Sayfadaki görseller
PDF
ePub

verruckter zeit uberstandener und noch unverschmirzter kriegshandlungen, also fur sich allein und one unserer des stiffts angehörigen prelaten und clerisei gemeinlichs und gebürlichs zu thun, zu erschwingen oder auch in wesen zu erhalten nit wol wüsten, mit vätterlichem gnedigem begeren, weil unserer catholischen religion notturfft es je dermassen thet erfordern, auch das gehalten Tridentinisch concilium heilsamblich und wol statuirt, welcher gestalt allenthalben bey den stifften zu erziehung und unterrichtung der jugent seminaria anzustellen, mit ausstrucklicher zulassung, das der prelaturen und closter hilffen auch darzu zu ziehen und zu gebrauchen, wir wolten neben andern irer fürstlichen gnaden stifftsangehörigen auch fur uns das unsere hierbei zu thun nit underlassen, und nun wir als denen der leidig verderbliche zustand und erschöpfung des stiffts nicht weniger als das besunder augenscheinlich abnemen der religion leider vil gnug bewust, solch vätterlich gnedig erinnern und begeren zu gemüet und herzen gefurt, es auch dohin erwogen und angesehen, dass solches nit allein zu unserm heil selbst nötlich und nutzlich, sondern auch dem allmechtigen vil angenem und gefellig sei: als habe ich (II haben. wir) auch aus angezeigten hohen ursachen, zu aller müglicher fürderung hochgedachts unsers gnedigen herren, als des oberherrn und ordinari furhabenden gottseligen, hochnotwendigen, nutzlichen werks, billicher und gebürlicher mithilff und handreichung uns schuldig erkant und demnach, hindangesetzt allerhand ungelegenheit, wolbedechtlich und mit meinem (II unserm) guetten wissen eingewilligt, auch zugesagt und versprochen, gott dem allmechtigen zu ehren und zu erhaltung unserer wahren religion, von meines (II unsers) bevolhenen closters nutzungen und gefellen nun hinfuro I. jerlich einhundert fünfzig gülden

II. jerlich sechtzig gulden

in münz gemeiner landswerung, ieder zeit halb uf Petri Cathedra und halb uf Michaelis, diss itzig insteent jar darmit anzufangen und dann furtter von jarn zu jarn uf obberürte termin iren fürstlichen gnaden und dero nachkommen verordneten uber das seminarium onweigerlich und one geverlichen verzug erlegen und bezalen zu lassen, irer fürstlichen gnaden gefallens, deren ichs (II wirs) dann allerdings heimbsetz(en) und vertraw(en), zu underhaltung der personen darmit zu handlen und zu verfaren, doch das es zu solchem seminario und unterhaltung derer, so dem stifft allein im geistlichen stand zu dienen begeren, gebraucht und weder itzt noch kunftig anderswohin nit gezogen noch verwendet werde. gleichwol so hab ich (II haben wir) fur mich (II uns) und meine (II unsere) nachkommen am closter mit irer fürstlichen gnaden gnedigem und guetem willen vorbehalten, solch bewilligt hilfgelt, zu welcher zeit ich will (II wir

wöllen, iedoch alzeit uf gebürliche ankündung eines halben jars darvor ungeverlich, zu einem oder beden halben theilen, mit gebürender haubtsumma obgerürter werung, als landleufftig und gebreuchig ist, abzuledigen. do dann solches beschehen und die verordnete bevelchhabere des seminarii der haubtsumma meinethalb (II unserthalb) habhaft gemacht werden, solle das hülfgelt nach gelegenheit der erlegten haubtsumma, als pillich, geringert oder gar gefallen, und uf solchen fall diese meine (II unsere) verschreibung todt und absein und mir (II uns) oder meinen (II unsern) nachkommen zu cassiren widerumb zugestellt werden. so lang und vil aber die haubtsumma von mir (II uns) oder von meines (II unsers) bevolhenen closters nit abgelegt, soll und will ich (II sollen und wollen wir) schuldig und verbunden sein, das einmal wolbedechtig eingewilligt hilfgelt angezeigter massen zu erlegen und gutzumachen, auch da ich (II wir) oder meine (II unsere) nachkommen solches zum theil oder gar verzügen, das were gleich under was schein das beschehen könt oder erdacht werden möcht, die iederzeit verordnete bevelchhabere des seminarii gut mug und macht haben, mit geistlichem bann und andern gebürlichen mitteln wider mich (II uns) zu procediren und mich (II uns) zur schuldigkeit anzuhalten; darwider mich (II uns) nun nit fürtragen und helfen soll, einig gnad, freiheit, recht oder was dergleichen herfurzuziehen, dann ich (II wir) mich (II uns) dessen alles wissent und williglich verzeihe(n), alles getreulich, erbarlich und one geverde. zu urkunt hab(en) ich (II wir) Ursula (II. Amalia) abbtissin (II und convent) obgenant, mein und des closters (II mein und unser) insigel hieran wissentlich gehangen. schehen und geben am tag Cathedra Petri und Christi unsers lieben herrn und seligmachers geburt

