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der Desterreicher, wo Wurmser sein Heer abermals getheilt hatte, schlug Napoleon, von seiner glücklich gewählten Centralstellung ausgehend, zuerst das bei Roveredo stehende österreichische Corps und verfolgte sodann das dsterreichische Hauptheer mit der Schnelligkeit des Bliges durch das enge Thal der Brenta. Als Alvinzi das Commando übernahm und Vaubois in Tyrol geschlagen wurde, was ren die Franzosen in einer verzweifelten Lage; allein Napoleon stellte das Gleichgewicht bald wieder her, indem er zuerst dem Vorrücken von Davidovich auf dem Plateau von Rivoli Einhalt that und sich dann mit Alvinzi in den Sümpfen von Arcole in ein mor derisches Gefecht einließ. Bei dem lehten Versuche der Desterreicher, wo Jaubert von Alvinji bei Rivoli umzingelt wurde, fand Napoleon einzig in der geflügelten Geschwindigkeit seiner Bewegungen und in seiner fast unglaublichen Thätigkeit das Mittel, den doppelten Angriff des Feindes abzuschlagen: es waren dieselben Truppen, die zuerst das feindliche Hauptheer auf den steilen Höhen des Montes balbo überwältigten und dann das Corps von Provera an dem See von Mantua umringten. Dieses System der excentrischen Operationen ist seitdem von Wellington in Portugal und von Napoleon selbst bei Dresden und in den Ebenen der Champagne mit dem besten Ers folge gebraucht worden. Soll dasselbe aber zum Ziele führen, so müssen die Truppen, über die man verfügt, denen des Feindes an Ge wandtheit, Ausdauer und moralischem Muthe auf ganz entschiedene Weise überlegen sein; der commandirende General muß den Feind auf einem gegebenen Puncte mit wenigen spartanisch erzogenen Truppen festhalten können, während er damit umgeht, seine Massen zu sammeln und auf einem anderen Puncte einen Hauptschlag auszuführen. Wenn diese Bedingungen nicht Statt finden, so wird ein General, der sich mit einer verhältnißmäßig geringen Macht mitten unter die Feinde wirft, statt zu siegen, der Vernichtung kaum entgehen. Den schlagendsten Beweis hiervon liefert uns die Geschichte des Feldzuges von 1813, in welchem die Franzosen, die, durch ihren Sieg bei Dresden ermuthigt, sich zwischen die feindlichen zurückweichenden Massen hinein gewagt hatten, bei Töpliz in Böhmen durch die preußischen und russischen Reserven eine Niederlage erlitten, die fie um alle bei Dresden errungenen Vortheile brachte.

Die Unfälle der Oesterreicher haben ihren Grund vorzüglich in dem Eigensinne, mit welchem sie auf dem so übel berechneten Systeme bes harrten, ihre Macht zum Behufe eines gleichzeitigen concentrischen Angriffes in mehrere Corps abzutheilen, die sich nicht gegenseitig unterstügen konnten. Dieses System mag gut sein gegen gewöhnliche Truppen oder gegen ängstliche Generale, die wenn sie hören, daß ihre Flanken umgangen und ihre rückwärtigen Verbindungslinien gefaßt oder bedrohet find sofort die Besinnung verlieren und entweder das Gewehr strecken oder den Rückzug antreten. Wird aber dieses System gegen furchtlose Soldaten und gegen einen entschloffenen General ge

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braucht, die fich grimmig nach jeder bedroheten Seite wenden und mit überlegener Macht die angreifenden Colonnen, eine nach der anderen, schlagen, so kann es nur zum Unglücke führen.

Die strategischen Rathgeber des Hofkriegsraths konnten dieses System, das gegen gewöhnliche Truppen früher mehr als einmal mit Erfolg gebraucht worden ist, zuerst auch gegen die französischen Heere versuchen, sie mußten dasselbe aber wieder aufgeben, nachdem sie jene einmal kennen gelernt hatten. Der concentrische Angriff gelingt selten gegen einen gewandten und entschlossenen Feind, der, vom Mittelpuncte nach dem Umfauge wirkend, sehr viele Wahrscheinlichkeit für sich hat, eine Angriffscolonne nach der anderen schlagen zu können. Ein Anderes ist es freilich, wenn die Angriffsmaffen, wie bei Leipzig und Dresden, so unermeßlich sind, daß jede derselben, einzeln genommen, eine Schlacht wagen oder auch nach Umständen einer solchen ausweis chen kann, ohne dadurch die Sicherheit der anderen Angriffsmaffen wefentlich zu gefährden.

