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Unglücke, welches dieselbe zu dépouillé de tous ses biens

Grunde richtete, nach Vene dig zurück, wo er wohl aufs genommen und ihm und seis ner ganzen Nachkommenschaft eine jährliche Pension, seinen Töchtern eine Aussteuer unter sehr verbindlichen Ausdrücken zuerkannt wurde.

Die übrigen Glieder aber der einst so mächtigen Fami lie zerstreuten sich nach allen Seiten hin und ließen sich in den verschiedenen Nachbar stådten nieder. Nur Einzelne fehrten später nach Bergamo zurück.

et chassé de son pays. Il se retira chez les Venitiens, qui le reçurent avec beaucoup d'affection, lui assignèrent des pensions pour lui et pour toute sa postérité, et ordonnèrent qu'on fournirait du tresor public la dot de ses filles.

Cette famille ainsi ruinée se dispersa dans des villes voisines, et s'établirent dans les lieux qu'ils avaient choisis pour leur retraite; les autres retournèrent à Bergame.

Herr Prisac theilt weiter mit, der Urgroßvater Com mendone's sei unter denen von der Familie Commendone gewesen, welche nach Venedig gegangen, er habe nur einen Sohn, Joseph, und dieser habe ebenfalls nur einen Sohn, Anton hinterlassen, der sich in der Philosophie und Medicin ausgezeichnet.

Er übte aber lettere Kunst auf eine höchst ehrenwerthe und uneigennützige Weise, so daß er sich mittelst derselben die Freundschaft und die Hochachtung der ganzen Stadt erwarb. Auch war dieselbe Vermittlerin seiner spåtern Verheirathung.

Il exerça la Médecine avec plus d'honnêteté, qu'on ne fait ordinairement... ainsi il s'acquit l'amitié de toute la ville, et mérita d'épouser une fille d'une des plus nobles familles des Senateurs.

Die Kunst (die Medicin) war Vermittlerin seiner späteren Verheirathung." Wie so? Wie kommt denn die

Kunst dazu, Vermittlerin einer Verheirathung zu sein? Das sagt uns Hr. Prisac nicht; er hat die nåhere Angabe, daß der Genannte die Person, die er geheirathet, in ihrer Krankheit behandelt hatte, und daß diese, weil sie nicht mehr jung war und auch von ihrem Bruder nicht freundlich behandelt wurde, ihre Hand dem Arzte angeboten, weggelassen. Maria Anton, Commens

donens Großvater, erlangte die Ehre, zwei seiner Brüder Marc und Augustin, als Håupter der Republik nacheinander zu sehen.

Ich brauche das Französische nicht mehr beizufügen; es genügt die Versicherung, daß Herr Prisac, wie bisher, Alles, was er über die früheren Verhältnisse Commendone's beibringt, aus Flechier ausgeschrieben hat. Ich will einzelne Bes merkungen über die Sprache des Hrn. Prisac hinzufügen. Daß es ihm nur selten gelingt, einen Gedanken logisch und grammatisch richtig auszudrücken, wird der aufmerksame Leser bald einsehen. Hier will Hr. Prisac sagen, Commen done's Großvater habe die Ehre gehabt, zwei seiner Brüder nacheinander als Häupter der Republik zu sehen; er drückt sich aber so aus, als habe Commendone's Großvater die Ehre gehabt, seine Brüder einer nach dem andern zu sehen. Es wird auch dem Leser nicht entgangen sein, wie Hr. Prisac die Eigennamen behandelt. Oben wußte er nicht, daß Jean im Deutschen Johannes, hier weiß er nicht, daß Marc im Deutschen Marcus und nicht Marc heißt; oben machte er aus Concine (Concinus) Comine, hier macht er aus Marcus Antonius Maria Anton.

"Aus jener Ehe nun Anton Commendonens mit Laura Barbarizi entsproffen vier Kinder. Jean Franz, der Aelteste, war geboren zu Venedig im Jahre 1524, Mittags den 17. Mårz; es ist der nachher so berühmte Mann Joseph; der zweite Sohn starb in seiner Kindheit, Clemence und Lucretia."

Das nun in dem Saße: Aus jener Ehe nun Anton Commendonens, ist Eigenthum des Hrn. Prisac; auch die Worts stellung ist ganz sein Eigenthum. Was aber den Jean Franz betrifft, so kann Hr. Prisac hier sich rühmen, zu wissen, daß wir einen Jean Paul haben. Im Uebrigen zeigt sich hier eine gewisse Selbstständigkeit des Hrn. Prisac, indem er schreibt, der Jean Franz sei Mittags, den 17. Mårz geboren worden, während Gratiani geschrieben hat, er sei den 17. März gegen Mittag geboren worden. Die beiden, Clemence und Lucretia, sind durch Einschiebsel so sehr zurückgeschoben worden, daß man den Saß noch einmal lesen muß, um zu wissen, was sie da sollen. Flechier nenut sie Clemence und Lucrece, und man begreift nicht, warum Hr. Prisac aus der Lucrece eine Lucretia macht, während er die Clemence eine Elemence bleiben läßt. Leßtere, schreibt er, verließ noch sehr jung die Welt." Gratiani schreibt: Haec adulta aetate aspernata nuptias"; sie war also erwachsen und wollte nicht heira:hen, war also nicht sehr jung.

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Indessen muß hinzugefügt werden, daß Hr. Prisac nur Flechier diese Ungenauigkeit zu verdanken hat; wenn er aber schreibt: Clemence verheirathete sich in Venedig mit Bals thasar Cari", so entschuldigt ihn Flechier nicht, denn Flechier hat richtig wie das Original: Balthasar Caveo.

