der Oeffentlichkeit übergeben,

hoffen wir damit nichts Ueberflüssiges zu thuen. Ist auch die Literatur der Symbolik neuerdings in einer beachtenswerthen Weise bereichert worden, so müssen wir doch auf eine wohl nicht blos von uns gefühlte Lücke in derselben hinweisen, welche auszufüllen wir in dem vorliegenden Werke angestrebt haben. Die meisten der bisherigen Symboliken sind comparativer Natur. Eine solche comparative Behandlungsweise wird allerdings ihren Hauptzweck nicht blos darin suchen, durch eine Vergleichung der verschiedenen kirchlichen Glaubenssysteme die Verschiedenheit der Glaubensobjecte klarer hervorzustellen und in bestimmtere Begriffe zu fassen, sondern sie wird hauptsächlich auch der tieferen Erforschung und richtigeren Beurtheilung der verglichenen Gegenstände dienen wollen. Der Dienst, welchen sie damit der Wissenschaft leistet, ist gewiß ein großer, aber verhehlen darf man sich dabei doch nicht, daß ihrer Natur nach die comparative Symbolik nur erst in zweiter Stelle eintreten kann, nachdem ihr in erster Stelle die systematische Symbolik vorangegangen ist. Denn von einem Vergleichen kann füglich nicht eher die Rede sein, als bis die zu vergleichenden Gegenstände selbst herbeigeschafft und nach

allen Seiten hin beleuchtet worden sind. Erfüllen nun auch die comparativen Symboliken diese Vorausseßung insofern, als sie die einzelnen zu vergleichenden Abschnitte der bezüglichen Glaubenssysteme jedesmal zuvor im Zusammenhange vorführen, so ist doch nicht zu verkennen, daß ein einzelner Abschnitt eines in allen seinen Theilen eng zusammenhängenden Systems sich ganz anders in dem Zusammenhange ausnimmt oder wenigstens ausnehmen kann, als wenn er aus dem Zusammenhange herausgeriffen der Betrachtung unterbreitet wird. Daraus entsteht für diejenigen, welche zu dem Studium der comparativen Symbolik nicht bereits einen hinlänglichen Ueberblick über das Ganze der verschiedenen Glaubenssysteme mitbringen, (was z. B. bei angehenden Theologen, welche die Symbolik eben erst studiren wollen, nicht erwartet werden kann,) die Gefahr manches falsch, anderes gar nicht zu verstehen. Könnte nun auch der Einzelne sich jenen nothwendig vorauszusegenden Ueberblick durch eigene Zusammenstellung der in der comparativen Symbolik zerstreuten Abschnitte erwerben, so würde doch wiederum die äußere Zusammenhangslosigkeit derselben störend einwirken, da von den erst lernen Wollenden nicht durchgängig vorausgesezt werden kann, daß sie im Stande sein werden, sich die fehlende äußere Verbindung selbstständig zu ergänzen, zumal dieses Geschäft noch besonders dadurch erschwert wird, daß die Abschnitte, deren Aufeinanderfolge in der comparativen Symbolik mit Rücksicht auf sämmtliche oder die Hauptsysteme bestimmt worden ist, in Bezug auf ihre Einordnung in den Connex des einzelnen Systems häufig eine ganz andere Stellung werden erhalten müssen, wenn sie vollständig begriffen und richtig beurtheilt werden sollen. Um der wissenschaftlichen Gründlichkeit zu genügen, wird daher jedenfalls eine systmatische Bearbeitung der verschiedenen Glaubenssysteme, als Vorbereitung auf das Studium der comparativen Symbolik, nicht überflüssig erscheinen können, auch abgesehen davon, daß eine solche systematische Symbolik als dogmengeschichtlicher Abriß bestimmter, zeitlich und fachlich abgegrenzter, Lehrentwickelungen in sich ihre Bedeutung und somit ihre wissenschaft

