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den, besonders aus den italienischen OriginalQuellen selbst zu schöpfen, je ein vollständiges symmetrisches Ganzes entstehen könnte. Ueberdiefs bedarf es überall, zur Gewinnung sicherer GrundFesten, einer streng-kritischen Sichtung, Auswahl und Anordnung der sich nicht selten widersprechenden Angaben, Charakter Züge und Urtheile. Eben diese so nothwendige Kritik und Auswahl aber macht das Unternehmen höchst schwierig und mühsam. Nur durch die unverdrossenste Vergleichung der da und dort Gewähr oder Beweis-los angegebenen Fakten und Nachrichten sowohl unter sich, als mit den Urquellen, nur durch eine sorgfältige Verarbeitung des Gehalt - vollsten, fremden und einheimischen Stoffes kann es gelingen, lebendige, d. i., Sinn und Gemüth, Phantasie und Verstand ansprechende, und zugleich treue, mit historischer Wahrheit gezeichnete Gemählde jener wahrhaft grofsen Menschen zu entwerfen.

In wie fern diefs dem Verfasser des Pantheons, der durch seine Ephemeriden der italienischen Literatur und Kunst (Salzburg 1800-1804, acht Bände in 8.) und durch fortgesetztes Studium der italienischen Klassiker sich einiger Massen dazu legitimiert zu haben glaubt, gelungen sey, und etwa noch mehr in der Folge, bey billiger Beurtheilung dieses ersten Versuches, und bey der ihm von mehreren, vorzüglich italienischen, Gelehrten zugesicherten Unterstützung, gelingen dürfte,

mögen Männer entscheiden, die mit den Schwierigkeiten solcher Arbeiten aus eigner Erfahrung bekannt sind.

Auf alle Fälle hat der Verfasser sich vorgenommen, nach dem Verhältnisse der bey seinen Berufs Geschäften ihm gegönnten Mufse, und nach dem Mafse anderer auf die freye Geistes Thätigkeit einwirkender äufserer Umstände, bey der Fortsetzung dieses Werkes vorzugsweise die Biographien und Bildnisse von folgenden italienischen Gelehrten, Künstlern und StaatsMännern zu liefern: nähmlich von Alfieri, Ariosto, Beccaria, Bembo, Boccaccio, Buonarotti (Michel-Angelo), Caro (Annibale), Cassini, Chiabrera, Colombo, Correggio, Doria (Andrea), Galileo, Goldoni, Machiavelli, Maffei (Scipione), Medici (Lorenzo), Metastasio, Muratori, Palladio, Petrarca, Poliziano, Raffaello, Sarpi (Fra Paolo), Tasso (Torquato), Tassoni, Titiano, Torricelli, Vinci (Leonardo) und wenn der Himmel Kräfte und Gesundheit gewährt, vielleicht von noch mehreren anderen, am italischen Himmel glänzenden Sternen der ersten Gröfse.

Bey Bearbeitung der Biographien wird (mit Benützung mehrerer, besonders der diefsortigen königl. Central- und LycealBibliotheken) auf alle vorzüglichen Schriften, welche die italienische, französische und teutsche Literatur über jeden

der genannten grofsen Männer aufzuweisen hat, stäte Rücksicht genommen werden, und um die Leser jederzeit gehörig zu orientieren, soll, so oft diefs für nöthig erachtet werden wird, eine gedrängte Schilderung des wissenschaftlichen und artistischen, sittlichen und politischen Zustandes der Zeit, in die das Leben eines Epochemachenden Gelehrten oder Künstlers fällt, der Biographie desselben vorangehen; auf diese aber eine besondere Charakteristik seiner Werke und eine unparteyische Würdigung seiner Verdienste (wie diefs Alles auch schon bey Dante geschehen ist) folgen.

Die den Biographien beygegebenen Bildnisse werden den ganz vortrefflichen, bey Bettoni in Padua erscheinenden KupferStichen der ersten jetzt lebenden italienischen Künstler: Bartolozzi, Bettelini, Bisi, Cipriani, Folo, Fontana, Gandolfi, Longhi, Morghen, Rosaspina, Toschi, Zuliani, u. m. a. nachgebildet, und sind (so viele deren bisher erschienen) durch mehrere vorzüglich-geübte Zeichner hier, an der Geburtsstätte der unschätzbaren Lithographie, so glücklich und treu auf Stein übergetragen, dafs die raschen Fortschritte der - gebornen Kunst auch an diesen Blättern nicht zu verkennen sind. Ihr artistischer Werth wird noch dadurch um Vieles erhöht, dafs die Originale zu den italienischen KupferStichen, ohne Mühe und Kosten zu scheuen, von Bettoni auf einer Reise

durch ganz Italien aufgesucht, die Zeichnungen aber nur nach den allgemein - anerkannt-befsten und ähnlichsten Portraiten, Büsten, Medaillen, u. s. w. gemacht worden sind.

Ueber Umfang und Eintheilung des Pantheons wird hier noch im Allgemeinen bemerkt: Das ganze Werk wird aus drey, höchstens vier Bänden, jeder Band aus drey Abtheilungen, jede zu acht bis zehn Bogen, bestehen. Alljährlich erscheint ein Band, oder wenigstens regelmässig zu jeder Leipziger Messe eine Bandes Abtheilung. Die Anzahl der Biographien in einem Bande wird nach der Wichtigkeit und Reichhaltigkeit des jedesmahligen Stoffes bestimmt werden, doch so, dafs die angegebene BändeZahl alle oben - genannten grofsen Männer in sich fassen soll. Jeder Biographie ist das entsprechende Bildnifs beygefügt; werden aber auch Exemplare der Biographien ohne die Bildnisse, je nach dem Wunsche der Käufer, von der Verlags Handlung abgegeben werden.

München im OsterMonathe 1815.

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Der Verfasser.

I.

DANTE.

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