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Biblia sacra vulgatae editionis Sixti V. P. M. jussu recogn. et edita. (Rom. 1592.) Conc. Trid. sess. IV. decr. de ed. et usu sacr. libr. Insuper eadem sacrosancta synodus . . . statuit et declarat, ut haec ipsa vetus et vulgata editio, quae longo tot seculorum usu in ipsa ecclesia probata est, in publicis lectionibus, disputationibus, praedicationibus et expositionibus pro authentica habeatur, et ut nemo illam rejicere quovis praetextu audeat vel praesumat. Sess. VI. de justific. can. 21. Si quis dixerit, Christum Jesum a Deo hominibus datum fuisse ut redemptorem, cui fidant, non etiam ut legislatorem, cui obediant, anathema sit.

2. In der die heil. Schrift erklärende und ergänzende Tradition, d. h. in der mündlichen Ueberlieferung von Normen, welche theils unmittelbar von Christus (Traditio divina), theils von den Aposteln und deren Nachfolgern (Traditio apostolica et ecclesiastica) herrühren. Ihre Echtheit wird aus dem übereinstimmenden Zeugniß der Kirchenväter (9 Doctores Ecclesiae) erkannt, sie muß aber durch das unfehlbare Lehramt festgestellt werden. Nur was der Papst als fundamentale Rechtsnorm der Kirche statuirt, und Alles das, ist juris divini.

Conc. Trid. sess. IV. decr. de can. script. SS. Tridentina synodus. . . perspiciens . . . hanc veritatem et disciplinam contineri in scriptis et sine scripto traditionibus, quae ipsius Christi ore ab Apostolis acceptae aut ab ipsis Apostolis, Spiritu Sancto dictante, quasi per manus traditae ad nos usque pervenerunt . . . traditiones ipsas tum ad fidem tum ad mores pertinentes tamquam vel ore tenus a Christo vel a Spiritu Sancto dictatas et continua successione in ecclesia catholica conservatas pari pietatis affectu ac reverentia suscipit et veneratur.

Der römische Katechismus v. 1566 ist weder eine Rechtsquelle, noch eine symbolische Schrift, sondern nur ein katechetisches Handbuch für Pfarrer zur Unterweisung des Volks. Catechismus Romanus ad parochos ex decreto Concilii Tridentini, Pii V. P. M. jussu ed. et promulg. Rom. 1566. P. II. c. 7. qu. 6. (Quotuplex sit potestas ecclesiastica.) Ea autem duplex est: ordinis et jurisdictionis. Ordinis potestas ad verum Christi domini corpus in sacrosanta eucharistia refertur. Jurisdictionis vero potestas tota in Christi corpore mystico versatur. Ad eam enim spectat, Christianum populum gubernare et moderari, et ad aeternam coelestemque beatitudinem dirigere. qu. 7. (Ordinis potestas ad quae se extendat.) Verum ordinis potestas non solum consecrandae eucharistiae vim et potestatem continet, sed ad eam accipiendam hominum animos praeparat et idoneos reddit, ceteraque omnia complectitur, quae ad eucharistiam quovis modo referri possunt. (Vergl. aber jetzt Conc. Vatic. const. Pastor aeternus c. 4 oben S. 74.) P. II. c. 8. qu. 3 (Quid sit matrimonium.) Ita vero ex communi Theologorum sententia definitur: „Matrimonium est viri et mulieris maritalis coniunctio inter legitimas personas, individuam vitae consuetudinem retinens." Cuius definitionis partes ut planius intellegantur, docendum est, quamvis haec omnia in perfecto matrimonio insint, consensus videlicet interior, pactio externa verbis expressa, obligatio et vinculum, quod ex ea pactione efficitur, et coniugum copulatio, qua

matrimonium consummatur: nihil horum tamen matrimonii vim et rationem proprie habere, nisi obligationem illam et nexum, qui coniunctionis vocabulo significatus est.

II. Die evangelische Kirche erkennt in der heiligen Schrift die oberste Regel ihres Lebens. Sie findet in ihr aber nicht den Ausdruck eines gesetzgeberischen (!) Willens (mit Rechtsbefehlen) und legt nur dem Urtext verbindliche Kraft bei. Im Übrigen fennt sie keine göttliche Offenbarung außerhalb der heiligen Schrift. Die Tradition, als eine Urquelle des Rechts, bleibt ihr deßhalb fremd.

