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und Inhaltsangaben des bedeutsamsten Abschnittes unserer Schrift, nämlich des kanonistischen. Derselbe ist uns in den römischen Handschriften in armar. 54, vol. 181 nur lückenhaft und in vol. 14 in sehr fehlerhaftem Text erhalten. Ich benutze daher vol. 31, den auch Raynaldus seinem Drucke zugrunde legte. Die bereits oben3 mitgeteilten Anfänge der drei Unterabteilungen beginnen in vol. 31 auf Bl. 79, 80 und 82°. Die eine Inhaltsangabe dieser drei Unterabteilungen leitet den ganzen Abschnitt ein, die andere schliefst die Widmung und Einleitung der ganzen Schrift ab. Beide Inhaltsangaben kündigen drei Teile an, von welchen die beiden ersten genau miteinander übereinstimmen; der dritte Teil entspricht der auf die Einleitung der ganzen Schrift folgenden Inhaltsangabe, entspricht aber in keiner Weise der Inhaltsangabe, welche die kanonistische Erörterung einleitet. In dieser letzteren sagt der Verfasser von dem dritten Teil: 'tercio concludam succincte, quid iuris'. Nun übertrifft aber der dritte Teil die beiden vorhergehenden fast um das dreifache, ist also alles eher als bündig; ferner besagt er auch nicht gewissermassen als Schlufsfolgerung des zweiten Teiles, was in der strittigen Sache Rechtens ist, sondern führt, wieder von neuem die einzelnen Phasen des 'casus' analysierend, den ausführlichen Nachweis für die Rechtmässigkeit Urbans. Dies legt die Vermutung nahe, dafs wie jene längere Einleitung, so auch der ihr entsprechende Teil dieses kanonistischen Abschnittes der Erweiterung zuzuweisen sei.

Ein weiteres Bindeglied zwischen jener Einleitung und diesem dritten Teil findet sich im Schlusssatz dieses Teiles. Derselbe lautet: 'Hec omnia loqutus sum simpliciter et pura fide ut verus et devotus filius sacrosancte Romane ecclesie, supplicans humiliter veniam a sanctissimo patre et domino domino Urbano, sacrosancte militantis ecclesie divina providencia pape VI, necnon et sacratissimis et reverendissimis patribus et dominis meis dominis cardinalibus, si aliquid sinistri oblocutus sum, maxime in prohemio huius articuli, quia dolor et fletus et planctus ecclesie stimulavit asinam; insuper subiciens suprascripta correctioni et emendacioni prefati sacratissimi patris et prefatorum dominorum cardinalium. Et sic explicatur primus articulus.' Der Verfasser bittet um Vergebung, falls er, zumal in der Einleitung gegen den Papst oder die Kardinäle, etwas Mifsliebiges vorgebracht haben sollte. In der Tat enthält die Einleitung und zwar sie allein nicht weniges, was der kirchlichen Obrigkeit nicht angenehm sein konnte. Auch dieser Zusammenhang weist auf die Annahme hin, dafs diese Teile der Erweiterung angehören. Eine gewisse Bekräftigung obiger Annahme kann man in den Schlussworten des vorhergehenden zweiten Teiles finden. Derselbe schliefst mit den Worten Bl. 82': 'Hec succincte scripsi, paratus, si expediat, quod non credo, So ist in der Mitte von Bl. 59 alles ausgefallen, was sich in vol. 31 von Bl. 82 Es ist nämlich vol. 31 der ehemals 'de schismate n. 18' bezeichnete Band. 4 S. oben S. 431.

zu 89 findet.

a S. 431.

5 S. oben S. 434.

extensius1 et profundius hanc massam discutere.' Dies scheinen denn doch die Schlufsworte des ganzen ursprünglichen Traktates zu sein, da die hier gemeinte 'massa' nichts anderes als der durch diesen ganzen zweiten Teil geführte Beweis für die Rechtmässigkeit Urbans sein kann. Allerdings mufs in diesem Falle obigen Schlussworten die Lösung der zehn im ersten Teile vorgebrachten Gründe gegen die Rechtmässigkeit Urbans, welche jetzt das Ende des dritten Teiles bildet, in der ursprünglichen Fassung vorhergegangen sein.

