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gelandet, hatten die Küstenorte überfallen und ausgeraubt, sowie unter anderm aus der Pfarrkirche dieses letzteren Ortes ein Ciborium mit sieben heiligen Hostien entführt.1

Um dieselben wiederzugewinnen und vor jeglicher sakrilegischen Entweihung zu bewahren, wandte sich König Martin in einem langen Schreiben an die Bürgerschaft von Valencia und suchte sie, indem er ihr Beispiele von Heroismns aus der altchristlichen und aus der römischen Geschichte vor Augen stellte, zur Ausrüstung einer Flotte zu entflammen.?

Wohl auf königlichen Befehl forderte um dieselbe Zeit der Vicekönig von Maiorca, Huc Anglesola, seine Unterthanen auf, sich an dem von Valencia im Verein mit einer Anzahl adeliger Herren beschlossenen Kreuzzuge zur Wiedergewinnung der hl. Hostien zu beteiligen.3

Ferner wandte sich der König durch einen eigenen Gesandten an Peter, um besondere geistliche Gnaden für alle zu erbitten, welche der Fahrt sich anschliefsen würden. Alpartil1 zeigt sich nicht sehr erbaut über das Wenige, was der Gesandte mit Mühe erlangte.

Endlich sandte Martin Ende März 1398, um durch sanftere Mittel zu erreichen, was durch Gewalt schwer zu erzwingen war, den Ritter (miles) Peter de Queralt, den Archidiakon von Tortosa und den Pfarrer von Torreblanca an den König von Tunis, um sich als höchste Gunstbezeugung jene hl. Hostien zu erbitten. Ich teile aus den Instruktionen dieser Gesandtschaft die Hauptstelle mit und füge noch einige Zeilen aus einem wahrscheinlich nach Valencia gerichteten königlichen Schreiben bei, durch welches das für die Gesandten nötige Schiff besorgt wird.

Regest. 2240.

Ende März 1398.

F. 72. Capitols de ço, quel noble mossen P[ere] de Queralt 5 ha a dir de part del senyor rey Darago per virtut de la creença, que sen porta al rey de Tuniç.

Primerament feta la salutacio acostumada e hauda alli informacio ans de totes coses ab aquells, queli semblara, si les VII formes del cors de 5 Ihesu Christ, les quals ab una custodia dargent foren levades de Torrablancha per IIII galees de moros de Bugia o vassalls del rey de Tunic en lany de MCCCXCVI son alli; e si troba esser ver lo lovament of robament de les dites VII formes, dira de part del senyor rey al dit rey de Tuniç el pregara affectuosament, que ell li faça liurar les dites VII 10 formes, certificant lo, que de res no pod tant complaure al dit senyor ni

1 S. oben S. 28.

Im königlichen Archiv von Barcelona Regest. 2239, f. 83. Als Vorbilder werden erwähnt der hl. Paulinus von Nola, Curtius, der sich in die Spalte stürzt, Markus Attilius u. a.

Ebendaselbst Regest. 2357 (Locumten[entia] Maioricarum Huc Anglesola) ohne Blattzählung. Das Schreiben ist vom 13. Dezember 1397 datiert.

4 S. oben S. 29.

5 S. Archiv VII, 4.

displaure si contrari feya. E si mossen P[ere] pod sentir, quel dit rey haia vers si o puxa haver les dites VII formes e que no les li vulla liurar, vol lo dit senyor, que no pas a algun parlament ni tratament dels altres affers, per que va; mas si veu e conex, quel dit rey axi per via de missat5 geria a Bugia, com en totes maneres possibles ell hi faça sa bona diligencia e que als noy puxa fer, ladonchs proceesca en los dits fets, segons que deius se conte.

10

Lo rey.

E com haiam deliberat trametre hi les nobles e amats nostres mossen P. de Queralt, lardiacha de Tortosa e lo rector de Torrealba preuera ab una custodia per cobrar e haver les santes eucaristies dessusdites, pregam vos tan affectuosament com podem e encarregam, que per reverencia de 15 Nostre Senyor e honor nostra traballets tant com puxats, que haiats una nau, qui puxa portar a Tuniz per la dita rao los demunt nomenats. . . . Datiert vom 23. März 1398.