Für die Bildung des kirchlichen Rechts ist die heilige Schrift nach Maßgabe der Bekenntnißschriften (§ 27) theils

1. eine Richtschnur, insofern sie auf bestimmte Einrichtungen hinweist (Lehramt, Kirchenzucht); theils

2. eine Schranke, insofern nichts Recht werden soll, was den Säßen der heiligen Schrift widerspricht (Verfassung, Ehescheidung).

Das alte Testament steht dem neuen nur hinsichtlich solcher Vorschriften gleich, welche in dem lehteren ihre Bestätigung finden oder durch Rezeption Gesezeskraft erhalten haben. (Jüdisches Ceremonialgesez? Jüdische Eheverbote ?)

E. Richter: Beiträge z. Preuß. Kirchenrecht (Leipz. 1864) 1 ff. v. Weber: Sächs. Kirchenrecht. 2. Aufl. (Leipz. 1843.) I. 6. Buchka: Mecklenb. Ehescheid. R. (Wism. 1885) 14.

$ 33.

Die älteren deutschen Reichs- und Bundesgesehe.
(Bis 1866.)

I. Die durch die Reformation (sec. 16) hervorgerufenen Glaubensstreitigkeiten führten wiederholt zu einer reichsgeseßlichen Regelung der konfessionellen Verhältnisse:

1. Durch das Wormser Edikt (Reichsschluß) von 1521. Es verhängte, in Ausführung der päpstlichen Erkommunikationsbullen Exsurge Domine und Decet Ro. Pontificem, die Reichsacht über Luther und seine Anhänger.

Worms. Ed. v. 8. (26.) Mai 1521: Wöllen, daß ihr samptlich und sonderlich... den vorgemeldten Luther nicht hauset, höfet, eget, tränket noch enthaltet, noch ihm wider mit Worten noch Werken, heimlich noch offentlich, keinerlei Hülfe, Beistand noch Furschub beweiset; sondern wo ihr ihn alsdann ankommen und betreten und deß mächtig sein möcht, ihn ge= fänglich annehmet und uns wohl bewahrt zusendet oder das zu thun bestellet, oder uns zum wenigsten (so er zu handen bracht wirdet), unverzöglich verkündet und anzeiget, und ihn dazwischen also gefänglich haltet, bis euch von uns Bescheid, was ihr ferner, nach Ordenung der Recht, gegen

ihn handeln sollet, gegeben, und ihr umb solch heilig Werk, auch eure Mühe und Kosten, ziemlich Ergeßlichkeit empfahen werdet. Aber gegen seine Mitverwandten, Anhängern, Enthaltern, Furschiebern, Gönnern und Nachfolgern und derselben beweglich und unbeweglich Güter, sollet ihr in Kraft der hl. Constitution und unser und des Reichs Acht und Aber: acht, dieser Weis handeln, nämlich sie niederwerfen und fahen und ihre Güter zu eure Handen nehmen und die in euren Nuß wenden und behalten ohn männiglichs Verhinderung."

2. Durch den Speierschen Reichsabschied von 1526. Er vertagte die Entscheidung über den Religionsstreit bis zu einem künftigen Konzil, ordnete inzwischen einen Waffenstillstand an auf der Grundlage des Status quo und gewährte den Reichsständen die Erlaubniß, das Wormser Edikt unausgeführt zu lassen, sowie (angeblich) das Recht, die kirchlichen Verhältnisse in ihren Territorien frei zu regeln d. h. mit kirchlichen Neuerungen weiter vorzugehen. (S. g. Jus reformandi.)

R. A. v. 27. August 1526 § 4. Demnach haben wir... uns jeto einmüthiglich verglichen und vereinigt, mitlerzeit des Concilii oder aber Nationalversammlung nichtsdestoweniger mit unsern Unterthanen, ein jeglicher in Sachen, so das Edikt, durch Kaiserl. Majestät auf dem Reichstag zu Worms gehalten [Achterklärung gegen Luther], ausgegangen, belangen möchten, für sich also zu leben, zu regieren und zu halten, wie ein jeder solches gegen Gott und Kaisert. Majestät hoffet und vertrauet zu verantworten.