Gratiani schreibt von Commendone: pene infans specimina ingenii dederat; Flechier geht weiter, er schreibt ihm de grandes lumières d'esprit zu; aber Hr. Prisac läßt beide weit zurück; er schreibt: Jean Franz habe in seiner Kindheit schon die außerordentlichsten Geistesgaben vers rathen.

Gratiani schreibt: Vix decimum annum agens Latina carmina non scriptitabat solum, sed etiam de re proposita ex tempore edebat. Das heißt: in seinem zehnten Jahre schrieb er nicht blos Verse, sondern er machte auch solche aus dem Stegreife, improvisirte Verse über einen Gegens stand, den man ihm angab. Hr. Prisac verwischt diesen richtigen Gedanken und sagt, er habe lateinische Verse über

jeden beliebigen Gegenstand gemacht“. Gratiani sagt, Commendone sei deswegen der Liebling der vornehmsten Venetianer gewesen, mit denen sein Vater befreundet war, und viele derselben seien in die Schule (ludus) gegangen, quo pueri ingenium in eius aetatis exercitationibus spectarent, cognoscerentque an famae, quae de eo inter aliorum parentes puerorum erat, responderet. Hr. Prisac ́ gibt dieses also wieder: „Er erregte ein solches Aufsehen, daß die angesehensten Herren von Venedig nach dem Collegium hingingen, wo er studirte, um sich von diesen außerordentlichen Geistesgaben zu überzeugen." Hiernach muß man glauben, Commendone, der Jean Franz des Hrn. Prisac, sei ein Wunderkind gewesen, das zu sehen und anzustaunen ganz Venedig sich in Bewegung gesetzt habe. Gratiani spender dem jungen Commendone Lob genug, aber er spricht nur von seinem ingenium, und es sind nur die seinem Vater befreundeten Rathsherren von Venedig, die sich in die Schule begaben, um sich von den Geistesgaben des jungen Commendone zu überzeugen.

„Er hatte wirklich einen Geist, fährt Hr. Prisac fort, der für Alles empfånglich war, was man ihm vorhielt, ein glückliches Gedächtniß, das Alles bewahrte, und ein besonderes Vergnügen an den ausgezeichneten Handlungen großer Menschen."

Hr. Prisac hat diesen Saß aus mehren von Gra. tiani zusammengeschmolzen, aber er ist dabei nicht glücklich gewesen. Wer aus einer richtigen Anschauung schreibt, wird diese drei Momente nicht in Einen Saß vereinigen: er hatte Verstand, ein glückliches Gedächtniß und ein besonderes Vergnügen an den ausgezeichneten Handlungen großer Menschen. Flechier überseßt: Il avait un esprit capable de concevoir tout ce qu'on lui voulait apprendre, et une mémoire heu

qui retenoit tout ce qu'il avait une fois appris; ce qui n'arrive que rarement. Gratiani fügt nun eine interes sante Bemerkung bei: woher kömmt es nämlich, daß Månner von ausgezeichnetem Verstaude in der Regel kein großes

Gedächtniß haben, und daß Månuer, die ein großes Gedächts niß haben, in der Regel keinen ausgezeichneten Verstand has ben, daß sie selten scharfe Denker sind? Flechier gibt die Antwort auf diese Frage mit folgenden Worten: „Ces ésprits vifs et agissans, qui comprennent les choses presque en un moment, les oublient aussi aisément qu'ils les ont comprises; au lieu que ceux, qui ne les apprennent qu'avec, peine, se les impriment aussi plus dans l'esprit; comme les images, qu'on a gravées avec travail, s'effacent plus difficilement que celles, qui ne sont que marquées sur la superficie". Das heißt: Leute, welche leicht auffassen, vers gessen das, was sie so leicht aufgefaßt haben, auch leicht wieder, während diejenigen, welche keine leichte Auffassungsgabe haben, und sich anstrengen müssen, um eine Sache zu begreifen, dasjenige, was sie einmal begriffen haben, auch långer behalten. So wird eine Figur, welche mit Mühe in eine Sache eingedrückt ist, nicht so leicht verwischt, als eine andere, welche nur leicht mit Farben aufgetragen ist. Man kann zu dieser Erklärung des Gratiani noch Folgendes hinzufügen. Der geweckte Kopf hat einen Reichthum von Ges danken und Vorstellungen, die sich immer von Neuem erzeugen, und wo die Eine Vorstellung von der Andern auch leichter verdrångt wird; der gewöhnliche Kopf hingegen hat weniger Vorstellungen, und es kommt nur selten der Fall, daß eine neue Vorstellung in denselben einkehrt und der alten den Play streitig macht. Ferner: Ein gutes Gedächtniß ist in einem hohen Grade Sache der Kultur; wer einen ausgezeich neten Verstand hat, verläßt sich auf denselben; er wird ihm, wenn es darauf ankommt, helfen; wer aber schwer auffaßt, langsam begreift, der wird genöthigt, sein Gedächtniß zu kultiviren und ihm so viele Vorstellungen als möglich anzuvertrauen. Der Ungebildete weiß das Soll und Haben in der Regel besser auswendig, als der Gebildete, der sich auf sein Buch verläßt. Nachdem Gratiani die oben mitgetheilte Bemerkung gemacht, erzählt er weiter, Commendone habe ein besonderes Verlangen gehabt, die Thaten großer

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