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mit der abscheulichsten Gewaltthat befleckte, und sprach laut vor allem Volke: „Ich bin unschuldig am Blute dieses Gerechten. Sehet ihr zu!“ (Matth. 27.) Und das ganze Volk antwortete ihm mit der entsetzlichen Verwünschung: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!" Dies war der Augenblick, der das Schicksal Jesu entschied. Volk Israels, sein Blut ist über dich gekommen über dich und deine Kinder. Doch auch dir winket Erlösung aus dem Herzen, „das unsere Krankheiten auf sich ladet, und unsere Schmerzen trägt.“ (Is. 53, 4.) — Wir aber, auf welche dieses göttliche Blut wie ein Thau der Barmherzigkeit herabgekommen ist, wollen die Güte des himmlischen Vaters lobpreisen, welcher so sehr die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn Gottes, welcher, da er sah, daß unsere Sünden nur in seinem kostbaren Blute abgewaschen werden konnten, dieses sein Blut bis auf den lezten Tropfen für uns vergoß. Welch eine Liebe muß sein Herz durchglühen!

Pius VII. und das

Glas Wasser.

m 8. August 1809 durchlief eine wichtige, furchtbare Neuigkeit das 6 französische Dorf Piolene.

A

Der Papst Pius VII., von den Soldaten des ersten Napoleon in Rom gefangen genommen und nach Frankreich geschleppt, sollte das Dorf passiren, in Begleitung von Gensdarmen, um dahin gebracht zu werden, wo ihn der von Siegen und Ruhm geblendete Eroberer haben wollte, der ihn für seine Pläne gefügig zu machen wähnte.

Die Bevölkerung war sehr aufgeregt und gegen Mittag belagerten, troß der brennenden Sonnenhiße, Männer und Frauen, Greise und Kinder die Straße, voll Sehnsucht, den erhabenen Gefangenen zu sehen und zu begrüßen.

Bald auch erscheint der von Gensdarmen umgebene Wagen und man erblickt durch die Wagenfenster das bleiche, leidende, doch von englischer Milde umstrahlte Antlig Pius VII.

Der Papst war bekleidet mit weißer Soutane und rother Stola. Langsam rücken die Wagen voran durch das Volk auf den Knieen, das von dem erhabenen Dulder mit zitternder Hand gesegnet wird. Während die Mütter ihre Kinder in die Höhe heben, um ihnen den hl. Vater zu zeigen, schwenken die Männer ihre Hüte und machen ihrer Begeisterung Luft durch stürmische Rufe: „Es lebe der Papst! Es lebe Pius VII. !"

Unterdessen war die Hiße unerträglich und der im Wagen eingeschlossene Papst war erschöpft und ermattet. Er äußerte den Wunsch nach einer Erquickung, aber seine Begleiter weigerten sich, stille zu halten, und so wurde der Weg durch das ganze Dorf fortgesetzt.

Pius VII. wiederholte seine Bitte nach einem Trunk Wasser und endlich hielt man vor dem leßten Hause still. Auf der Schwelle stand eine junge Frau mit einem Kinde im Arme. Glücklich, diese Ehre zu haben, beeilte sie sich, Wein und Wasser zu holen, sette ein Glas auf einen blanken Teller und reichte dasselbe ehrerbietig in den Wagen. Der Papst ergriff das Glas, Monsignor Doria wollte ihm Wein einschenken, aber er wies ihn ab und verlangte nur ein Glas Wasser.

Als der Papst sich erquickt fühlte, gab der Prälat Doria das Glas der vor

freudiger Aufregung zitternden Frau zurück, während der heilige Vater in französischer Sprache sagte:,,Gott wird's vergelten, Frau!"- und ihr seinen Segen ertheilte.

Alsbald wurde das Zeichen der Weiterreise gegeben und noch einmal erdröhnte der tausendfache Ruf des gläubigen Volkes: "Vive le Pape!" (,,Es lebe der Papst!") Die junge Frau, welche das besondere Glück gehabt hatte, den verfolgten, mißhandelten Statthalter Jesu Christi zu erquicken, war außer sich vor Freude. Sie folgte dem Wagen mit ihren Blicken, so lange sie ihn sehen konnte. Als er ihren Augen entschwunden war, ging fie in's Haus zurück, fiel vor ihrem Kruzifire auf die Kniee nieder und dankte ihrem Heilande unter Thränen für die Gnade, die ihr zu Theil geworden war.

