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Wiederherstellungsakt in Folge der Zerrüttung, die mit der Sünde eingetreten. Der erste Akt, die Genesis, wurde unter dem Zeichen des ersten hypostasirten Princips vollbracht, obgleich die andern dabei mitgewirkt; der zweite, der der Incarnation, fiel vorzugsweise in das Gebiet der zweiten Hypostase, wenn gleich die beiden andern mit hinzugetreten. Denn wie die Subsistenzen sich verhalten, so verhalten sich auch die Wirkungen; der Vater aber subsistirt in sich in eigener Selbstbestimmung, und gibt dem Sohne, der wieder eine Subsistenz in sich selber hat, daß er, Princip vom Principe, zugleich in ihm subsistirt; während der Geist ebenfalls in sich subsistirend, zwei andere Subsistenzen in den beiden ersten Principien hat. In allen Gesammtakten nach Außen wirken also alle Principien zus sammen, obgleich jeder von der eigenen Subsistenz eines jeden der drei seinen Ausgang nimmt; also daß die beiden ersten auch von beiden ersten Principien ausgegangen, und sich wie Aft und ergänzender Gegenakt verhalten. Da aber nun auch das dritte Princip eine Subsistenz, und mit ihr eine Selbstbestimmung hat, so wird noch ein dritter Grundakt, der der Palingenesie des Geschlechts, von ihm den Ausgang nehmen, indem dies Princip selbst vorzugsweise formgebend wird in eigener Selbstbestimmung; insofern es aber seine Subsistenz in den beiden andern hat, wieder unter ihrer Einwirkung den Akt vollführt. Die Schöpfung hat daher die Folge dieser drei Akte übernommen; die Incarnation hat den ergänzenden Gegenakt hervorgerufen; jezt legt der dritte Akt sich zwischen beide in die Mitte, den einen in den andern einführend, und also in der Complexion das Werk vollendend u. s. w.

Auf diese lange Vorrede des "Görres" folgt eine 74 Seiten lange Einleitung von Sepp selber. Wir heben nur eine Stelle daraus hervor. S. 16 heißt es: „Er (der Heilaud) sowohl wie seine zur Gottesmutter vers klärte Gebårerin begeht seine Himmels fahrt, nachdem Er noch zuvor die Mysterien des Brodes:

und Weines auf Erden eingesetzt, die den bakchischen nachgebildet sind." — Also ist das Christenthum eben so gut eine Mythologie, wie das Hellenenthum, der orientalis sche Zabism und das Brachmanenthum, oder mit einem Worte, wie der Altmeister der Schule es versteht: alle Religion ist Mythologie.

„Von dieser mythologischen Erklärung gilt, was von der natürlichen. Die Natur weissagt, was historisch sich bewahrheiten sollte; und so muß auch die Vergangen. heit Zeugniß geben von dem, was bleibend ist. Das Christenthum hat nicht jene Meinungen des Heidenthums zum Vorbild genommen, aber sie gehen ihm voran und deuten auf dasselbe hin. Jener alte Zagreus hat als das freaturs liche Vorbild des christlichen Logos gegolten. Denn dem Christenthum war es vorher klar, daß sein Gott nicht erst in der Incarnation der Menschs heit gegenwärtig gewesen, sondern in den frühesten Zeiten ihr angehörte, und in der Trinitåt jene Perföns lichkeit bildet, die am meisten der Natur zugekehrt erscheint. So ist Er am primitivsten mit der Menschheit zusammengewesen; wie an der Weltschöpfung, so hat Er an der Uroffenbarung Theil genommen. Die Geschichte hat mit diesem erstgeoffenbarten Worte ihren Anfang genommen; aber wie die Göttersprache durch die menschliche Aufregung zerrissen worden, so wurde bildlich der Logos allerdings auch zerriffen, gleich dem alten Zagreus. Das Blut, in das sofort die Völker zerronnen, hat sich nun wieder reinigen und einigen müssen; doch Jahrhunderte und Jahrtausende haben dazu gehört, bis der Logos sich wieder (!!) in die Menschheit incarniren und Gott uns nahe treten konnte. Er hat nicht, wie Dionysos, selbst aus dem Becher des orgiastischen Sinnenrausches und der Vergessenheit getrunken, noch in dem Spiegel der Magier sich beschaut, um zu den Sterblichen herabzusinken, sondern freiwillig sich zur Beitschr. f. Philos. u. kathol. Theo N. F. VIII. 38 Heft.

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Menschheit herabgelassen, und an ihrem Wesen Theil genommen. Die Ereignisse, oder das, was das Alterthum in seiner mythologischen Anschauung von Dionysos ausgesagt, sind auf ihn vorbedeutend" u. s. w.

"So sehen wir (S. 17), wie das Christenthum zur Natur und zur Welt der Mythologie oder zum Geisterreiche · sich stellt. Christus ist die Erfüllung und das Christenthum der Inhalt aller Natur und Mythologie oder der vorbildlichen Religionen u. s. w. Was aber (S. 18) die angebliche Nach bildung von heidnischen Cultusmysterien betrifft, so dient hierauf zur Antwort: die gesammte Vergangenheit in ihrer innersten Natur ist nur eine Vorerschei.. nung der Zukunft; darum gibt es kaum eine im Christenthume ausgesprochene Wahrheit, die nicht relativ schon in der vorchriftlichen Zeit, also auch im Heidenthum sich gefunden. Und so hat das Christenthum einerseits die Natur des Lebens, andererseits die des Geisterreiches in die Realität einführend erst zur wahren Geschichte gebracht."

