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edenkst du nicht, wie du mir einst vertrautest

Ged

daß du mich liebtest ganz nach Wunsch und Wahl? Und war ein Tag an dem du mich nicht schautest,

du suchtest mich mit Augen tausendmal.

Und wenn du ringsum spähnd mich nicht erschautest,

du trugst im Herzen innen große Qual:

Und nun mich siehst und hast doch kaum gekannt mich als hättest nie in deinen Dienst gebannt mich.

ott geb ein guten Abend dir; ich kam,

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hochedle Frau, zu sehn wie dirs ergehe;
mit frohem Herzen diesen Weg ich nahm
und grüße dich so gern als irgend ehe.
Bist du doch die um die ich Liebesgram
genuge trag und bitterliches Wehe:

bist du doch die um die ich immer singe
und Tag und Nächte sehnsuchtsbang verbringe.

Vi

ier Seufzersprüche möcht ich zu dir tragen,

ich Armer, und will selbst ihr Herold sein: der erste mag dir meine Grüße sagen,

der zweite melden alle meine Pein,
der dritte soll dich bitten und befragen:
hie unser Lieben willigst du darein?
Der vierte soll ein ganz Verliebter flehen:
ach laß mich ungetröstet nicht vergehen!

e li arbori sapessen favellare

Se

e le lor foglie fusseno le lingue, l'inchiostro fusse l'acqua dello mare, la terra fusse carta e l'erbe penne, le tue bellezze non potria contare. Quando nascesti, li angioli ci venne; quando nascesti, colorito giglio, tutti li santi furno a quel consiglio.

I'

t'o dipinta in s' una carticella,

come se fusti una santa de Dio; quando mi levo la mattina, bella, ingenocchion mi butto con desio; sì t' adoro, e poi dico: Chiara stella, quando farai contento lo cor mio? Bàsote poi, e stringo con dolceza: possia mi parto -e vòmen 'a la messa!

I'

papa ha concesso quindeci anni

de indulgenzia a chi te pô parlare,

cento e cinquanta a chi te tocca i panni, e altri tanti a chi te pô basare;

e io che per te porto tanti affanni, di pena e colpa mi vôl perdonare; e se basar potesse'l tô bel viso l'anima e'l corpo mando in Paradiso.

enn alle Bäume sprächen als mit Munde und Blätter wären Zünglein vielgewandt und wär das Meer voll Tinte bis zu Grunde, die Gräser Federn und Papier das Land, sie gäben doch nicht deiner Schönheit Kunde. Um deine Wiege ein Engelreigen stand, um deine Wiege, Lilge hold erglühte,

die

ganze Schar der Heiligen sich bemühte.

leich wärest eine von den heiligen Frauen

Gle

so malt ich mir dein Bildlein auf Papier und kaum erhob ich mich bei Morgen Grauen,

in heißem Sehnen knie ich hin vor dir

und bet und frage: Sternlein du im Blauen, wann wol befriedest du das Herze mir?

und schmeichle süß und küsse dich die Wette: dann scheid ich mich- und gehe stracks zur Mette!

er Papst befahl daß Ablaß dem gebühre

Der

von fünfzehn Jahrn, der dich mit Worten grüßt, hundert und fünfzig, wer dein Kleid berühre, und noch einmal so viel dem der dich küßt: und mich, der solche Qual ich um dich spüre, von Sünde und Schuld er ganz erlösen müßt, und wenn ich küssen könnt die Lippen dein, da gingen Seel und Leib zum Himmel ein!

ANMERKUNGEN

England, Deutschland und Frankreich hatten ihre erste literarische Blüte schon hinter sich, als es in Italien seltsamer weise noch kaum ein Lied in Vulgärsprache gab. Die dichtende Volksseele war lange wie in einem Dom eingeschlossen, der erste Ton aus den sich öffnenden Toren war ein Orgelklang. Die Laudes creaturarum (S. 12) des heiligen Franz von Assisi (1182-1226) sind eines der ältesten Denkmäler in Vulgärsprache, noch nicht eigentlich Dichtung, sondern noch ungeformter Ausdruck eines trunken Schauenden. Der Heilige selbst soll ihn den,,Gesang der Sonne" genannt haben. Die Legende erzählt, er habe ihn zwei Jahre vor seinem Tode gedichtet, in S. Damiano in einer elenden Hütte, fast erblindet und in schwerer Krankheit. ,,Doch“, sagt die Handschrift,,,der Geist des Heiligen, als er diesen Gesang verfaßte, war so großer Süße voll, daß er Frate Pacifico, einen Meister des Gesanges und der Verskunst, aussenden wollte, damit die Brüder es sängen und predigend und lobpreisend durch die Welt gingen.“

Am Beginn der eigentlichen Kunstdichtung aber stand nicht ein Heiliger, sondern ein Kaiser, ein Hohenstaufe aus deutschem und lateinischem Blut, Federico II. (1194–1250) (S. 16). In provenzalischer Sprache wurde schon seit Jahrzehnten im Tal des Po wie in den ligurischen Bergen und an den kleinen Fürstenhöfen von Minne gesungen, und die Spielleute vers breiteten die französischen Ritterepen in einem gallo-italischen Sprachgemisch. Jedoch an Friedrichs Hof sind vermutlich die ersten Kunstlieder im,,volgare" entstanden. In diesen Dichtungen ist noch nicht viel von italienischem Geist. Noch gab es keine nationale Überlieferung, keinen Zusammenhang, nicht einmal eine nationale Schriftsprache. Das,,trovare per rima“, nach dem Muster der provenzalischen Minnesänger, war für Friedrich

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