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Tertio, ut una quaeque facultas statuat ac decernat, quod à suis candidatis loco convivii pendi oporteat, idque sit moderatum. Nec deinceps fas sit ulli facultati, ab aliis facultatibus nomine convivii quicquam exigere, nisi specialiter duae facultates ita inter se convenissent.

Quarto, ut nullo candidato in posterum liceat pro libitu convivium exhiberi loco pecuniae in quâvis facultate taxatae, nisi in hoc specialiter dispensandum censuerit ea ipsa facultas, in quâ gradus confertur.

Ut porro haec inviolabile robur obtineant, visum est, haec decreta eminentissimae celsitudini vestrae approbanda ac eminentissima sua auctoritate confirmanda humillime offerre. Deus interim eminentissimam celsitudinem vestram ecclesiae, imperio, academiae diutissime sospitet, ita precamur.

Eminentissimae celsitudinis vestrae

Confirmatio notata

in rubro et sequitur:

Haec decreta ab universitate

nostra facta approbamus.

Signatum 10. Aprilis 1656.

humillimi clientes: rector, decani, professores universitatis Herbipolensis.

Johannes Philippus electus

manu propria.

Ein Eintrag in Acta universitatis Herbipolensis fol. 74b75 b.

Nr. 109.

A.

Schreiben des fürstlichen Vicecanzlers an den f. Kanzler Mehl z. Z. in Frankfurt wegen eines Präcedenzstreites der Prädikate eines Rathes und eines Professors auf den juristischen Thesen. 1657, August. Wirzburg.

Als in dem Monat Augusto dieses laufenden 1657 ten Jahrs Doctor Salentin, codicis Professor und derzeit facultatis juridicae decanus, dem doctori Andler, fürstl. Würtzb. Rath und institutionum professori, einen unnötigen Präcedenzstritt movirt und diesem jener als decanus ufgetragen hat, in den zu solcher Zeit getruckten Thesibus juridicis das Praedicatum professoris vor- und des Consilarii nachzusetzen, Doctor Andler aber solches zu thuen abgeschlagen und darüber Dr. Salentin in dieser controversia Rectorem magnificum und Consilium Academicum zu cognosciren und zu sprechen ersucht und Ladung hierüber gestelt hat,

ist dieser so balt zugefahren und hat hierin eine Sentenz ergehen lassen, ungeachtet alles von Doctore Andler super nullitate processus darwider beschehenen Einwendens, vermög welcher hinfüran die Professores juris schuldig und gehalten sein solten, sowohl in den Thesibus als auch sonsten das Prädicatum Professoris dem Prädicato Consiliarii vorzusetzen. Da nun solches den fürstlichen Herrn Räthen fürkommen, ist dem Herrn Rectori magnifico nomine totius collegii cancellariae durch mich Vicecancellarium der in praejudicium D. D. Consiliariorum a Collegio Academico ausgesprochenen Sentenz mündlich contradicirt und wider selbige als ein begangenes nichtiges Attentatum protestirt, zugleich auch Herrn Canzler Meel, umb ihrer churfürstl. Gd. solches der Academi fürnehmen, weilen deroselben merklichen eingegriffen würde, zu referiren und ihren Ausspruch in dieser Sachen zu bitten, notificirt worden, welche dann folgenten Inhalts diesen Stritt erörtert und entschieden haben, wornach dann künftig man bederseits sich zu richten hat.

B.

Antwort des Kanzlers mit beigefügter Resolution und Entscheidung des Kurfürsten von Mainz und Bischofs von Wirzburg, Johannes Philipp. 1657. [Frankfurt.]

Dieweil ihr churfürstl. Gn., unser gnedigster Herr, uff meine begehrter Massen unterthenigst beschehene Relation, was sich wegen der von Hr. Doctore Salentin erweckter Praetension praecedentiae nominis seu tituli Professoris in disputationibus juridicis zugetragen, mit mehrerm gd. vernommen, so ist deroselben gn. Will und Befelch, dass die Hrn. Professores sich dergleichen unnöttiger und ihrer kurfürstl. Gn. selbst (formalia erant) nachtheiligen Disputats genzlichen enthalten sollen, und als ich hiebei unterthenigst erinnert, dass die Hrn. Patres Sociatis der Hrn. Professorum partes sustiniren theten, haben ihre kurfürstliche Gn. erklärt, dass desto weniger nachzugeben seye, sie könten alzeit Leut haben, welche die Theoriam in den Schulen lehreten, aber mit ihren Räthen hätte es ein andere Bewantnuss und müssten dieselbe, welche per consilia Land und Leut mithelfen regieren, theorici et practici et in jure publico versirt sein, es seye dieser unnötiger Stritt alschon von Bischof Joh. Gotfried wie auch von sr. kurfrstl. Gn. selbst vor etlichen Jahren im Julierspital hingelegt worden, darbei es verbleibe, ergo

Aula scholam vincat; Themidis qui sceptra gubernant,
Vincant, qui tantum paucula iura docent.

