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Abendmahl unter beiden Gestalten, bete keine Horas sondern nur seinem Gewissen nach; er sei verehelicht". Dieses Bekenntniss hatte Hillinger nach Passau gesendet.

Am 9. Mai 1560 ersuchte Hillinger die n. ö. Regierung diesen gefährlichen Mann gefänglich einzuziehen, er könne ihn nicht zum Gehorsam bringen, überdiess sei dieser entlaufene Mönch jetzt gesonnen von dannen zu weichen, um an andern Orten, wie er in Lengbach gethan, die Kirchenceremonien und allen Gottesdienst zu ändern. In einem directen Berichte an Kaiser Ferdinand schilderte er wie Klaring in einer Umgebung von 5 Stunden und besonders in sechs Dörfern wie in Sieghartskirchen die kath. Kirchenceremonien gänzlich abgethan habe und beschwerte sich über die Gleichgültigkeit der Regierung. Jetzt kam Leben in die Mitglieder der Regierung am 1. Juni 1560 wurde der Befehl erlassen, Klaring gefänglich einzuziehen. Umsonst. Klaring hatte Neulengbach bereits verlassen 1).

Am 26. Januar 1588 bewarb sich der Pfarrer Nicolaus Pernold um Asparn an der Zaya.

Klesel begutachtete: „ich kann nit bergen, dass dieser Prister ain fromer, gottseliger, keuscher, exemplarischer und solicher Mann, den ich von Neuen Lengbach gar ungern vnd mit sondern Unwillen abgelassen, welchen auch ain gantze Pfarrmenig noch auf dato beklagt und inen die Zeit ires lebens khainen andern Pfarrherr wünschen wollten, daher Er mit allein diser sondern auch wol ainer mehrern und grössern Pfarr wirdig". 2)

Die Pfarrei St. Lorenz in Markersdorf stand unter dem Patronate und der Vogtei der Herrschaft Baumgarten. Andreas von Trautmannsdorf zog das Pfarrviddum einfach an sich und verkaufte später die Herrschaft Baumgarten und die

1) Klosterraths-Acten. In Barthel Pechler kam ein katholischer Pfarrer nach Neulengbach. Am 2. Jan. 1561 mahnte ihn das Consistorium pie et pacifice exercere nec ullas turbas vel confusiones damna vel pericula in spiritualibus et temporalibus movere. Consistorial-Protokolle.

2) Klosterraths-Acten.

mit dem Gütercomplex dieser Herrschaft vereinigten Pfarrund Kirchengüter Markersdorf an den Besitzer der Herrschaft Neulengbach Freiherrn von Kuen.

Am 3. November 1623 forderte Official Kirchberg die Freyin Maria von Kuen auf nicht nur diese Pfarrei zu besetzen, sondern auch das Pfarr- und Kirchengut herauszugeben. Das Pfarr- und Kirchengut wurde zur Gründung eines Franziskanerklosters in Neulengbach verwendet und die Pfarrei St. Lorenz in Markersdorf zur Filiale von Neulengbach gestempelt1). Ferdinand II. hatte eben das Pfarrlehen an sich gezogen und es dem Pfarrer von Neulengbach übergeben.

Die Pfarreien Anzbach und Altlengbach hatten den Landesfürsten zum Patron und die Herrschaft Neulengbach zum Vogt. Die Parochianen liefen dem Prädikanten in Totzenbach zu. Die Visitatoren des Jahres 1600 fanden den Pfarrer Conrad Kleinbrod in Altlengbach in Ordnung, den Pfarrer von Anzbach Georg Jakobus nannten sie einen Schwärmer und bezeichneten ihn als sehr leichtfertig, besonders wenn er betrunken sei.

In Altlengbach lebte die lutherische Maria Magdalena von Prösing, geb. Geyer zu Osterberg. Als sie am 10. Juli 1624 starb, wurde sie in der lutherischen Kirche zu Totzenbach begraben 2).

