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IV.

WEDNESDAY, Nov. 22, 2 P.M.-5 P.M.

For Original Composition in German.

Either,

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A sketch of the labours of those German Philologists, who may be styled the Founders of the Science of Language.'

Or,

An imaginary Dialogue, between the Shades of Luther and Lessing, concerning the moral and educational influences, and the best modes of directing them, of the Pulpit and of the Theatre.

V.

THURSDAY, Nov. 23; 10 A.M.-1 P.M.

1. Translate :

(1) Sit.

• Eilt

Er doch, als ob er mir nur gern entkäme !
Was heisst das? Hat er wirklich sich in ihm
Betrogen, oder-möcht' er uns nur gern
Betrügen?

Sal. Wie? das fragst du mich? Ich weiss
Ja kaum, von wem die Rede war; und höre

Von eurem Juden, eurem Nathan, heut'
Zum ersten mal.

Sit.
Ist's möglich, dass ein Mann
Dir so verborgen blieb, von dem es heisst,
Er habe Salomons und Davids Gräber
Erforscht, und wisse deren Siegel durch
Ein mächtiges, geheimes Wort zu lösen?
Aus ihnen bring' er dann von Zeit zu Zeit
Die unermesslichen Reichthümer an

Den Tag, die keinen mindern Quell verriethen.

Sal. Hat seinen Reichthum dieser Mann aus Grä

bern,

So warens sicherlich nicht Salomons

Nicht Davids Gräber. Narren lagen da

Begraben!

Sit.

Oder Bösewichter!- Auch

Ist seines Reichthums Quelle weit ergiebiger,
Weit unerschöpflicher, als so ein Grab

Voll Mammon.

Sal.

Denn er handelt; wie ich hörte.
Sit. Sein Saumthier treibt auf allen Strassen;

zieht

Durch alle Wüsten; seine Schiffe liegen
In allen Häfen. Das hat mir wohl eh'
Al-Hafi selbst gesagt, und voll Entzücken
Hinzugefügt wie gross, wie edel dieser
Sein Freund anwende; was so klug und emsig
Er zu erwerben für zu klein nicht achte;
Hinzugefügt, wie frei von Vorurtheilen

Sein Geist; sein Herz wie offen jeder Tugend,
Wie eingestimmt mit jeder Schönheit sei.

Sal. Und jetzt sprach Hafi doch so ungewiss,
So kalt von ihm.

Sit.

Kalt nun wohl nicht; verlegen:
Als halt' ers für gefährlich, ihn zu loben,

Und woll' ihn unverdient doch auch nicht tadeln.-
Wie? oder wär' es wirklich so, dass selbst

Der Beste seines Volkes seinem Volke

Nicht ganz entfliehen kann? dass wirklich sich
Al-Hafi seines Freund's von dieser Seite

Zu schämen hätte? Sei dem, wie ihm wolle !—
Der Jude sei mehr oder weniger

Als Jud': ist er nur reich; genug für uns!

(2) Temp.

Ich muss gestehn,

Ihr wisst, wie Tempelherren denken sollten.

Nath. Nur Tempelherren? sollten bloss? und bloss Weil es die Ordensregeln so gebieten?

Ich weiss, wie gute Menschen denken; weiss,

Dass alle Länder gute Menschen tragen.

Temp. Mit Unterschied doch hoffentlich?
Nath.

Ja wohl ;

An Farb', an Kleidung; an Gestalt verschieden.
Temp. Auch hier bald mehr, bald weniger, als dort.
Nath. Mit diesem Unterschied ist's nicht weit her.

Der grosse Mann braucht überall viel Boden;
Und mehrere, zu nah' gepflanzt, zerschlagen
Sich nur die Aeste. Mittelgut, wie wir,
Find't sich hingegen überall in Menge.

Nur muss der Eine nicht den Andern mäkeln ;
Nur muss der Knorr den Knubben hübsch vertragen;
Nur muss ein Gipfelchen sich nicht vermessen,

Dass es allein der Erde nicht entschossen.

Temp. Sehr wohl gesagt! Doch kennt Ihr auch das Volk,

Das diese Menschenmäkelei zuerst

Getrieben? Wisst Ihr, Nathan, welches Volk
Zuerst das auserwählte Volk sich nannte?

Wie? wenn ich dieses Volk nun, zwar nicht hasste,
Doch wegen seines Stolzes zu verachten,

Mich nicht entbrechen könnte? Seines Stolzes,
Den es auf Christ und Muselmann vererbte :
Nur sein Gott sei der rechte Gott! Ihr stutzt,
Dass ich, ein Christ, ein Tempelherr so rede?
Wann hat, und wo die fromme Raserei,
Den bessern Gott zu haben, diesen bessern,
Der ganzen Welt als besten aufzudringen,
In ihrer schwärzesten Gestalt sich mehr
Gezeigt, als hier, als jetzt? Wem hier, wem jetzt
Die Schuppen nicht vom Auge fallen . . . Doch
Sei blind, wer will! Vergesst, was ich gesagt,
Und lasst mich!