Der italienische Feldzug beweist auf das Ueberzeugendste, wie wichtig die Festungen im Kriege sind und wie sehr sie dazu beitragen fönnen, einen Eroberer in seinem Laufe aufzuhalten: einmal im Befige der Festungen Coni, Alexandria und Tortona, hatten die Franzofen eine feste Operationsbasis, durch die sie bald Herren der ganzen Lombardei wurden, während die einzige Festung Mantua ihren siegreis chen Waffen einen sechsmonatlichen Stillstand gebot und der österreichis schen Regierung die Zeit verschaffte, nicht weniger als vier gewaltige Heere zum Entsage dieses Bollwerkes nach einander in's Feld zu stellen. Niemand sah dieses besser ein, als Napoleon, der deswegen auch, statt sich, wie man wollte, mit der Revolutionirung von Piemont abzugeben, nach den Festungen griff und dadurch den Grund zu seinen folgenden Eroberungen legte. Ohne den vorläufigen Besit der piemontesischen Festungen håtte er seine Vortheile nicht über den Po verfol= gen können; ohne den Widerstand von Mantua würde er schon im ersten Feldzuge bis an die Donau vorgedrungen sein.

Man kann nicht ohne Betrübniß an die klägliche Rolle denken, welche die italienischen Staaten in diesem schrecklichen Kampfe gespielt haben. Eine Invasion, die so unerhörte Drangsale über Italien brachte, seine Felder mit Blut trånkte, seine Städte der Plünderung Preis gab, vermochte nicht, die friedlichen Bewohner zum kräftigen Widerstande zu ermannen; keine der kriegführenden Mächte bekümmerte fich um die Stimmung oder bewarb sich um den Beistand jener 20 Millionen Menschen, die der Preis des Sieges sein sollten. Das Land, in welchem Casar und Scipio, Cato und Brutus geboren sind, fah in stiller Niedergeschlagenheit dem verlängerten Kampfe zu, der zwischen zwei Provinzen seines ehemaligen Kaiserreiches entbrannt war, und bereitete sich, seinen Nacken unter das Joch desjenigen seiner ehemaligen Vasallen zu beugen, der aus diesem Kampfe als Sieger hers vorgehen würde, Eine einzige Division der französischen Armee reichte

hin, den Aufstand der römischen Bevölkerung zu unterbrücken. Das ist die Folge politischer Zwietracht und eines langjährigen Wohlstandes, selbst in den reichsten und gesegnetsten Låndern; es ist die Folge jener heillosen Politik, welche die Völker durch Angewöhnung an unwürdige Beschäftigungen erschlafft und durch Ertödtung alles kriegerischen Geis stes fie unfähig macht, ihre Unabhängigkeit zu behaupten.

v. Theobald. Geist der Gefeße, f. Auslegung der Geseze, Geseze und Montesquieu.

nung.

Geisteskrankheiten, s. Irrenanstalten und Zurech-
Geistliche, f. Kirchenverfassung und Stand.
Geistliche Güter, f. Kirchengut.

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Geld. Unter Geld wird gewöhnlich das allgemeine Werkzeug des Handels verstanden, was bestimmt ist, den Werth der in den Verkehr gebrachten Dinge nicht blos zu messen, sondern auch auszu gleichen. Geld ist hiernach das Tauschmittel, was allgemein gilt, weil es in hohem Grade die Eigenschaft besißt, solchen Dienst dem Verkehre zu leisten. Die Vermischung der Begriffe von Werthmesser und Werthausgleichungsmittel hat indeß gar häufig zu Irrthum und Mißverständniß Anlaß gegeben und über die ganze Lehre vom Geldwesen Verwirrung und Dunkelheit gebracht. Dies bebestimmte den Unterzeichneten, bei Darstellung seiner Theorie des Geldes und der Münze (Leipzig, 1817) jene Begriffe scharf von einander zu trennen und den Werthmesser als Geld, das Werthausgleichungsmittel aber als Münze nach allen Beziehungen und Verhältnissen abgesondert zu behandeln. Ein solches Zergliedern und Zerspalten der Begriffe jedoch, wie es zur Begründung einer neuen Theorie unerläßlich, dürfte hier schwerlich am rechten Orte sein; daher wir ge= genwärtig es vorziehen, dem allgemeinen Sprachgebrauche zu folgen, und unter Geld denjenigen Gegenstand zu verstehen, welcher im Verkehre als Werth-Maßstab nicht nur, sondern auch als Werth Ausgleichungsmittel vorkommt, welcher beide Functionen zugleich darin

