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rum solertia, non item, ne molles paginae aut locorum, quibus abditae tenebantur incommodis, aut diuturnitate temporum attritae ita pallescerent, ut vel fallere legentium incipiant oculos, vel iis, quibus nec venerationi est antiquitas, nec leges curae, earum fides vix non in dubium vocari ausit. Servantur tamen pretiosae chartarum reliquiae, non minore. inclytae facultatis medicae gloria, quam sua legionibus vetusta signa, decoris ictibus perfossa et lacera praeferuntur.

Certe reverendissimus et celsissimus sacri Romani imperii princeps ac dominus, dominus Joannes Philippus, dei gracia episcopus Herbipolensis, Franciae orientalis dux, princeps ac dominus et almae universitatis Herbipolensis conservator ac restaurator clementissimus, visis perlectisque singulari gaudio primaevis statutorum et consuetudinum nostrarum tabulis, plurimum commendavit inclytae facultatis medicae industriam in custodiendo tam pretioso pignore, cui, ne sua fraudi esset antiquitas aut novaturientium dentibus magis quam tinea et senio porro arroderetur, mandavit clementissime, pristina inclytae facultatis medicae statuta et consuetudines in praesentes paginas ex autographo ad litteram referri, et post factam authenticam utriusque tam veteris quam novi exemplaris collationem originali suo omni ex parte ad apicem consono pro principali sua, de almae universitatis Herbipolensis ac praecipue inclytae facultatis medicae splendore et incremento sollicitudine celsissima, manu, sigillo ac nomine suam illis fidem ab obloquentium audacia vindicare, innovare, confirmare et clementissime roborare dignatus est. Die 14. mensis Martii, anno 1713.

Joannes Philippus Episcopus Herbipolensis ss.

Die voranstehenden Statuta et consuetudines facultatis medic. stammen in der vorliegenden Gestalt unzweifelhaft aus der Zeit des Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenklau, bez. aus dem J. 1713, wie die mitten im Texte vorkommende Anführung der dieser Zeit unzweifelhaft angehörenden Professoren Virdung ab Hardung und Beringer augenfällig beweist; nicht minder gewiss ist aber, dass dem Statut ältere Bestimmungen zu Grunde liegen, die vielleicht teilweise bis in die Epoche des Julius zurückreichen, teilweise aber der Zeit nach ihm angehören, wie das Auftreten Christophs zu und von Sirgenstein (s. das Schlusscapitel) bezeugt, der vor 1636 nicht ins Domcapitel aufgenommen worden und vor dem Juni 1655 nicht Dekan von St. Burkard geworden und 1663 gestorben ist. Was in dem Zusatze also von dem 1613 noch erhaltenen Originale und der nach ihm getreu veranstalteten Abschrift der Statuten der medizinischen Fakultät berichtet wird, darf nur auf die unter dem Jahre 1587 (Nr. 72) abgedruckten ältesten Leges et statuta der med. Fakultät bezogen werden. Vgl. übrigens die Anmerkung zu Nr. 120.

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Urk. Nr. 123 (1717). Nr. 124 (1719). Nr. 125 (1719).

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Nr. 123.

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Beschluss des Domcapitels gegen den Besuch nichtkatholischer Universitäten von Seite der Domherren.

1717, 1. Februar [Wirzburg].

Nicht weniger ist bei diesem Peremptorio festgestelt und definirt worden, dass keinem Dombherrn künfftighin uf lutherische, calvinische oder andere ketzerische Universiteten ad studia zu erlauben seie, in hauptsächlicher Ansehung, dass solches dem geistlichen Stand zuwider, auch böse und im Gewissen verantwortliche effectus und sequelen daraus zu befahren.

Ein Eintrag im Protokolle des Domcapitels pro 1717 Fol. 28/28 r.

Nr. 124.

Befehl des Domcapitels- sede vacante an die Universität und das Juliusspital die Rechnungsablage und anderes betreffend.

1719, 7. August [Wirzburg].

Auch wurde befohlen, der Universitet und dem Julierhospital zu bedeüthen, dass sie sich mit denen noch übrigen ohnabgehörten Rechnungen fertig halten, die beede Fundationes reverendissimo Gremio ad statum legendi exhibiren und den statum bonorum cum creditis et debitis specificiren solten.

