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Philosophische Einleitung - - vom Erzbischofe von Paris. 123

fen worden, welche die Chronologie forderte; so enthält sie eine neue Epaktentafel, welche bis zum Jahre 1972 fortgeht u. dgl. Eine andere Eigenthümlichkeit, wodurch sich diese Ausgabe von den åltern unterscheidet, ist, daß die Quantität der Sylben durch Accente bezeichnet werden. Wenn es auf der einen Seite zu beklagen ist, daß die Kenntniß der lateis nischen Prosodie so wenig verbreitet ist, daß man dem Leser durch Accente nachhelfen muß, so hat es, wie die Sachen einmal stehen, doch sein Gutes, daß diese Accente beigefügt worden, damit man nicht z. B. ein crudělis Herodes ora კ. et labora und ähnliche Gråuel hören muß.

Beide Ausgaben, die Mechler und die Regensburger, kündigen sich als wortgetreue Abdrücke der römischen, unter den Auspizien Gregor's XVI. im Jahre 1845 erschienenen Auflage an; dennoch weichen sie in einigen Punkten von einander ab. Wenn diese Punkte auch unwesentlich sind, so nimmt sich doch eine solche Freiheit oder Nachlässigkeit in einem Werke, wie das vorliegende, nicht gut. Die erstgenannte Quartausgabe zeichnet sich durch Schönheit des Druckes und des Papiers vor der zweiten, der Octavausgabe, vortheilhaft aus. Der Preis der erstern ist 4 Thlr. 71⁄2 gr.; die zweite dagegen kostet 2 Thlr. 15 Sgr.

Philosophische Einleitung in die Lehre des Christenthums. Von Dionys August Affre, Erzbischof von Paris. Deutsch mit Anmerkungen von Dr. W. Smets, Canonicus des Collegiatstiftes in Aachen. Aachen bei Berns hard Boifferée. 1846.

Der Verleger der vorgenannten Schrift hat uns unlångst ein Exemplar derselben mit dem Ersuchen zugesandt, dieselbe in diesen Blåttern zu besprechen, und mit dem Bemerken, daß sie „bisher noch in keiner wissenschaftlichen Zeitschrift die ihr vermöge ihrer gediegenen Bearbeitung gebührende

Berücksichtigung resp. Anerkennung gefunden habe“. Ist es wahr, was der Herr Verleger sagt, und wir haben keinen Grund, die Wahrheit seiner Angabe zu bezweifeln, so ist dieses gewiß ein auffallendes Faktum. Der Titel — philos sophische Einleitung - der Verfasser - der Erzbischof von Paris Alles mußte die Aufmerksamkeit der gelehrten Rezensenten auf dieses Buch, von welchem gleichzeitig zwei deutsche Uebersetzungen erschienen, welches in Belgien ́mehrmals nachgedruckt worden, hinlenken. Aber nein, kein wissenschaftliches Blatt für Theologie in Deutschland außer dieser Zeitschrift hat das Buch des Erzbischofes von Paris zur Sprache gebracht. Was ist die Ursache von diesem auffallenden Fak, tum? Sie liegt nicht weit. Die Grundsäße des Erzbischofs von Paris sind nicht die Grundsäße der katholischen Theologen Deutschlands, welche sich die Orthodoren nennen. Hätte die philosophische Einleitung irgend einen Geistlichen zum Verfasser, der in einer untergeordneten Stelle der Wissenschaft und der Kirche dient, so würde man ihm in Deutschland gezeigt haben, daß seine Lehren pelagianisch, rationalistisch seien, daß sie das Christenthum umstürzten; man würde dem Verfasser nachgewiesen haben, daß er die Vernunft anbete und sich stolz und vermessen über die Offenbarung erhebe, da er von einem Gebrauche der Vernunft in Glaubenssachen spricht. Wäre der Verfasser der philosophischen Einleitung irgend ein untergeordneter Geistlicher in Deutschland, so würde man ihn zum Widerrufe zwingen, oder ihn seiner Stelle entsetzen. Aber der Verfasser der introduction philosophique sigt auf dem erzbischöflichen Stuhle zu Paris, und da kann die Verkeßerung nicht anschlagen, die moderne Or, thodorie Deuschlands ignorirt sein Buch, obgleich es in zwei deutschen Uebersetzungen erschienen ist, obgleich die katholis schen Journale hundert Schriften anzeigen und loben, die alle zusammen nicht so viel Geist, so viel Wahrheit enthal ten, als die kleine Schrift des Erzbischofes von Paris. Das Borromausblatt in Köln hat s. 3. einen Anlauf genemmen, aber es begann damit, beide Uebersetzer auf eine er

bärmliche Weise eines Falsums zu beschuldigen, indem es öffentlich die verwegene Behauptung aussprach, das Wort philosophique stehe nicht im Original, obgleich es in allen vier Ausgaben steht, welche unter den Augen des Erzbischo fes von Paris erschienen sind, obgleich es in allen Abdrücken steht, welche die belgische Presse an's Licht gestellt hat.