Dirigitur Francisco de Casasaja.1

6. Königliche Schreiben und Gesandtschaftsinstruktionen aus dem ersten Jahre der Obedienzentziehung.

Oktober 1398 bis August 1399.

Wie der Eifer erwarten liefs, mit welchem er seit seinem Besuche in Avignon (Frühling 1397) für die 'via justitiae' Peters gearbeitet hatte, stand König Martin in der schweren Bedrängnis, welche im September 1398 über Peter hereinbrach, demselben treu zur Seite. Nur ein Schreiben, das ich unten mitteilen werde, scheint zu zeigen, dafs er einen Augenblick an seinem Gegenpapste irre wurde.

Sofort nach dem Beginn der Feindseligkeiten suchte Martin sowohl durch diplomatische Vermittlung als durch Förderung des Auslaufens einer Ersatzflotte zu helfen.

Zunächst beschäftigen uns die diplomatischen Schriftstücke.

a) Die Sendung Peter Zacalins vom September und Oktober 1398. Gegen Mitte September 1398 hatte König Martin den Juristen Peter Zacalin nach Avignon gesaudt, um eine Reihe königlicher Wünsche inbetreff von Pfründenvergebungen geltend zu machen. Als Zacalin kraft dieser Sendung noch in Avignon weilte,3 gingen ihm neue Instruktionen für eine

S. 271.

1 Vgl. auch 1. c. Regest. 2240,

2 Reg. cit. f. 8 bis 9.

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3 Dies geht deutlich aus dem Begleitschreiben der Instruktionen hervor; s. unten

weitere Sendung an Peter zu. In ihnen finden wir zum ersten Male jenen Plan entwickelt, durch den König Martin Peter aus seinen Bedrängnissen erretten wollte. Derselbe war meines Wissens bisher fast völlig unbekannt.1

Martin hatte mit dem Herzog Philipp von Burgund um jene Zeit eine der damals üblichen Verbrüderungen geschlossen. Was bei derselben den eigentlichen Kitt bildete, ist nicht ersichtlich. Durch den grofsen Einfluss, welchen der Herzog auf die Steuerung der französischen Politik besafs, glaubte der König die Möglichkeit zu besitzen, im Verein mit dem Herzog eine Peter günstige Wendung der französischen Kirchenpolitik herbeizuführen. Sein Vorschlag ging nun dahin, es solle Peter ihnen beiden, dem Könige von Aragonien und dem Herzoge von Burgund, die Entscheidung seiner Angelegenheit, mit anderen Worten die Wahl des Weges überlassen, um aus seiner gegenwärtigen schweren Bedrängnis zu der Wiedervereinigung der gespaltenen Christenheit zu gelangen. Es wurde also schon damals von Peter jene ‘submissio' gefordert, die auch in den folgenden Jahren noch mehrmals von ihm, von Seiten des Herzogs von Orleans und des Königs von Frankreich verlangt und deren Zulässigkeit er deshalb vielfach im Kreise der Vertrauten Peters erörtert wurde. Selbstverständlich musste nämlich ein solches Ansinnen bei Peter bei dessen gesunden theologischen Anschauungen auf schwere Bedenken stofsen.

Um diesen Bedenken die Spitze abzubrechen, verständigte König Martin vor jeglicher Mitteilung an den Herzog im geheimen Peter von seinem Plan und garantierte ihm gewissermassen eine ihm genehme, gute Wahl. Ferner wollte Martin, Peter selbst solle dem Herzog mitteilen, er sei von ihm, dem König, gebeten worden, mit ihnen beiden an einem Orte zusammenzukommen, um dann den Ort nicht zu verlassen, bevor sie sich über die Beseitigung der obwaltenden Schwierigkeiten und über die Wiedervereinigung der Christenheit geeinigt hätten.

