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Schliesslich alles obige, worinnen Wir jedoch nach Beschaffenheit deren sich ergebenden Umständen und Unserem Guthdüncken zu mindern und zu mehren Uns vorbehalten, in jeden Puncten ohne Mangel und Abbruch genau möge vollzogen werden, so ernennen Wir nebst Unserem jedesmahligen Universitäts-Präsidenten Unsere zwey geheime und Hofräthe Cantzley-Directorem Langen und geheimen Referendarium Fichtl und deren Nachfolgere in dem Amt zu beständigen Conservatoribus Unserer offtbenannten löblichen fürstlichen Würtzburgischen Universität und geben denenselben hiemit die austrückliche Anweisung und den gemessenen Befehl, dass sie auf die schuldige Befolgung dieser Unserer und der vorigen gnädigsten Verordnungen, welche durch diese nicht etwa vermehret oder veränderet seynd, die beständige und sorgsame Obsicht haben, auch wann derselben zuwider gehandlet oder etwas davon unterlassen werden sollte, solches ohne Anstand erinneren und Uns zu behöriger Andung und Verbesserung unterthänigst anzeigen sollen, welches Wir gleichmässig einem zeitlichen jedesmahligen Rectori magnifico et Cancellario universitatis nicht allein gestattet sondern auf ihre Pflicht wollen geleget haben, cum sine executione frustraneae sint et optimae leges, welche Räthe nicht weniger in deme, was das Wohlseyn Unserer offterwehnten Universität insgemein und insonderheit den Inhalt gegenwärthiger Verordnung betrifft, zu denen vornehmenden Berathschlagungen nebst denen samtlichen Facultäten gezogen werden und denenselben, wo möglich, jedesmahl beywohnen sollen.

Nun bleibet noch eines und zwar vornehmsten Dingen übrig, das ist wegen der Fähigkeit und den Beruef deren professorum ein Gantzes und Richtiges zu machen, massen hierauf in dem Grund das Mehriste anzukommen und dass ohne diesem all Übriges umsonst seyn werde, nicht ohnbillig zu besorgen scheinet und zwar, so viel die Fähigkeit betrifft, so hanget von dieser das gantze Vertrauen hauptsächlich ab, da, wer nicht selbsten, was er solle, wohl weiss, andere schwehrlich mit rechtem Bestand, was er solle, wohl wird wissen oder begreiffen machen können, aus welcher Ursach Unsere Verordnung ohnbeweglich bleibet, dass von der Philosophie an ein jede Professur beständig seyn, post philosophiam nicht leicht ein Professor angenohmmen werden solle, der nicht dreysig Jahr und eine besonders guthe Zeugnus oder Reputation seiner Wissenschafft habe, angesehen offt mehr an der Prudenz eines professoris, als an der Wissenschafft selbsten gelegen ist, der nicht auch andere Universitäten, Dicasteria oder Höf frequentiret oder nicht bereits sonderbahre specimina seiner guthen Fähigkeit genugsam gegeben habe. Was den Beruef oder die Beruefung deren professorum belanget, so giebt der

vorhergehende articulus darinnen circa personam die Hauptmaasziel zwar von selbsten, Wir wollen aber zu mehrerer der Sachen Erleuterung und zur Nachachtung der künfftigen Welt weithers hiermit nicht ohnerinderet lassen, dass gelährte und fähige Landskinder denen Fremden zwar jedesmahl vorzuziehen, in dieser Ermanglung aber und wann fremde distinguirte professores zu haben, aus leicht zn ermessenden Ursachen an deren vorzüglichen Beruefung keyn Anstand seyn könne oder solle, Wir werden auch jedesmahl Unsere Universität und die facultates, auch conservatores gnädigst gern anhören und verbinden Unsere Nachfahrere hiermit darzu, dass sie ein stattliches subjectum in Vorschlag zu bringen nicht und ebensowenig, jedoch zeitlich zu erinderen anstehen sollen, wann sie gegen die Fähigkeit oder die Reputation eines vocandi was zu sagen hätten.

Solchem allem nach hoffen Wir getröstet, dass diese Unsere zu Gottes Lob und Ehr, des christcatholischen gemeinen Weesens Wohlstand und besonders zu Unseres fürstlichen Hochstiffts, dessen Universität der Allmächtige so reichlich geseegnet hat, beständigen Ruhm und Nutzen abgezielte Satzungen von dem grundgüthigen Gott in Uns und Unseren Nachkommen werden geseegnet werden, und versehen Uns gnädigst, dass solche von allen denen, welche solche betreffen, ohnunterbrochen der Gebühr nach werden gehorsamst befolget werden, dann dieses ist Unser gnädigster Will und ernstliche Meynung.

Zu dessen Urkund und Bekräfftigung haben Wir Uns aigenhändig unterschrieben und Unser fürstliches Secret - Insiegel beytrucken lassen. Geben in Unserer Statt Carlstatt an dem Fest des heiligen Caroli, den 4ten Tag im Novembri, und dem Jahr der gnadenreichen Geburth Christi Unseres Herrn und Seeligmachers als mann schriebe ein Tausend sieben Hundert ein und dreysig. L. S.

