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Nr. 62.

Dechant und Capitel des Stiftes zum Neuenmünster in Wirzburg verkaufen dem B. Julius zum Zwecke der Ausführung des von ihm beabsichtigten Baues der Universität und des Collegiums die Gebäude der beiden zum Stift gehörigen Vicarien des hl. Laurentius.

1582, 4. Juni. [Wirzburg].

Wir Balthasar Beheim, dechant, senior und gemeines capittel s. Johannis evangelisten stiefft im Neuenmünster zu Würtzburgk für uns, unsere nachkommen und besitzere beeder vicarey Laurenti primae et secundae in ietztbemeltem stiefft bekennen öffentlich und thuen kund iedermeiniglichen in craft dieses briefs, das wir uf des hochwürdigen fürsten und herrn, herrn Julii bischoven zu Würtzburg uud hertzogen zu Franckhen vnsers gnedigen fürsten und herrns als ordinarii loci genediges gesinnen und begehren zu dero jetzt vorhabenden neuen collegio und universitetbau recht und redlich verkaufft und zu kauffen geben haben, verkauffen und geben zu kauffen, wie solches an allen gerichten gaystlichen und weltlichen immer volle craft und macht haben soll und kann, hochgedachtem unserm gnedigen fürsten und herrn von Würtzburgk, iren fürstlichen gnaden nachkommen und stieft obgemelter beeder vicareyen behaussung, daran oben die capellen s. Laurenti und unten ein gemeiner weg oder gassen beim barfussercloster in der stadt Würtzburgk hinüber zu s. Agnetencloster zu gelegen, welche behaussung ierlich und iedes iahrs besonders uf Martini in unsser oder unssers stiefts gemeine kellerey mit funf schillinger Würtzburger wehrung, ie sechs neuer pfenning für einen schillinger gerechnet, rechtes ewigen zinss behafft und derselbigen lehenbar ist. und obwol angeregte behaussung mit allen seinen begrieffen oben und under der erden, auch dem anliegenden gertlein von den stadtgeschwornen maistern alhie für und umb zweyhundert und funffzig gülden bahres gelts taxirt und gewirdiget worden, so haben iedoch ire fürstliche gnaden den beden obbesagten vicareyen und stiefft zum besten noch funffzig gülden zu solcher wirdigung, dann für die darauf stehende funf schillinger und uf der oben an die berürte capellen anstossende behaussung, curia Prellen genannt, habende sechs schillinger vier pfenning ierlich zinss und lehensgerechtigkeit in unser gemein kellereyambt gehörig zwentzig gülden zu geben gnedig bewilliget, also dass nunmehr das rechte und bestendige kauffgelt für solche berürte behaussung, beede zinss und lehensgerechtigkeit benantlichen sich uf drey hundert und

zwentzig gülden Frenckischer landswehrung, ie achtundzwäntzig schillinger für ein gulden gerechnet, erstrecken thuet, welche drey hundert und zwentzig gulden ire fürstliche gnaden uns uf heut dato zu guetem genuegen erlegen lassen, und wir dieselbigen auch alsobalden in underthenigkeit empfangen und die dreyhundert gülden zu beeden vicareyen, dann die uberige zwentzig gulden unserm kellereyambt für die beeden aberkauffte zinss und lehensgerechtigkeit zu nutz und frommen widerumben angelegt und verwant haben, sagen derwegen ire fürstliche gnaden und dero nachkommen und stiefft solcher bezahlten drey hundert gulden kauffgelts und der zwentzig gulden für obgemelte bede erdenzinss und lehensgerechtigkeit, die also darmit abkaufft seien, hiemit für uns, unsere nachkommen und besitzere beeder vicarey in craft diess briefs frey, quidt, ledig und loess. und seindt wir obbemelte dechant, senior und capitel zum Neuenmünster als verkauffere für uns, unsere nachkommen und besitzere beeder vicareyen von mehrgedachter behaussung und beeder zinssen und lehensgerechtigkeit guetwillig abgetretten und haben uns deren gentzlichen enteussert und setzen mehrhochgedachten unsern gnedigen fürsten und herrn von Würtzburgk und irer fürstlichen gnaden nachkommen und stiefft in dero nützliche, gerübige possess, also das ire fürstlichen gnaden und dero nachkommen und stiefft dieselben zu dem albereit angefangen neuen collegio und universitetbau gebrauchen oder in andere weg damit handlen, thuen und lassen mögen, alles nach irer fürstlichen gnaden gnedigem willen und wohlgefallen, ungehindert unser, unserer nachkommen noch besitzern beeder vicareyen oder meniglichs von unsert- oder iretwegen. wir die verkauffere gewehren auch für uns, alle unsere nachkommen und besitzere beeder vicareyen ire fürstlichen gnaden und derselben nachkommen und stieft die vielbesagte behaussung mit zinsen und lehenschafften höcher nicht, dann obgesetzt, beschwert, sonsten unverkauft, unversetzt und gegen meniglichen unanspruchig. do aber dieselbige uber kurtz oder lang (welches wir uns in keinen weg versehen wöllen) von iemand gantz oder zum theil solt angesprochen werden mögte [], so gereden und versprechen wir verkauffere für uns, unsere nachkommen und besitzere beeder vicareyen bey unsern priesterlichen geistlichen wirden, wahren worten, trauen und glauben, die inner- oder ausserhalb rechtens uf unsern selbstcosten zu vertretten, gantz spruchlos und ledig zu machen und sonsten diese kaufverschreibung in allen seinen puncten und articuln stehet, vest und unverpruchenlichen zu halten. dessen zu mehrer urkund und vester haltung haben wir anfangsernanter Balthasar Beheim dechant, senior und capittel zum Neuenmünster als verkauffere für uns, unsere nachkommen und besitzere beeder offtgedachter vicareyen unsers capittels gemein insigell an

