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stadt gelegenen Flecken Botzheim. Im Jahr 1440 war ein Ritter Hans von Botzheim bischöflich Strasburgischer Amtmann zu Sasbach, und Vogt zu Ortenberg. Junker Bastian (1486) Forstmeister in der Landvogtei Hagenau; Michael um dieselbe Zeit kaiserl. Amtmann in der Ortenau. Joh. v. Botzheim, von dem hier die Rede ist, um das Jahr 1499 Domherr an der Stift zu Konstanz. Er besafs ausgebreitete Kenntnifs, einen sehr ruhigen, liebenswürdigen Charakter, und gehörte zu den vertrautern Freunden des Erasmus, welcher wohl selbst eine Zeitlang sich in seiner Nähe nieder zu lassen gedachte. Er war es daher auch, den der Geäng. stigte in seinem Streit mit Hutten, Eppendorf und Brunfels mehr als einmal zu Rathe zog, und von sämmtli chen Vorfällen in diesem Handel jedesmal unterrichtete. Vergl. Iselin hist. Lexik.

22) Johann Fisher, Bischof von Rochester und Kardinal, ward zu York in Engelland geboren. Sein Hof ernannte ihn, nachdem er sowohl als Geistlicher, dann als Gelehrter die öffentliche Meinung für sich gewonnen, zum Kanzler und Professor der Universität Cambridge. Hier bestimmte er durch seinen Einfluss die Regentinn Margaretha, König Heinrichs VII. Mutter zur Stiftung zweier neuer Kollegien, und leistete der Hochschule selbst ganz vorzügliche Dienste. Die bischöf liche Tiare von Rochester, und die Stelle eines Erziehers bei dem jungen Prinzen Heinrich, der als der VIII. dieses Namens bald nachher Engellands Thron bestieg, waren die nächsten grofsen Beweise des Vertrauens, das man in seinen Charakter sowohl, als in seine Gelehrsamkeit setzte. Fisher war den Evangelischen nicht geneigt, schlug sich zur Erasmischen Parthei, und nahm auch desshalb den jungen König gegen Luthern und seine Anhänger gleich anfangs ein, so wie er selbst

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mehrfach durch Schriften diese seine Abneigung zu beweisen bemüht war. Dessen ohngeachtet entgieng er seinem Schicksal nicht. Er hatte des Königs Ehescheidung von der arragonischen Katharina, im Einverständnifs mit seinem Freunde Morus feierlich missbilligt, und eben so gegen die Abschaffung des Pabstthums in Grofsbrittanien sich nachdrücklich erhoben. Dieser Schritt brachte ihn ins Gefängnifs, und, als er während dieser Zeit, von Rom aus den Kardinalshut erhielt, auf das Schaffot. (1535, den 22. des Brachmonats.) Unter seinen Schriften bemerke ich die wider Luther geschrie-" benen: Pro sacri sacerdotii auctoritate. Homiliæ ad plebem advers. 41 Lutheri articulos. De veritate cor= poris et sanguinis Christi in Eucharistia. — L. V. adv. Oecolampadium. De 7 Sacramentis. In 7 psalmos David. pænitent meditat. Contra captivit. Babylonic. Lutheri. De Matrimon. regis Angliæ. Precation. lib. Pro damnatione Lutheri lib.

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Vergl. Ribadeneira, Sander, Iselin etc.

23) Johannes Kaiser, oder Cäsarius, bekannt als Philosoph und Arzt, ward zu Jülich im Jahr 1460 geboren, studirte zu Paris, nahm später seinen Aufenthalt zu Köln, ward als Protestant im Jahr 4513 aus dieser Stadt vertrieben, kehrte später noch einmal zurück, und starb im Schoose der katholischen Kirche, der er sich renig wieder in die Arme geworfen (1551, mithin, 90 Jahre alt). Schriften: Rhetorica; Dialectica; ferner gab er nachstehende Klassiker heraus: Diomedes grammaticus. C. Plinii Secundi opus hist. natural. Boëth. de Consolat. philosophiæ. Endlich: Bertrutii

compendium practicum.

Vergl. Jöchers Gel. Lexik. T. I.

24) Mercurin Alborio de Gattinara, von seinem Vaterort also geheifsen, bekleidete am Hofe von Savoyen die Stelle eines Staatsraths; bei Kaiser Maximilian I. die eines Präsidenten der Grafschaft Burgund; und unter Karl V. mit Chievres das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, später ausschliefslich das Kanzleramt, nachdem sich seines Kollegen Einfluss stark gemindert. Ein ehrenvoller Zug in seiner Verwaltung dieser Geschäfte ist seine beharrliche Weigerung den Madriter Frieden zu unterschreiben, da er sowohl des Königs Haft als übrige Behandlung unedel, ungrofsmüthig und unzweckmässig fand. Ausser diesem soll er bei allen Anlässen immer ein Anhänger des mildesten Systems, und einer der verständigsten Räthe Karls gewesen seyn. Als Kardinal starb er zu Innsbruck, im Jahr 1530.

Vergl. Seckendorf. H. Luth.; Iselin histor. Lexik. II. Band.