Ich bin also geneigt, anzunehmen, dafs die Schrift, im Juli 1378 als Begutachtung des ihm von den drei italienischen Kardinälen eingesandten 'factums' von Johann in Eile abgefasst und im August veröffentlicht, folgende Teile umfasst habe: zunächst eine kurze Einleitung, von der uns eine Randglosse in vol. 31, Bl. 77 Kunde gibt. Diese Glosse gehört, wie das Verweiszeichen besagt, vor die Überschrift: 'Hic subicitur casus fictus et falsus per adversantes introductus [per Iohannem de Linhano] und lautet: 'Hic dimittit exordium, quod precedit, VIII° linearum vel circa.'? Diese kurze Einleitung musste später dem 'casus Iacobi Ceve' und der ausführlichen Einleitung weichen. Auf jene acht einführenden Zeilen folgte dann der 'casus' der drei italienischen Kardināle und auf ihn mit entsprechender Inhaltsangabe die dreiteilige kanonistische Erörterung, nämlich die zehn Gründe gegen Urban, die Gründe für denselben nebst der Lösung ersterer und ein bündiger Schlufs, dessen letzte Worte uns noch am Ende des jetzigen zweiten Teiles erhalten sind. Alles andere aus vol. 18 und cod. 1470 wäre den Erweiterungen zuzuweisen.

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Doch ist wohl zu beachten, dafs die vier nach dieser Annahme den Erweiterungen angehörigen Teile: die grofse Widmung und Einleitung, der 'casus' Jakobs de Seva, der dritte Teil der kanonistischen Erörterung und der astrologische Abschnitt nicht zu einer und derselben Zeit angefügt sein können. Der dritte Teil der kanonistischen Erörterung kann nicht lange nach der Übersiedlung der Kardinäle von Anagni nach Fondi (bald nach dem 9. August 1378) abgefasst sein. Wir lesen nämlich wenigstens in einer der Handschriften in armar. 54, vol. 14, f. 153°: 'Vellem edoceri; si domini cardinales in Anagnia degentes in loco libero et tuto, in quo hodie degunt, metu Romanorum vota sua promocionibus apostolicis consistorialiter celebratis direxerunt.' Anderseits kann der astrologische Abschnitt, der mit der Einleitung eng verknüpft ist, nicht vor der Wahl Clemens' VII in Fondi (20. Sept. 1378) geschrieben sein, da dieses Ereignis erwähnt wird.

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Hier wird schon die Möglichkeit einer Erweiterung angedeutet.

? Dieselbe Angabe findet sich auch in vol. 14, f. 154, wo allerdings nur der 'casus' der drei italienischen Kardinale folgt. Es ist also nicht absolut ausgeschlossen, dafs jene acht Zeilen die Einleitung zu diesem 'casus' bildeten

So Gayet 1. c. II. Pièces justif. p. 26.

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Vgl. auch Denifle-Chatelain 1 c. III, 579, n. 1631.

5 Diese Stelle fehlt in vol. 18, f. 62, vol. 29, f. 44, vol. 31, f. 89',

infolge eines Verderbens des Textes.

und zwar

6 S. oben S. 436.

Hatte aber Johann Anfangs August1 die Zusendung des 'casus' der drei italienischen Kardinäle mit der ersten Redaktion unseres Traktates beantwortet, so hatte er in der zweiten Hälfte des August, nachdem die Darlegung der Kardinäle von Anagni und als Antwort auf dieselbe die Jakobs de Seva erschienen war, Grund und Anregung genug, eine schon teilweise überholte Begutachtung zu erweitern und zu verstärken. Dieser Annahme entsprechend fufsten die letzten Paragraphen des uns hier beschäftigenden dritten Teiles nicht auf dem 'casus' der drei Kardinäle, sondern auf dem Jakobs.

Endlich ist die Fassung der oben mitgeteilten Einleitung zu diesem dritten Teil derart, dass sie eher einen neuen Abschnitt als die dritte Unterabteilung einer im trockensten Kanonistenstil abgefassten Erörterung einzuleiten scheint.

Damit bleibt jedoch die Notwendigkeit bestehen, den Abschluss der uns nun in zwei Handschriften erhaltenen Erweiterungen nicht vor Ende September oder vielmehr auf den Monat Oktober 1378 anzusetzen. Anderseits steht allerdings durch einen Satz des bekannten Briefes Johanns an Peter de Luna vom 18. August? fest, dafs Johann zu dieser Zeit bereits einen Teil seiner astrologischen Phantasien zu Papier gebracht hatte.

