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angekommen waren 1), und da nun dieses raubsüchtige Volk den mit dem Sultan abgeschlossenen Waffenstillstand für sich nicht weiter verbindlich hielt 2), so geschah es eines Tags, daß ein Haufe beutegieriger Kreuzbrüder eine Karavane Aegyp tischer Kaufleute, die auf den Waffenstillstand vertrauend nach Akkon ziehen wollte, überfiel, beraubte und ermordete 3). Der Sultan verlangte Genugthuung für die schröde That und namentlich auch die Auslieferung der Frevler 4). Die vornehm= ften Herren der Stadt fanden die Forderung gerecht und am entschiedensten sprach dafür in nachdrucksvoller Rede der Hochmeister des Deutschen Ordens ). Da widersetzte sich aber der påpstliche Legat dem Beschlusse der Versammlung, jedem mit dem Banne drohend, der es wagen werde, dem Sultan einen Christen in die Hände zu liefern o); und endlich fügten sich auch die Meister der drei Ritterorden in des Legaten Meinung, obgleich der Sultan aufs ernstlichste mit der Belage= rung und Erstürmung der Stadt gedroht hatte, wenn seine

1) Herman. Corner. Chron. p. 943.

2) Ottokar von Horneck a. a. D. c. 407.

3) Nach Ottokar von Horneck a. a. D. c. 408—409 geschah dieser Ueberfall und die Verlegung des Waffenstillstandes auf Unstiften des påpstlichen Legaten, weil auch der Papst Nicolaus keinen Frieden mit dem Sultan gehalten wissen wollte.

4) Sanut. L. III. P. XII. c. 21. Guilielm. de Nangis an. 1289. Corneri Chron. p. 943. Ottokar v. Horneck c. 420.

5) Bei Ottokar von Horneck c. 414 spricht zuerst ein Deutscher Ordensritter, dann c. 417 auch der Meister in sehr kräftigen Worten gegen den påpstlichen Legaten; so sagt er diesem unter andern: Ir sult uns nicht leren

Wie wir sullen varn

Mit dem Swert und geparn:

Wann darczu seit ir unnucz.

6) Den Inhalt dieser Unterhandlungen giebt außer Ottokar von Horneck a. a. D. c. 412-413 auch das Poema de amissione terrae sanctae ap. Eccard. T. II. p. 1455 seq., wo ebenfalls der Meister des Deuts. Ordens als theilnehmend am Streite mit dem Legaten angeführt wird. Ferner die Ordenschron. bei Matthaeus p. 754 und Corneri Chron. p. 943.

Forderung nicht erfüllt werde, wozu er bis zu Ende des Jahres 1290 Frist gestellt 1).

Sofort rüstete sich der Sultan zum Kriege. Auch in Akkon benußte man die Zeit zu mancherlei kriegerischen Vorbereitungen. Um die Streitkräfte zu vermehren, sandte man nicht bloß eiligst eine Botschaft an den Papst 2), der alsbald neue Aufforderungen an die Fürsten und Völker des Abendlandes erließ, sondern die Großmeister der Ritterorden ertheilten auch Befehl, daß aus ihren Ordenshäusern überall die tapfersten Ritter zu Hülfe eilen sollten3). Wirklich sandte unter andern auch der Deutsche Orden aus seinen Ritterconventen in Deutschland und Italien eine neue Schaar auserlesener Ordensbrüder mit einer angemessenen streitbaren Mannschaft in großer Eile von Venedig aus nach Akkon hinüber und selbst aus Preussen soll eine Anzahl reisiger Ritter dahin gezogen seyn *). So wurden allerdings von vielen Seiten

1) Chron. S. Petri Erfurt. ap. Mencken. T. III. p. 298. 2) Nach Ottokar von Horneck c. 433 sandte jeder der drei Ordensmeister zwei Ordensritter an den Papst.

3) Ottokar von Horneck c. 433.

4) Ottokar von Horneck a. a. D. sagt:
Do sach man über Mer gern

Tausend Prüeder werlnicher Man,
Die dacz (zu) Venedien schiften sich an,
Die warn all berait worden

In der Tewtschen Herren Orden.

Ir Maister auch von Preuzzen

Gewan der Chachen uud der Heuzzen

Wol siben Hundert oder mer

Die kegen Akers teten die Cher.