Das Schicksal dieses Vorschlags und den weiteren Verlauf der durch ihn eröffneten diplomatischen Aktion schildert uns Alpartil1 bündig und klar. Wir haben daher nur noch das Datum der Hauptgesandtschaft festzustellen.

Der Abgang derselben verzögerte sich längere Zeit. Während die zugleich mit den Instruktionen registrierten Empfehlungsschreiben nach Avignon und Paris vom 12. Oktober datiert sind, meldet Martin am 28. Oktober

1 Nur bei Zurita 1. 10, c. 68 findet sich ein kurzer, wenig zutreffender Bericht.
? Ähnliche Verbrüderungen Peters mit dem königlichen Hause von Frankreich

s. im Archiv VII, 299–310.

3 Vgl. Archiv VII, 98 ff., 123 ff., 522.

+ S. oben S. 73.

Regest. cit. f. 11 findet sich zuerst eine Reihe von Beglaubigungsschreiben für Paris an den König, die Königin, die Herzöge von Orléans, Berry, Bourbon, Burgund, den Comte d'Aricort (Harcourt), mosser Charles de Lebret, bisbe Dosca, mosser G. de Tingnoville, bisbe de Noyo und an zwei andere Bischöfe, deren Namen ausgefallen sind, an die Universität.

F. 12 heifst es in dem Schreiben an den Kardinal Johann de Neufchâtel (Novocastro), welcher die Belagerung des päpstl. Palastes leitete: er (der König) habe Gesandte

den Kardinälen, dafs zwei der in Aussicht genommenen Gesandten verhindert seien und dafs deshalb der Bischof Bartholomäus von Elne und der Propst von St. Anna in Barcelona für sie eintreten würden,' was allerdings nicht nötig wurde. Am folgenden Tage mahnte sodann der König in strengem Tone Zacalin, in sanfterem Guerau de Cervello zu sofortiger Abreise. Unter dem 7. November dagegen adressiert Martin bereits ein Schreiben an seine Gesandten nach Avignon, um ihnen die Befreiung des Kardinals de Boil ans Herz zu legen. Die Gesandtschaft mufs also vor dem 7. November abgegangen und spätestens bald nach diesem Tage in Villeneuve-lez-Avignon eingetroffen sein. Aus Alpartil wissen wir nun, dafs es den Gesandten erst am 25. November gelang, in den päpstlichen Palast und zu Peter Zutritt zu erlangen.5

Regest. 2290.

6. Oktober 1398.

F. 10. Ço que de part del senyor rey deu dir al sant pare micer Pere] Ça Calin per vigor de la letra de creença, que de part del dit senyor sen porta.

abgeordnet 'super facto ecclesie desolate et alias ad dominum summum pontificem et dominos cardinales in Villanova degentes ... Quare paternitatem et amicitiam vestram attentius deprecamur, quatinus velitis et placeat nostros ambassiatores predictos taliter dirigere et iuvare, quod votivum et expeditum introitum habeant, expulsis repagulis quibuscunque, ad dictum summum pontificem pro explicandis extensius que ipsis domino pape nostri parte commisimus referenda. Super his autem vestre paternitati scribit venerabilis pater in Christo episcopus Dertusensis, consiliarius noster dilectus, per suas litteras in extensum. Quare contentis velitis et placeat indubiam fidem prebere, ac si paternitati vestre nostris litteris scriberentur.

In einem weiteren Briefe bittet der König den Kardinal Amadeo de Saluzzo, er möge beim Empfang der Gesandten zugegen sein.

Alle diese Schreiben sind vom 12. Oktober.

Reg. cit. f. 20: quia tamen percepimus postmodum, aliquos ex predictis impedimento legitimo prepediri, venerabilem patrem in Christo religiosum et dilectos consiliarios nostros Bartholomeum episcopum Elnensem et priorem Sancte Anne Barchinonensis prefatis ambaxiatoribus adiunximus.'

In der That gingen, wie wir aus Alpartil (s. oben S. 73) ersehen, die zuerst ausersehenen Gesandten ab.