3. Übersicht über die in Avignon von 1394 bis 1398 in Vorschlag gebrachten Unionswege.

Hatte sich seit 1390 die Sehnsucht nach der Wiedervereinigung der gespaltenen Christenheit zumal an der Pariser Universität in rastloser Erforschung und Erörterung der Unionswege Luft gemacht, so verpflanzte sich dieser Eifer Ende 1394, als die Wahl Benedikts den Unionsbestrebungen günstige Zeiten zu eröffnen schien, auch nach Avignon. Aber während man in Paris schon zu festen Resultaten gekommen zu sein glaubte, begann man in Avignon nun erst die Arbeit und zwar mit einer ganz anderen Orientierung. Über die Pariser Unionswege sind wir nun durch Denifles reichhaltiges Urkundenbuch der Universität bereits gut unterrichtet. Dagegen ist unsere Kenntnis des Verlaufes und der Ergebnisse der Unionsarbeit in Avignon sehr lückenhaft. Ich möchte daher das einschlägige Material, welches wir fast ausschliesslich Martène und Durand verdanken, etwas ergänzen.

Die reichste mir bekannte Sammlung hierher gehöriger Schriftstücke enthält Band 24 der vom Kardinal von Pamplona angelegten Quellensammlung

1 S. Raynaldus ed. Mansi. Append. n. 1, p. 631.

2 S. 433.

3 Armar. 54, n. 31, f. 45, 91: Conceperam visitare dominum nostrum et vos singulariter et stare vobiscum, quod non potui, cum ibi eram, et de multis fantasticis, que post recessum inde compilavi, loqui, sed non placuit Altissimo. Si placet recommendare me dominis meis singularibus, singulariter Ambianensi, Gebennensi, Eustachii, Agrifolio, Pictaviensi et Vivariensi, et, si placet, dicatis, quod si eorum prudencia non superat astra, quod eventura video suprascripta. Trufabuntur, et merito, quia mathematica cum Augustino respuenda.' Vgl. oben S. 436.

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für die Geschichte des Schismas im armar. 54 des vatikamischen Archivs. Dieser vatikanischen Sammlung kommt, soviel ich sehe, jene am nächsten, welche Martène-Durand ehemals in der Abtei Jumièges (Gemeticum) ausgebeutet haben und die jetzt in der Stadtbibliothek von Rouen cod. 1355—57 (ol. O. 20) bildet. Etwas weniger reichhaltig, aber immerhin noch beachtenswert sind zwei Bände der Sammlung von Schriftstücken zur Geschichte des Schismas, welche Benedikt XIII selbst angelegt hat. Es sind dies die codd. 1479 und 1481 der Pariser Nationalbibliothek (hier Paris 1479 und Paris 1481).

Ich werde zunächst die in dem vatikanischen Bande vereinigten Unionswege verzeichnen und ihnen die übrigen bereits anderweitig bekannten und in den anderen Handschriften enthaltenen angliedern, um wenigstens den grössten Teil des uns noch erhaltenen Materials übersichtlich zusammenzustellen. Mögen dann andere das noch Fehlende nachtragen. Besonderen Wert lege ich bej dieser Zusammenstellung auf die Titel und Notizen, welche uns vielfach über die Verfasser, ihre Tendenz und die Abfassungszeit Aufschlufs geben. Noch bemerke ich, dafs die Schriftstücke sich auf drei Verhandlungen verteilen, nämlich auf die Verhandlungen mit der hohen' Gesandtschaft vom Frühling 1395, um die 1396 und 1397 durch die Vermittlung Kastiliens in Paris geführten und endlich um die Verhandlung mit König Martin während seines Besuches in Avignon im Frühling 1397.

Der Band armar. 56, vol. 24 (to. 11 des Raynaldus) des vatikanischen Archivs enthält zu Eingang seiner 270 Blätter zwei Inhaltsangaben, eine neuere von der Wende des 16. und 17. Jahrhunderts, und eine alte, vom Kardinal von Pamplona selbst vervollständigte. Der Band enthält für unseren Zweck:

1. die Gutachten der Kardinalskommission, welche ich unten mitteile. Bl. 8-16.

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2. Via aperta etc. p[er] d[ominum] p[apam?] Bl. 17?". Es sind Bemerkungen und Glossen zu einer 'via'.