Wörtlich so auch das Poema de amiss. s. terrae ap. Eccard 1. c. In der Ordenschron. bei Matthaeus p. 748 und 756 und in Anmerk. Z. bei Duellius p. 25 ist ebenfalls von einer solchen Sendung von Ordensrittern nach dem Morgenlande die Rede. Nach der erstern schickt der Hochmeister Konrad von Feuchtwangen den ehemaligen Landmeister von Preussen Mangold von Sternberg (denn Steynborch oder Scherborch, wie in der Chronik steht, soll offenbar Sternberg heißen) und den Marschall von Livland mit vielen Ordensrittern nebst 3000 Reitern

her, besonders von den Ritterorden außerordentliche Kräfte aufgeboten, um die lehte Ruine der christlichen Herrschaft im Morgenlande wo möglich noch zu erhalten, denn so wenig auch von dieser einstigen Herrschaft um diese Zeit noch übrig war, so sah man doch voraus, daß mit Akkons Verlust für immer Alles verloren seyn werde. Insbesondere aber stand auch für den Deutschen Orden vieles auf dem Spiele. Akkon war die Wiege seiner ersten Tage, wo er sein erstes Gedeihen und seine erste Erhebung gefunden; dort in dem OrdensHaupthause hatte man häufig die Generalkapitel gehalten, die wichtigsten Beschlüsse gefaßt, die nöthigen Grundgesetze des Ordens entworfen und selbst bis nach Preussen waren von dort aus über die Landesverwaltung und über die einzelnen Ordensverhältnisse die zweckmäßigsten Anordnungen und Befehle ergangen, denn außer einem Meister oder dem Großkomthur hatten dort auch der Ordensschahmeister oder Treßler und der oberste Ordensspittler ihren Sit, die mit dem Hochmeister die oberste Behörde des Ordens bildeten1); daher

nach Akkon; es erwähnt dann diese Quelle auch ausdrücklich, daß der Hochmeister selbst nicht dahin gegangen, daß aber (nach p. 757) Mangold, der Großkomthur von Akkon, der Marschall von Livland und eine große Zahl von Rittern in einem Kampfe gefallen seyen. Obgleich schon Schütz p. 97 diese Nachricht von Mangolds Anwesenheit und Tod bei Akkon triftig widerlegt hat, so hat sie De Wal Histoire de l'O. T. T. II. p. 278 doch wieder aufgenommen, sich auf eine Stelle bei Dusburg c. 198 stügend, wo es im gewöhnlichen Terte von Mangold heißt: in reditu mortuus in ara, welches leştere verstümmelte Wort De Wal zur Behauptung seiner Meinung in Acra verwandelt und darunter Akkon versteht. Allein wir haben schon oben B. III. S. 395 Anmerk. 1. bewiesen, daß die Worte bei Dusburg verdorben sind und da nun Mangold im I. 1283 schon gestorben war, so ist die Nachricht der Ordenschronik ungegründet, obgleich allerdings Ordensritter aus Preussen ins Morgenland gezogen zu seyn scheinen. Die obige Stelle Ottokars von Horneck darf man nicht so verstehen, als sey auch der Meister von Preussen mit hinüber gezogen, denn dieser befand sich nach urkundlichen Erweisen im April, Mai und Juni 1291 bestimmt in Preussen. 1) Wir finden nach einer Urkunde in Muratori Scriptt. rer. Ital. T. XII. P. 382 als in Ukkon wohnhaft im I. 1272 den frater Con

hatte man dort auch in der Regel wenigstens in den früheren Zeiten die jungen Ritter, die nach der Bestimmung des Gesezes ins Morgenland pilgern mußten, in die Ordensbrüderschaft aufgenommen und alljährlich hatten bisher nach Akkon die Berichte über alle Befihungen des Ordens, über ihren Zustand und ihre Verwaltung zur Prüfung und Beurtheilung gehen müssen, sowie von dorther auch wieder die nöthigen Verordnungen und Verfügungen in Beziehung auf diese Verwaltung erfolgten '). Es war also auch in dieser Hinsicht für den Deutschen Orden von größter Wichtigkeit, die Stadt wo möglich im Besihe der Christen zu erhalten 2).

