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worin hea statt heo, hi so unbedenklich ist als teala statt tila, teola; der hord aber in den burgen enthielt nicht blofs edle metalle und andre kleinode, sondern eben so nothwendig auch lebensmittel.

Marburg den 9. mai 1859.

DIETRICH.

WOLF UND WÖLFIN.

Wh. Grimm würde ohne zweifel s. 213 auch den namen Weriuuolf angeführt haben, wenn er gewust hätte dafs dieser in den Passauer urkunden MB. XXVIII, 2 nr. 41 a. 840-866 vorkommt. verschieden davon ist der gleichfalls seltne Werolf necrol. Fuld. a. 846, Dronke trad. et antiq. Fuld. p. 169 und 175. der name gibt den frühsten beleg für das appellativum in Deutschland, myth. 1048. bei hrn. Förstemann sucht man ihn vergebens.

Über die merkwürdige motion von ahd. wolf wulpâ, mhd. wolf wülpe handelte Jacob Grimm in den berichten über die verhandlungen der Berliner academie 1850 p. 75 ff., vgl. zts. 11, 256. er hob auch schon die in den Weifsenburger traditionen vorkommenden, den masculinis Waldolf Odolf Richolf entsprechenden feminina Waldulpia a. 719 (Zeufs nr.38), Odulba a. 774 (nr. 53 oder 173), Rihhulba a. 765-792 (nr. 114) hervor. diese belege stehen aber nicht allein. andre finden sich in den Fuldaer traditionen, bei Dronke nr. 88 a. 788 Hruadulp (manc.), nr. 99 a. 791 Ratulp (manc.), nr. 137 vor 796 Albsuuind Gebalind Alba Heriulp Blidrat Moinrat (manc.) ... Herulf Hruodulp Sunnihilt Hrihlind Herulp Uuiglind... Herimunt Heriulb Sunnihilt... Heriuulf . . . Hruodulf (manc.), nr. 397 a. 822 Ratulp? (Schannat: Ratulf, manc.), nr. 547 a. 842 Perahttulp, Perahttulpa uxor Uuigbaldi. später habe ich diese feminina nicht gefunden, noch sonst an andern orten. es ist zu beachten dafs sie fast nur noch bei unfreien in gebrauch sind; auch die Odulba bei Zeufs war eine hörige. hr. Förstemann 1, 636. 744 (vgl. 1006. 1339 ff.) hält Herulp Heriulb Hruadulp für masculina und die andern beiden Fuldaer namen scheint er nicht zu kennen.

13. sept. 1860.

MÜLLENHOFF.

ZEUGNISSE UND EXCURSE ZUR DEUTSCHEN
HELDENSAGE.

I.

Cassiodor Variar. XI, 1: Hanc (Amalasuentham) si parentum cohors illa regalis aspiceret, tanquam in speculum purissimum sua praeconia mox videret. enituit enim Amala felicitate, Ostrogotha patientia, Athala mansuetudine, Vinitharius aequitate, Hunimundus forma, Thorismundus castitate, Valamir fide, Theodemir pietate, sapientia inclitus pater.

Dafs diese praedicate zum grösten theil auf sage und poesie beruhen, ist nicht zweifelhaft. die genealogie der Amaler bei Jordanes c. 14, eingestandener mafsen aus der mündlichen überlieferung geschöpft, ergibt freilich nur nackte namen. auch für das 'glück' des begründers des berühmten königsgeschlechts sprach wohl weniger eine begründete historische tradition, als die blofse wahrscheinlichkeit des rückschlufses. was aber Jordanes c. 17 von Ostrogota erzählt, läfst die ihm beigelegte patientia schon begreifen und auf weiteres schliefsen: tunc Ostrogotha rex Gothorum, ut erat solidi animi, respondit legatis (Gepidarum), bellum se quidem tale horrere durumque fore et omnino scelestum armis confligere cum propinquis, loca vero non cedere. auch noch der travellers song, wenn er v. 113. 114 den Eástgotan frôdne and gôdne, fäder Unvênes preist, läfst auf mehr schliefsen. Unvên entspricht dem Hunuil in der genealogie der Amaler, dem sohn des Ostrogota. der name: Hunuil in den beiden Palatinis, Hunnuil im Ambrosianus, Unilt in unsern schlechten ausgaben ist corrupt. ist I rest eines N, so wäre Unuin gleich Unvên, wie Theodemir Valamir Videmir gleich Theodemêr Valamêr Videmêr. Athala ist nach der genealogie Unvens sohn, Vinitharius der grofsvater der brüder Theodemir und Valemir folgt auf ihn im fünften gliede, im vierten Hunimund der sohn des Ermanarich, wieder im fünften Thorismund der sohn des Hunimund, der urgrofsvater des gemahls der Amalasuentha. Jordanes erzählt c. 48 von den kämpfen des Vinitharius, Hunimund und Thorismund mit den Slaven Hunen und Gepiden. auch er rühmt die schönheit des Hunimund: acer in bello totiusque corpo