I. im 1579. jar.

II. im 1581. jar.

so be

Abschriften in dem Univ.-Verw.-Registr.-Kopeibuche Nr. 1 CCLIII

F. 94 ff. u. 119 ff. und 2b CCXLVI. 253 u. 266.

Nr. 52.

Beurkundung der Übertragung der Regierung und Verwaltung des Seminars an die Jesuiten.

[1580 ?]

Zu wissen: nachdem zu erbauung und fortpflanzung christlicher catholischer religion, auch allen dises loblichen stiffts Wirtzburg angehörigen gaistlichen stiffts- und closter-personen und insgemein allen des

selben underthanen und der lieben jugent, damit dieselbig wol und in guten künsten erzogen, zu wolfart und gutem, der hochwirdig fürst und herr, herr Julius, bischove zu Wirtzburg und herzog zu Francken, unser gnediger fürst und herr vor der zeit ein seminarium zuvolg des Tridentinischen concilii satzungen angeordnet und dasselbig bisshero nicht allein vermehret, sondern auch ein collegium mit merklichem uncosten erbauet und angeordnet, und dann zu guter disciplin die patres societatis sich bei demselbigen alles vleiss, in massen bisher beschehen, nochmals erpietten. damit es dann in ainem und dem andern desto ordenlicher und richtiger möge zugehen und gehalten werden, hat obhochgenanter unser gnediger fürst und herr von Wirtzburg etc. inen, den patribus, neben der disciplin auch den convictum und die oeconomia uf widerruffen und nachvolgende conditiones ubergeben und eingeraumbt:

Nemblichen das von inen irer fürstlichen gnaden stipendiaten und alumnen, wie auch andere, so ietzt und künftig das collegium, dessen disciplin, cost und wonung zu besuchen begeren, nach zimblichen dingen und so leidlich es immer sein kan, victum et habitationem finden und haben, auch also gehalten werden soll; darob pilliche clag oder beschwerung nit gehabt, sondern disem mit sonderm uncosten erbautem collegio ein rum und lob dardurch gemacht werde, dergestalt, das jetzt gegenwertiger zeit pro disciplina et victu, ausser getranks, jerlich von der person, gross oder klein, mehr nit dann 28 gulden gemainer landswehrung vergnügt soll werden. damit dann solch costgelt allerseits desto leidlicher sein und pleiben möge, wöllen ire fürstliche gnaden die notturfft an korn und jetziger zeit das malter zu 2 gulden dargeben. aldieweil nun die frucht in solchem wert pleiben würd, soll angeregt costgelt der 28 gulden nit gestaigert, wie auch sie, die patres, andere victualia rechter zeit, do es mit dem leidlichsten wert beschehen kan, einzukauffen iederzeit geflissen sein werden.

Und ist unter den costgehern oder convictorn dise discretion zu halten bedingt, das die landkinder, so im stifft dahaimb, vor andern den access und vorzug haben sollen.

Was den wein belangt, soll derselbig allwegen von iren fürstlichen gnaden oder den conservatorn und verordneten vorstehern des collegii (damit derselbig allwegen zu rechter zeit in leidlichem wert erkaufft) fürgelegt werden, den die patres in dem wert, wie inen iedesmals bevolhen, damit das collegium, weil hierdurch kein gewin gesucht, dannocht auch nit in schuld oder schaden gerate, verspeisen und das gelt darfür alle quartal erstatten, hingegen inen für abgang und mühe allwegen von 2 mass 1 newer pfenning possiert werden soll.

Das holz, so zur küchen und das gemain confectorium gehet, sollen die patres uf iren costen alles verschaffen und dargeben.

Es sollen auch offtgedachte patres das collegium iederzeit mit qualificirten regenten und praeceptorn ex societate, die nit weniger propter pietatem et eruditionem als propter aetatem bei der iugent und wer inen bevolhen, ein ansehen und gebürenden gehorsamb haben, bestellen und ie uf 20 jungen oder scholarn solcher praeceptorn ainen haben, damit gewünschte frucht bei denselben desto mehr möge gehofft und der uncost wol angelegt werden, wie sie dann dieselben sonderlichen auch in moribus vleissig und wol instituirn sollen.