diessen kaufbrief gehangen, der geben und gescheen ist uf montags nach dem heyligen Pfingstag, den vierten monatstag Junii, und nach Christi geburt im taussenden funff hundert und im zwey und achtzigisten iahre. Die Original-Urkunde auf Pergament mit einem anhangenden Siegel in einer Holzkapsel im k. Kreisarchive zu Wirzburg (79. 71).

Nr. 63.

P. Gregor XIII. gestattet dem Bischof Julius die Verwendung der Baulichkeiten des Klosters St. Ulrich zu Wirzburg zu Gunsten der neu gegründeten Universität, mit Vorbehalt der Einkünfte des gedachten Klosters.

1583, 16. Juni. Rom.

Gregorius papa XIII. venerabilis frater. salutem et apostolicam benedictionem. exponi nobis nuper fecisti, quod novam academiam et ecclesiam eidem academiae adjunctam in civitate Herbipolensi aedificasti seu aedificare coepisti tuumque huiusmodi aedificium, aream ac solum ita, ut opus est, spatiosum non habet ibidemque cohaeret quoddam parvum ac ruinosum et desertum monasterium sancti Udalrici nuncupatum, quod quidem monasterium prius fuit schola, in qua puellae legere et scribere. docebantur, deinde erectum fuit in monasterium paucarum monialium ordinis s. Benedicti, cum parvula illa adiuncta ecclesia, sed diu stare non potuit, nam illius priorissa et moniales propter tenuitatem reddituum, valorem centum ducatorum annuatim non excedentium, et propter collapsa et ruinosa etiam tunc aedificia multis abhinc annis coactae fuerunt, illud plane deserere ac pro derelicto habere, ac ex eo tempore usque in praesentem diem ferme totum [in] ruinis deformatum iacet; quod, si illud supprimeretur et extingueretur illiusque situs ad usum areae accomodaretur, ex hoc commoditati dictae academiae et tam scholarium quam professorum non parum consuleretur. quare pro parte tua nobis fuit humiliter supplicatum, quatenus in praemissis opportune providere de benignitate. apostolica dignaremur. nos tuis hac in parte supplicationibus inclinati fraternitati tuae monasterium praedictum et in eo statum, formam et essentiam regulares ac ordinem ipsum perpetuo supprimendi et extinguendi illiusque aedificia et pertinentias ad usum dictae academiae accommodandi ac fructus, redditus et proventus eidem academiae etiam perpetuo applicandi et appropriandi aliaque desuper necessaria et opportuna faciendi licentiam et facultatem apostolica auctoritate tenore praesentium concedimus et elargimur, non obstantibus quibusvis constitutionibus et ordi

nationibus apostolicis ac monasterii et ordinis praedictorum iuramento, confirmatione apostolica vel quavis firmitate alia roboratis statutis et consuetudinibus caeterisque contrariis quibuscunque. datum Romae apud s. Petrum sub annulo piscatoris, die VI. Junii MDLXXXIII., pontificatus nostri anno duodecimo.

Eine Abschrift in dem Kopialbuch der kgl. Univers.-Verwalt.-Registr. Nr. 1. CCXLIII fol. 136 b-137 b.

Abdrücke bei P. J. Gropp Collectio Noviss. scriptor. et rer. Wirce burgensium Tom. I S. 503 und 504 und bei P. Ae. Ussermann Episcopatus Wirceburgensis, Cod. Probationum S. 116 nr. CXIII.

Nr. 64.

Die Karthäuser Klöster zum Engelgarten in Wirzburg, in Tückelhausen und in Astheim und Iimbach verschreiben dem Seminar einen jährlichen Beitrag.