versieht.

Dem Geld- Begriffe steht überall entgegen der Waaren-Begriff. Geld, als solches, bleibt stets im Umlaufe und geht nie zum unmittelbaren Gebrauche für menschliche Zwecke über. Bekommt der Stoff, welcher zu Geld benust wird, eine anderweite Anwendung, dann hört er sofort auf, Geld zu sein. Dadurch unterscheidet sich das Geld von allen anderen umlaufenden Gütern, d. h. von den Waaren. Der Stoff des Geldes kann eine Waare sein, aber das Geld, als solches, ist es nicht.

Je mehr die Völker in der Civilisation fortschreiten, je höher ihre Cultur steigt, desto bedeutender und umfassender wird ihr Verkehr im Inneren, wie nach Außen, desto fühlbarer daher auch das Bedürfniß eines allgemein anerkannten Werkzeuges zu dessen Vermittelung. Gar

bald gewahrt man, daß das unmittelbare Eintäuschen der mannigfaltigen Bedürfnisse eines jeden Einzelnen mit seinen Erzeugnissen oder Arbeiten den größten Schwierigkeiten und Unbequemlichkeiten unterworfen ist. Denn es fest solches voraus, daß Jeder einen Producenten oder Arbeiter finden könne, für den fein Ueberfluß oder seine Arbeit gerade Bedürfniß ist. Oft aber hat der, welcher die Waare überflüffig hat, deren der Andere bedarf, gerade nicht diejenige nöthig, welche dieser Undere dafür wegzugeben bereit ist. Ueberdies seht jeder Tausch voraus, daß der Werth dessen, was von beiden Seiten weggegeben wird, möglichst vollkommen ausgeglichen werde, und das ist ohne Geld oft außerst schwierig. Wer z. B. Korn zu kaufen Lust hat, aber nichts als Vich dafür im Tausche anzubieten vermag, muß so viel Korn auf einmal nehmen, als der Werth eines Stückes Vieh beträgt. Manches Handelsgeschäft kann daher im Wege des blofen Tausches gar nicht zu Stande kommen, denn oft ist es durchaus unmöglich, eine Waare ohne Schaden zu theilen.

Alle diese Unbequemlichkeiten werden vermieden, alle diese Hindernisse des Verkehres fallen weg, sobald ein Gegenstand vorhanden ist, den in der Regel Jeder gern gegen seinen Waarenüberfluß anzunehmen bereit und von dem Jeder zugleich gewiß ist, daß er wieder bei Anderen seine Bedürfnisse jeglicher Art dagegen einzutauschen vermöge. Außer dem allgemein anerkannten Werthe aber muß dieser Gegenstand, soll er seinem Zwecke gehörig entsprechen, noch die Eigenschaft besigen, daß er sich leicht aufbewahren und versenden läßt, nicht leicht verderb lich ist und ohne Verlust in kleine gleichartige Theile zerlegt werden kann.