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ris pulcritudine pollens. Thorismund soll (dicitur) im ersten jünglingsalter flore iuventutis ornatus nach einem siege über die Gepiden durch einen sturz vom pferde seinen tod gefunden haben. Vinitharius wird im kampf mit den Slaven durch einen pfeil im haupt verwundet, wie Dietrich nach der ungarischen sage (heldens. s. 164). die fides des Valamir und pietas des Theodemir bezieht sich wohl nur auf das gegenseitige verhältnis der brüder. das praedicat das Cassiodor seinem verstorbenen herren ertheilt, die sapientia erkennt auch später die sage dem Dietrich von Bern zu. aber von besonderm werth ist das stillschweigen über den mächtigsten und berühmtesten Amaler vor Theoderich. es beweist dafs von Ermanrich sich schon eine vorstellung ausgebildet hatte, die jede vergleichung mit Amalasuentha unmöglich machte.

II.

Cassiodor. Variar. VIII, 9 läfst den minderjährigen Athalarich ein beispiel ausgezeichneter, dem hause der Amaler in einem dem seinigen ähnlichen fall bewiesener treue aus der frühern gothischen geschichte anführen:

Exstat gothicae huius probitatis exemplum. Gensimundus ille toto orbe cantabilis, solum armis filius factus, tanta se Amalis devotione coniunxit ut heredibus eorum curiosum exhibuerit famulatum, quamvis ipse peteretur ad regnum. impendebat aliis meritum suum et moderatissimus omnium, quod ipsi conferri poterat, ille potius parvulis exhibebat. atque ideo eum nostrorum fama concelebrat. vivit semper relationibus, qui quandoque moritura contempsit. sic quam diu nomen superest Gothorum, fertur eius cunctorum attestatione praeconium.

Köpke (anfänge des königthums s. 141 fg.) bezieht diese stelle mit recht auf die brüder Valamir Theodemir und Vidimir und das interregnum nach dem tode des Thorismund, des enkels des Ermenrich. Jordanes c. 48 sagt darüber: sic eum (Thorismundum) luxere Ostrogothae ut per XL (?) annos in eius loco rex alius non succederet, quatenus et illius memoriam semper haberent in ore, et tempus accederet quo Valamir habitum repararet virilem. Köpkes vermuthung wird auch durch die sage bestätigt. es läfst sich nachweisen, dafs sie einen theil der geschichte Valamirs und seiner brüder auf Theoderich den grofsen übertrug: Gensimund ist der historische vorläufer des mythischen alten Hildebrand.

III.

Jordanes de reb. get. c. 34: ad quem (Attilam) in legationem remissus a Theodosio iuniore Priscus tali voce inter alia refert. ingentia siquidem flumina, id est Tysiam Tibisiamque et Driccam transeuntes venimus in locum illum ubi dudum Vidigoja (so Pall. I. II und Ambros.; Vidicula edd.) Gothorum fortissimus Sarmatum dolo occubuit.

