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Viererlei namentlich ist bei darstellung der verbalflexion in der sprache Otfrids zu erörtern, person, numerus, modus, tempus.

genus kommt nicht in betracht. die nominalformen des verbums (infinitiv und particip) gehören eigentlich zur wortbildung, ich ziehe sie aber in dieser abhandlung hieker, um das verbum nach allen seiten hin zu beleuchten.

Die person ist dreifach, der numerus zweifach (vom dual findet sich bei O. keine spur), der modus dreifach, indicativ, conjunctiv, imperativ. aufser dem praesens und praeteritum kann keine zeit durch abänderung ausgedrückt werden.

I.

STARKE CONJUGATION.

[Vergl. Grimm, grammatik 12, 857 ff. II, 5 ff. 13, 556 f. geschichte der deutschen sprache (Leipzig 1853) s. 584 ff. Graff, ahd. sprachschatz I, vorrede s. XXV. K. A. Hahn, ahd. grammatik (Prag 1852) s. 38f.]

I. DIE EINZELNEN CONJUGATIONEN UND IHR ABLAUT.

Alle starken verba bilden bei O. ihr praeteritum durch ablaut; der ablaut ist aber entweder rein, oder aus früherer reduplicationssilbe erwachsen, scheinbar.

A. REIN ABLAUTENDE CONJUGATIONEN.

[Vergl. F. Bopp, vergleichende grammatik. §. 605 ff.]

I. conjugation (Grimm kl. XII).

1. Sie umfafst [langsilbige] verba, welche im praesens i (e) haben, und die wurzel mit a) geminierter oder mit muta verbundener

Z. F. D. A. XII. Left onz

1

liquida, b) mit spirans und muta oder mit geminierter muta schliessen. entschieden fallen hieher bristu und flihtu sammt compp., wie durch den charakteristischen pl. praet. [brusti II. 4, 36; III. 6, 39; IV. 14, 2; 15, 39. 57; 27, 16. zisamanefluhtun IV. 22, 20] feststeht. ebendesshalb muss auch vihtu, das den pl. praet. nicht belegt, und da die stämme ist, iht, itt auf gleiche weise beurtheilt werden müssen, auch brittu hieher gezogen werden.

Nachstehende verba kommen bei O. vor.

bilgu (irbilgu), bintu (gibintu, inbintu, zisamanegibintu), birgu (firbirgu, gibirgu), bringu (bibringu, frambringu, furibringu, tharabibringu), brinnu (inbrinnu), bristu (gibristu, inbristu), brittu, bidilbu, dringu, drinku (irdrinku), fihtu, findu (anafindu, bifindu, irfindu), flihtu (giflihtu, zisamaneflihtu), giltu (firgiltu, intgiltu), biginnu, hilfu (gihilfu), hillu (missihillu), hinku, krimmu, limpfu (gilimpfu), gi-lingu, bi-linnu, **gi-nindu, ringu, rinnu (girinnu), sciltu (bisciltu), singu (ersingu, gisingu), sinnu (* gisinnu), fir-slintu, smirzu, spinnu, springu, stinku 1), stirbu (irstirbu), fir-suilgu, suillu, suimmu, suintu, suirbu (gisuirbu), thanascirru, thuingu (bithuingu, githuingu), uuillu (biuuillu, iruuillu), uuinnu (giuuinnu, iruuinnu, ubaruuinnu), uuintu (biuuintu, firuuintu, giuuintu, *heimuuintu, iruuintu, ubaruuintu, uuidorortuuintu, uuidorortiruuintu, zisamanebiuuintu), uuirbu (biuuirbu, umbiuuirbu, uuidaruuirbu), uuirdu (firuuirdu, giuuirdu, iruuirdu), uuirfu (anauuirfu, biuuirfu, firuuirfu, intuuirfu, nidaruuirfu, ûzuuirfu, ziuuirfu), uuirru (thanauuirru).