Die Frau ist über 80 Jahre alt geworden. Bis in ihr hohes Alter sprach sie vom 8. August 1809 mit jugendlicher Begeisterung. Sie ging dann rasch zum Hause hinaus und zeigte mit ihrem Stocke nach dem Orte, wo der Wagen stand, wo jezt eine Steinplatte die Stelle dem Andenken erhält und sagte ganz erregt: „Hier habe ich dem heiligen Vatrr zu trinken gegeben und hier hat er mich gesegnet."

Der Segen des Papstes hat ihr viel Glück gebracht, und der liebe Gott hat ihr den Trunk kalten Wassers, den sie dem ermatteten Stellvertreter Christi gereicht hat, tausendfach vergolten.

Ihre Familie ist leiblich und geistig reich gesegnet, sie erfreut sich des Wohlstandes und, was viel höher zu schäßen ist, eines festen, durch keine Lockungen erschüt ternden Glaubens und kirchlichen Sinnes; ihr Enkel aber dient der Kirche als würdiger Priester, der noch heutzutage sich freudig erinnert an das Glück und die hohe Ehre seiner Großmutter.

Papst Leo XIII. als Marienverehrer.

Schon wiederholt haben wir darauf hingewiesen, wie sehr der heilige Vater, selbst ein eifriger Verehrer Mariä, den Marienkultus zu verbreiten sich bemüht. Wir brauchen uns nur zu erinnern, wie derselbe die Verehrung der Gottesmutter als Rosenkranzkönigin durch das heilige Rosenkranzgebet immer mehr verbreitet wissen. will, wie er die Verehrung Mariä unter den verschiedensten Titeln, Anrufungen und Bruderschaften zu fördern bestrebt ist. Selbst Mitglied marianischer Vereine, sucht er dieselben auf alle mögliche Weise zu empfehlen und zu verbreiten.

Schon als Kardinal und Bischof von Perugia war ihm die Förderung des Hl. Rosenkranzes eine theure Herzensangelegenheit. Wie sehr ihn jezt als obersten Hirten der Gläubigen und Lenker der Kirche die Ausbreitung des Marienkultus beschäftigt, geht wohl auch aus dem Umstand hervor, daß er für Hebung und Pflege marianischer Wallfahrtsorte wiederholt sich ausgesprochen und namhafte Begünstigungen hat ergehen lassen, wie in Deutschland für den jährlich von 300,000 Wallfahrern besuchten Gnadenort,,Maria Trösterin der Betrübten“ zu Kevelaer, woselbst er vor fünf Jahren dem jeweiligen Pfarrer das Privilegium verlieh, viermal alljährjährlich, an den Festen Mariä Heimsuchung, Mariä Himmelfahrt und Mariä Geburt und am Feste der Allerheiligen den päpstlichen Segen mit vollkommenem Ablaß zu ertheilen.

Möchten doch alle Christgläubigen auf den Ruf und die Mahnstimme des Oberhauptes der Kirche hören und seinem herrlichen Beispiele in wahrer Marienverehrung folgen, auf daß immerdar verherrlicht und allenthalben mehr verehrt werde die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria.

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Bild- und Schmuckwerken ausgestattet werden, in denen die Baukunst sowohl als die Malerei und Bildhauerei ihre ganze Schönheit entfalten. Auch diese, übrigens dem Opferaltare nicht wesentlichen Zuthaten werden Altar genannt.

Wie überhaupt keine Religion ohne Opfer bestehen kann und je bestanden hat, demgemäß kann auch die christliche Religion als wahre Religion nicht ohne Opfer und als vollkommene Religion nicht ohne vollkommenes Opfer bestehen. Die Opfer des alten Bundes waren kein vollkommenes Opfer, sondern nur schwache Vorbilder eines solchen, entsprechend dem ganzen Charakter des alten Bundes, denn es war, wie der hl. Paulus sagt,,,unmöglich, daß durch das Blut von Rindern und Widdern die Sünden getilgt werden." Das vollkommene Opfer, das allein würdig ist, Gott dem Allerhöchsten dargebracht zu werden, ist Christus selbst, der sich beim Eintritte in die Welt an die Stelle aller alttestamentalischer Opfer seßte, indem er sprach: Opfer und Gaben verlangst du nicht, aber einen Leib hast du mir bereitet." Am Kreuze hat Christus ein für allemal sich geovfert, und das Kreuzopfer Christi kann daher nicht das fortwährende Opfer des christlichen Gottesdienstes sein; vielmehr muß es im christlichen Gottesdienste, wenn er ein wahrer Gottesdienst sein soll, noch ein anderes Opfer geben, und dieses andere Opfer kann, wenn der christliche Gottesdienst ein vollkommener sein soll, wieder kein anderes sein, als das Opfer Jesu Christi, nur in anderer Weise, als am Kreuze sich opfernd. Und ein solches Opfer ist eben das eucharistische Opfer, welches auf unseren Altären immerdar fortgesezt wird: das hl. Meßopfer.