Ein Eintrag im Protokolle des Domcapitels pro 1719 Fol. 131 r.

Nr. 125.

Bitte des Baccalaureus der Rechte, Leonhard Carlier,

um eine Professur.

1719, 9. August [Wirzburg].

sede vacante

Leonhard Carlier, Jurium Baccalaureus, bittet um eine Professuram supernumerariam in Gnaden zu conferiren unter Vorstellung desjenigen profectus und Nutzen, so bey hiesiger Universitet bey denen studiosis juris per privatas instructiones geschaffet, in dessen Ansehung Se. hochfürstlichen Gnaden höchstseeligen Andenckens gemeinet gewesen, ihme mit solcher Professur zu versehen, wann nit dero Todsfall dazwischen gekommen, apponendo attestatum domini Suffraganei.

Conclusum Indeme dieses Supplicanten gute Qualitates und scientia. bekant und von vielen angerühmet werden, so lasse sich reverendum

Capitulum dieses Begehren, um wackere junge Leuth bey der Fakultet nachzuziehen und die bisherige defectus wieder herzustellen, nit zuwider seyn, sondern seye darzu genaigt, jedoch solte Syndicus vorhero desswegen mit denen Professoribus und Receptore reden.

Ein Eintrag im Protokolle des Domcapitels pro 1719. Fol, 138a/b.

Nr. 126.

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Notiz aus den Verhandlungen des Domcapitels sede vacante über den vermissten Stiftungsbrief der Universität.

1719, 11. August. [Wirzburg.]

--

Legebatur Juliana fundatio über das Julierhospital mit dem Vermelden, dass die universitetische im Schwedischen Krieg verlohren gangen. Qua lecta concludebatur, dass von denen geistlichen Räthen ein Gutachten zu begehren und zu überlegen, wie sothaner fundation bishero nachgelebt worden und inskünfftig nachzuleben seye.

Ein Eintrag im Protokolle des Domcapitels pro 1719 fol 143.

Beschluss des Domcapitels

Nr. 127.

sede vacante

betr. die geschehene

Erwerbung der Bibliothek des Dr. Fabricius.

1719, 18. August [Wirzburg].

Nach approbirtem vorgestrigen Recessu liessen Ihro Gnaden Herr Domdechant ein Memoriale von der Fabriciusischen Tochter ablesen, worinnen dieselbe demüthig vorgestellt, wie dass ihro bey voriger Regirung verbotten worden, ihres Vatters Bibliothec wegen darinnen enthaltener Stiffts-Secreten nit ausser Lands zu verkauffen, worzu sie vom Graffen von Paar und nach der Hand [vom] Prinzen Eugenio vortheylhafftige und nützliche Anstand zum Verkauffen gehabt zu tausend und mehr Thalern nebst andern Douceurs, sie dahero solche an die Universitet verkaüfflichen begeben um 1000 fl., so ihro bezahlt, die dabey versprochene Accommodation aber eines, den sie heyrathen werde, vielfaltiger Anmeld- und Erinnerungen ohngeachtet nit vollzogen worden, mit Bitt, den Contract nunmehro adimpliren zu lassen oder ihro die Bibliothec wiederum zurückzugeben, se referendo uf das Zeügnuss von H. Weyhebischoffen und dem geistl. Rathssecretario, so abgelesen worden, und andere; welches hochged. Ihro Gnaden zu dem End proponirt

haben wolten, ob sich nit etwa eine Occasion bey Begebung der Kellerei Dettelbach eraignen mögte, diesem an sich gerecht- und billichem Petito zu satisfaciren.

Conclusum Weilen nit bekant, ob und was Supplicantin vor ein Subjectum heyrathen würde, und ob selbes zu der Vacatur Dettelbach anständig, als werde es sich für diessmahl nit schicken, jedoch were das Begehren dem künfftigen Herrn Regenten als eine contractmässige Schuldigkeit zu recommendiren und der supplicirenden Tochter inzwischen dahin zu bedeüthen, sich um eine capable Person umzusehen.