25) Johannes Glapion, Kaiser Karls V. Beichtvater, war ein geborner Franzose, aus Ferte-Bernard, im Herzogthum Maine. Er erwarb sich, in den Orden des heil. Franziskus getreten, durch Kenntnisse, wie durch den Nimbus von Gottseeligkeit, einen vortheilhaften Leumund in Belgien, gewann die Freundschaft des Erasmus von Rotterdam, und stand mit ihm in fortwährendem schriftlichen Verkehr. In der Folge ward er zum Beichtvater Maximilians I. ernannt, und in gleicher Eigenschaft bei dessen Enkel, Karl V. angestellt. Man schrieb ihm grofsen Einfluss auf die Entschlüsse des Kaisers in Betreff der Religionsangelegenheiten zu, bei welchen er die Parthei der Orthodoxen aufs Standhafteste verfocht, und unterstützte. In seinen Ansichten soll er jedoch nicht stets die gröfste Konsequenz gezeigt haben. Er wurde vielleicht durch den Minister

wechsel nach Spanien entfernt, und starb als Erzbischof von Toledo zu Valladolid. (1522.)

Vergl. Le Courvaissier histoire des évêques de Mans. Iselin. II.

26) Johann Sattler (Sellator) von Gebweiler, gewöhnlich nur Joh. Gebweiler genannt, war aus dem elsässischen Städtchen letztern Namens gebürtig, Pfarrer zu Türkheim im Elsafs, und schon zu Anfange des 16ten Jahrhunderts als talentvoller junger Theologe bekannt. 1508 erhielt er den Doktorgrad und eine Professur in Basel, und war im Jahr 1522 Rektor der dortigen Hochschule, auch Domherr an der Peterskirche und zweimal Dekan der theologischen Facultät. Er war ein eifriger Zelote, wider die Reformation, und gab sehr dicke Streitschriften gegen mehrere ihrer Häupter heraus, die nicht immer sich durch grofses Interesse empfehlen. Sein Todesjahr ist unbekannt.

Vergl. Iselin histor. Lexik. Supplem. Band II. p. 20.

27) Martin Dorpe war ein geborner Niederländer aus Noaldwyk, einem Dorfe in Holland, und genofs seiner ausgezeichneten Sprachkenntnisse, und gründli chen theologischen Bildung wegen, einen ziemlich ehrenhaften Ruf. Anfänglich bekleidete er die Stelle eines Pfarrers zu Ovetschie; später die eines Professors an der Löwener Hochschule. Nicht lange jedoch; denn in der Blüthe seines physischen und geistigen Lebens, und als er gerade vorzügliche Hoffnungen erregt hatte, raffte ihn der Tod dahin. Er scheint vielleicht weniger ein streitsüchtiger als zu ängstlicher Mann gewesen zu seyn, der stets das ruhige Festhalten am Bestehenden vertheidigte, und daher selbst durch das Encomion Moria und die Utopia mit seinen Freunden, ihren Verfassern,

in Streit gerieth. Er hatte während seines Aufenthalts in Löwen folgendes geschrieben: Dialogus Veneris et Cupidinis.- Complementum Aululariæ Plautinæ. — Epist. de moribus Hollandorum.

telis contra Vallam,

niensis.

Vergl. über ihn:

Oratio in laudem Aristo

De laudibus Academ. Lova

Barlandi Chron. Duc. Brabant.

Mirai Elogia et de Script. Sæc. XVI.— Ándreæ Biblioth. Belgica etc.

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28) Thomas de Vio, genannt Kajetan, ward zu Gaeta, jener wichtigen Vestung Neapels, den 20. Hornung 1469 geboren. Er trat nach Vollendung seines wissenschaftlichen Unterrichts in den Orden des heil. Dominikus, wo er bald einen bedeutenden literarischen Namen, und, kaum 26 Jahre alt, die Doktorwürde sich erwarb. Nach einiger Zeit trat er als öffentlicher Lehrer zu Brescia und Pavia auf, ward im Jahr 1500 Generalprocurator seines Ordens, und 8 Jahre darauf selbst General desselben. Auf diesem Posten leistete er Pabst Julius II. sehr wichtige Dienste; indem namentlich er es war, der diesen beredete, dem Koncilium, das seine Feinde zu Pisa hielten, entgegen, ein ähnliches im Lateran zu versammeln. Eben so verfafste er zu seinen Gunsten eine Schrift, worinn er zu beweisen suchte, dafs ohne des Pabstes Auktorität keine Kirchenversammlung könne gehalten werden. In Anerkennung dieser, dem Pabstthum geleisteten, so grofsen Verdienste, ernannte ihn Julius Nachfolger, Leo X., zum Kardinal, (1517) und bald hernach zum Legaten nach Teutschland, um daselbst dem Reichstage und der neuen Kaiserwahl beizuwohnen. Er vermochte es nicht Luthern, mit dem er mehrfach Unterredungen hielt, zum Widerruf, Stillschweigen, und zur Unterwerfung zu bestimmen, des Volkes Stimme und ein Theil der Fürsten für jenen

da

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