liche Berechtigung hat. Von diesem Standpunkte aus haben denn auch bereits Marheineke und Köllner und neuerdings Baier die systematische Form für ihre symbolischen Darstellungen ge= wählt; allein, ein wie hohes Verdienst auch den Werken derselben zuerkannt werden muß, so ist doch jenes Bedürfniß, von welchem wir oben sprachen, durch sie noch nicht völlig befriedigt, einestheils schon deswegen nicht, weil sie bis jezt blos den katholichen, oder höchstens, wie Köllner, noch den lutherischen Lehrbegriff zur Darstellung gebracht haben, anderntheils, weil ihre Wrke so umfassend angelegt sind und auch der geschichtliche Thal derselben so reich ausgestattet ist, daß damit dem Studirenden der sich einen Ueberblick über die einzelnen Glaubenssysteme verseaffen will, doch nicht das gewünschte instructive Compendium in di Hand gegeben ist. Ein solches soll nun unsere Symbolik sein. Dabei bitten wir jedoch den Begriff eines Compendiums nicht o eng zu fassen, daß etwa nur eine übersichtliche Zusammenfasing von bereits eruirtem Material darunter verstanden werde, sondern den Hauptzweck desselben in der Erforschung und Begrünung des Materials durch möglichst vollständiges Verweisen af die Quellenstellen, so wie durch Aufzeigung der leitenden symolischen Grundanschauungen'), unter steter Berücksichtigung de in den verschiedenen Symbolen selbst wahrnehmbaren successivenEntwickelung und allmälichen Determinirung einzelner Dogmen, suchen. Insofern will das Werk auch nicht blos für angehede Theologen berechnet sein. - Wir glauben uns das Zeugni geben zu können, jedes Glaubenssystem mit dem Streben na der strengsten Objectivität dargestellt zu haben, so

1) Diese lein hat unserer Ansicht nach eine Symbolik zu eruiren, während eine igmatisch - historische Herleitung der einzelnen Glaubensfäße über die Aufga derselben hinausgeht; sie hat nicht eine genetische Entwickelung sdon ir Grundkeime bis zu ihrer symbolischen Gestaltung zu geben, sondern eba nu diese fertige, ausgebildete Gestalt in bestimmt objectiver Haltung darzuigen, zu welcher Objectivität freilich auch, jedoch nur allein, die Darlegung ir le tenden symbolischen Gesichtspunkte gehört, sofern es für das objective Verindniß eines Glaubenssystems nicht gleichgültig ist, von welchem Standpunkte 18 es aufgefaßt wird.

daß sich vielleicht kaum ein Saß in unserer ganzen symbolischen Lehrdarstellung finden dürfte, der nicht durch ein Citat aus den symbolischen Urkunden selbst belegt worden wäre oder werden könnte. Sollte demohnerachtet hier und da unser evangelischer Standpunkt hindurchblicken, so wolle man bedenken, daß eine gänzlich farblose Darstellung nur dem möglich wäre, der überhaupt keiner Confession mit ganzem Herzen angehörte. Aus diesem Grunde haben wir um so mehr geglaubt, nachdem wir de Lehrsysteme selbst zur Wahrung ihrer Objectivität nie durch eine eingemischte Kritik unterbrochen haben, zur freimüthigen Kurdgebung unseres persönlichen Urtheils über die verschiedenen fich-lichen Lehrbegriffe in den „Schlußbemerkungen" zu der katholichen und griechischen Kirche und in dem „Einleitenden“ zu den protestantischen Kirchen berechtigt zu sein. Neben dem Sreben nach wahrheitsgetreuer Objectivität haben wir, außer der selbstverständlichen Vollständigkeit, vor allem nach Klarheit de Darstellung und Präcision des Ausdruckes gestrebt. Hierin dürfte für den Kenner der beste Anhalt liegen, um sich ein Urthil über die symbolischen Studien, welche unserer Schrift voranegangen sind, zu bilden. Manche Stelle, mancher Ausdruck, dr sich so obenhin liest, ist das Ergebniß wiederholten Quelletudiums, Nachdenkens und Abwägens gewesen. Der griechische ehrbegriff ist nicht blos sorgfältiger und gründlicher, als in denbisherigen Symboliken, behandelt worden, sondern hat in Flge dessen auch manche Berichtigung von Irrthümern erfahri, die sich auch in den neuesten symbolischen Darstellungen erhlten hatten. Bei der Aufmerksamkeit, welche gegenwärtig die grihische Kirche auch in politischer Beziehung erregt hat, hoffen ir, daß ein umfassenderes Eingehen auf ihren Lehrbegriff von insern Lesern nicht ungern gesehen wird. Ein Gleiches hoffen wir von den Darstellungen der Sektenlehrbegriffe. Daß wir zu derselben die Belegstellen nicht haben abdrucken lassen, auch u dnen nicht, bei welchen es bisher gewöhnlich war (z. B. be der Arminianern und Socinianern), wird man gewiß nur fillien können, da ein durchgängiger Abdruck zu weit geführt haben jürde, eine

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