1583, 29. September. Wirzburg.

Nos Gerhardus Herbipoli, Nicolaus in Duckelhausen, Johannes in Ostheim et Ilmbach carthusiarum priores nosque dictarum carthusiarum fratres conventuales recognoscimus et testamur per praesentes, quod ad animum pia solicitudine revocantes, quantopere orthodoxa, christiana et catholica religio hisce turbulentissimis temporibus, insultantibus nobis undequaque haereticis, affligatur quibusque machinis oppugnetur, tantorum malorum et calamitatum ab omnipotente deo ob nostra peccata nobis irato immissarum causam nullam aliam vel certe praecipuam esse adversariorum (nobis in utramque aurem secure dormitantibus) indefessas excubias et molitiones, bonorumque virorum, qui se pro dei domo murum opponant, penuriam summam non obscure perspicimus. id quod sacrosanctum oecumenicum concilium Tridentinum divino instinctu multo ante animadvertit et tantas quidem calamitates et catholicae religionis miserabilem ruinam et interitum praesentiori remedio tolli et averti non posse, quam ut adolescentum aetas, quae aliaquin natura sua ad voluptatis illecebras sectandas magis prona est, inprimis politioribus literis informanda, tum etiam in pietate et integritate morum, prius quam vitiorum habitus totos homines possideat, probe instituenda a teneris mancipetur, sessione XXIII. sub titulo: decretum de reformatione etc. sancte definivit. cuius ss. synodi saluberrimo decreto reverendissimus ac illustrissimus princeps et dominus, dominus Julius, episcopus Herbipolensis et Franciae orientalis dux, firmiter insistens, inventutis seminarium in suae reverendissimae celsitudinis urbe Wirceburgo, ad sartam et tectam conservandam catholicae religionis puritatem et

cultum deique praepotentis gloriam augendam et, ut semper ad manum praesto sint pii et docti viri, quibus sacrorum procuratio recte committi queat ad praescriptum certarum quarumdam legum a celsitudine sua latarum et adhuc ferendarum, liberaliter educandorum et pie instituendorum erigendum et stabiliter perpetuandum esse opportune cogitavit. et vero, cum e praeteritis tumultibus bellicis tum aliis vigentibus adversitatibus gravissimam rerum suarum haec ecclesia iacturam perpessa sit, tanto maiorem necessitatem adiuvandi honestissimos conatus et institutum suae reverendissimae celsitudinis nobis imponi satis superque intelligimus. siquidem tantum opus sua celsitudo sola vel tueri vel perficere, multo minus ad posteritatem (quae certa suae celsitudinis mens est) perpetuare non valeat, ut quidem eandem nec solam debere et s. synodus et aequitatis ratio aperte docent. ea propter necessario ecclesiae suae praelalatorum collegiorum et monasteriorem suppetias ad opus tam pium tamque reipublicae necessarium perficiendum requisivit, vigore literarum suae celsitudinis idcirco editarum, et quibus consilii et instituti sui rationem graviter et copiose explicat, quarum initium est: nos Julius etc. diu multumque cogitantes etc. [cfr. oben nr. 48]. nos igitur supranominati priores et conventus etc. intellecto sancto, necessario utilissimoque et omnium ore praedicando suae reverendissimae celsitudinis instituto, nec tam rei necessitate quam debitae observantiae et officii nostri rationibus commoti, celsitudinis suae tam laudatum institutum omni ope nostra et studio adiuvandum et promovendum auxiliaresque manus nos ad id praebere debere aequum et pium esse censemus nosque id libenter, sponte et libere facere hisce literis testamur. et quoniam reverendissima sua celsitudo nobis quotannis 180 florenos ex camera episcopali pro pensione capitalis summae 3600 florenorum reverendissimae suae celsitudinis proximo antecessori, episcopo Friederico etc. felicis recordationis, anno 1570 a nobis mutuo datorum exolvere tenetur, remisimus ex supradictis causis reverendissimae suae celsitudini eiusdemque successoribus totam hanc summam capitalem iam dictorum 3600 florenorum, prout hisce plane remittimus eique summae capitali pro nobis nostrisque successoribus omnino renunciamus, ita tamen, ut annua de hac capitali summa pensio posthac et singulis annis ex camera episcopali per deputatos seu deputandos procuratores saepedicti seminarii petatur et in nullos alios praeter seminarii usum hoc est iuventutis institutionem et educationem in dicto seminario, utiliter convertatur, obligantes et obstringentes etiam nos et successores nostros ulterius erga supranominatum nostrum principem et suae celsitudinis successores ad annuam praestationem 50 florenorum similiter in alimenta et institutionem iuventutis in supradicto seminario convertendorum, quorum dimidia

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