2. Im praet. sing. 1. und 3. person erhalten diese verba den ablaut a. belegt ist er bei: (irbilgu) 2), (gibintu), (intbindu), birgu, bringu, brinnu (inbrinnu), bristu, brittu, dringu, drinku, (irdrinku), findu, (bifindu), (giflihtu), biginnu, hilfu, (gihilfu), limpfu, ginindu, singu, (gisinnu), firslintu, spinnu, stinku, stirbu, (irstirbu), suirbu, (gisuirbu), (githuingu), uuinnu, (giuuinnu), (ubaruuinnu), uuintu, (biuuintu), (firuuintu), (giuuintu), (iruuintu), (ubaruuintu), (uuidorort

1) firstinkan führt Graff (sprachsch. VI. 696) mit dem einzigen belege O. II. 6, 28 auf. dort steht aber firsancta (firschanta F), also auf keinen fall ein beleg für ein verbum firstinku.

2) es ist nicht unwichtig bei jedem verbum comp. sofort zu wilsen ob sein simplex daneben vorkommt, oder ob sich überhaupt nur die zusammenselzung findet. um dieses stets erkennen zu lassen, führe ich im verlaufe der ganzen abhandlung composita welche bei O. auch ihr simplex ausweisen, in ( ) auf, composita aber deren simplex bei 0. nicht belegt ist, ohne klammern.

uuintu), (biuuirbu), (umbiuuirbu), (uuidaruuirbu), uuirdu, (giuuirdu), uuirfu, (ûzuuirfu), (firuuirfu), (ziuuirfu), uuirru.

Dreimal gieng a in den umlaut e über, veranlasst durch das i des folgenden wortes, das daher auch agglutiniert werden muss: drenkih II. 8, 52. uuerdiz III. 9, 4. uuerfiz II. 11, 19. F liest uuard iz, uuarf iz.

3. Im praet. plur., in der 2. pers. sing. (vergl. Bopp §. 604), im ganzen conj. praet. erhalten diese verba stets den ablaut u. belegt ist er bei (irbilgu), bintu, (gibintu), (firbirgu), (gibirgu), bringu, bristu, (gibristu), (inbristu), bidilbu, drinku, findu, (bifindu), (zisamaneflihtu), giltu, (intgiltu), biginnu, hilfu, (gihilfu), (missihillu), gilingu, sciltu, (gisingu), sinnu, (gisinnu), firslintu, spinnu, stirbu (irstirbu), thuingu, uuillu, (iruuillu), uuinnu, (giuuinnu), uuintu, (biuuintu), (heimuuintu), (iruuintu), (uuidorortiruuintu), uuirbu, (biuuirbu), (umbiuuirbu), uuirdu, (giuuirdu), uuirfu, (anauuirfu), (firuuirfu), (nidaruuirfu), (ûzuuirfu).

4. Im part. praet. steht u bei allen verben deren wurzel entweder n oder m [geminiert oder mit muta] schliefst. belegt ist es bei (gibintu), (zisamanegibintu), findu, (anafindu), (irfindu), (gisingu), firslintu, (bithuingu), (ubaruuinnu), (biuuintu), (iruuintu), (ubaruuintu), (zisamanebiuuintu). folgt aber 1 oder r, so tritt o statt u ein. belege ergeben (gibirgu), (irbilgu), (bisciltu), bidilbu, firsuilgu, (biuuillu), uuirdu, (iruuirdu).

5. Der vocal des praesens wandelt sich bei denselben verbis, bei denen im p. p. u in o übergeht, im ind. plur., im ganzen conj., im imp. pl., im inf. und part. praes. in e. belegt ist die brechung bei bilgu, birgu, fihtu, hilfu, (gihilfu), hillu, (missihillu), sciltu, smirzu, thanascirru, stirbu, (irstirbu), uuirbu, (biuuirbu), uuirdu, (giuuirdu), uuirfu (intuuirfu), (biuuirfu), (ûzuuirfu). im sing. 1. 2. 3. person bleibt i, das die übrigen verba auch im plur. u. s. w. behalten.