Das hl. Meßopfer ist seinem Wesen nach von dem Kreuzesopfer nicht ver

schieden, vielmehr ist es die fortgeseßte Feier desselben, indem es dessen Gedächtniß fortwährend erneuert, und zwar nicht blos in einer bildlich vergegenwärtigenden Weise, sondern durch eine Vergegenwärtigung, welche Bild und Sache zugleich ist, und indem es zugleich die Früchte dieses Kreuzopfers den Gläubigen stets zuwendet. Daher sagt auch die Kirche auf der hl. Synode von Trient, daß das Meßopfer mit dem Kreuzesopfer Ein und dasselbe Opfer sei, und daß es Einer und derselbe sei, der sich jezt durch den Dienst der Priester und der sich selbst einstens am Kreuze opferte, und daß nur die Weise der Opferung eine verschiedene sei, indem sich Christus am Kreuze blutiger Weise, in der hl. Messe aber unblutiger Weise hinopfere. (Conc. Trid. 22, 2.) Db: gleich aber Christus als Opfer in der hl. Messe ein unblutiges Opfer ist, erscheint er doch auch hier unter den Zeichen des Todes; denn es erscheinen hier die beiden Gestalten seines Opferleibes von einander getrennt; und die Stelle des Schwertes vertritt das Wort, welches die Wesenheit des Brodes und Weines vernichtet, und an deren Stelle die Wesenheit des Leibes und Blutes Christi seßt. Christus stirbt mithin in der hl. Messe nicht eines wirklichen Todes, denn „einmal gestorben, stirbt er nicht wieder," wie der Apostel sagt, sondern eines mystischen Todes, um uns der Früchte seines wirklichen Todes theilhaftig zu machen.

Ist aber das Meßopfer seinem Wesen nach dasselbe Opfer mit dem Kreuzesopfer, so ist es auch von demselben unendlichen Werthe, und erfüllt auch dieselben Zwecke. Es ist wie dieses 1. ein wahres und vollkommenes Lob- und Anbetungsopfer; 2. ein wahres und vollkommenes Dankopfer; 3. ein wahres und vollkommenes Bittopfer; und 4. ein wahres und vollkommenes Versöhnungsopfer.

1. Die hl. Messe ist ein wahres und vollkommenes Lob-, Anbetungs- und Dankopfer; denn wir können unsere Verehrung, unsern Preis und Dank Gott, dem himmlischen Vater, auf keine würdigere und vollkommenere Weise darbringen, als indem wir ihm zurückgeben seinen eingeborenen Sohn, der sich gewürdigt hat, unser Eigenthum zu werden. Es gibt daher auch keinen würdigeren und heiligeren Gottesdienst, als die Feier der hl. Messe, welche wahrhaft jene Anbetung Gottes im Geiste und in der Wahrheit ist, wie sie durch das Christenthum gefordert wird. Um fie bewegt sich die ganze echte Gottesverehrung. Sie ist, wie der hl. Franz von Sales sich ausdrückt, die Sonne aller geistigen Uebungen, der Mittelpunkt der christlichen Religion und die Seele aller Frömmigkeit, und mit ihrem Aufhören würde der wahre Gottesdienst selbst aufhören.

2. Die hl. Messe ist ferner ein wahres und vollkommenes Bittopfer. Wir bit ten nämlich dadurch Gott, den Allerhöchsten, daß er uns, seinen unwürdigen Kindern, um des Opfers Christi, seines geliebten Sohnes, willen dasjenige in seiner Gnade und Barmherzigkeit verleihen wolle, was uns für Leib und Seele nothwendig und heilsam ist, und „wofern wir mit wahrem Herzen und rechtem Glauben, mit Furcht und Ehrfurcht, zerknirscht und reumüthig zu Gott hintreten, erlangen wir auch wirk liche Erbarmung und Gnade in rechtzeitigem Beistande." (Conc. Trid. 22, 2.)