Der Herr Bruder würd es nach seinem Belieben mit des Hr. Statthalters hochw. Gn. unterthenig zu communiciren wissen, damit adversae parti silentium perpetuum auferlegt werde. Anno 1657.

Sebastian Wilhelm Mehl,
Cantzlar m. pr.

Eine Abschrift in Wirzburg, k. Kreis-Archiv, Lib. I. divers. form. et contract. Joannis Philippi primi, fol. 304b/305 a.

Nr. 110.

Berichterstattung an das Domcapitel über einen zu Eussenheim durch einen Studenten begangenen Mord.

1660, 18. Dezember. [Wirzburg.]

Keller zu Eussenheimb berichtet unterthenig, wie den 9. ds. Peter Russen Sohn, als er Abents aus Carlstatt geritten, allwo er des Tags Besserung habe ausgeführt, von Hannsen Wackern, Studenten, durch einen tödtlichen Stich seie umbgebracht worden, dann er, Wacker, mit seiner Gesellschaft von 12 Uhr Mittags bis Abends um 4 Uhr im Wirtshaus getrunken, darin die gröbste Reden und allen Muthwillen getriben, auch im Heimgehen, so viel sie klein und gross unter Wegs angetroffen, hetten sie zu Eussenheimb Von den hocherhobenen Steinen herunder gesprengt, alles, was sie gehabt, abgenommen, hinweggeworfen, und zu Schanden gemacht, mit blossem Gewehr hin und wieder, auch theils gerings um die Capellen nachgejagt, also ihren Muthwillen in und ausser des Dorfs vollbracht, an der Steeg aber, allwo der Erstochene mit Claust Schmidten Sohn, auch mit 2 Pferden von Carlstatt geritten kommen, were der Thäter und Hans Jörg Stumpf uf beiden Seiten des Steegs mit blossen Degen gestanden, der Russ vortgeritten, so Wacker geandet, Schelm, Dieb und s. v. Hunds etc. gesagt, reitet fort, er, Russ, solle wider zurückkehren, dann der Schmidt hette still gehalten; als nun des Wackers Bruder Conrad dem Russ gesagt, er solte zurückkehren, hette er es gethan, darauf der Thäter ihne mit solcher Gewalt angefallen und vom Pferd gerissen, dass der dreifache Sattelgurt zersprungen und der Russ sammt dem Sattel herab zu Boden gefallen und zugleich mit Maultaschen tractirt worden, dass ihme Mund und Nasen geblutet, jedoch sich hervorgearbeitet und zu seinen Pferden eilen wollen, were der Thäter gefolgt und ihme, Russen, den Stich durch und durch waidwund geben, der dann Morgens um 3 Uhr gestorben, der Thäter aber bis uf Gössenheimb vervolgt, dene eben in solcher Stund daselbst erdappt: sonst hette

diser Thäter vorhero zu Fulda auch einen zum armen und lahmen Krüppel bis uf den Tod gehauen, desgleichen auch zu Bamberg gethan, dessen sich noch berühmbt, und zu Carlstatt sein Blutdurst bekannt seie; der Vater des erstochenen Sohnes leide an Nahrung itz Mangel, dann er sich des Sohns in der Arbeit wohl bedient und 3 lame Kinder neben sonst noch 4 Kindern habe. Als nun Syndicus unterthenig referirt, dass der Thäter zu Carlstatt in Verhaft lige und den Centschöpfen das Factum vorgelegt werde und ohne das dises eine Centsach, als hat man es der Justiti befehlen müssen.

Ein Eintrag in dem im k. Kreisarchiv zu Wirzburg befindlichen Domkapitelprotokoll pro anno 1660, fol. 377 a /378 a *);

Nr. 111.

Vorschrift Johann Philipps etc. betreffend die Prüfung der Priester, die sich zur Erlangung der theologischen Grade melden.

1661, 14. Februar. Wirzburg.