Beginnt: 'Quod dominus noster eligat sex et intrusus totidem. Isti non sint nec de Y[talia] nec de A[ragonia].1 Ecclesia eligat totidem pro qualibet parte, qui non sint ut supra.'

'Dicit quod isti sint boni et probi etc., meliores, qui haberi poterunt et litterati.'

10 Endet: 'per istam viam dicit, quod dominus noster et iusticia sua obtineret cum gloria et laude victorie.'

Es folgen sodann zehn Ausstellungen. Die erste: 'Ista via recte ducit ad cessionem vel peius, sicut illi consulent.' Die zehnte: 'Multa sunt hic introducta confusa et generalia nimis."

1 Vgl. hierzu die dritte Ausstellung: 'III. fit per hanc magnum vituperium duabus nacionibus exclusis, et posset dominus noster dividi ab eis et decipi graviter ex hoc.'

Dann heifst es noch: 'Aliquantulum difficultandi, ut melius credatur etc.' 'Subtractis marginacionibus et questionibus ac addicionibus omnibus copia potest dari domino Sancti Angeli.' 1

3. Practica unionis ecclesie potest esse talis, data per d[ominum] nostrum]. Bl. 19—25o.2

Beginnt: 'Primo quod ne partes vel alii se valeant sub velamine timoris vel violencie excusare.'

Endet (mit $9, Bl. 20"): eciam adhibitis hinc inde provisionibus in premissis necessariis et utilibus seu eciam opportunis.'

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Der zweite Teil beginnt mit § 10 ohne Trennungszeichen: 'Item ut 10 optata unio cicius in ecclesia habeatur.'

a

Endet: 'Et quod omnia ista firmarentur in meliori et securiori forma etc., eciam si expediat, cum consensu etc., ut supra dictum est.'

4. Bl. 23-29 folgt in doppelter Abschrift eine französische Übersetzung obiger practica'. Zur zweiten Abschrift Bl. 28 bemerkt der Kardinal 15 von Pamplona: 'Ista copia seu translacio fuit facta Parisius per gentes regis Francie, [portata per Gaubertum de Lagauera]."

5. 'Practica unionis ecclesie data per dominum de Agrifolio, exceptis marginacionibus.' fol. 31—34".

Beginnt: 'Ut effectus practice misse per dominum nostrum regi Francie 20 per ambaxatores Castelle magis clarus appareat, videtur michi salvo meliori iudicio articulatim et modo sequenti dividenda.

Primo, quod detur securitas sufficiens partibus.'

Endet: 'Undecimo, quod omnia ista firmentur in meliori forma et securiori, eciam, si expediat, cum consensu etc., ut supra dictum est etc.' 25

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? Diese 'practica' findet sich bei Martène-Durand 1. c. c. 1140-1141 aus der Handschrift von Jumièges mit folgendem Doppeltitel: 'Practica pro unione ecclesiae habenda, quam post illam, quae hic [es geht die von Bl. 60 vorher, s. unten n. 12] scribitur, dicitur aperuisse dominus Benedictus ex parte sua, missa regi per nuncios regis Castellae, quae multum imniutat de illa, quam prius tradiderat.'

'Via cum practica tenenda pro unione ecclesiae consequenda ex parte domini nostri papae regi Franciae et dominis ducibus eiusque consilio per episcopum Abulensem oblata Parisius circa pascha, ubi incepit annus Domini MCCCXCVII.' Vgl. auch Martène-Durand 1. c. c. 1143-1147.

Diese 'practica' findet sich auch in Paris 1481, ff. 36-37 mit dem Titel: 'Practica [cessionis pape eingefügt] pro unione ecclesie transmissa per dominum nostrum serenissimo domino regi Francorum per nuncios Castelli'; ebenso in Paris 1479, ff. 162–163▾ mit derselben Überschrift.

8 In Martène-Durand l. c. c. 1141-1143 aus der eben genannten Handschrift mit dem Titel: 'Sequitur additio, quani ad dictam viam dicitur fecisse rex Aragoniae, quae durat usque ad articulum sequentem ibi Item quod circa istos etc. Dieser Zusatz umfafst also nur 10, der mit den Worten endet: et sic eciam quasi vim concilii generalis habere videretur.' Für sich allein findet sich dieser Zusatz in Paris 1481, f. 37 mit dem Titel: 'Ecce cedulam oblatam per regem Aragonum, collacio per modum addicionis ad viam et practicam pape suprascriptam.'

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