Je nåher aber die Gefahr heranrückte und je mehr man Kunde erhielt von des Sultans gewaltigen Kriegsrüstungen, um so mehr entsank den meisten Christen das Vertrauen auf sich selbst und die feste Hoffnung und Zuversicht auf die Mög

radus magnus praeceptor quondam domus Teutonicorum, ferner Fr. Ioannes de Saxonia Thesaurarius, Albertus Hospitalarius super infirmis, Milo socius Thesaurarii, Vellembergus et alii plures Fratres domus Alemannorum.

1) Darüber die Urkunde in Hennigs Statuten des D. Ordens G. 221-224.

2) Bei Ottokar von Horneck c. 436 wird indessen dem Deutschen Orden von den Johannitern doch der Vorwurf gemacht, daß er am Verluste Akkons Schuld sey, weil er, um die Gunst des Papstes nicht zu verlieren, dem påpstlichen Legaten darin endlich beigestimmt habe, dem Sultan keine Genugthuung zu geben.

Und daz man nicht Pezzerung tet

Dem Soldan nach seiner Pet,

Daz waz der Tewtschen Herren Schuld

Die wolden der Pfaffen Huld

Durch nichten verchiesen.
Darumb must man verliesen

Dacz Ukers Er und Gut

Und vergiezzen jr Plut

Die da nicht furbaz mugen.

Der an jr Antwurt,
Anders sprechen sich

Freilich heißt es nachher von den Johannitern: Dicz reten si in Spot, und ander Red genug. Nieman waz also chlug, Durnechtichleichen spur, Wez in ze Mut wer. nachher die Ritter des Deuts. Ordens auch selbst aus.

lichkeit der Rettung; und als nun die Nachricht einging, daß der grause Feind wirklich im Anzuge sey, ergriff einen großen Theil von Akkons Bewohnern eine solche Kleinmüthigkeit und Verzagtheit, daß ganze Schaaren noch vor des Feindes Unkunft die Stadt verließen und sich der Schiffe im Hafen bemächtigten, um Habe und Gut ins Abendland zu retten 1). So überblieb die Vertheidigung der Stadt nur den Rittern der drei geistlichen Orden, die nicht einmal selbst unter sich einig waren 2), den Heerhaufen des Königes von Cypern, den jüngst angekommenen Kreuzbrüdern und dem zurückgebliebenen Theile der Bewohner: allerdings noch eine Kriegsmacht, die zur Behauptung der Stadt zahlreich und kräftig genug gewesen wäre. Allein es fehlte selbst auch einem Theile dieser Streitmacht an Muth und Vertrauen; es fehlte an Einheit der Gesinnung und an Festigkeit des Willens 3); es fehlte an einem festen Plane und an einem Manne, der mit voller Kraft des Geistes der vorhandenen Macht Richtung und Leitung hätte geben können; bis endlich die lange gedrohete Stunde der schweren Bedrångniß herannahete.

Es war am fünften April des Jahres 1291, als der Sultan mit einer außerordentlichen Kriegsmacht und furchtbaren Belagerungswerkzeugen vor der Stadt erschien, denn entschlossen, die långst untergrabene christliche Herrschaft jezt völlig zu stürzen und die Christen für immer aus dem Morgenlande zu vertreiben, hatte er bis in den entferntesten Theilen seines Reiches alle Kräfte zum Kampfe aufgeboten *).

1) Abulfeda T. V. p. 99. Ottokar v. Horneck c. 436. Poema ap. Eccard. p. 1500. Corner. Chron. p. 945.

2) Nach Ottokar von Horneck c. 436 sind besonders die Johanniter und Dentschen Brüder mit einander im Streite.

3) Chron. German. ap. Pistor. T. II. p. 837. Annal. Eberhardi Altahens. in Canisii Léct, antiq. T. I. p. 322. Annal. Steron. Altah. ap. Freher. p. 397. Corner. Chron. p. 944.

Chron. S. Petri

4) Abulfeda p. 97. Poema ap. Eccard. p. 1500. Erfurt. ap. Mencken. T. III. p. 299. Sanut. 1. c. macht des Sultans auf 160,000 Fußvolk und 60,000 Reiter an.

giebt die Kriegs

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