Wir Johann Philipp von Gottes Gnaden des heiligen Stuhls zu Maynz Erzbischof etc. Nachdem Wir Uns allzeit sorgfältig angelegen seyn lassen, aller Orten in unserm Stift Wirzburg die Seelsorg dergestalt bestellen zu lassen, damit nicht allein die wahren katholischen Christen bey dem rechten und wahren Schaafstall Jesu Christi beständig erhalten, sondern auch die noch irrenden Seelen durch eifrige Ermahnung und wohlgegründete Unterweisungen auch dazu geleitet und gebracht werden möchten; zu welchem Ende dann Wir vor allen Dingen die billige Vorsorg tragen, ne propter negligentiam in legendis & scrutandis sacris scripturis unsere Pfarrer und andere Clerici in articulis nostrae verae fidei catholicae vel defendendis vel solidius exponendis etwas schlechter mögen befunden werden, zumalen über dies die Eigenschaft und Hoheit

*) Eine lehrreiche Ergänzung zu obigem bietet folgende Mittheilung in der Sitzung des Domcapitels vom 8. Januar 1661:

Peter Russ zu Eussenheimb hat an ein hochw. Dumbcapitul, samt seiner Freundschaft, unterthenig supplicirt, wegen seines von dem Wackher zu Carlstatt erstochenen Sohns die justiti gn. ergehen zu lassen, obschon der Vater des Thäters sich erbiete, was zu geben, und hierin anstehen. Demnach nun Ihre churfürstliche Gnaden ihne, Thäter, von der ordinari Straf absolvirt, hette er, Russ, vermittelst seiner Freunden, sich auch so weit weisen lassen und 210 fl. uf nechst Lichtmess für Uncosten und des Sohnes carirender Arbeit und Hülf zu nehmen, sich bei fürstlicher Canzlei erbietig machen lassen, dabei dann man es auch gelassen. Domkapitelprotokoll pro 1661, fol. 8 ab.

selbsten des geistlichen Stands mit sich bringet und erforderet, dass diejenigen, welche darinnen ihrem Beruf gemäss wollen leben und Gott dienen, sich in Durchles- und Betrachtung der heiligen Schrift mit Freuden üben sollen: als befehlen wir hiemit gnädigst und ernstlich, dass allen und jeden Clericis und Regularibus sowohl in als auch ausserhalb unserer Stadt Wirzburg, welche nicht allein pro subeunda animarum cura und pro suscipiendis Ordinibus sacris bei unseren Examinatoribus, sondern auch pro gradibus Theologicis bei unseren Professoribus Theologiae sich anmelden werden, neben den hiezu gewöhnlichen Examinibus auch Quaestiones circa articulos fidei controversos ex locis S. Scripturae speciatim allegatis decidendae proponirt und wofern einer oder der andere auf diesen letzten Fall nicht zu begegnen wüsste, mit seinem Begehren ab- und zu dessen bessern Ergründung angewiesen werden soll zu dessen mehrerer Beförderung dann nicht allein die in unserer Universität allhier gewöhnlichen Lectiones Controversiarum fidei & S. Scripturae von allen nach den geistlichen Stand trachtenden und auch wirklich beneficirten Personen fleissig besuchet und eifrig angehört (dessen Testimonium die in obgedachten Examinibus aufweisen sollen) sondern auch dergleichen Exercitia sowohl in- als ausserhalb unserer Stadt Wirzburg in anderen unseren Klöstern von den verordneten Lectoribus vel aliis ad id deputatis religiosis viris in hoc studio melius exercitatis zu gewisser Zeit vorgenommen, und die jungen FF. und Studiosi wohl darinnen geübt werden sollen. Welches wir uns dann in einem und andern also zu geschehen gnädigst verlassen, und haben zu dessen mehrerer Bekräftigung unser fürstl. wirzburgisches Vicariat-Insiegel hierunter drucken lassen. So geben und geschehen in unserer Stadt Wirzburg den 14. Februarii Anno 1661.

(L.S.)

Ein Neudruck in der Sammlung der hochfürstl. wirzburgischen LandesVerordnungen etc. I. Theil (Wirzburg 1776 in 20) S. 259 n. 260).

Nr. 112.

Instruktion des Johann Philipps etc. für die Alumnen des von ihm wiederhergestellten geistlichen Seminars.

1661. 16. Mai. [Wirzburg.]

Nos Joannes Philippus, dei gratia sanctae sedis Moguntinae archiepiscopus, sacri Romani imperii per Germaniam archicancellarius ac princeps elector, episcopus Herbipolensis et Franconiae dux etc.. Muneris

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