3 Reg. cit. f. 21: Lo Rey. Entes havem, que vos vos detenets de iorn en iorn de no enar en la embaxada, que comenadeus havem, de que som fort meravellat en havem desplacer gran. Per queus pregam dehim e manam, que pus avant nous detingats peres, ans cuytets vostra enada ensemps ab los altres ja deputats .

Dirigitur Petro Ça calin.

Lo Rey. Er habe den Abt von Ripoll und Zacalin zur Eile gemahnt. Pregam vos e us manam, que cuytets la vostra enada ensemps ab los altres ja deputats o ab aquells, que enar hi poran o ab lo bisbe de Elna e prior de Santa Anna de Barchinona, los quals o lo un dells en absencia del abbat de Ripoll en cas, que noy pogues o volgues enar, hi havem deputats .

Dirigitur nobili Geraldo de Cervilione, militi,

camerlengo domini Regis.

4 Reg. cit. fol. 176: 'Dat. ut supra.' Der vorhergehende Brief, welcher gleichfalls die Gefangennahme der drei Kardinale (s. oben S. 55) betrifft, ist vom 7. November. Unter dem 24. November dankt bereits der König Zacalin für seinen eingehenden Bericht über 'tot ço que havets fet e sabut aqui en Villanova'.

5 S. oben S. 73.

Regest. 2290, f. 8, 'micer P. Ça Calin, doctor en leys, conseller del senyor rey Daragon.'

E primerament dira al dit sant pare lo dit miçer P[ere] apart, que noy sia lo secretarj1 de son frare lo duch de Burgunya ne altra persona, que com lo dit senyor ha ia scrit en certa manera al dit duch, aço ha fet lo dit senyor, per tal quels affers del dit sant pare ne venguen millor; e que no conega ell ne altre, quel dit senyor en aquest fet se port par- 5 cialment e pus len lo puxa fer condescender a son voler, per que lo dit senyor li consella, el prega que li placia trametre al dit duch duna persona de be, per la qual li faça saber el inform daço quis segueix. Guillelmus secretarius.

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Es assaber, quel dit senyor ha pregat e request lo dit sant pare, que 10 aquest fet meta en poder dels dits senyor rey e duch, qui dins breu tepms se deven aiustar per aquesta raho en I loch, ab la aiuda de Deu; e que lo dit pare sant prega e requer lo dit duch de part de Deu, com aquest tractat sia cosa fort delicada per los animes dels feels christians, a guardar, que ell no vulle pendre en aquest fet condicio alguna, com lo 15 dit pare sant li promet, que, pus tots tres, ço es los dits pare sant, rey e duch, sien ensemps, que sens acort e avinença nos partira, tro que tot vici e peccat sera tolt de la union, e romandran les animes dels christians clarificades e mundades e sens scrupol algu. E per aquesta rao lo dit sant pare prech ab sa letra lo dit duch, que com ell sia certificat de la 20 gran amor, qui es entre los dits senyor rey e duch, per la qual amor lo dit senyor rey faria volenter tota cosa, que plagues al dit duch, que lo dit duch vulle scrivre al dit rey, que leix aquesta demanda, mentre lo papa soltament aquest fet en lo voler dels dits rey e duch, posant li fermament la sperança, que abans que partesquen del loch, on se convendran ells 25 tres, seran en accordi de la manera, per la qual, sens scrupol de força ni altra, sia feta unitat en lesgleya de Deu. Rex Martinus.

Dominus rex mandavit michi

F. 10. Lo Rey.

Guillermo Poncii.

p.

30

Micer Pere. Nos vos trametem uns capitols intercluses dins la present de certes coses, que volem digats a part al pare sant; e no volem, que quan aquelles li direts, hi sia maestre P. Brachiet ne altre qualsevol persona, sino tan solament lo dit sant pare e vos. Per que us manam, 35 que axi ho compliscats. Dada en Çaragoça, sots nostre secret, a VI dies doctubre del any MCCCXCVIII.

Dirigitur Petro Ça Calin.

-Rex Martinus.

1 S. unten Z. 34.

Idem

P.

40

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