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allgemeines Priesterthum u. a. kam es Schreiber dieses oft vor, als habe er einen pantheistischen Grundsäßen huldigenden Pseudomystiker vor sich, welcher sich gänzlich in den Abgrund des göttlichen Wesens hineinversenkt, um auf sol che Weise gleichsam wie er sich dieses Ausdruckes bedient „vergottet“ zu werden. Der Verfasser spricht nämlich häufig von Ablegung der nackten Kreatürlichkeit," von „Selbstvers nichtung" 2c. Wir fragen, ob dieses möglich ist? Wir wiss sen auch, daß mehrere Mystiker, unter andern Lud. v. Gras nada, sich der Ausdrücke: transformatio in deum, deificatio u. a. bedient haben, ja daß der h. Augustinus in Ioannem fagt: talis est quisque qualis eius dilectio est. Terram diligis? terra es; deum diligis? quid dicam? deus es. Ego inquit dixi: dii estis. Hier ist sofort schon klar, was der h. Vater in diesem Ausdrucke gemeint hat; und L. v. Gras nada sagt: necesse est ut praesupponamus, hanc transformationem non esse naturalem, sed spiritualem etc.; wogegen der V. (nach Dr. Martensen Meister Eckart) von einem realen und wesentlichen Christifikationsprozesse spricht, wobei er sich dann auf alle Weise vor heges lisch pantheistischen Grundsäßen verwahren will, indessen aber im nächsten beßten Saße wiederum in derselben Farbe und Sprache auftritt.

Anstatt die Einleitung des V. über Zweck und Prinzip der mystischen Theologie zu lesen, rathen wir Jedem, nur das erste Capitel von Skupuli's geistl. Streit, oder nur die ersten drei Capitel der Philothea des h. Franz v. Sales zur Hand zu nehmen und zu betrachten, so wird er in einer halben Stunde mehr lernen, als wenn er die 90 Seiten lange Einleitung unseres Verfassers mühselig durchwandert. Wir scheiden von ihm mit der Bemerkung, daß wir alle Ehre seinen gutgemeinten Bestrebungen ! -aus seiner Einleitung den Entschluß mit heimgenommen haben, nie in uns ferem Leben mehr ein von ihm verfaßtes Werk philosophis schen oder theologischen Inhaltes zu lesen, und wünschen dabei, daß grade das Gebiet der mystischen Theologie von Zeitschr. f. Vhilos. u. kathol. Theol. N. F. VIII. 4s Heft.

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anderen, erleuchteten und erfahrenern Männern in einer flas ren, verständlichen, würdigen Sprache bearbeitet, aber auch auf philosophischem Wege begründet werde. Will ja doch die katholische Mystik nicht deswegen in unklaren und unvers ständlichen Begriffen und obscurem Gewande auftreten, weil ihr eigentliches Leben nur im Verborgenen, nur meistens im Innern des menschlichen Herzens zu Hause ist; → und suchten auch nicht Ludwig von Granada, Bartholomåns de Martyribus, Gerson, Drexelius u. a. ihre mystische Theolos gie philosophisch, wiewohl auf andere philosophischen Prinzipien wie der V. zu begründen? Ferner wünschen wir, daß wo irgend Uebersetzungen von Werken vorgenannter erleuch teter Månner oder Anderer vorgenommen werden, dieselben mit Rücksicht auf das Bedürfniß der Gegenwart stattfinden mögen, wie schon früher ein Rezensent in dieser Zeitschrift dieselbe Bemerkung über Iochams Ueberfeßungen ascetischer Werke gemacht hat.

Das Leben Christi, von Dr. Joh. Nep. Sepp. Mit einer Vorrede von Jos. von Görres, 2, (siehe Heft 63. dies fer Zeitschrift, S. 127.)

(Fortsetzung.)

1. Band S..6. Die Verkündigung. „Im Hause zu Nazareth, der galiläischen Bergstadt, in ihrem Parthenon lebte jezt Maria und harrte im Stillen der Wies dererhöhung ihres verdrängten königlichen Geschlechtes. Und wie sie schwebte in Gebetsentzückung, trat der Engel des Allerhöchsten Gabriel,... zu ihr und begrüßte sie als die umgewandelte Eva (Ave!)«

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S. 42. Rückkehr nach Galilåa. Als nun der Lys rann (Herodes), gestorben war, erschien der Engel, der im ganzen Erlösungswerke, von der Räucherung des Zacharias

im Tempel bis zur Himmelfahrt Christi, als der Merkur des Himmels sich ankündiget, Gabriel der Herold aus der Höhe, dem Joseph im Lande Aegypten wieder.“

S, 44. Der Knabe Jesus auf dem Osterfeste S. 46. "Da saß er in Mitte der Lehrer des Gesetzes und machte mit gesundem Menschenverstande ihre altkluge pe dantische Schulweisheit zu Schanden."

Die Wiederbegegnung im Tempel S. 55. „Und siehe! Alte, die Ihn sahen, staunten, und die Ihn hörten, wunderten sich über die Weisheit seis ner Lehren. Denn sein Angesicht leuchtete, wie das eis nes Engels, ein Leuchten der Unschuld, wie wir von Daniel lesen, und im Glanze feiner göttlichen Würde; und sein Mund floß über von salbungsvollen Worten. Solches Aufsehen erregte der zwölfjährige, göttliche Jüngling, die infarnirte höhere Weisheit unter den Menschen.