Ein Eintrag im Protokoll des Domcapitels pro 1719 Fol. 153, 154.

Nr. 128.

Beschluss des Domcapitels sede vacante

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betr. eine Beschwerde der Universität über Minderung ihrer Privilegien unter der Regierung des jüngst verstorbenen Fürstbischofs.

1719, 14. Sept. [Wirzburg].

Hiesige Universitet stellet demüthig vor, wie sie bei verwichener Regirung von ihrem Ansehen und Privilegien sehr weit herunter kommen, indeme sie in Civilibus unter der Canzley zu stehen und von deroselben Decreta anzunehmen, auch in daselbstigen Deputationibus in Sachen die Facultet betreffend, Vorstand zu leisten angehalten worden, anderst nit, als wann erwehnte Canzley Judex universitatis immediate superior seye, sich benebens uf ein praejudicium beziehend und finaliter bittend, sie bei ihren Privilegiis et Praerogativis nit allein zu manuteniren, sondern auch die Novitates Celsissimo futuro zur Aenderung zu recommendiren.

Conclusum: Es seye dem Petito in tantum quoad punctum Jurisdictionis zu gratificiren, im übrigen aber lasse man dahin gestellt seyn, ob die zugleich miterinnerte Praecedenz vor der Canzley in publicis processionibus zu billigen seye.

Ein Eintrag im Protokoll des Domcapitels pro 1719 Fol. 217.

Nr. 129.

Der Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn verordnet die Vorausbezahlung der Honorare für die Privatvorlesungen von Seite der Studierenden.

1719, 18. November [Wirzburg].

Demnach Seiner hochfürstl. Gnaden von Seithen Dero zu Respicirung der allhiesigen Universitäts-Angelegenheiten gnädigst verordneter Commision dahin die gehorsambste Relation geschehen, welchergestalten nemblichen von denen bey derselben Juristen-Facultät dahier anwesenden Professoribus unter andern Puncten auch insonderheitlich erinnert worden seye, wie sich bisher in der That bey ihnen gezeiget habe, dass die denenselben pro privatis Collegiis gnädigst placidirte Jura, von denen sich zu Frequentirung solcher so wohl sistirenden innländischen als hieher kommenden ausländischen Auditoribus (ohne dass vorhin für solche Jura ein Geringeres dahier, als bey andern Universitäten statuiret seye, dann und nit weniger auch die Unvermögliche gratis passirten) unrichtig gereicht und bezahlet würden, und zwahren mit mehrerer der Sachen Erfahrnuss, dass viele deren nit allein finito Cursu, sondern und auch unter diesem ohne Begrüssung ihrer und Bezahlung des Geringsten von solchen ihnen obliegenden praestandis anderwerts ab- und hinweggingen, mithin dahin die unterthänigste Ansuchung gethan, selbigen gnädigst zu erlauben, dass, gleichwie sonsten auf mehrern Universitäten herkommlich und gebräuchlich, dass demnächst bey dem anfangenden Studio mittels Einschreibung ihrer, der Auditorum, Nahmen, ihnen, mehrgedachten Professoribus, sogleich, die Helfte davon, die andere Helfte aber in mitten des Cursus künfftig erleget und bezahlet werden mögte. Und dann eingangs höchst ernannte Se. hochfürstl. Gnaden solches Dero Professorum gehorsambstes petitum in alle Weeg für billig angesehen, mithin und solchem gehorsambst gebettener Massen in Gnaden deferiret haben, jedoch mit dem expressen Anhang, da aber einer oder der andere von solchen Studiosis wegen trifftigen Ursachen seine angefangene Collegia entweder durch benöthigte und offentliche Hinweggebung seiner oder auch und sonsten einiger denenselben bevorstehenden ehrlichen Conditionen halben unterbrechen müste, dass solchen Falss sie, Professores, einem jeglichen dergleichen seine vorausbezahlte Jura hinwieder nach proportion der Zeit deren unter ihnen gehörten Collegien zurückzugeben schuldig seyn sollen. Als werden alle sich, so dermahlen allhier alss pro futuro einfinden werdende Studiosi et Auditores Juris, in Krafft dieses selbiger Facultät Professoribus zu deren Legitimation und Kundmachung unter

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