3. Die hl. Messe ist endlich ein wahres uns vollkommenes Versöhnungsopfer; weil der Leib und das Blut Christi, der in demselben Gott dargebracht wird, ein dem Vater überaus wohlgefälliges Opfer ist, und weil Christus, indem er sich für uns seinem himmlischen Vater darstellt, und bei ihm für uns fürbittet, hier durch des Vaters Gnade und Wohlgefallen auf uns herniederzieht. Im Hinblick auf diesen Versöhnungscharakter des Meßopfers sagt die Kirche in einem ihrer sonntäg

lichen Gebete, daß, so oft diese Opferfeier vollbracht werde, werde vollbracht das Werk unserer Erlösung, nicht als ob Christus erst hier unsere Erlösung verdiente oder den Preis unserer Erlösung bezahlte, sondern weil derselbe, der ihn am Kreuze bezahlt hat, hier gegenwärtig ist, um sein Werk dadurch zu vollenden, daß er die Früchte desselben uns zuwendet.

Die Wirkungen des hl. Meßopfers, das an sich, wie das Kreuzesopfer von unendlichem Werthe und unendlicher Kraft ist, sind - nach Maßgabe unserer Empfänglichkeit — mehr oder weniger beschränkt. Insbesondere aber wirkt es 1. in den Gerechten, die in rechter Verfassung ihm beiwohnen, die Vermehrung der Gerechtigkeit (der heiligmachenden Gnade), Tilgung ihrer läßlichen Sünden und der noch zurückgebliebenen zeitlichen Sündenstrafen, und Kraft und Stärke zur Uebung des Guten und zur Meidung des Bösen. 2. In den Sündern, die in rechter Verfassung demselben beiwohnen, wirkt es die Gnade der Reue und Bekehrung, um sich mit Gott im hl. Sakramente der Buße wieder auszusöhnen. 3. Es bewirkt den Gläubigen den Schuß Gottes auch in zeitlichen Gefahren und Nöthen, wofern solches ihrem Seelenheile zuträglich ist. 4. Endlich erstrecken sich die Wirkungen des hl. Meßopfers auch auf die Verstorbenen, auf die leidenden Seelen im Fegfeuer, für die es, gemäß der Ueberlieferung der Apostel, ebenfalls dargebracht wird, um ihnen die Früchte desselben zu ihrer schnelleren Erlösung zuzuwenden. (Conc. Trid. 22, 12.)

Hinsichtlich der Wirkungen des hl. Meßopfers unterscheidet man einen allge= meinen, einen besonderen und einen ganz besonderen Nußen. Der allgemeine Nußen des hl. Meßopfers kommt allen Gläubigen, auch den Abwesenden zu Gute, je nach dem Maße ihrer Empfänglichkeit und Bedürftigfeit. Des besonderen Nußens werden die in der rechten Verfassung gegen wärtigen Gläubigen, sowie diejenigen, für die es nach der besonderen Meinung des Priesters dargebracht wird, theilhaftig; der ganz besondere Nußen endlich fällt dem Priester zu, welcher das hl. Opfer darbringt.

Das hl. Meßopfer wird nicht den Heiligen, sondern Gott, dem Allerhöchsten, dargebracht in Anerkennung seiner höchsten Majestät; doch kann es dargebracht werden zu Ehren und zum Gedächtnisse der Heiligen, und zwar 1. um Gott in seinen Heiligen zu loben und ihm für die Gnaden, die er ihnen um des Opfers Jesu willen verliehen hat, zu danken; 2. um bei der Darbringung dieses Opfers die Gemeinschaft mit ihnen selbst zu erneuern und durch ihre Fürbitte uns der Früchte des hl. Opfers desto mehr theilhaftig zu machen.

Die hl. Messe ist nämlich zugleich ein Opfer der Gläubigen. Hieraus erklären sich auch jene Gebete in derselben, worin Gott angerufen wird, auf das auf dem Altare liegende Opfer wohlgefällig herabzusehen und es gnädig aufzunehmen; denn insoferne Christus selbst es ist, der sich opfert, bedarf es eines solchen Gebetes nicht; wohl aber, insofern es die Gläubigen sind, durch deren Hände er sich opfert und die sich selbst in und mit Christus Gott aufopfern, da sie hierzu nicht rein und würdig genug sind. Im Gefühle ihrer Unwürdigkeit nehmen sie daher ihre Zuflucht zu den Engeln und Heiligen, deren Vermittlung sie anflehen und zu deren Ehre sie das hl. Opfer darbringen lassen.

Kraft der vom Herrn empfangenen Vollmacht hat die Kirche schon von frühesten Zeiten her die hl. Opferfeier mit einem Reichthume sinnvoller, meist auf das Leiden und Sterben Christi hindeutender Ceremonien umgeben, um die Erhabenheit der hl. Handlung dem Gemüthe der Gläubigen desto tiefer einzuprägen, und ihr Herz desto

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