,,Ein beiläufig analoges Beispiel hervor leuch tender Jugend gibt in der Folge nicht weniger aufs fallend Josephus, welcher in seinem Leben selber erzählt, als er erst vierzehn Jahre alt gewesen, seien die Priester und Vorgeseßten der Stadt zu ihm gekommen, um ihm Fragen über die Geheimnisse und den rechten -Verstand des Gesetzes vorzulegen."

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Gegen Ende dieses Cap. heißt es:,,Er kehrte wieder nach Nazareth zurück., Hier verlebte er noch neunzehnthalb Jahre seiner Jugend bis zum Antritte seines Mesfiasamtes. Von dieser ganzen Zeit seines Lebens haben die Evangelisten darum nichts aufgeschrieben, weil überhaupt mit Jesus nichts weiteres sich zugetragen, außer daß er, worauf Markus III, 21. hinweist, häufig im Zustande der Ekstafe bei seinem himmlischen Vater war - ὅτι ἐξέστη." སྐྱོན་ན Jesus als Zimmermann S. 58.

,,Ob Jesus in seiner irdischen Erniedrigung als der himmlische Herakles, der den höllischen Drachen überwunden, sich fügend der Sitte seiner Zeit, auch menschlicher

Beschäftigung sich unterzogen, und selbst das Gewerbe seis nes Nåhrvaters getrieben, dürfen wir nach dem Evangelisten kühn mit ja beantworten. Marc. VI. 3."

Am Schluß heißt es: "Also hat Christus auch den Handwerksstand geadelt; und unter diesen Klassen, wie Celsus rügt, hat auch seine Lehre zus erst Eingang gefunden."

Jesus der Theodidakt. S. 61.

Wie die Juden vom Messias sich mit der Ueberliefe rung trugen, er werde lange in Verborgenheit bleiben, sø lebte jeßt der Gottessohn unerkannt in Armuth und Niedrigkeit all die Jahre seiner Jugend sich vorbereitend zu seis ner gotterhabenen Würde, so daß wir selbst die Eltern Jesu, wie die Evangelisten offen bemerken, um diese Zeit keineswegs schon ganz eingeweiht in die Geheimnisse des Erlösungswerkes denken dürfen. Sie verstanden die Reden nicht, die Er ihnen sagte, schreibt Lukas II, 19. 50. Maria aber bewahrte alle seine (?) Worte in ihrem Herzen." Ja die Seinigen dachten Ihm sogar Schranken anzulegen, und sprachen: „Er ist außer sich" wenn er in göttlicher Entzuckung schwebte. Mark. III, 21.“

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Am Ende dieses Capitels lesen wir: „Uebrigens schlieBen wir, mit der wiederholt ausgesprochenen Ueberzeugung, daß wir vom Leben des Erlösers hienieden so ziemlich alles wissen, was sich nur irgend Erhebliches thatsächlich zugetragen, die Abhandlung von der Jugendgeschichte Jesu."

Johannes der Läufer S. 69. „Wenn ein Weltumschwung sich begeben soll, und die Ereignisse wieder auf der Höhe angelangt sind, daß aus Morgen und Abend ein Tag der Weltgeschichte geworden? da lebt häufig eine prophetische Ahnung in den Völkern auf, die ihnen die nächste Zukunft offenbart, und Ort und Ausgang des Mannes der Vorsehung, des Heiles oder der Verhångnisse sie erräthen

läßt. Darum waren die Augen aller Nationen · um diese Zeit auf den Orient gerichtet, von wo der Gründer des neuen Weltreiches erwartet wurde. Aus diesem Instinkte der Völker und anders nicht ist es zu erklären, woher die Ju den in ihren Büchern, den Talmud obenan, die Ues berlieferung haben, in Galilda werde der Messias hers vortreten, und von da seinen Ausgang nehmen.“

Wie verhält sich diese Behauptung Sepp's zu den bis blischen Weissagungen, welche die Juden in ihrem h. Codex lasen, und welche nicht selten zur Kenntniß ausländischer Nationen kamen? Hat doch nach Josephus Flavius nicht nur Cyrus sondern auch Alexander und später Titus Kennt niß davon erhalten !

Bethanien am Jordan. S. 77..

Gegen Ende : „Dahinaus wallten jeßt die Bewohner von Jerusalem, aus ganz Judåa und den umliegenden Gegenden am Jordan, Alt und Jung, aus allen Stånden. Selbst aus Galilåa strömten sie ihm zu, und unter diesen wählte Jesus zuleßt seine Apostel aus. Ja, wo er spåter als Messias in Judåa weilte, findet Er solche, die die Predigten des Mannes Gottes gehört hatten, der als ein brennendes und leuchtendes Licht sie zur Buße entzündete, und auf den Kommenden hinwies. Denn ohne Buße war an keine Erlösung, an keine Aufnahme des Mess sias zu denken: ohne Buße ist auch kein Empfang Christi im Altarsgeheimnisse möglich.“

Die Bußpredigt. S. 77.

„Am Jordan rief die Stimme zur Buße: da ging das Volk in sich, und sie bekannten ihre Sünden"ἐξομολογουμενοι τὰς ἁμαρτίας αὐτῶν. Sicht ihre Sinthaftigkeit im Allgemeinen, was überflüssig gewesen wåre, sondern ihre speziellen Sünden; denn schon bei den Juden, wie bei den Persern und vielen andern Völkern des Alterthums fand eine, der unseren analoge, Beicht (confessio oralis) zur Ers

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