Damit auch die scholarn nit auslauffen, sondern im collegio pleiben und ires studirens desto vleissiger auswartten, sollen die patres für dieselben ins gemain ainen famulum, oder, wo von nötten, deren zwen halten, der oder die uf sie, die jungen, beschaiden sein und, was sie in der kost, bey handwerksleuten oder sonsten zu thun, verrichten sollen.

Dessgleichen sollen sie auch ainen thorwartter, der sommer- und winterszeit zu gewisen stunden das collegium auf- und zusperre, auch insgemain alles gesind, was zu der oeconomia gehoerig, uf iren costen halten.

Damit auch für unsern gnedigen fürsten und herrn sowol, do andere leut, die einer sondern qualitet, allhier gelangen möchten, an gemachen nit mangel fürfalle, sollen sie, die patres, weder von gaistlichen oder weltlichen mehr personen nicht, als der disciplin und oeconomia notturft erfordert, ins collegium nemen.

Item uf feuer und liecht gut aufsehens haben, uf daz nit geferlich darmit gehauset, anch die gemach von scholarn und meniglichen sauber und rainiglich gehalten werden. und dieweil uf oefen und fenster vil gangen, sollen dieselben uf enderung diser vergleichung in dem stand. wie dieselben jetzt ganz und wol zugerichtet, ubergeben, widerumb gelassen werden, derhalben die patres denjenigen, so etwas zerprechen, dasselbig zuzuschreiben und sichs bezalt zu machen haben.

Der bett halben wöllen ihre fürstliche gnaden sich mit inen, den patribus, eines pillichen anschlags vergleichen, und sollen sie daran sein, damit die jungen mit sauberm gelaeger und alle wochen mit frischen leylachern versehen werden.

Und ist auch von obhochgedachtem unserm gnedigen fürsten und herrn von Wirtzburg etc., alle wochen und so offt ire fürstliche gnaden wöllen, durch derselben hierzu verordnete, wie im collegio gehauset und ob alles richtig und ordentlich zugehe, aufsehen zu lassen, sonderlichen

aber uf irer fürstlichen gnaden alumnen (mit welchen die patres ausser der disciplin und cost nichts zu thun haben sollen) gut achtung zu geben, in all weg vorbehalten worden.

Darbey dann zum beschluss allerseits bedingt: welcher uber kurz oder lang nit gelegen sein wolt, bei diser vergleichung lenger zu pleiben, dass derselbig dem andern solches alwegen ein halb jar zuvor anmelden soll on geverde. zu urkund etc.

Eine nicht datirte Copie aus dem Ende des 16. Jahrhunderts im k. Kreisarchiv zu Wirzburg (44. 144).

Nr. 53.

Revers des Bischofs Julius in Betreff des vom Stift Neumünster zu Wirzburg für das Seminar verwilligten jährlichen Beitrags.

[blocks in formation]

Nos Julius, dei gratia episcopus Herbipolensis et Franciae orientalis dux. impulsi commiseratione erga afflictam christianam et catholicam religionem nostram tristiumque horum temporum faciem non sine magno animi dolore intuentes, dum pro officii nostri ratione nihil praetermittimus, quod ad consolationem moerentis ecclesiae nostrae fideique puritatem et restaurationem facere videtur. inter multa praecipuum hoc esse animadvertimus, quod orthodoxus sacer patrum senatus in sacra Tridentina synodo de juventute pie et bene educanda definivit. quia vero ad opus tam praeclarum auspicandum, multominus stabiliendum nostri unius vires non sufficiunt, coacti fuimus, cum consensu et consilio praecipuorum de capitulo nostrae cathedralis ecclesiae praelatorum, collegiorum et monasteriorum ad hoc suppetias exposcere, quas etiam pro cuiusque in religionem catholicam zelo haud difficulter impetravimus. inter reliquos vero, qui manus suas auxiliares hoc perficiendo opere nobis porrexerunt, numeramus etiam decanum, seniorem totumque capitulum collegiatae ecclesiae s. Johannis Novi Monasterii, qui octuaginta florenorum pensionem annue, prout in literis eorum obligatoriis continetur, solvendam alacri animo nobis obtulerunt. ut igitur, quod aequitatis consentaneum est, praefati decanus, senior et capitulum dictae ecclesiae nostrae intelligant, sese ex s. Tridentini concilii sententia eam pecuniae summam pie et laudabiliter collocasse, recognoscimus et testamur per praesentes pro nobis et successoribus nostris, nos daturos operam, ut in nullos alios usus quam seminarii, hoc est, juventutis bonam spem de se pollicentis ingenuam, rectam,

« ÖncekiDevam »