In dem wohlerhaltenen originalbericht des Priscus (exc. legg. p. 183. 187 ed. Bonn.) ist von Vidigoja nicht die rede. die notiz über ihn wird erst von Cassiodor eingeschaltet sein, von dem sie an Jordanes gelangte; auch die beschreibung die dieser gleich darnach von der residenz des Attila gibt beweist dafs ihm der bericht des Priscus nicht unverändert, zum theil verkürzt, zum theil erweitert vorlag. ich zweifle nicht dafs der gotische Vidigoja der historische vorläufer des mythischen Witege der spätern sage ist: ihn nennt auch Jordanes c. 5 in der reihe der vom volk in liedern gefeierten helden und zwar zuletzt gleich nach dem historischen Fridigern. wir müfsen ihn, wie diesen, für einen westgotischen helden und einen vorkämpfer des volkes in seinen kriegen mit den Sarmaten an der Theiss halten. die Ostgoten hatten mit diesen vor den hunischen zeiten nie etwas zu schaffen. aber Athanarich warf mit seinen Westgoten im j. 376 die Sarmaten (und die stammverwandten Taïfalen) aus Siebenbürgen, Ammian 31, 4, 13, vgl. Ambros. commentar. in evangel. Luc. lib. X p. 202. die Taïfalen leisteten im j. 358 den Römern beistand gegen die Sarmatae Limigantes und erhielten zur belohnung einen theil ihres gebiets, Ammian 17, 13, 19. 20. dies weist aber auf noch frühere vorgänge zurück, die blutigen händel der jahre 330-337, wo die Goten (Taïfalen und Westgoten überhaupt) zuerst die Sarmaten überfallen, die Sarmaten die Römer herbeirufen und nachdem diese den rücken gewandt, der kampf alsbald wieder von neuem entbrennt, der eine massenhafte auswanderung der Sarmaten und eine theilung des volks in Limigantes und Arcaragantes oder freie zur folge hatte. unsre nachrichten über diese letzten unruhen bei den römischen chronisten sind so spärlich und abgerissen dafs es nicht sehr zu verwundern ist, wenn dabei der Goten keine erwähnung geschieht. es ist aber schon Tillemont (Bruxelles 1732) IV p. 106 bemerkt, dafs was Jordanes c. 22 von dem Gotenkönig Geberich und seinem

kampf mit den Vandalen an der Marosch erzählt hierher gehört, wenn auch Jordanes wiederum der Sarmaten geschweigt. er oder vielmehr sein vorgänger Cassiodor schöpften mittel- oder unmittelbar aus der gotischen tradition, und diese verfuhr in diesem falle nur wie unser epos überhaupt, das keine Römer kennt obgleich es gerade die helden feiert die die römische weltherschaft zerstörten. dafs die Vandalen an den händeln jener jahre theilnahmen, beweist der titel Vandalicus den der kaiser Constantin neben Gothicus Sarmaticus auf inschriften führt, sowie die angabe des Jordanes von der verpflanzung der überreste des volks nach Pannonien, während die römischen chronisten nur von einer aufnahme der freien Sarmaten durch Constantin sprechen und die spätere geschichte entschieden der behauptung des Jordanes widerspricht, dafs die Vandalen im j. 406 von Pannonien aus aufgebrochen seien. der schauplatz des kampfes zwischen den Goten des Geberich und den Vandalen ist gerade im gebiet der Limiganten und eben da soll auch Vidigoja seinen tod gefunden haben. da nun von frühern kriegen der Goten und Sarmaten, soviel ich weifs, nichts bekannt ist, so werden wir für ihn immer an diese unruhen denken müfsen und dürfen seine epoche um 330 setzen. gerade so steht aber noch Witege oder Vudga bei den Angelsachsen als der vornehmste und tapferste vorkämpfer der Goten gegen die Hunen, im travellers song in der schlacht am Weichselwalde, nach der jüngern sage in der Rabenschlacht, wo er seinen tod oder doch das ende seiner laufbahn findet, da. die Hunen können leicht an die stelle der Sarmaten getreten sein, und wohl nur auf diese weise kam Witege zu Ermenrich, der als herscher über die Ostgoten jenseit des Dniester ursprünglich ihm ganz fremd war. die namen Witege Vudga (über Vidia s. unten nr. VII) und Vidigoja sind gleich zu achten. eine starke form Vithigavi-us, Vithicabius erscheint schon bei Ammian 27, 10, 3. 30, 7, 7; vgl. trad. Sangall. p. 346 u. 879 Wito. Coius 1. Witocoius. Vidigôja steht für Vidi- Vidugauja, wie bei Jordanes c. 17 Gepidôjôs für Gepidaujôs (Gepideninseln), c. 4 ôjum für áujôm, c. 14 Odulf für Audulf, Ostrogothi für Austrogothi. wie got. auja, latinisiert avia, mlat. augia ahd. ouwa ist, so got. Vidugauja ahd. Vvidogaugio trad. Sang. p. 66 a. 787 Witugauuo, Witu- WitaWitigouuo, und dem entspricht alts. Widugó (Wigand trad. Corbej. § 16. 41 pro patre suo Widugon. 267.416), wie alts. gò regio dem ahd. gouui. auch hindert nichts ags. Vudgå für Vudga anzusetzen.

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