3. Durch den (Nürnberger Vergleich von 1532, Passauer Vertrag von 1552 und) Augsburger Religionsfrieden (Reichsabschied) von 1555 mit folgenden Bestimmungen:

a) Die Jurisdiktion der katholischen Bischöfe wird hinsichtlich der Augsburgischen Konfessionsverwandten suspendirt (nicht devolvirt).

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R. A. v. 26. September 1555. § 20. Damit auch obberührte beiderseits Religionsverwandte soviel mehr in beständigem Frieden und guter Sicherheit gegen, mit und bei einander sißen und bleiben mögen, so soll die geistliche Jurisdiktion . . . wider der Augspurgischen Konfes= sion, Religion, Glauben, Bestellung der Ministerien, Kirchengebräuchen, Ordnungen und Ceremonien, so sie aufgerichtet oder aufrichten möchten, bis zur endlichen Vergleichung der Religion nicht erercirt, gebraucht oder geübt werden, sondern derselbigen Religion., Glauben, Kirchengebräuchen, Ordnungen, Ceremonien und Bestellung der Ministerien.. ihren Gang gelassen und kein Hinderniß oder Eintrag da durch beschehen und also hierauf, wie obgemeldt, bis zu endlicher christlicher Vergleichung der Religion die geistliche Jurisdiktion ruhen, ein gestellt und suspendirt sein und bleiben."

b) Jedem Reichsstand (Landesherrn) steht die Wahl zwischen dem katholischen und evangelischen Glauben frei. Geistliche Reichsstände verlieren aber mit dem Uebertritt zum evangelischen Glauben ihre

Kirchenämter und Länder. (Reservatum ecclesiasticum. „Geistlicher Vorbehalt", octroyirt vom Kaiser.)

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R. A. v. 26. September 1555. § 18. Wo ein Erzbischof, Prälat oder ein ander geistliches Stands von unser alten Religion abtreten würde, daß derselbig sein Erzbisthum, Bisthum, Prälatur und andere Beneficia, auch damit alle Frucht und Einkommen, so er davon abgeht, alsbald ohne einige Widerung und Verzug, jedoch seinen Ehren ohnnachtheilich verlassen, auch denen Capiteln und denen es von Gemeinen Rechten oder der Kirchen und Stifts-Gewohnheiten zugehörte, eine Person der alten Religion verwandt zu wählen und zu ordnen zugelassen sein."

c) Unterthanen folgen der Religion ihres Landesherrn. (Cujus regio, ejus religio). Eventuell können sie zum Auswandern ge= nöthigt werden. (Jus reformandi.) Gegen Religionsbedrückungen haben sie das Recht auf freien Abzug. (Beneficium emigrandi.)

R. A. v. 26. September 1555. § 24.,,Wo aber unsere . . . Unterthanen, der alten Religion oder Augspurgischen Confession anhängig, von solchen ihrer Religion wegen aus unseren Landen . . . an andere Orth ziehen und sich niederthun wollen, denen soll solcher Ab- und Zuzug, auch Verkaufung ihrer Haab und Güter gegen zimblichen und billichen Abtrag der Leibeigenschaft und Nachsteuer... unverhindert männigliches zugelassen und bewilligt, auch an ihren Ehren und Pflichten allerdings unentgolten sein." - Brandi: Augsb. Relig. Fried. (Münch. 1896.) Pütter: Histor. Entwickl. d. teutsch. Staatsverfass. (Gött. 1788) I. 406 ff. -Auf der Grundlage des Augsburg. Relig. Friedens entwickelte sich demnächst die von den Jesuiten geleitete Gegenreformation.

4. Durch den Westphälischen Frieden (Reichsgrundgesez) von 1648 mit folgenden Bestimmungen (Art. V. [Gravamina ecclesiastica] und VII.):

a) Außer der katholischen und protestantischen (d. h. lutherischen und reformirten) darf keine andere Religion im Reich geduldet werden.