Friedrich Carl Bischof und Fürst zu Bamberg und

zu Würzburg und Herzog zu Franken m. pr.

Eine Original-Ausfertigung auf Papier mit einem innen aufgedrückten Siegel und der eigenhändigen Unterschrift des Fürstbischofs Friedrich Karl im k. Kreisarchiv Wirzburg (K. 27 nr. 25). Auf dem Umschlage steht von einer gleichzeitigen Hand geschrieben: „Praes. den 5ten Novembris 1731 und von einer zweiten, ebenfalls gleichzeitigen Hand: „, und denen Herrn Professoribus publicirt den 6ten Novembris [1]731. Eine gleichzeitige Copie im Liber I divers. form. Friderici Caroli (nr. 57) 114 r. — 140 r.

Ein Auszug ist gedruckt in Jos. Mariä Schneidt: Sicilimenta quaedam ad historiam universitatis Wirceburgensis et in specie literaturam facultatis juridicae. Seite 99 ff.

Nr. 137.

Fürstbischof Friedrich Karl theilt dem Domdechant und Statthalter zu Wirzburg die neue Universitätsordnung mit und beauftragt sie. eine beglaubigte Abschrift derselben an die fürstbischöfliche Regierung und an die Universität zur Darnachachtung gelangen zu lassen.

[1731, 4. November. Karlstadt.]

Wohlwürdiger besonders lieber Herr Dombdechant und Stadthalter. Nachdeme das neue Schul-Jahr zu denen freyen Künsten mit Gott anietzo wider seinen Anfang zu nehmen beginnt, als hat sich ohnangesehen des beschwerlichen Huldigungszug gefüget, dass meine wegen der dem gegenwertigen Welt- und Zeiten-Lauff nach zu artenden besseren Einrichtung meiner fürstlich Würtzburgischen Universitaet dem Herrn Dombdechanten und Stadthaltern vorhin in gantzen Vertrauen eröffnete Gedancken in dem förmlichen Aufsatz einer bestaendig zu halten seyenden Einrichtung der Studien, der darzu einrichtenden Persohnen, Zeit und anderen Umbstaenden die gantze Verordnung seye zum stand gebracht worden, welche Ich dem Herrn Dombdechanten und Stadthaltern mit dem Auftrag hiebeyschliessig überschicke, dass solche zu behoeriger Nachachtung nicht allein der gesambten Universitaet als balden zeitlich kund gethan, sondern auch meiner nachgesetzten Regirung sollen zugestellet werden, umb selbige gewöhnlicher massen zu registriren, wonach alsdann sowohl zu der Universitaet eine beglaubte Abschrift alss auch zu einer jeden Facultaet oder anderer Stell, soweit sie den Inhalt betrifft, davon ein authentischer Ausszug solle gegeben, und zu seiner Zeit das Originale, welches Ich vorhero auf Pergament umbschreiben zu lassen gesinnet bin, in das Archiv verwahrlich hinterleget werden solle. Ess werden aber gedachte Facultaeten auf ihre Pflichten ermahnet, Niemanden, dem es nit zu wissen gebühret, weder sothanen Ausszug, weder vielweniger den gantzen Inhalt der Verordnung abschrifftlich zu geben. Der Herr Dombdechant und Stadthalter hat sich in diesem heilsamen Werck schon verschiedene nutzliche Mühe zu meinem und des gemeinen Weesens dancknehmigen Gefallen gegeben, und habe Ich das fernere Vertrauen zu denselben, er werde zu dessen gaentzlichen Vollendung ferner gern alles mitbeyzutragen geflissen seyn wollen, und Ich verbleibe dagegen wie alle Zeit mit besonderer Achtung.

Eine am 24. Nov. 1731 vom Botenmeister Johann Friedrich Lorenz Bauer beglaubigte Abschrift im k. Kreis-Archive Wirzburg (K. 27 Nr. 25) eine andere gleichzeitige Copie ebendortselbst im Liber I divers. formarum Friderici Caroli fol. 113 und 114.

Ein Abdruck bei J. M. Schneidt: Sicilimenta etc. S. 99 100 Aum.

Nr. 138.

Privileg Kaiser Karl VI. gegen den Nachdruck der zum humanistischen Unterricht bestimmten und auf Kosten der Universität zu Wirzburg gedruckten Schriften.

1732, 9. Februar. Wien.