(will gehen.)

Nath.
Ha! Ihr wisst nicht, wie viel fester
Ich nun mich an Euch drängen werde.-Kommt
Wir müssen, müssen Freunde sein!-Verachtet
Mein Volk, so sehr Ihr wollt. Wir haben beide
Uns unser Volk nicht auserlesen. Sind

Wir unser Volk? Was heisst denn Volk?
Sind Christ and Jude eher Christ und Jude
Als Mensch? Ah! wenn ich einen mehr in Euch
Gefunden hätte, dem es g'nügt, ein Mensch
Zu heissen !

Temp.

Ja, bei Gott, das habt Ihr, Nathan! Das habt Ihr! Eure Hand! Ich schäme mich, Euch einen Augenblick verkannt zu haben.

Nath. Und ich bin stolz darauf. Nur das Gemeine Verkennt man selten.

Temp.

Und das Seltene

Vergisst man schwerlich.'

(3) Wer kennt sich recht! Wie könnt' ich ihm denn sonst Den kleinen Raub nicht gönnen wollen, den

Er sich's zu solcher Angelegenheit

Gemacht, den Christen abzujagen ?-Freilich ;
Kein kleiner Raub, ein solch Geschöpf!— Geschöpf?
Und wessen?- Doch des Sklaven nicht, der auf
Des Lebens öden Strand den Block geflösst,
Und sich davon gemacht? Des Künstlers doch
Wohl mehr, der in dem hingeworfnen Blocke
Die göttliche Gestalt sich dachte, die

Er dargestellt? Ach! Rechas wahrer Vater
Bleibt trotz dem Christen, der sie zeugte-bleibt
In Ewigkeit der Jude. Wenn ich mir
Sie lediglich als Christendirne denke,
Sie sonder alles das mir denke, was

Allein ihr so ein Jude geben konnte;

Sprich, Herz, was wär' an ihr, das dir gefiel?
Nichts! Wenig! Selbst ihr Lächeln-wär' es nichts
Als sanfte, schöne Zuckung ihrer Muskeln,
Wär', was sie lächeln macht, des Reizes unwerth,
In den es sich auf ihrem Munde kleidet :-

:

Nein; selbst ihr Lächeln nicht! Ich hab' es ja
Wohl schöner noch an Aberwitz, an Tand,
An Höhnerei, an Schmeichler und an Buhler
Verschwenden sehn !-Hat's da mich auch bezaubert?
Hat's da mir auch den Wunsch entlockt, mein Leben
In seinem Sonnenscheine zu verflattern ?—

Ich wüsste nicht. Und bin auf den doch launisch,
Der diesen höhern Werth allein ihr gab?

Wie das? Warum? Wenn ich den Spott verdiente,
Mit dem mich Saladin entliess! Schon schlimm
Genug, dass Saladin es glauben konnte !
Wie klein ich ihm da scheinen musste, wie
Verächtlich!- Und das alles um ein Mädchen ?—

2. Ein dramatisches Gedicht.' Discuss the appropriateness or inappropriateness of this description.

3. What special purpose had Lessing in view in his composition of Nathan der Weise? Has he given expression to the same tendency in any of his earlier productions?

4. From what source has Lessing taken the 'parable of the three rings,' and in which work did it first occur?

5. Ihm fehlte der lyrische Schmelz.' Is this true of Lessing? What would he have said of such a criticism on himself?

6. Characterise the influence of Lessing on German literature, and describe his merits as a dramatist, and as a learned dramatic and art critic. Did he distinguish himself in any other branch of literature?

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Auch ich ein Ding von vielen Seiten, die

Oft nicht so recht zu passen scheinen mögen.' Consider Lessing's view of Saladin's character. Is it historically a true one?

8. Analyse, and comment upon, any peculiarity of diction or meaning in the following passages:

(1)

(2)

(3)

Wer zweifelt, Nathan, dass ihr nicht
Die Ehrlichkeit, die Grossmuth selber seid?
'Was wäre da

Wohl leichter, als des Saladins sich zu
Bemächtigen? den Garaus ihm zu machen?'

'Mein Leben war mir ohnedies

In diesem Augenblicke lästig. Gern
Sehr gern ergriff ich die Gelegenheit,
Es für ein andres Leben in die Schanze
Zu schlagen.'

(4) 'Seht nicht mit eins so finster!'

(5)

'Fort

Mit dem Gedanken, sie zu guter letzt
Noch an ein andres zu gewöhnen!'

(6)

'Wie gach nun wieder, junger Mann !'

VI.

THURSDAY, Nov. 23, 2 P.M.-5 P.M.

1. Describe briefly the principal poems of Wolfram von Eschenbach. What was their special tendency?

2. Give an account of Gottfried von Straszburg. Who continued his fragmentary poem?

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