Instrum. Pac. Osnabr. (J. P. 0.) v. 24. Oktober 1648. Art. VII. § 2. Praeter religiones super nominatas nulla alia in sacro Imperio Ro. recipiatur vel toleretur.

b) Im Reichstage soll volle Parität zwischen den katholischen, lutherischen und reformirten Reichsständen herrschen. (Exacta mutuaque aequalitas.) Der Reichstag tritt bei Abstimmungen über Sachen, welche die Religion unmittelbar oder mittelbar betreffen, in eine katholische und evangelische Hälfte aus einander (Itio in partes).

J. P. O. Art. V. § 1. Inter utriusque religionis Electores, Principes, Status omnes et singulos sit aequalitas exacta mutuaque ... ita ut quod uni parti justum est, alteri quoque sit justum, violentia omni et via facti ut alias ita et hic inter utramque partem perpetuo prohibita. 52. In causis religionis omnibusque aliis negotiis, ubi status tamquam unum corpus considerari nequeunt, ut etiam catholicis et Augusta

nae Confessionis Statibus in duas partes euntibus sola amicabilis compositio lites dirimat, non attenta votorum pluralitate.

c) Das Reservatum ecclesiasticum fommt auch den Protestanten zu Gute. Als Normaltag für den konfessionellen Besig= stand gilt der 1. Januar 1624.

J. P. O. Art. V. § 2. Terminus a quo restitutionis in ecclesiasticis et quae intuitu eorum in politicis mutata sunt, sit dies I. Januarii a. 1624. Fiat itaque restitutio omnium Electorum, Principum et Statuum utriusque religionis. (Näheres Detail in den SS 14 u. 15.)

d) Den Reichsständen verbleibt dauernd das Jus reformandi gegenüber ihren andersgläubigen Unterthanen kraft der Landeshoheit, aber mit zwei Schranken: das Maß der kirchlichen Religionsübung im Jahre 1624 darf (außer in Oesterreich) nicht geschmälert, eventuell die Devotio domestica (Schuß gegen zwangsweises Bekehren, Hausandacht, Gleichbehandlung in bürgerlichen Verhältnissen und ehrliches Begräbniß) nicht verweigert werden. (Gewissens-, nicht Religionsfreiheit).

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J. P. O. Art. V. § 30. Quum Statibus immediatis cum jure territorii et superioritatis ex communi per totum imperium hactenus usitata praxi etiam jus reformandi exercitium religionis competat, ac dudum in pace religionis talium Statuum subditis, si a religione domini territorii dissentiant, beneficium emigrandi concessum, insuper . . . cautum fuerit, quod nemo alienos subditos ad suam religionem pertrahere . . . debeat, conventum est, hoc idem porro quoque. observari § 31. Hoc tamen non obstante, Statuum Catholicorum landsassii, vasalli et subditi cujuscunque generis, qui sive publicum sive privatum A. C. exercitium a. 1624 quacunque anni parte sive certo pacto aut privilegio, sive longo usu, sive sola denique observantia dicti anni habuerunt, retineant id etiam imposterum una cum annexis, quatenus illa dicto anno exercuerunt. . . Cujusmodi annexa habentur institutio conciliorum, ministeriorum tam scholasticorum quam ecclesiasticorum, jus patronatus aliaque similia jura... § 34. Placuit porro, ut illi catholicorum subditi Augustanae Confessionis addicti, ut et catholici Augustanae Confessionis Statuum subditi, qui a. 1624 publicum vel etiam privatum religionis suae exercitium nulla anni parte habuerunt, nec non qui post pacem publicatam deinceps futuro tempore diversam territorii domino religionem profitebuntur et amplectentur, patienter tolerentur et conscientia libera domi devotioni suae sine inquisitione aut turbatione privatim vacare, in vicinia vero, ubi et quoties voluerint, publico religionis exercitio interesse, vel liberos suos exteris suae religionis scholis aut privatis domi praeceptoribus committere non prohibeantur. § 35. Sive autem Catholici sive Augustanae Confessionis fuerunt subditi, nullibi ob religionem despicatui habeantur, nec a mercatorum, opificum aut tribuum communione, hereditatibus, legatis, hospitalibus, leprosoriis, eleemoysnis aliisve juribus aut commerciis, multo minus publicis coemeteriis honoreve sepulturae arceantur . . . sed et in his et similibus pari cum concivibus jure habeantur, aequali justitia protectioneque tuti. § 36. Quodsi vero

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