Diese aus der Einleitung Sepp's genommenen Stellen mögen genügen, unsere Leser über den neuen Standpunkt, welchen Sepp sich gewählt, um die heutigen mythischen Erklår er der evangelischen Geschichte, insbesondere Strauß u. A., zu widerlegen. Sepp geht von der Ueberzeugung aus, daß die evangelische Geschichte, wenn sie wirklich Geschichte sein soll, in den Mythen der alten Völ, ker vorgebildet sich wieder finden muß; deswegen stellt er bei seiner apologetischen Erklärung der evangelischen Geschichte im zweiten und dritten Bande seines Werkes die Handlungen und Begebenheiten des Heilandes fortwährend mit den Mythen der heidnischen Völker zusammen, und glaubt durch Auffindung der Aehnlichkeit derselben mit dem, was die Evangelien von Christus berichten, die historische und innere Wahrheit der Evangelien gegen die mythischen

Bekämpfer der Evangelien unumstößlich beweisen zu können. Zum Belege dafür wollen wir mehrere derartige apologetis sche Erklärungen der einzelnen neutestamentlichen Berichte spåter folgen lassen. Daß es aber bei diesem neuen Vers theidigungsversuche der evangelischen Geschichte dem Herrn Sepp nicht ganz heimlich ist, gibt er deutlich zu erkennen S. 723 des III. Bandes, wo er sagt: „Wir finden wirklich in dem so oft erwähnten cabbalistischen Buche Sohar, das so zu sagen die ganze vorchristliche Metaphysik und Theosophie, die mit den letzten Schicksalen der Nation auf eins mal vernichtet schien, die åltesten jüdischen Traditionen und rabbinischen Spekulationen in einer ewig denkwürdigen Sammlung bewahrt, welche im Ganzen der Welt noch unaufgeschlossen, wenn, wie es denn doch in unsern Tagen endlich geschehen muß, einer gerüsteten Kraft die Dolmetschung ges lingen wird, zwar vielleicht einer neuen mystischen Sekte in der Christenheit ihr Entstehen geben, aber auch der todtgebornen rationalistisch - philologischen Schrifterklärung sicher den Hals brechen muß, folgende merkwürdige Stelle aus einem noch åltern Werke ausgezogen" u. f. w.

Dem gelehrten Herrn bangt es doch wohl ein wenig darüber, wenn er quasi prophetisch aussagt, daß seine Be handlung der evanglischen Geschichte vielleicht einer neuen mystischen Sekte in der Christenheit ihr Entstehen geben möchte.

Daß Sepp jedoch eine redliche Absicht bei dieser seis ner neuen Behandlung der evangelischen Geschichte bewahrt, gibt er am Schlusse seines Werkes, welchen er in Form eines Gebets gefaßt hat, unzweideutig zu erkennen, wo er Seite 320. VII. Band sagt: „Gib mir die Gnade der Ers ,,leuchtung, Alles zu verbessern, wo ich im Suchen dieser Wahrheiten in Deinem Dienste vielleicht gefehlt.... Du "weißt, daß ich nichts aus verkehrter Absicht geschrieben, sondern daß ich in Allem Deinem Lichte zu folgen bereit „bin, und über Alles verlange, des Friedens theilhaftig zu

"werden, welcher denen verheißen ist, die eines guten Willens "sind u. s. w."

Soviel über den Standpunkt, welchen Hr. Sepp einnimmt, und seine Gesinnung. Gehen wir nun über zur Darlegung des summarischen Inhaltes des Werkes selbst.

Im ersten Theile Bd. I. handelt er vornehmlich vom Standpunkte der Chronologie mit voll, kommener Berichtigung unserer Zeitrechnung.

Ueber das Jahr der Geburt des Heilandes stellt H. S. fest, daß es nach Rom's Erbauung 747 oder sieben Jahre vor die christliche Zeitrechnung falle, übereinstimmend mit Ideler II. Bd. S. 399..

Ueber den Stern der Weisen heißt es I. Bd. S. 40: „Der Stern der Weisen war kein Comet, kein schwirrend Meteor; er ist die große Constellation, der große Stern"" der Orientalen, die dreimalige Conjunction der beiden grös Beren oberen Planeten Saturn und Jupiter im Zeichen der Fische, eingetreten im Jahre 747 römischer Zeitrechnung, und zwar im Wonnemonat, im Erndtemonat und endlich zum dritten Male im Christmonat um Weihnachten und auf Epiphanie, verbunden zugleich mit eis nem seltsamen Lichtgestirn von firsternähnlis chem Glanze, dem Ausfluß jener merkwürdigen Constellation. Als dann Mars, schon dem Widderpunkte nahe, und hierauf noch die Sonne, Merkur und Venus im Feuertrigone hinzugekommen: da war bis in den Mai 748 eine Combination fast aller Planeten am Himmel eingetreten, ein bedeutungsvolles Siebenge ̈stirn, eine glänzende Pleiade bildend, denn in ihrer Mitte strahlte jener wunderbare Stern, der nicht auf ge= meinsamer Bahn seinen ewigen Kreislauf umschrieb, sondern den der Allmächtige aus den zerstreuten Lichtern im Universum hervorgerufen, und am Himmel gezündet, daß er leuchte in geheimnißvoller Pracht Eine Zeit, ein Zeichen den Bes wohnern der Erde auf sein Geheiß, und dann wieder vers schwinde."

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