Ebenso behandelt O. die verba deren wurzel ht oder st schliefst. es heifst er breste II. 10, 21; IV. 31, 35; V. 23, 139; er fehte I. 1, 85. fehtannes I. 10, 5. fehtanne L 31; II. 3, 55. flihtu ergiebt keinen beleg.

biuuerbit, das III. 24, 30 in F statt biuuirbit in VP steht, ist nicht als beweis einer ausnahmsweise schon im sing. eingetretenen brechung anzusehen, sondern auf das schwache verbum biuuerbu (s. unten bei der ersten schwachen conj.) zurückzuführen.

6. Das verbum bringu hat neben dem starken praeteritum brang ein schwaches entwickelt, das auf ein verbum brengu zurückgeführt werden kann. es sind folgende formen belegt: er brâhta I. 8, 8; II. 7, 53; III. 20, 28 VP. mit apocope des endvocales brâht er I. 5, 4. brâht uns II. 11, 54. brâht imo III. 20, 28 F. brâhtut IV. 20, 31. sie brâhtun I. 12, 30; 17, 64; 22, 22; II. 15, 9: III. 9, 5; 17, 9; IV. 4, 14. er brâhti II. 14, 99; IV. 20, 12. 14. brâhtîn IV. 20, 14. pp. brâht III. 23, 19; V. 25, 20. F liest an letzterer stelle brâth (vergl. furibrâtha gl. Prud. in Diut. II. 325. 596). die anwendung des schwachen praet. überwiegt. vom starken finden sich nur zwei formen, brang IV. 35, 19 und brungun IV. 18, 36; 20, 40. die compp. belegen nur das schwache praet.: er bibrâhta III. 14, 23; IV. 1, 7; 23, 47; V. 25, 98. bibrâhtun [bibråchtun F] IV. 1, 22. er bibrâhti III. 8, 27; V. 23, 23. sie bibrâhtîn IV. 18, 3. er furibrâhta IV. 2, 10. er tharabibrâhta IV. 2, 3.

Auch das verbum biginnu (vergl. Grimm in dieser zeitschrift VIII. 14) hat neben dem ablautenden praet. ein schwaches entwickelt, von dem aber nur die 1. pers. sing. und die 3. pers. plur. ind. belegt sind. bigonda I. 2, 7; II. 3, 9; 7, 1. 2; III. 6, 15 VP; 14, 17; 24, 79; IV. 18, 42 VP; V. 13, 15. mit apocope des a bigond er II. 15, 21; III. 20, 143; IV. 1, 15; 18, 29; 18, 42 F. sie bigondun III. 6, 50; 18, 11; 20, 69. 70. 87. 130; 22, 42; 24, 107; IV. 8, 3; 9, 5; 16, 15; V. 10, 27. im gebrauche halten sich die beiderlei formen so ziemlich das gleichgewicht. -III. 6, 15 bietet F bigunda. II. conjugation (Grimm kl. X und XI).

1. Sie begreift a) die [kurzsilbigen] verba mit i (e) im praesens und liquida oder muta am schlufs der wurzel; b) die drei abgeleiteten verba bittu, liggu, sizu sammt compp. der ableitungsvokal ist bei keinem erhalten, da er in O's sprache bei langsilbigen verben niemals (vergl. I. schwache conj. b, 1), bei kurzsilbigen aber nirgends nach muta (vergl. ebend. a, 1) vorkommt. regelrecht ist, wie bei allen kurzsilbigen verben, nach abfall des ableitungsvocales i bei bittu, liggu gemination eingetreten. (bittu I. 2, 53. er bitte II. 22, 32. bittêmês I. 28, 1. er bittet IV. 26, 44. 45. bitten II. 22, 40. liggent IV. 7, 4. er ligge V. 1, 37. liggan V. 6, 55. giligge III. 23, 56). in 2. und 3. pers. sing. praes. ind. und in 2. pers. sing. imp. fällt das i aus, und gemination ist daher unstatthaft. daher stehen obigen formen mit gemination folgende ohne

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