Carolus sextus, divina favente clementia electus Romanorum imperator semper augustus ac Germaniae, Hispaniarum, Hungariae, Bohemiae, Dalmatiae, Croatiae, Sclavoniae etc. rex, archidux Austriae, dux Burgundiae, Styriae, Carinthiae, Carniolae et Würtembergae, comes Tyrolis etc. Agnoscimus et notum facimus tenore praesentium universis, quod, cum Nobis humillime relatum fuerit, venerabilem Fridericum Carolum, episcopum ecclesiae imperialis Bambergensis et cathedralis Herbipolensis, ducem Franconiae et praepositum ad s. Albanum, caesareum nostrum consiliarium arcanum actualem sacrique imperii procancellarium, principem, consiliarium, devotum Nobis dilectum pro spectato suo in excolendas magis et magis literas indefesso studio inter alia, quae ad eas paulatim promovendas proprie pertinere videntur, in universitate Herbipolensi specialiter statuisse, ut studiosae iuventuti in primis statim scholarum elementis ea praeprimis et solerter tradantur inculcenturque, quae veram firmamque ad altiora semitam et basim contineant ipsamque iuventutem eo provehant, quo temporum successu virorum et literis insignium et scientiarum authoritate gravium laude reipublicae patriaeque sese utiles praestare valeant, huncque in finem ordinasse, ut alia opera humaniorum scholarum usui penitius accomodata, sumptibus dictae universitatis, novis typis sub sequentibus quinque rubricis, nimirum institutiones infimae grammatices Graeco-Germanico-Latinae, institutiones mediae grammatices GraecoGermanico-Latinae, institutiones poëticae Graeco-Latinae, institutiones rhetoricae Graeco-Latinae etc. sua anthoritate et iussu edantur, eandem vero universitatem sive ipsius proventuum quaestorem vereri, ne alii, ut saepius fieri solet, praedicta opera lucri captandi causa, quod ingenti sibi detrimento foret, imitari conentur, proinde Nobis demississime supplicarit, ut caesareo Nostro privilegio impressorio se contra quascunque eiusmodi quaestui inhiantium aemulorum machinationes praemunire benigne dignaremur, Nos submissis pariter ac aequis dictae universitatis Herbipolensis sive eius quaestoris precibus clementer annuendum censuerimus, eaque propter omnibus et singulis typographis, bibliopolis, bibliopegis et aliis quibuscunque librarium negotium exercentibus serio inhibemus, ne quis praefata opera per 25 annorum decursum ab hodierna die computandum in s. Romano imperio regnisque, dominiis et provinciis Nostris haeredi

tariis, neque per extractum neque per compendium, sive in toto sive in parte mutatisve titulis recudere vel alio recudenda dare, alibive impressa apportare, vendere vel distrahere, clam vel palam citra voluntatem et expressum a praenominata universitate in scriptis obtentum consensum praesumat. Si quis vero interdictum hoc Nostrum caesareum violare aut transgredi ausus fuerit, eum non modo eiusmodi operibus perperam quippe recusis et adductis a praememorata universitate sive eius proventuum quaestore ubicunque sive propria authoritate sive magistratus loci auxilio vendicandis de facto privandum sed et mulcta insuper decem marcarum auri puri quovis pro opere fisco seu aerario Nostro caesareo et parti laesae ex aequo pendenda irremissibiliter decernimus puniendum, dummodo tamen huius privilegii Nostri caesarei riteque factae censurae tenor pro publica notitia in fronte librorum impressus exhibeatur, et quinque exemplaria singulorum arcanae Nostrae cancellariae imperiali aulicae quamprimum sumptibus impetrantis universitatis transmittantur. Mandamus igitur omnibus et singulis Nostris et s. Romani imperii regnorumque et dominiorum Nostrorum haereditariorum subditis et fidelibus dilectis, cuiuscunque status, gradus, ordinis, conditionis, dignitatis aut praeminentiae existant, tam ecclesiasticis quam saecularibus, praesertim vero in magistratu constitutis, ne quemquam privilegium hoc Nostrum temere et impune violare aut transgredi patiantur, quin potius transgressores praescripta poena plecti aliisque modis idoneis coërceri curent, quatenus et ipsi eandem mulctam evitare voluerint, harum testimonio literarum mann Nostra subscriptarum et sigilli Nostri caesarei appressione munitarum, quae dabantur in civitate Nostra Vienna, die 9. Februarii, anno 1732, regnorum nostrorum, Romani vigesimo primo, Hispanicorum vigesimo nono, Hungarici et Bohemici vero pariter vigesimo primo,

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Ad mandat. s. Caes. Maj. propr. Joa. Jos. a Schnappauff.

Eine Abschrift in dem Fabriciusischen Collectaneencodex der k. Univ.Bibliothek M. ch. f. 259. pag. 155 ff.

Nr. 139.

Verfügung Friedrich Karls, Fürstbischofs von Bamberg und Wirzburg an den P. Rector und die Praefectos studiorum collegii socie-' tatis Jesu zu Wirzburg, die bettelnden Studenten betreffend. 1732, 13. Juli. Wirzburg.

Demnach des hochwürdigsten des heyl. Römischen Reichsfürsten und Herrs, Herrn Friedrich Carls, Bischoffens zu Bamberg und Würtz

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