Der ehrenwerthe Verleger hat seinen Verlagsartikel von Neuem angekündigt und er hat ihn zu empfehlen geglaubt, indem er schreibt: „Eine philosophische Einleitung in das Studium der Lehre des Christenthums von dem ers sten Würdner des französischen Episkopates... dürfte jezt um so mehr als eine beachtenswerthe Erscheinung anges sehen werden, als auch das neue Oberhaupt der kathos lischen Kirche, Pius IX., in dem apostolischen Rundschreiben sich dahin ausgesprochen hat, daß die menschliche Vernunft hinsichtlich der göttlichen Offenbarung des Christenthums, um in einer so wichtigen Sache nicht betrogen zu werden und zu irren, die Thatsache derselben sorgfältig erforschen muß, um dadurch zur Gewißheit zu gelangen, daß Gott ges sprochen hat, und Ihm dann einen vernünftigen Gehorsam zu schenken.“

Der Verleger beruft sich auf das päpstliche Rundschreis ben, um die philosophische Einleitung des Erzbischofes von Paris zu empfehlen! Aber gilt denn nicht von dem påpstlichen Rundschreiben dasselbe in den Augen der modernen Orthodoxie in Deutschland, was von der philosophischen Einleitung des Erzbischofs von Paris gilt? hat man das påpstliche Rundschreiben nicht, so lange es anging, in dem dogmatischen Theile gänzlich ignorirt, oder so korrumpirt, daß die Lehre des Papstes ganz unkenntlich geworden? Hat man das påpstliche Rundschreiben nicht öffentlich zu verdächtigen gesucht, indem man anführte, es sei in Deutschland bei einem Buchhändler abgedruckt worden, welcher auch Schriften von Schülern des Hermes verlegt? hat man nicht die Lehren des Papstes Pius IX. verwegene Neuerungen ge nannt, die ein Ausfluß der modernen Wissenschaft seien?

126 Philosophische Einleitung vom Erzbischofe von Paris.

Die Schrift des Erzbischofes von Paris zeigt übrigens, wie weit es in Deutschland mit der Orthodoxie gekommen ist, sie zeigt, daß gerade diejenigen, welche sich orthodor nennen, und eine Zeit lang in Rom den höchsten Ruf der Orthodorie sich durch schlechte Künste zu erwerben wußten, durchaus entfernt sind von der Orthodorie, daß sie die ors. thodoren Lehren nicht ertragen. Und in der That, wie könnten fie Bücher, wie das genannte des Erzbischofes von Paris, verbreiten, wie Grundsäße vertheidigen, wie diejenigen sind, welche das päpstliche Rundschreiben so klar, so bestimmt, so bündig ausspricht? Kann wohl die Finsterniß mit dem Lichte Gemeinschaft haben? Man wird endlich zur Einsicht kommen, endlich das täuschende Licht kennen lernen, in welches sich diese falschen Orthodoren gehüllt und womit sie nicht wenig wohldenkende Månner getäuscht haben. Man wird zu der Einsicht kommen, daß diese Orthodorie das Grab aller wahren christlichen und katholischen Lehre ist.

Es hat vom Ursprunge des Christenthums bis auf den heutigen Tag eine große Anzahl von Keßereien in der Kirche gegeben, welche an der christlichen Lehre gerüttelt haben; aber keine einzige unter allen den großen Sekten der christlichen Vorzeit ist für das Christenthum so gefährlich gewesen, als jene moderne Orthodorie, welche sich in Deutschland auf die namhafteren Lehrstühle eingedrängt, welche die Herrschaft in der katholischen Literatur erobert hat, und welche nun in die Kirche und auf die Kanzeln siegreich eingezogen ist. Man wird diese Behauptung kühn finden. Das können aber nur solche, denen die Erscheinungen auf dem theologischen Ge--biete fremd sind, oder solche, die sich durch den Schein tåus. schen lassen, oder endlich solche, die nie an den Einsturz eines Hauses glauben, bis es in Trümmern vor ihren Augen liegt. Will man, so fasse man uns beim Worte, und wir werden unsern Saß beweisen.

Wir haben wiederholt die Aufmerksamkeit unserer Leser auf das Buch des Erzbischofes von Paris hingelenkt; wir haben daher an dieser Stelle nichts weiter über den Inhalt

desselben hinzuzufügen. Wir wollen aber unsere Leser mit dem Leben Jesu von Sepp aus München, einem Ausflusse jener falschen Orthodorie, bekannt machen. Das Buchh ist, wie der Verfasser es gewiß glaubt, im Interesse des Christenthums geschrieben, aber es ist so skandalós, so piarum aurium offensivus, daß es Pflicht ist, jene Skandalosa dem Publikum vorzulegen, und vor solchem süßen Gifte zu

warnen.

Das Leben Christi, von Dr. Joh. Nep. Sepp. Mit einer Vorrede von Jos. v. Görres, Professor der Geschichte an der königlichen _L. - M. - Universitåt in München. 7 Bånde 8. Herausgegeben im J. 1843-46. Regensburg, Verlag von G. J. Manz.

Unsere Absicht ist es nicht, eine Recension über das Werk zu schreiben; sie würde, sollte sie das Ganze umfassen und gründlich sein, ein eigenes Werk erfordern, dessen Umfang in die engen Schranken einer Zeitschrift nicht aufgenommen werden könnte. Wir wollen unsere Leser nur mit dem Werke Sepp's nåher bekannt zu machen suchen, und zu dem Ende Einzelnes herausheben, was hinreichen mag, die Arbeit des Hrn. Sepp zu würdigen.

Hr. J. Görres spricht in gewohnter Weise in der Vorrede, welche 112 Seiten einnimmt, „über die primitiven Grundakte zur Feststellung des Verhältnisses zu Gott und der Creatur." Als solche primitive Grundakte u. s. w. bezeichnet er 1. die Gottheit in der Trinität, 2. die Schöpfung des Weltalls, 3. den Ursprung des Bösen, 4. den Sündenfall in den zusammengeseßten Naturen, 5. die Incarnation, 6. den Akt des göttlichen Geistes, die Gründung der Kirche. Von dem lezten sagt Görres S. 92: Zwei Grunds afte wurden von Gott zur Feststellung seiner Verhältnisse gegen die Creatur gewirkt: der Schöpfungsakt, in dem überhaupt ein solches Verhältniß begründet wurde, und der

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