St. Christophen war eine dem Stifte St. Poelten incorporirte Pfarrei.

Pfarrer Erhard Staudacher wurde wegen seiner Hinneigung zur sectischen Lehre entlassen. Die Pfarrei blieb lange unbesetzt, endlich präsentirte der Bischof den Priester Johann Strasser, der vom Official Angerer am 8. Dezember 1547 investirt wurde). Im Juli 1575 forderte der Dechant den Pfarrer Ludwig Sperer zur Visitation nach St. Poelten; er liess den Dechant warten. Auf eine zweite dringende Vorladung antwortete er ärgerlich, er habe eine Hochzeit und dies sei wichtiger als zu den Visitationen zu laufen. Als

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1) Consistorial-Acten.

2) Cod. 10.097, p. 140 der kais. Hofbibliothek Wien.

3) Raitbüchlein des Officials Martin Angerer a. a. O).

A

ungehorsam und von der kath. Religion abgewichen, wurde er der Pfarrei entsetzt. Am 7. November 1575 erschien er vor dem Consistorium und bat um ein Zeugniss, denn der Abt von Göttweig sei gesonnen, ihm eine Pfarrei zu geben. Der Official liess ihn aber in den Carcer stecken und verbot ihm als einem Ketzer die Diöcese. 1584 stahl der Provisor Jakob Waltherus, aus Patschko in Schlesien, bei einem Bäcker 1000 Gulden und floh nach Wien, wurde aber hier gefänglich eingezogen 1). Die Visitatoren des Jahres 1600 fanden den Pfarrer Konrad Schaffer ohne Tadel.

Kapitel 4.

Michelbach, Hainfeld, Kasten, Brand mit Stössing, Böhmkirchen, Kapellen, Pottenbrunn.

Die Pfarrei Michelbach stand unter dem Patronate des Stiftes Göttweig und der Vogtei der Herren von Greis. Die Prälaten von Göttweig neigten sich mehr oder minder der neuen Lehre zu und kümmerten sich blutwenig um ihre Pfarreien. Die Vögte hatten durchweg die Oberhand. Hanns Sigmund von Greis setzte den Prädikanten Nicolaus Knot als Pfarrer nach Michelbach. Alter und Kränklichkeit hinderte diesen vor den Visitatoren zu Schallaburg zu erscheinen. 1600 war Michelbach noch hart sectisch und mit einem Prädikanten wohl versehen.

Die Pfarrei Hainfeld) hatte als Patron das Stift Göttweig und als Vogt die Herren von Jörger. Schon Pfarrer Sigmund Rumpler neigte sich 1556 zur neuen Lehre, d. h. er verschmolz Katholisches und Sectisches der Art in einander, dass die bekannte österreichische Spezies daraus entstund. Der Protestantismus in seinem regelmässigen Exercitium bestand

Wilhelmsburg

1) Klosterraths-Acten; Consistorial - Protokolle. 2) Vergl. Kirchliche Topographie. Dekanat S. 344-352.

bis 1616. In diesem Jahre konnte Ferdinand Jörger mit Göttweig einen vortheilhaften Tausch abschliessen und diesem opferte er seine Prädikanten in Hainfeld. Prädikant Kaspar Erhart musste auf die Filiale Filiale Rohrbach ziehen und Hainfeld dem Conventualen David Corner überlassen. Der treffliche Corner blieb nur ein halbes Jahr. Auf ihn folgten wieder Weltpriester wie Dr. Georg Hildebrand Thiermayer 1). Zu Hainfeld gehörten die Filialen Ramsa u 2) und Rohrbach). Auf dem Schlosse Bergau bei Rohrbach sassen die Jörger.

Die Pfarren Kasten und Brand mit der Filiale Stössing waren dem Stifte St. Poelten incorporirt. 1600 wurden beide Pfarreien von einem Priester pastorirt, von dem Pfarrer Kaspar Sedelmayer. Die Visitatoren berichteten: „Kaspar Sedlmayer, ein Layenpriester, ist concubinarius und führt ein unpriesterlich Leben“.