Die Wahl der Dinge, welche den Dienst des Geldes versehen sollten, ist bei den verkehrtreibenden Völkern sehr verschieden und mehr oder weniger glücklich ausgefallen. Anfangs erkoren fie dazu vorzugsweise solche Gegenstände, die ihnen am Nächsten lagen, die sie am Meisten schästen und besonders häufig gebrauchten. In der frühesten Epoche der Cultur dienten Ochsen den Athenern, Schafe und anderes Vich den Römern zum Gelde, wovon auch die Benennung pecunia herrührt. Dies war aber offenbar ein höchst unbequemes Geld, denn seine Untheilbarkeit machte es unfähig, die Ausgleichung der Güter so, wie es das Bedürfniß erheischte, zu bewirken. In Mexico, wo vor der Ankunft der Europäer der innere Handel sehr blühend war, galten Cacaobohnen, kleine baumwollene Tücher, Federkiele mit Goldstaub gefüllt, dünne Stücke von Zinn zc. als Geld. In Aethiopien und Abyssinien vertritt Steinsalz die Stelle des Geldes. In Virginien bedient man sich dazu des Tabaks, im Reiche Siam, so wie in Bengalen und den umliegenden Ländern, gebraucht man eine Art kleiner Muscheln oder Schnecken, welche Kauris heißen, als Geld. Auf Newfoundland ist trockener Stockfisch das allgemeine Tausch mittel, Bucker in einigen ostindischen Colonieen, bei den Bewohnern

der Küste von der Hudsonsbai find Biberfelle und in Island Kabeljaue das gewöhnliche Geld.

In keinem Gegenstande finden sich die zu einem passenden Werthmesser und Werthausgleichungsmittel erforderlichen Eigenschaften in so hohem Grade vereinigt, wie in den Metallen, besonders den ebeln. Denn :

1. Ihr Gebrauchswerth ist allgemein anerkannt, weil die Zwecke, für die fie als Mittel taugen, sehr wichtig und mannigfaltig sind. Wegen ihrer Schönheit und ihres inneren Adels befriedigen sie, zu Schmuck verarbeitet, die Eitelkeit, wie sie als Werkzeug und Hausgeråth zur Bequemlichkeit des Lebens und zur Verbesserung unse res außeren Zustandes dienen.

2. Sie sind leicht zu transportiren, denn sie besißen in einem kleinen Umfange einen großen Tauschwerth; daher sind die wirkli chen Preise derselben fast in allen Ländern gleich.

3. Sie sind fastin's Unendliche theilbar. Alle ihre Theile haben gleiche Natur mit dem Ganzen, so daß sich der Tauschwerth einzelner Stücke blos durch das Verhältniß ihrer Größe bestimmt, und wie sie ohne Verlust vielfach getheilt werden können, so können auch ihre Theile `ohne Verlust wieder vereinigt werden.

4. Sie sind höchst dauerhaft, verlieren durch den Gebrauch dußerst wenig und widerstehen jeder Art von Zerstörung.

Nicht befremben kann es daher, daß die Einführung des Me= tallgeldes bei den Völkern des Alterthums schon in die ersten Pe rioden ihrer Geschichte fällt. Die Hebräer hatten es sehr frühe, die Athener schon zu Solon's Zeiten, die Römer seit Servius Tullius. Herodot schreibt den Lydiern die Einführung des Metallgeldes zu.

Anfangs wog man beim Verkehre das Metall blos zu ein Verfahren, was noch gegenwärtig in China Statt hat; aber man gewahrte bald das Unbequeme und Unsichere dieser Methode, denn es wurde gar häufig das Gewicht, oder, was noch schlimmer war, das Metall selbst verfälscht, und die Verkehrtreibenden waren außer Stande, sich vor solchem Betruge zu schüßen. Dies veranlaßte zuerst die Kaufleute, dann die Priester und zuleht die Fürsten und die Obrigkeiten der Städte, auf abgeschnittene Stücke edeln Metalles ein Zeichen sehen zu lassen, zur Beglaubigung, daß dieselben ein gewisses Gewicht und eine gewisse Feine enthalten, oder einen gewiffen Gegenstand werth seien, mit anderen Worten Geld zu prägen. Die so ge= prägten Geldstücke nannte man dann Münzen, monetae, von monere, weil ein Erinnerungszeichen des Werthes darauf befindlich. Die aufgedrückten Zeichen waren öfter Bilder von solchen Thieren, welche bisher zu Geld gedient hatten. Das geprägte Metallgeld bekam zur Zeit der ersten Einführung, wie es auch am Natürlichsten ist, seine Benennung von dem Gewichte, was es enthielt. So hatten die Jeraeliten Seckel, die Griechen Talente, die Deutschen Marken. Aber

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