Böhmkirchen war ebenfalls eine dem Stifte St. Poelten incorporirte Pfarrei, ebenso Kapellen. Beide Pfarreien waren mit Conventualen, die 1586 und 1600 von den Visitatoren gelobt wurden, besetzt. Am 29. Juni 1555 hatte dagegen der Propst von St. Poelten den Befehl erhalten, den sectischen Pfarrer von Kapellen in das Kloster zu rufen 1).

Die zu Kapellen gehörige Filiale Katzenberg hatten Michael und Sebastian von Lassberg an sich gerissen und 1573 einen Prädikanten eingesetzt. Propst Georg II. von St. Poelten liess die Kirche Nachts erbrechen, Glocken und Kirchenornat hinwegführen. Die Lassberg ersetzten das Hinweggeführte).

Vor den Visitatoren zu Schallaburg erschien 1580 auch Franziskus Bunsler, Pfarrherr zu Katzenberg. Er gab an: 1530 zu Szepusien in Ungarn geboren habe er zu Bartua

1) Thiermayer war aus der Eichstädter Diöcese; als Doctor Juris empfing er Sabb. in Angaria s. Crucis 1610 in Freising das Subdiaconat und am 19. Dec. das Presbyterat.

2) Kirchliche Topographie a. a. O. S. 352–355.
3) A. a. O. S. 356-358.

4) Consistorial-Protokolle.

3) Klosterraths-Acten.

in Ungarn studiert, sei von Gallus 1562 zu Regensburg ordinirt und habe zuerst in Ungarn das Lehramt verwaltet. Vor einem halben Jahre sei er nach Katzenberg berufen worden.

1588 klagte Propst Melchior wiederholt gegen die beiden Brüder wegen Vorenthaltung der Kapelle; der Klosterrath befahl den Brüdern die Kapelle zurückzugeben und den Prädikanten zu entfernen. Die Lassberg bekümmerten sich aber um den Befehl nicht im geringsten, so dass am 5. Februar 1592 der Klosterrath beantragte, die beiden Brüder zu arretiren und so lange im Arreste zu lassen, bis sie die Schlüssel zur Kapelle herausgeben würden 1).

In Pottenbrunn bestanden zwei Pfarrkirchen, die eine ad hon. s. Crucis und die andere ad hon. s. Vlrici geweiht. Die St. Ulrichspfarrkirche stand unter dem Patronate der Herrn von Grabmer.

Am Erchtag vor unser Frauentag zur Kündigung 1401 hatten Eberhard und Wilhelm von Zelking an Hanns von Pottenbrunn das Kirchenlehen St. Ulrich um 90 8. verkauft.

Die Pfarrei Heiligkreuz war landesherrliches Lehen. Am 16. Merz 1716 kam die Lehenschaft über beide Pfarreien an Johann Carl Graf von Kuefstein.

Seit dem Türkeneinfalle des Jahres 1529 stand die Pfarrei St. Ulrich erledigt, erst 1548 präsentirte Georg Grabmer den Priester Wolfgang Huber, den Official Angerer am 23. Jan. investirte 2).

Von der Pfarrei Heiligenkreuz bemerkten die Visitatoren des Jahres 1544:

Pfarrer Martin Kaser verricht den Gottesdienst soviel er an seiner Person vermag; vor Zeiten sein zwei Priester gewesen, dieser Zeit Pfarrer allein; ist zimlichen Wandels: der Pfarrhof im zimlichen Bau, die Kirche baufällig, regnet hinein. Dienst von behausten Gütern 9 fl., 2 B dl., halben Gedreitzehent neben dem Propst zu St. Poelten, der den seinen um 4 oder 5 fl. verlässt: Acker in alle Feld 36 Joch, unter

1) Klosterraths - Acten.

2) Raitbüchlein des Officials Martin Angerer a. a. 0.

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